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Stammtisch
2009-08-10 | donalfredo
Der Dialekt - Luxus oder Erhalt von Kultur? Autoren - neckarblick/donalfredo
Der Dialekt - Luxus oder der Erhalt von einem Stückchen Kultur?

Hallo Gemeinde,

in der Diskussion um die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf das Urlaubsverhalten hat Mod. neckarblick den schönen Vorschlag gemacht, über eines unserer größten Kulturgüter, nämlich unsere "Dialekte" zu diskutieren.
Hierzu habe ich etwas gegoogelt.

Was ist Dialekt? Ein grundlegendes Merkmal, das jedem sofort einfallen dürfte, ist die Abweichung von der Aussprachenorm, dem Hochdeutschen Standard, kurz Hochdeutsch. Dialekt setzt also voraus, daß es eine (Hoch-)Sprache gibt (zumindest theoretisch), von der er sich abgrenzt bzw., zu der er in Kontrast steht.

So war auch die Entdeckung des Dialekts oder der Mundart erst dann möglich, als es eine Sprachform gab, die im Gegensatz zum Dialekt stand. Solange Neuhochdeutsch nichts weiter war als Schriftsprache, bestand kein Anlaß, Dialekte zu untersuchen und aufzuzeichnen. Der Begriff "Mundart" verdeutlicht, daß die Betonung auf der Mündlichkeit liegt, weniger auf der Regionalität. Der Terminus "Dialekt" ist von dem griechischen Verb "dialegesthai" "miteinander sprechen", "sich unterreden", "sich unterhalten" abgeleitet. Im allgemeinen hat sich dieser Begriff durchgesetzt.

Diese kurze Zusammenfassung bringt auf den Punkt, daß unsere Sprachvariabilitäten einen stabilen Teil unserer deutschen Kultur darstellt, auf die wir, mit wenigen Ausnahmen, stolz sein dürfen.
Die jüngeren Generationen scheinen bestrebt, dieses Merkmal einer Gesellschaft ignorieren zu wollen, obwohl es doch genügend Beispiele gibt, die uns nicht nachahmenswert erscheinen.
Hierzu hat in einem anderen Forum kürzlich eines der Mitglieder einen bemerkenswerten Satz gesagt, den ich euch nicht vorenthalten will:

Amerika ist auf dem besten Wege,seinen Weg von der Steinzeit zur Dekadenz zu beschreiten ohne den Umweg über die Kultur. (wie wahr, wie wahr...)

Abschließend, damit auch andere zu Worte kommen, hier ein kleines Gedicht übers schöne Schwabenland -


Do liegt vor sich a kleine Welt
drom rom send Berg ond Hügel gstellt
ond drüber ist dr Hemmel deckt
ond dronter ist dui Welt versteckt

Ond Wiesa hots ond Waelder
ond was fir scheene Felder
Ond Bächle au mit Brucke
mr ka´s schier et vergucke

Ond mitte in der Herrlichkeit
als hättet Kinder Blemla gstreut
leit do a Doerfle, da a Haus
ond drüba guckt a Kirchturm raus

Ond Frieda isch drom her
wie wenn da äll Dag Sonntag wär
so lieb isch älles ond vertraut
als hätts dr Herrgott zema baut

Ja onser Schwobaland ischt wägger
wos o´packscht, uff Alb odr Neckar
im Gäu, im Schwarzwald ond em Ries
a Ländle wie em Paradies

Do brauch i gar nex zema dichta
zerbleamlad nex ond z´amarichta
I zeig em Land sei ehrlichs Gsicht
no gibt´s von selber a Gedicht

Sollte das Gedicht gefallen, und sollte Interesse bestehen, bin ich natürlich gerne bereit, das Gedichtle zu übersetzen - "hald ned en Reimform"...

es grüßt ganz herzlich schwäbisch
donalfredo





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