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Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
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Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
1. Oktober 2014, gegen 19 Uhr – Start in den Herbsturlaub (106.857)!

Nachdem nun die Reifenproblematik mit einem neuen Pneu endlich geklärt, das Womo geputzt und gepackt und mit allerlei Flüssigkeiten (Trinkwasser, Bier, Wein und dann auch noch Diesel) gefüllt war, ging es endlich los, direkt geradezu Richtung Westen. Nach 210 km war das Tages- bzw. “Abend”Ziel mit Erfurt erreicht, und nach einem Feierabendbier dann auch selbiger. Am Donnerstagmorgen gab es frische Brötchen zum Frühstück bei meinen Eltern, danach den letzte Einkauf in Deutschland (Chaos pur auf dem Kauflandparkplatz – ein Feiertag stand bevor – ohhh!) und dann mit Urlaubswetter Kilometer Richtung Westen. Zwischenzeitlicher Nebel hielt uns nicht auf, und bedingt durch späten Start und lange Mittagspause (Solms an der Lahn) waren wir erst gegen 17 Uhr in Trier. Wir änderten den Plan und stellten das Wohnmobil auf den örtlichen Stellplatz (groß, ordentlich, direkt an der Mosel, aber nicht ganz ruhig) außer zur Stadtbesichtigung auch gleich zur Nachtruhe dort ab.

Trier ist die älteste Stadt Deutschlands bzw. beansprucht es diesen Titel. Natürlich hat man als Thüringer / Erfurter da bestimmte Vorstellungen, die aber leider nicht gänzlich erfüllt wurden. Es gibt kein zusammenhöngedes “altes” Stadtzentrum, alles steht, verschiedene Zeitepochen und Sanierungszustände bunt gemischt, ein wenig wahllos nebeneinander. Die berümte Porta Nigra ist sicher alt und beeindruckend, aber eingerahmt von Commerzbank, Spielcasino (häßlich) und wird von Stadtbussen umrundet. Besonderes Flair kommt da nicht auf :-(. Besser gefiel uns der Dom und die daneben stehende Liebfrauenkirche. Vorbei an der Konstantinbasilika und dem kurfürstlichen Palais schlenderten wir wieder in Richtung Mosel und zurück zum Auto.
Fürstliches Palais
Liebfrauenkirche
Palais und Basilika

1. Oktober – 210 km gefahren (107.067)
2. Oktober – 440 km gefahren, schönes Spätsommerwetter mit knapp 25°C, meist sonnig (107 .507)
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07.11.2014|21:12 | herrjeh99 | 1
Re:Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
Alles ist besser in Frankreich ; -)

03.10.2014 – Nebel, Sonne, bis 25°C – gefahren 442 km (107.947) – Trier nach Bauvais

Die Nacht auf dem Stellplatz in Trier (49.7402 , 6.6249) war ruhiger als erwartet, am Morgen machte sich glücklicherweise der Feiertag im D-Land bemerkbar in Form von wenig Verkehr auf den beiden Bundesstraßen, die den Platz einrahmen. Der Stellplatz in Saarburg, an dem wir vorbeifuhren, ist noch deutlich größer und war noch wesentlich voller … Damit sind die Eindrücke unserer Fahrt von Trier die Mosel entlang und vor allem auch an der Saar entlang schon ausreichend beschrieben, es war neblig und die Sichtweise reichte teilweise nicht einmal bis zum Fluss, und erst recht nicht bis zum gegenüberliegenden Ufer. Das Konzer Tälchen, Wiltingen und die Saarschleifen bleiben uns größtenteils verborgen.

Kurz vor der Grenze zu Luxemburg sahen wir die Sonne, und nach dem (billigen) Tanken und der nächsten Grenzüberquerung (alles am Dreiländereck rund um Schengen) nach Frankreich war auf einmal alles in Sonnenlicht getaucht, allerschönster Spätsommer begleitete uns entlang der “”Moselle” und den Rest des Tages.

Vorbei an Metz fuhren wir ausnahmsweise kostenpflichtig Autobahn, Reims mit seiner berühmten Kathedrale war das nächste Ziel. Die Stadtbesichtigung fiel aber aus, der Stellplatz war unauffindbar und das nachmittägliche Verkehrschaos schockte uns zwar nicht, trieb uns aber wieder auf die Überlandstraße. Die gut ausgebaute N31 führte uns weiter gen Westen, begleitet von weiterhin blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein passierten wir Soissons und Compiegne. Ein dörflicher Stellplatz war zum Holzlager mutiert, so ging es weiter bis Beauvais. Geleitet vom Navi und von einer (fast) guten Ausschilderung erreichten wir einen kostenfreien Womostellplatz oberhalb der Stadt.

Nach Hunderunde und Blick über die Stadt bzw. zu den “alten Steinen” (Kathedrale) gab es das erste französische Käse-Baguette-Abendessen….

Stellplatz Beauvais: 49.4243 , 2.0801
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07.11.2014|21:14 | herrjeh99 | 2
Re:Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
Beauavis nach Lyons-la-Forêt

04.10.2014 – gefahren 60 km (108.007) – erst sonnig und schön bis über 25°C, abends kühl und regnerisch

Am Vormittag stehen Kirchen auf dem Plan, in der Hauptsache die Kathedrale St-Pierre in Beauvais. Wir schlenderten durch die Stadt, in der ganz gewöhnliches Samstag-Vormittag-Treiben herrscht. Die Kathedrale hatte mehrere Baumeister, die sich wohl ein wenig übernommen hatten – erst fiel der 48 m hohe Chor ein, später der 150 m hohe Turm. Allerdings passierte das alles zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert Zwinkerndes Smiley. Außer ihrer imposanten Erscheinung gib es im Inneren eine astronomische Uhr zu bewundern, die aus 90.000 Teilen zusammengesetzt ist. Nach (kostenfreier) Ver- und Entsorgung setzen wir unsere Reise nach Westen fort. Das Ziel war dann schon endgültig “Normandie”, ein kleines Dorf namens Lyons-la-Forêt.

Übernachtungsplatz ist ein großer Parkplatz am Ortsrand, über dessen Ausmaße wir uns nur bei der Ankunft wunderten. Kurz nach dem Mittag begann sich der Platz zu füllen und zu füllen, offensichtlich ein beliebter Ausflugsplatz! Wir schlenderten durchs Dorf, das eigentlich nur aus einem Marktplatz (mit einer alten Markthalle, bestehend aus Holzpfeilern und einem Dach) mit wenigen, dafür umso schöneren Häusern besteht. Hier verteilten sich die Besuchermengen auf schmucke Cafés und Restaurants und in die wenigen Gassen rund um den Markt. Auf jeden Fall trägt der Ort die Auszeichnung als “eines der schönsten Dörfer Frankreichs” ganz sicher zu recht. Im strahlenden Sonnenschein verbrachten wir dann noch zwei Stunden neben dem Wohnmobil, bevor heftiger Wind Regen ankündigte. Dieser war nicht sonderlich ergiebig, blieb aber den ganzen Abend und mit ihm dicke Wolken.

Stellplatz: 49.399 , 1.479
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07.11.2014|21:14 | herrjeh99 | 3
Re:Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
An die Atlantikküste

05.10.2014 – gefahren 117 km (108.124) – nach kalter Nacht (6°C) sonnig, windig und knapp an die 20°C – Lyons-la-Forêt nach Veules-les-Roses

Der Sonntagmorgen brachte wieder strahlenden Sonnenschein, aber nach kalter Nacht auch nur einstellige Temperaturen am Morgen. Dem sonntäglichen Ausschlafen folgte die Reise in Richtung Norden über kleine und kleinste Straßen in Richtung Dieppe ans Meer. Wie schon in den letzten Tagen passierten wir eine sehr landwirtschaftlich geprägte Gegend, teils brettflach, teilweise hügelig. Immer wieder sind kleine, sehenswerte Dörfer rechts und links der Straße, alles wirkt aufgeräumt und freundlich.

Varengeville-sur-Mer war unser erstes, vom Müller-Reiseführer angepriesenes Ziel. Leider mal wieder ein Ort, der Touristen wohl scheut, keinerlei Hinweise an der engen Hauptstraße – und in die noch engeren Seitenstraßen traut man sich nicht abzubiegen, zumindest nicht mit dem Womo. So fuhren wir weiter westwärts und hatten auch in Sotteville-sur-Mer kein Glück, der traumhaft direkt auf einem Felsplateau überm Meer gelegene Stellplatz hat nur 5 Plätze, und 5 Womos waren schon da…

Besser ging es uns in Veules-les-Roses. Oberhalb des Ortes ist ein großer Wiesenparkplatz ausgeschildert, im Herbst nur von einigen Wohnmobilen bevölkert und mit Blick aufs Meer. Über ein paar Meter Weg und einige Stufen kommt man zum schön gestalteten Strandbereich mit Pool, Hotels und Bars, direkt an der Flussmündung. Auch hier drehte wir eine Runde durch den Ort, der viele wundervollen Flecken, vor allem am Fluss entlang, bietet. Auch hier herrschte reger Ausflugsverkehr, außerdem fand auf dem Rathausplatz ein Pferdemarkt statt.

Einen Spritzz genehmigten wir uns noch vorm Auto in der Sonne, dann bewegten sich die Temperaturen wieder in Richtung der 10-Grad-Marke und wir uns ins Innere.

Stellplatz Veules-les-Roses:
49.875 , 0.7916
kostenfrei
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07.11.2014|21:15 | herrjeh99 | 4
Re:Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
Zirkus Maximilian und Étretat

06.10.2014 – 71 km (108.195) – Von Veules-les-Roses über Fécamp nach Étretat – bewölkt, später Regen, windig, nicht deutlich über 10°C

IMG_0225Der Morgen war kalt und wolkenverhangen, wir machten noch einmal eine kleine Runde zum Aussichtspunkt nahe dem Parkplatz und zum Strand. An letzterem war gerade Flut, so dass wir nicht zum Wasser kamen. So ging es einmal die Strandpromenade hin und wieder zurück, damit war der Ausflug beendet. Ohne Sonne und fast ohne Menschen wirkt der Ort ganz anders, fast schon langweilig. Nur die Steilküste ist immer bedrohlich senkrecht und gleich.

Teilweise mit 30 kmh über kleine und kleinste Sträßchen geht’s nach Fécamp, Tanken, Einkaufen und entsorgen. Der (kostenfreie) Stellplatz im Ort ist liegt direkt am Hafen und ist zwar groß, aber nicht besonders schön. Allerdings wurde der Platz bedrohlich klein und eng, nach dem mehrere Monstertrucks, viele große LKW mit je zwei Anhängern und etliche kleinere Fahrzeuge mit Wohnanhängern beginnen ihn zu bevölkern – Zirkus Maximilian trifft ein. Wir wollten aber sowieso nur noch in Ruhe Mittags essen (wieder sehr leckerer frischer Fisch) und dann weiter. Zwischen den Fahrzeugen hindurch finden wir den Ausgang, und fahren, erneut auf eher kleinen Straßen, nach Étretat.

Am alten Bahnhof gibt es Womo-Parkplätze (49.7084 , 0.215, kostenfrei), wir laufen bei Nieselregen in und durch den Ort bis zum Meer und bewundern rechts und links die Steilküstenformationen mit ihren bizarren Felsendurchbrüchen. Leider ist alles grau in grau und recht ungemütlich, so wird der kleine Bummel durch den ebenfalls wieder sehr angenehm wirkenden Ort schnell zum Heimweg zum Auto. Ausnahmsweise wünschen wir uns mal an diesen Ort zurück, wenn es viele Touristen hat, der Eindruck hat dann sicher mehr als einen gewissen Charme! Letztes Ziel für heute ist wenige Kilometer weiter ein Leuchtturm mit einem Parkplatz für uns. Sollte das Wetter morgen mitspielen laufen wir noch einmal an der Küste entlang nach Étretat.

Wir stehen gut zwischen dem Turm und den Klippen mit einem bei schönem Wetter sicher traumhaftem Blick aufs Meer ….


Stellplatz am Leuchtturm:
49.6829 , 0.1648
kostenfrei
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07.11.2014|21:16 | herrjeh99 | 5
Re:Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
Sturm, Klöster und eine ziemlich große Brücke

07.10.2014 – Étretat nach Saint-Nicolas-de-Bliquetuit – 98 km (108.293) – Sturm, Regen, Sonne, max. 18°C

Das Wetter. Wohl typisch für den Nordwesten Frankreichs war es dann nicht nur nicht gut genug für einen Spaziergang auf dem Klippen von Étretat. Es war nicht einmal gut genug für eine ruhige Nachtruhe! Bis gegen 4 wechselten sich Regen und Sturmböen ab und steigerten sich in Richtung Morgen immer weiter. Nachdem wir beide schon über eine Stunde nicht mehr schlafen konnten ob des wackelnden Autos, brachen wir im Dunkeln auf, uns einen zumindest Sturmtechnisch besseren Platz zu suchen. Der war in Cauville-sur-Mer (49.5959 , 0.1292, kostenfrei) schnell gefunden und und so fanden wir noch ein paar Stunden Schlaf, die Windböen waren wesentlich gemäßigter…

P1100356Heutiges Ziel war Montivilliers, ein kleiner Vorort von Le Havre. Wir wollten die örtliche Abbaye besichtigen und fanden nach einigem Suchen einen ruhigen Parkplatz. Rund um die Abtei selber wäre dies schwierig, steht sie doch mitten im Ort. Mit Hilfe eines Audioguides (deutsch) gab es eine sehr interessante Führung. Die Abtei selber ist erst am Ende des letzten Jahrhunderts wieder aufgebaut worden, sie war fremdgenutzt und zu großen Teilen zerstört. Wir erfuhren Interessantes aus alten Zeiten, (dass die Normandie ihren Namen von den Normannen, also den Wikingern hat zum Beispiel) einiges über den Benediktinerorden und zum Schluss auch noch etwas über die Architektur von Klöstern und Abteien.

Von hier aus wollen wir die sog. Abteienstraße weiter an der Seine entlang in Richtung Rouen, gibt es doch auf dieser einige interessante Klöster und weitere sakrale Bauten zu sehen.

Mittagspause machte wir in Saint Nicolas de la Taille (V+E nur gegen Jetons aus dem Rathaus, aber dienstags geschlossen), so dass es weiter ging nach Lillebonne. Die Abbaye du Valasse war wohl einmal ein Zisterzienserkloster und ist nicht wirklich sehenswert. Rundherum ist eine Art Freizeitpark mit pädagogischem Hintergrund (Flora, P1100363Fauna) angelegt, allerdings im Stadium zwischen noch-nicht-ganz-fertig und schon-wieder-verfallen. Immerhin bekamen wir einen Tank voll Frischwasser auf dem Parkplatz und fuhren unserem letzten Ziel, dem Stellplatz an der Pont du Brotonne, entgegen.(Das Bild zeigt nicht einmal die halbe Brücke.) Gegenüber dem Städtchen Saint-Nicolas-de-Bliquetuit fanden wir nach der Überquerung der imposanten Brücke einen ruhigen Platz mit Blick auf die Seine. Also schon wieder am Wasser, allerdings nur an einem Fluss und mit der Hoffnung auf eine deutlich ruhigere Nacht. Nicht ganz unberechtigt, beruhigte sich das Wetter doch den Tag über immer mehr, und am späten Nachmittag hatten wir strahlenden Sonnenschein bei 16°C.

Stellplatz:
49.521 , 0.727
kostenfrei
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07.11.2014|21:17 | herrjeh99 | 6
Re:Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
Klöster, Abteien, Sonne und Regen

08.10.2014 – 84 km (108.377) – Früh Regen, Mittag Sonne, Nachmittag wieder Regen, bis 20°C – Von Saint-Nicolas-de-Bliquetuit nach Rouen und Oissel

Nachdem der Abend sonnig ausgeklungen war, begann der Morgen mit … Regen. Schon Gustave Flaubert schrieb über das Wetter in der Normandie nach einem Urlaub auf Korsika: “Es kotzt mich an, in ein beschissenes Land zurückgekehrt zu sein, in dem man nicht mehr Sonne am Himmel sieht als Diamanten am Hintern der Säue. Scheiß auf die Normandie … “. Nun, ganz so schlimm war es nicht, und unsere Alte-Steine-Abteien-Tour hatte durchaus auch sonnige Momente. Der Reihe nach:

Die Pont du Brotonne (1278 m lang, Schiffe bis 50 m Höhe können sie passieren) verlangt seit 2006 keinen Brückenzoll mehr, also überquerten wir sie gleich wieder und fuhren nach Saint-Wandrille. Ein netter kleiner Ort und eine Abtei, die fast das gesamte Tal einnimmt. Zu besichtigen sind nur kleine Teile, so gehen wir im Ort noch zum Aussichtspunkt und setzen die Reise fort. Die Abbaye de Jumieges besteht aus den “schönsten Ruinen Frankreichs” (sagte Victor Hugo) und liegt ebenfalls direkt an der Seine auf unserem Weg nach Rouen. Drittes P1100372Bauwerk ist die Pfarrkirche bzw. ehemalige Abtei Kirche in Saint-Martin-de-Boscherville. Alle diese Bauwerke bzw. Abteien haben eins gemeinsam – irgendwann wurden sie von Wikingern (oder anderen “Bösewichten”) zerstört, waren danach lange Zeit oft völlig fremdgenutzt und wurden erst in jüngeren Zeiten wieder aufgebaut, von Mönchen besiedelt und/oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach den ganzen ollen Steinen folgten wir ohne weiteren Kirchenbesuchen der Seine auf ihrer letzten Schleife vor Rouen und bekamen bald schon die Ursache für die Brückenhöhe der Pont du Brotonne zu sehen: Hochseeschiffe an den Kais des langgestreckten Hafens von Rouen. Allerdings ist in Rouen dann Schluss mit Hochseeschifffahrt – die Brücken im Ort sind eher niedriger. Wir fanden etwas außerhalb auf einer Flussinsel einen Platz fürs Auto und machten uns auf den Weg in die Stadt. Trotz Zerstörungen im letzten Krieg gibt es viele Straßenzüge P1100377mit den typischen Fachwerkhäusern (gerade bauen kann jeder – siehe Bild), imposante Kirchen, die scheinbar wetteifern, welche die größte oder am reichsten verzierte sei und angenehm städtisches Leben. Sehr imposant das gewaltige Innere der Kathedrale, die leider schon den Schlusspunkt unseres Stadtbesuches bilden musste – der Regen wurde stärker und so flüchteten wir zum Auto und mit selbigem in den Vorort Oissel mit einem ruhigen Stellplatz wieder an der Seine.

Stellplatz Oissel:
49.3381 , 1.0919
kostenfrei
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07.11.2014|21:18 | herrjeh99 | 7
Re:Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
Honfleur

09.10.2014 – 70 km (108.447) – Oissel nach Honfleur – teils sonnig, teil bewölkt, bis
20°C

Nach angenehm ruhiger Nacht ging es bei zunehmend wieder schönerem Wetter diesmal am Südufer der Seine wieder Richtung Atlantik. Zwischenstopp machten wir in Pont-Audemer, eine schön anzusehende, völlig untouristische Kleinstadt. Vorbei an der Pont du Normandie fuhren wir nach Honfleur. Ein großer Stellplatz direkt am Hafen wurde unser Platz für die nächsten 24 Stunden (10 Euro, Strom und Wasser inklusive). Die 500 m in den Ort legten wir am Nachmittag ein erstes Mal zurück und tauchten im Gegensatz zur Stadtbesichtigung am Mittag in den puren Tourismus ein. Boutiken, Galerien und Restaurants säumen die Straßen des Städtchens und künden von seinem Ruf als Künstlerkolonie. Dennoch verbreitet der Ort viel Flair, vor allem rund um das Vieux Bassin. Dieses Wasserbecken ist total vom Meer abgeschirmt und 2014-10-09 15.11.52wird an drei Seiten von Häusern umrahmt. Segelboote säumen die Ufer, bei denen man schon überlegt, ob sie nur noch Show und Fotoobjekt sind oder doch ab und an noch einmal die Dreh- und Hubbrücken passieren und aufs Meer hinaus schippern.

In der Touristinfo finden wir (kostenpflichtiges) Internet (2 Euro / halbe Stunde), und am Abend bummeln wir noch einmal um das von erleuchteten Restaurants gesäumte Vieux Bassin. Ein schöner Ort, der trotz seiner Lage völlig untypisch überhaupt nicht vom Meer geprägt ist, genauso wenig wie von der am anderen Seine-Ufer liegenden Großstadt Le Havre.

Stellplatz Honfleur:
49.4194 , 0.2418
10 Euro / Nacht inkl. V+E und Strom
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07.11.2014|21:18 | herrjeh99 | 8
Re:Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
Apfelplantagen?

10.10.2014 – 50 km (108.497) – Honfleur nach Beuvron-en-Auge – sonnig, bis knapp über 20°C, abends bewölkt und leichter Nieselregen

Am Vormittag nutzen wir die Annehmlichkeiten eines Stellplatzes zu so schönen Dingen wie Auto putzen und Blogbeiträge schreiben Zwinkerndes Smiley. Danach ging es entlang der Côte Fleurie auf wie meistens engenIMG_0237 Straßen am Meer entlang, mal in Sichtweite, mal im Hinterland zum Meer. Trouville-sur-Mer bot sich für einen Stop an und wir schlenderten am Fluss entlang, erreichten am gerade in neuem Glanz erstrahlendem Casino den Strand und liefen an diesem ein Stück die Planches entlang. Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier von der Pariser Gesellschaft die neueste Mode präsentiert, heute ist alles ein ganz normaler Bade- und Urlaubsort. Durch die kleinen Gassen und vorbei an der Fischhalle ging es zurück.

Wie in allen Orten, die wir bisher besuchten, war auch hier ein bunter Stilmix der Gebäude angesagt, von alten und ganz alten Fachwerkhäusern über Villen aus dem 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu profanen Neubauten. Allerdings verströmen die Orte allesamt ein angenehmes Flair, was nicht zuletzt an der Sauberkeit und auch an gepflegten Grünanlagen liegt. Typische “Schmuddel-“ oder gar Dreckecken, wie man sie im Süden oder mitunter in Hafenvierteln findet, fehlen fast völlig.

Weiter an der Küste fuhren wir noch bis Houlgate bzw. Cabourg. Und dann war da ja noch die Sache mit den Äpfeln bzw. den dazugehörigen Bäumen. Die Normandie ist ja das Land von Cidre (den wir auch schon häufiger kauften und tranken) und Calvados. Angeblich hergestellt aus hier wachsenden Äpfeln. Nur hatten wir bisher im Verhältnis zur Angebotsmenge der Getränke noch keine bis wenig Bäume gesehen.. (und überlegt, ob nicht etwa ukrainische oder polnische Äpfel importiert und verarbeitet werden). So bogen wir also von der Küste ab und fuhren in Richtung Pay’s d’Auge, der laut Reiseführer “normannischen Bilderbuchlandschaft .. mit Apfelplantagen, Kuhweiden und Fachwerkbauernhäusern”. Kühe hatten wir schon viele gesehen, Fachwerkhäuser ebenfalls zu Hauff. So auch wieder an unserem heutigem Ziel – Beuvron-en-Auge. Und, tatsächlich, auch die ersten etwas größeren Apfelplantagen haben wir mit eigenen Augen gesehen Zwinkerndes Smiley. Wir werden das weiterhin beobachten…..

Achja, der Ort ist ganz klein, hat – wie sollte es auch anders sein – ein nettes Flair und, natürlich, größtenteils – Fachwerkbauernhäuser! Dazu gibt es einen vorbildlichen Stellplatz für Wohnmobile, ganz nah am Ortszentrum und bestens ausgeschildert. Frankreich zum Wohlfühlen!

Stellplatz:
49.1864 , -0.0495
6 Euro im Ort im Tabak-Laden zu zahlen…
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07.11.2014|21:19 | herrjeh99 | 9
Re:Frankreich 2014 - Normandie und Westküste
Durchs Calvados zu den Landungsstränden

11.10.2014 – 113 km (108.610) – Beuvron-en-Auge nach Arromanches-les-Bains – bewölkt bis sonnig, knapp über 20°C

“Swiss Normande” laut Reiseführer bzw. “Collines de Normandie” laut Landkarte war die Gegend, in die wir heute noch ein Stück landeinwärts fuhren. Von Bergen sahen wir allerdings nicht viel (eher gar nichts), dafür weiter Kühe, Weiden und – Apfelplantagen!!! Zwinkerndes Smiley

In Saint-Pierre-sur-Dives sollte es laut Müller-Reiseführer ein Käsemuseum in Gebäuden einer ehemaligen Abtei zu sehen geben, leider wurde am Gebäude gerade gebaut. Imposant war dennoch die Markthalle, in der seit über 1.000 Jahren wöchentlich einmal Markt gehalten wird (wer kann’s schon überprüfen?). Eher unfreundliches Wetter animierte uns zur schnellen Weiterfahrt nach Falaise. Dort sahen wir uns die Burg an und stellen fest, dass sich ein Samstagvormittag als Markttag hier in Frankreich nicht wesentlich anders anfühlt als in einer ähnlichen Kleinstadt Deutschlands. Man schwatzt, trifft sich, läuft die Fußgängerzone auf und ab und dreht Runden über den Markt. Einziger Unterschied – fast jeder, der unterwegs ist, scheint ein Baguette in der Hand zu haben….

Nach ausgiebiger Mittagspause ging es weiter in die neben Rouen zweite wichtige Stadt der Normandie, nach Caen. Die Parkplatzsuche gestaltet sich etwas schwierig, aber dann stehen wir direkt hinter dem Chateau. Eine Runde durch alte Steine auch hier, dazu nette Blicke über eine quirlige Stadt. Hier war nach dem Krieg fast alles zerstört, man merkt es am Baustil, auch sind in diesem Landstrich die bisher vorherrschenden Fachwerkhäuser kaum noch zu sehen. 30.000 Studenten bevölkern die Stadt, viele davon sehen wir beim P1100398Bummel durch die Fußgängerzone in und vor unzähligen Bistros und Cafés. Wir bestaunen noch die Kirche Saint-Etienne, die zur Abbaye aux Hommes gehört, schlendern noch durch das klitzekleine echte Altstadtviertel (2 Gassen) und fahren dann wieder Richtung Atlantik.

Bereits in Falaise hatten wir die ersten Anzeichen gesehen, uns nun langsam in den Bereich der “Landungsstrände” zu bewegen. Im Juni 1944, also vor 70 Jahren, waren die Alliierten in der Normandie gelandet. Unser eigentlich P1100401angepeiltes Ziel, Courseulles-sur-Mer, hatte nur einen überfüllten Parkplatz zu bieten. Viel besser gefiel es uns dann direkt oberhalb des Meeres und des Ortes Arromanches-les-Bains. Auch hier ist die “Operation Overlord”, die Landung der Truppen im besetzten Frankreich, allgegenwärtig. Direkt neben dem Parkplatz ist eine Gedenkstätte, überall gibt es Hinweistafeln. Nicht zu übersehen sind bei Ebbe direkt vor uns im Meer die Reste eines künstlichen Hafens, der im Juni 1944 errichtet wurde und dem Nachschub diente.

Stellplatz:
49.3391 , -0.6147
6 Euro
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07.11.2014|21:20 | herrjeh99 | 10
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