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Reisen und Stellplatzfragen
2009-10-07 | hoklbu
Mit dem Womo nach Syrien und Jordanien
Reiseinformationen über Syrien & Jordanien

Für Interessierte hier einige Informationen über unsere letzte Tour, die uns auch durch Syrien und Jordanien führte. Wenn die Länder in der Stellplatzübersicht freigeschaltet sind, gibt es von mir auch Infos zu Stellplätzen mit Koordinaten und Bildern.

Syrien – hier hat die Menschheit Geschichte gemacht, 12.000 Jahre, die Ihre Spuren hinterlassen haben. Hier ist das erste Alphabet entstanden, hier gab es die ersten Städte und die ersten römischen Säulenstraßen, hier soll Kain seinen Bruder Abel erschlagen haben, hier wurde Saulus zum Paulus und hier liegt noch immer (angeblich) ein Gürtel der Jungfrau Maria.

Die Highlights hier in Syrien sind Damaskus, die älteste durchgehend bewohnte Stadt der Welt und heute Hauptstadt des Landes;
Die berühmten Ausgrabungen von Palmyra mit seinen langen Kolonnadenstraßen;
Das nicht weniger berühmte Amphitheater in Bosra;
Die Stadt Homs, deren liebenswerte Einwohner – die Homsianer – das sind, was bei uns die Ostfriesen, überall im Land werden Witze über Sie gemacht;
Die lebendigen Suqs und die Zitadelle in der Innenstadt von Aleppo;
Die wohl besterhaltenste Kreuzritterburg der Welt der Krak des Chevaliers;
Die schönsten Wasserräder - die Norias - des vorderen Orients in Hama;
Ein Besuch des Mausoleum`s von Nabi Huri, einer Art Nationalheiliger der Syrer;
Nicht zu vergessen die beiden Schwesternburgen Halabiye und Zalabiye an den Ufern des Euphrats gelegen;
Und ein Besuch in Maalula, dem einzigsten Dorf der Welt, in dem noch heute Aramäisch, die Sprache Jesu, gesprochen wird.

Jordanien – das Land zwischen Jordan, Wüste und Rotem Meer, das nur dann Schlagzeilen in der Weltpresse macht, wenn es mal wieder zwischen alle Macht- und Interessensblöcken gerät, oder wenn sein weltweit geschätzter König dem Krebstod erliegt. Dabei hat das Land soviel mehr zu bieten, wie die berühmteste Sehenswürdigkeit des Landes und Weltkulturerbe der UNESCO;
Petra – die Felsenhauptstadt der Nabatäer;
Jerash, eine Römerstadt in der nur noch die Römer fehlen;
Der Mount Nebo oder auch Mosesberg genannt, von dem aus Moses ins gelobte Landes blicken durfte bevor er starb;
Nicht weit davon entfern findet sich Madaba mit dem berühmtesten Mosaik, der Palästinakarte;
Amman, die symphatische und quicklebendige Landeshauptstadt;
Nicht zu vergessen das herrliche Bade- und Tauchparadies Aqaba am Roten Meer;
Die ebenso zahlreichen wie einsamen Wüsten(Lust)schlösser;
Einsame und traumhafte Landschaften im Wadi Rum;
Und schließlich ein Besuch am tiefsten und wohl salzigsten Punkt der Erde, dem Toten Meer.

Man könnte für all diese Länder noch endlose Reihen von Interessanten Dingen aufzählen, aber das alleine war für uns schon Grund genug, damit wir uns das alles ansehen werden.

Bedingt durch den Nahostkonflikt ist der Tourismus in beiden Ländern stark zurückgegangen, der Individualtourismus praktisch gegen Null. Die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Leute ist dagegen ungetrübt. Wo immer wir auftauchten waren wir die Attraktion des Tages, ganz besonders in Syrien. Das dabei auch einmal die Privatsphäre zurückstehen muss ist in arabischen Ländern durchaus üblich denn die Araber leben fast ausschließlich in Großfamilien wo es kein zurückziehen ins Private gibt. So ist dann auch jeder Gast des Landes, der vielleicht auf einem Stuhl sitzt und ein Buch liest oder einfach nur einmal seine Ruhe haben möchte, ein einsamer Mensch und muss Unterhalten werden.

Das Baden im Meer ist in beiden Ländern nur mit voller Bekleidung zu empfehlen, wir selber haben, vom einsamen Toten Meer abgesehen, nur in Aqaba im Meer gebadet und waren stets von vielen Menschen dabei umringt. Die eine Hälfte findet es komisch das wir in Badesachen ins Meer gehen, die anderen sind schlichtweg entsetzt, in der Hauptsache die Frauen. Einheimische gehen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, stets in voller Bekleidung ins Wasser, auch an den sogenannten Haupttouristenorten.

Von Seiten der Behörden können wir nur gutes Berichten. Weder an den Grenzen mit seinen vielen Beamten, noch unterwegs hatten wir je Ärger mit Polizei, Zoll oder Militär. Bei den vielen Kontrollen, hauptsächlich in Jordanien, wurden wir meistens weitergewunken oder die Kontrolle beschränkte sich auf die Frage des Woher und Wohin. Ein reger Appetit auf Tee ist von Vorteil denn bei jeder Gelegenheit (auch an den Kontrollpunkten) wird man zum Teetrinken eingeladen und sollte schon einen trifftigen Grund haben, dies abzulehnen, will man die Gastfreundschaft der Araber nicht verletzen.

In beiden Ländern muß für`s Fahrzeug eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, die Kosten hierfür belaufen sich in Syrien auf 41 Dollar für vier Wochen und sind bei längerem Aufenthalt zu verlängern, in Jordanien bezahlten wir 120 Dollar für die gleiche Zeit. In Syrien muß bei Einreise mit einem Dieselfahrzeug eine Dieselsteuer bezahlt werden da der Preis staatlich subventioniert wird. Pro Woche Aufenthalt sind hierfür 100 Dollar zu zahlen, der Dieselpreis beim Tanken entschädigt aber wieder, er liegt bei 11 Cent pro Liter. In Jordanien zahlt man eine Road – Tax von 120 Dollar für vier Wochen, der Dieselpreis der Tankstellen liegt hier bei etwa 25 Cent pro Liter. Für Syrien ist außerdem ein Carnet de Passage, ein Zollpapier für`s Fahrzeug erforderlich. Dies bekommt man gegen Zahlung von 145 Euro und Hinterlegung einer saftigen Kaution (ab 2000 Euro aufwärts je nach Fahrzeugwert) direkt beim ADAC oder gegen Zahlung von 56 Dollar ohne Kaution direkt an der Grenze. Alle Formulare sind nur in arabischer Sprache ausgeführt, am Grenzübergang Bab el Hawa finden sich Schlepper, die für wenig Geld (10 Dollar) diese Formulare ausfüllen. Wie sich später herausstellte haben wir nur an diesem Grenzübergang zwischen der Türkei und Syrien eine sogenannte „Bearbeitungsgebühr“ in Höhe von 30 Dollar bezahlt, die sich die Brüder wohl auch noch unter den Nagel reißen. Wir haben später nur kleine Grenzübergänge benutzt, hier füllen die Zöllner und Polizisten alle Formulare, auch für`s Fahrzeug, selber aus und man zahlt nichts.

Die Visa`s haben wir uns schon in Deutschland besorgt, sind für`s gleiche Geld auch an der jordanischen Grenze erhältlich, an der syrischen nur nach Lust und Laune der Beamten – also besser von zu Hause mitbringen. In beiden Ländern muß man sich, unabhängig von der Visagültigkeit, bei einer Aufenthaltsdauer von über 14 Tagen bei der Einwanderungspolizei in einem der größeren Orte melden und das Visa verlängern lassen, das ist kostenlos und bis zu einem Aufenthalt von drei Monaten problemlos möglich.

Die Preise für Lebensmittel, Obst und Gemüse sind verglichen mit den deutschen, am untersten Ende der Preisskala. Das gilt auch für Essen im Restaurant oder an einer der vielen Garküchen auf den Märkten oder an den Straßenrändern. ACHTUNG, vieles ist für deutsche Gaumen, vor allem in Syrien, SEHR gewöhnungsbedürftig. Die Eintrittspreise der Sehenswürdigkeiten sind in Syrien einheitlich und wurden kürzlich von 6 Dollar auf 3 Dollar pro Person reduziert. In Jordanien gibt es keine einheitlichen Preise aber auch hier wurde alles nahezu halbiert, beispielsweise in Petra von 20 auf 11 JD. In Jordanien gibt es überall in den großen Städten Supermärkte der amerikanischen „SAFEWAY“ – Kette, ebenso
Mc Donald oder Pizza Hut, man trinkt Coca Cola, Fanta oder Sprite. In Syrien findet sich nichts amerikanisches, es gibt auch keine Supermärkte, selbst in Damaskus nicht. Einkaufen nur auf dem Markt (Bazar) oder im Lebensmittelladen, vergleichbar mit unseren „Tante Emma Läden“. Selbst das Cola ist ein No Name – Produkt und kommt aus Östereich. Alkohol wie Wein oder Bier ist dagegen in beiden Ländern überall zu bekommen und wer Hochprozentiges braucht hat mit der Beschaffung auch kein Problem. Fleisch ist dagegen Geschmackssache, offen hängt es zwar auf jedem Markt und vor jedem Geschäft, aber selbst in den jordanischen Supermärkten macht das verpackte und eingeschweißte Fleisch keinen guten Eindruck - Wohl dem, der Vegetarier ist. Wir haben einen Vorrat an Fleisch mitgenommen (Konserven) und sind damit evtl. Gesundheitsproblemen durch „kontaminiertes Fleisch“ entgangen. An einheimischen Garküchen bzw. Imbißständen haben wir dagegen oft gegessen und niemals „Verdauungsschwierigkeiten“ gehabt.

Wir haben unsere Barschaft in Dollar mitgenommen und sind gut damit zurechtgekommen. In beiden Ländern hätten wir auch den Euro tauschen können aber der wird 1 : 1 gewechselt, das heißt ein Euro entspricht einem Dollar, in Deutschland bekommt man aber für einen Euro rund 1,20 Dollar, das summiert sich schon. Bargeldautomaten gibt es ausschließlich in Jordanien und von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (Gold- bzw. Juwelierhändler) ist die Kreditkarte, egal von welchem Unternehmen, in Syrien vergebens.

Sehenswertes gibt es in beiden Ländern reichlich, wir konnten in den Wochen unserer Reise auch nur die für uns wichtigsten und schönsten Sachen besuchen. Verglichen mit den antiken Stätten beispielsweise in Griechenland oder Italien ist hier noch alles super erhalten.

Der Autoverkehr ist in beiden Ländern nach westlichem Denken total chaotisch aber nach kurzer Eingewöhnungszeit durchaus praktikabel. Unser stures westliches Verhalten in Bezug auf Vorfahrt oder Rechthaberei sind hier noch unbekannt, hier achtet jeder auf den anderen und gibt ihm eine Chance. Ansonsten ist der Autoverkehr in Syrien viel weniger als in Jordanien, hier gibt es auch die neueren Automodelle, während in Syrien noch die gute alte Zeit der dreißiger Jahre mit ihren Fahrzeugen (viele aus USA) existiert, das gilt auch für den Fernlastverkehr. Bedingt durch die wenigen privaten Fahrzeuge gibt es in Syrien dagegen keinerlei Parkplatzprobleme, auch nicht zu Spitzenzeiten in den Großstädten. Die Beschilderung, schon der Städtenamen, bereitet in Syrien riesige Probleme, da so gut wie nichts in lateinisch sondern nur in arabisch ausgeschildert ist, die Sehenswürdigkeiten sind in der Regel überhaupt nicht beschildert. Bei der Navigation ist ein GPS – Gerät schon fast unerläßlich, selbst damit sucht man vieles noch. Zumindest sollte man einen (kompensierten) Kompaß im Fahrzeug haben, um beim Verlassen der Großstädte wenigsten die Himmelsrichtung zu finden, in der es weitergehen soll. In Jordanien hatten wir mit der Beschilderung wenig Probleme, hier ist alles zweisprachig beschrieben. Den Straßenzustand in Syrien kann man, zumindest in den ländlichen Gebieten und hier vor allem im äußersten Norden (Kurdengebiet), als Katasthrophe bezeichnen. Riesige, bis zu 60cm tiefe Löcher sind zu durchqueren – eigentlich nur Loch an Loch, große Verbindungsstraßen sind in gutem Zustand. Die Straßen, die auf unserer Landkarte eingezeichnet waren (einschließlich der Autobahnumgehungen), entsprechen eher dem Wunschdenken als der Realität. Die Straßen in Jordanien durchweg gut bis sehr gut aber auch hier gibt die Landkarte eher den Straßenverlauf in 10 Jahren an. In beiden Ländern ausreichende Versorgung mit Tankstellen, auch im Wüstenbereich spätestens alle 50 Km eine Tanke, hier kann man auch seine Wasservorräte auffüllen. Dabei riesige Sauerei, keine Zapfpistolen mit Abschaltung, erst wenn der Sprit oben rausläuft ist`s voll. In den größeren Orten gibt es ganze Straßenzüge mit Autowerkstätten, erkennbar an dem mehrere cm – dicken Ölschlamm, der die gesamten Straßenoberfläche bedeckt, die Einheimischen laufen hier alle nur mit Gummistiefeln rum.

Campingplätze gibt es in Syrien nur zwei, Camping Kaddour vor Aleppo und Camping Kaboun in einem Vorort (Industriegebiet) von Damaskus. Auf dem
Kaddour – Camp hatten wir Probleme mit lästigen und aufdringlichen Inhabern, die uns bis zum späten Abend belagerten, um mit unserem Handy nach Heidelberg telefonieren zu dürfen, auch andere Touris, die wir unterwegs trafen, berichteten über diese Schwierigkeiten auf dem Platz. Der Campingplatz in Damaskus ist gut und kann nur empfohlen werden. ACHTUNG – Wer von hier mit dem Taxi in die Innenstadt (Suk) fahren möchte, sollte pro Taxi und Fahrt (unabhängig von der Personenzahl), nicht mehr als 100 Syrische Lira, das entspricht etwa 2 Dollar, bezahlen. Viele Taxis wollen von Touri`s Phantasiepreise, dann einfach ein anderes Taxi anhalten. Freies übernachten bereitet nirgendwo Schwierigkeiten, teilweise sogar direkt in den antiken Stätten möglich, vor den Sehenswürdigkeiten kann man auch Hotelparkplätze anfahren und darf deren sanitäre Anlagen und die Duschen meistens mitbenutzen. In Jordanien gibt es zahlreiche Campingplätze (meist total überteuert) aber auch hier ist freies Campen oder die Übernachtung auf einem Hotelparkplatz kein Problem. Die jordanischen Resthouse am Toten Meer (z.B. Deadsea - Resthous oder Amman – Beach) wollen fürs baden und übernachten 25 Euro!!! pro Tag haben, besser einen ruhigen Strandabschnitt suchen und dort baden und übernachten. Es gibt noch einsame Stellen, auch wenn am Abend Militär kontrolliert, wir hatten keine Schwierigkeiten und haben mit den Soldaten Tee getrunken und zu Abend gegessen. Da in Syrien und Jordanien immer alle Parkplätze in der Nacht von der Polizei oder von privaten Security bewacht werden, sollte man besser Bescheid sagen, das man über Nacht bleiben will, wir bekamen auf Nachfrage stets die Erlaubnis zum übernachten.

Als beste Reisezeit gilt das frühe Frühjahr oder der späte Herbst, in Jordanien kann man in Aqaba bei Temperaturen um die 20 Grad sogar überwintern. Wir reisten im Mai und Juni ,die Temperaturen in Aqaba lagen da schon bei 45 Grad am Tag und 35 Grad in der Nacht und auch in Syrien hatten wir schon tagsüber
38 Grad.

Ein Handynetz mit internationalem Roamingabkommen ist in beiden Ländern vorhanden, die Versorgung außerhalb von Städten und vor allem in der syrischen Wüste aber nur lückenhaft. Die Kosten in Syrien lagen bei unserer Karte (D1 – Netz in Deutschland) bei 3,12 Euro pro Minute, in Jordanien bei 1,85 Euro pro Minute. Internetcafe`s überall verbreitet und zum Spottpreis da auch diese staatlich subventioniert werden ( 1 Stunde ca. 1 Dollar incl. Teetrinken!!!).

Mit Englischkentnissen kommt man nur in Jordanien weiter, in Syrien spricht kaum jemand eine Fremdsprache. Wer einige wenige Worte in syrisch beherrscht hat schon gewonnen, ansonsten Zeichensprache, wir haben jedenfalls so keine Schwierigkeiten mit der Verständigung gehabt.

Bakschisch öffnet auch in diesen Ländern Tür und Tor, Bettelei ist dagegen so gut wie unbekannt. Ausgenommen hier wie überall die vielen Schlepper die versuchen, einen in ein Geschäft zu locken. Wir haben nur bei entsprechender Gegenleistung für etwas gezahlt oder ein Bakschisch gegeben, nichts verschenkt.

Die Wohnmobile oder Wohnwagen, die wir in beiden Ländern getroffen haben, lassen sich bequem an einer Hand abzählen: Ein italienisches Paar, Romana & Davido, mit einem Landrover unterwegs; zwei Östereicher mit Kastenwagen von Mercedes; ein schweizer Paar mit Toyota – Geländewagen und ein holländisches Duo mit Wohnwagen. Überall trafen wir dagegen auf die Truck`s der Overländer wie Kumuka, Dragoman usw.

Die Weiterreise in andere Länder gestaltet sich schwierig; über den Irak braucht man wohl kein Wort zu verlieren; Einreise nach Israel ist von Jordanien aus möglich (langwierige Kontrolle mit stundenlanger Einzelbefragung der Reisenden auf israelischer Seite), dann ist allerdings die Rückreise über Syrien nicht mehr möglich denn mit israelischem Stempel wird man nicht mehr eingelassen - auch mit gültigem Visum. Auch der Zweitpass oder das Einlegeblatt in den Pass nützt nichts, die syrischen Grenzer erkennen am jordanischen Ausreisestempel den Grenzort; Visa`s für Saudi Arabien werden derzeit wegen der sehr angespannten Sicherheitslage nicht ausgestellt, auch nicht für den Transit in die Nachbarländer wie VAE oder Oman; Ägypten ist möglich, täglich verkehrt eine LKW - Fähre von Aqaba nach Nuweiba über das Rote Meer. Die Einreise von Syrien in den Libanon ist mit Dieselfahrzeugen nicht möglich, da diese im Libanon aus „Umweltschutzgründen“ nicht einreisen dürfen!!!. Es gab eine direkte Fähre von Ancona (Italien) nach Beirut, Dieselfahrzeuge müssen aber dann mit einem Tieflader vom Hafen zur syrischen Grenze gebracht werden. Ist der Tieflader nicht sofort verfügbar, muß man im Hafen abwarten und das bei einer Standgebühr von 220 US$ pro Tag. Evtl. Besuch des Libanons (Beirut, Baalbeck) mit einem Taxi von der syrischen Grenze aus, die Entfernungen im Libanon sind ja nicht so groß. Einreise für Personen kein Problem, Tagesvisum gibt es direkt an der Grenze.

Carnet für Ägypten: Wer ins Land der Pharaonen weiterreisen möchte, braucht für sein Fahrzeug das teure Carnet de Passage z.B. vom ADAC (Kaution mindesten 5000 Euro, 145 Euro Gebühr), es geht aber auch preiswerter!!!!!. Der Automobilclub von Ägypten stellt auf Anfrage ein eigenes Carnet aus. Dazu fährt man mit der Fähre von Aqaba nach Nuweiba, stellt das Fahrzeug im Zollgelände ab und ruft von dort per Telefon die Zweigstelle des ägyptischen Automobilclub`s in Nuweiba an. Es kommt ein Mitarbeiter zur Grenze und erledigt alle Grenzformalitäten einschließlich Carnet, die Gesamtkosten hierfür betragen 100 Dollar, das Carnet gilt aber ausschließlich für Ägypten. Diesen Trick bekamen wir von den Fahrern der Overland – Trucks von Kumuko und Dragoman, die machen das seid Jahren schon.

Speziell zu Aqaba – Wer hier länger verweilen will sollte einiges beachten. Es gibt entlang der Straße nach Saudi Arabien eine Handvoll Campingplätze, die unserer Ansicht nach den Namen nicht verdienen. Man steht überall in der prallen Sonne ohne eine Möglichkeit von Schatten, meistens direkt an der Straße (Schwerlastverkehr durch die vielen Phosphat – LKW`s). Die sanitären Anlagen und die Duschen spotten jeder Beschreibung, bei uns hing beispielsweise in der Dusche zur Beleuchtung eine Glühbirne an zwei blanken Drähten herunter. Der Weg zum Strand (Wasser) gleicht am Freitag, dem arbeitsfreien Tag der Jordanier, eher einem Spießrutenlauf. Schnorcheln im Korallenriff oder gar Schwimmen ist nur bei Flut möglich, sonst mitunter böse Schnittverletzungen durch die messerscharfen Korallen dicht unter der Wasseroberfläche. Sehr hoher Geräuschpegel bis weit nach Mitternacht durch grillende Jordanier überall am Strand oder laut feiernde Mitmenschen in den Tavernen der Campingplätze. Wer dann nach Mitternacht nach Hause fährt verabschiedet sich natürlich mit lautem Gehupe von den anderen oder die herbeigerufenen Taxi`s stehen eine halbe Stunde mit laufendem Motor neben dem Woni. Freie Stellplätze, es gibt eh nur wenig Möglichkeiten am Küstenabschnitt, haben die selben Probleme, auch hier überall grillende und feiernde Mitmenschen bis nach Mitternacht. Die meisten Strandabschnitte sind sowieso in der Hand von Hotels oder Tauchclub`s. Wir standen auf dem Campingplatz „Sunset“, hier gibt es wenigstens ein gutes Restaurant und ein großes Schattendach zum darunter sitzen, einige Entfernung zur Straße und ein wirklich freundlicher und hilfsbereiter Besitzer, der durch sein Engagement vieles wieder gut machte. Wer also beim Duschen kein Licht braucht, wird`s wahrscheinlich überleben. Hier stehen auch die Overland – Truck`s, die geführten Touren wie Siwa oder Perestroika und auch Rotel - Tours aus Deutschland macht hier halt. Wir zahlten im übrigen für unser Fahrzeug incl. 2 Personen pro Tag 5 Jordanische Dinar, das entspricht etwa 6 Euro.

Das wichtigste noch mal in Kurzform:

Aufenthalt in Syrien: 3 Wochen
gefahrene Km: 2685 Km
Dieselsteuer für 3 Wochen: 300 Dollar
Haftpflichtversicherung 2 x 82 Dollar
Carnet 2 x (keine Kaution) 112 Dollar
getankt Diesel 877 Liter
Kosten für Getankte Dieselmenge 101,60 Euro
Visum für Syrien, 2 Personen, mehrfache
Einreise, für 6 Monate gültig 125 Euro
Aufenthaltsdauer max. 3 Monate

Aufenthalt in Jordanien 2 Wochen
gefahrene Km 1245 Km
Road – Tax, 4 Wochen gültig 120 Dollar Haftpflichtversicherung, 4 Wochen gültig 120 Dollar
Carnet nicht nötig
getankt Diesel keiner
Visum für Jordanien, 2 Personen,
einfache Einreise, 3 Monate gültig 33 Euro
Aufenthaltsdauer max. 3 Monate

Mit der nachfolgende Literatur bereiteten wir uns kulturell und Reisetechnisch auf die Tour in die Region Naher Osten vor:
Türkeihandbuch – von Edgar Hoff, Verlag Reise Know How;
Syrien – von Myriel Brunswick, Verlag Reise Know How;
Syrien – von Gernot Rotter, Verlag Edition Erde;
Jordanien – von Will & Sigrid Tondock, Verlag Reise Know How.

Als Straßenkarten benutzten wir zusätzlich zur digitalen Navigation: Türkei,
1 : 750.000; Syrien, 1 : 600.000; Jordanien, 1 : 400.000.
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