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Reisen und Stellplatzfragen
2010-05-30 | anga
Re:Finnlandreise 2010
Hallo zusammen,

also wir waren in 2009 und 2008 in Finnland. Allerdings nur im Süden und auch nicht zu einem "normalen" Urlaub, sondern weil mein Sohn zum Trial-Training mit der norwegischen Jugendnationalmannschaft nach Finnland eingeladen war.

Wir sind über DK und S nach Stockholm und dann mit der Tallink-Silja-Line nach Turku übergesetzt. Das war für uns und unseren Team-Truck die "billigste" Verbindung, selbst die Frachtfähre wäre teurer gewesen. Und so hatten wir auch den komfort der großen Ostseefähren.

Wir waren jeweils im August dort, einmal 3 und einmal 4 Wochen. Mit Mücken hatten wir keine Probleme, da wir an unseren Aufenthaltsplätzen immer noch im Bereich der Küste waren.

Die Finnen, die wir kennengelernt haben, sind sehr aufgeschlossene Leute. Die meisten, die wir trafen, sprachen englisch, zumindest schwedisch. Die finnische Sprache als solche ist absolut unverständlich. Unser finnischer Freund meinte, wir sollten auch gar nicht versuchen, es zu lernen. Die einzigen Gemeinsamkeiten zwischen finnisch und deutsch seien die beiden Wörter "idiot" und "auto".

Einkaufen kann man überall in den Supermärkten, die riesengroß sind, mit ebenso großen Parkplätzen. Dort (zumindest in Südfinnland) sind glücklicherweise die ganzen Beschriftungen zweisprachig, finnisch und schwedisch. Sonst würde man mit den leeren Flaschen wohl stundenlang herumirren, aber wenn man "flaska" liest, kann man sich denken, dass es um Flaschen geht und schaut mal nach...

Die Strassen abseits der Hauptstrassen und in Richtung Meer sind teilweise sogenannte "Sandstrassen". Das heißt, nicht alphaltiert, fest gefahrener Sand. Wenn sie älter und ausgefahren sind, hat man stellenweise, vor allem im Frühjahr, den Wellblecheffekt. Da heißt es dann langsam fahren, was aber aufgrund der Enge der Naturstrassen sowieso angesagt ist.

Die Straßen in Richtung Meer enden dann meist unvermittelt auf einer Anhöhe, einem Felsen oder auch direkt am Meer. Meist sind dort Grillstellen eingerichtet, wo man sich zwanglos mit den Einheimischen zusammen setzen kann.

Die Fahrt auf den Fernstrassen kann sehr ermüdend sein, da man kilometerlang durch die immer gleich Szenerie fährt (ähnlich wie auf den Fernstraßen in Schweden). Wälder, Wälder, Wälder, Seen, kleine, große, Wald. Das ist schön, man findet Ruhe und Einsamkeit, aber man muss das wirklich mögen, sonst wird es eintönig.

Uns hat die Kombination aus Helsinki und Espoo mit ihrem quirligen Großstadtflair und der Einsamkeit im Trialgelände gefallen. Wir waren wochenlang auf uns selbst gestellt, ohne Infrastruktur auf dem Campingplatz. Wasserversorgung und Müll- und Abwasserentsorgung erfolgte im nahegelegenen Hafen, Einkaufen war überall problemlos möglich. Achtung: Es gibt keine Bäckereien oder Metzgereien, es gibt ausschließlich Supermärkte. Die Lebensmittelpreise sind durchschnittlich um ca. 20 % höher als bei uns. Aber das ist Durchschnitt. Alkohol ist extrem teuer (eine Dose Bier 0,3 l an die 3 Euro!), regionale Lebensmittel sind billiger als bei uns.

Zugang ins Internet hatten wir 2008 über eine vor Ort gekaufte Prepaid-Karte mit Tagestarifen, im letzten Sommer bekamen wir den Stick unseres Freundes zum unbegrenzten Internetzugang.

Wir werden in diesem August wieder gen Norden fahren, auch wenn man für die Kosten der Hin- und Rückreise anderswo einen Traumurlaub verbringen könnte...

Viele Grüße
anga
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