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Reiseziele
2014-01-17 | samp2
Georgien und Armenien 2013
Georgien / Armenien im Herbst 2013
Reisebericht für Selbstfahrer.

Da einige Zielländer im Mittelmeerraum ausgefallen sind, haben wir uns zu neuen Ufern gewagt. Erste Infos haben wir uns auf der ITB in Berlin geholt.
In Kurzfassung nachfolgend einige Informationen zu zwei Ländern, die eine Reise wert sind und einfach zu bereisen sind.
Es gibt nur wenige Reiseberichte zu dieser Region, meist von Gruppenreisenden, geführten Womogruppen oder Seidenstrassen-Fahrern bei deren letzteren dabei GE und AM nur Durchreiseländer sind. Zu den Berichten im Internet ist zu sagen, dass Aussagen über Strassenverhältnisse und auch Grenzübergänge bei Erscheinen des Artikels schon veraltet sind.
Besonders in GE findet eine rasante Entwicklung statt, dies gilt in geringerem Maße auch für AM.

Fahrzeug und Anreise
Wir sind zu zweit unterwegs mit einem RONDO von CS auf Basis Sprinter Diesel.
Von Hamburg nach Venedig, mit Fähre nach Igomenitsa, am Schwarzen Meer entlang bis GE, Grenzübergang bei Batumi. Zurück über Grenze bei Posof, Kars, Ani, Vansee zum Mittelmeer und über Canakale, Bulgarien, Serbien und Ungarn. Die Grenze zwischen TR und AR ist geschlossen, so dass man immer über GE zurück muss!
Gesamtstrecke etwa 15.000 km.

Bücher, Karten
Die Route in den Ländern haben wir nach den Highlights, wie sie in den Büchern beschrieben sind, gewählt. Bevorzugt wählten wir Monumente mit Welt-Kultur-Erbe Status als Ziele aus. Dies sind meist Kirchen, Klöster, Museen und Burgen. Daneben natürlich wunderschöne Landschaften.

- Turkey von Lonely planet
- Osttürkei vom Tescher Verlag 2014.
- Georgia, Armenia & Azerbaijan Lonely planet 2012
- Georgien von Reise Know-How 2013
- Armenien vom TrescherVerlag 2011
- Karte Georgien 1:350.000 aus 2013
- Karte Kaukasus 1:650.000 aus 2013 beide Reise Know-How

www
Im Netz gibt es unzählige Möglichkeiten zur Information.
Für GE ist nach meiner Meinung die informativste Seite in deutscher Sprache: www.georgiano.de , für AM www.armenien.am, arminfo.am www.simatours.com; Fotos zum Einstimmen in www.caucasus-pictures.blogspot.de;
Vor der Reise nicht vergessen die Sicherheitslage auf der Seite des Auswärtigen Amtes zu checken.

Kommunikation
In GE Sim-Karten sehr einfach in Telefonläden ( zB. Vivacell ) zu bekommen. Dort gibt es spezielle Karten für Touristen mit Anweisung in Englisch. Das Aufladen kann man an Automaten machen, die an“ jeder Ecke“ stehen. Auch in AM Karten einfach zu kaufen. In beiden Ländern muß der Pass vorgelegt werden.
In der TR gibt es Schwierigkeiten mit türkischen Karten. Benutzt man diese, so wurden unsere Handys nach 3 bzw. nach 10 Tagen abgeschaltet. Ein Handy muß registriert sei. Die Prozedur dazu ist undurchsichtig und teuer.
W-Lan ist in beiden Ländern weit verbreitet, zumindest was die Touristenzentren angeht.
Wir haben uns in Englisch und manchmal auch Deutsch verständigt. Russisch hilft natürlich auch weiter. Verkehrsschilder ausreichend vorhanden, auch in lateinischer Schriftweise.

Verkehr
Gewöhnungsbedürftig, es wird auch schon mal rechts überholt. Im Kreisverkehr darf man nicht zu zurückhaltend fahren, sonst kommt man nicht mehr raus und verhungert. ( nur Hauptstadt ). In GE wird meist nach Vorschrift gefahren, da die Polizisten für jeden Strafzettel zusätzlich zum Gehalt einen Zuschlag bekommen sollen. Sehr viele Polizeiwagen auf den Strassen. Bei Verstößen gibt es ein besonderes Signal, bei dessen Ertönen man sofort rechts ranfahren muss. Bin bei Gelb in eine Kreuzung gefahren, sofort war ein Polizeiauto neben mir. Als Ausländer wurde ich durchgewunken.
In GE werden viele SUVs, jeweils in größter und teuerster Ausführung gefahren, Altautos und Kleinwagen sieht man selten.
Anders in AM, hier auch Kleinwagen und betagte Kfz.
Strassenzustand auf den Hauptstrecken gut bis sehr gut. Strassenzustandsbeschaffenheit in anderen Reiseberichten auf Datum prüfen, das vieles ist überholt. Für die üblichen touristischen Ziele kein Allradantrieb notwendig.

Stellplätze
Meist kann man an Kirchen, Klöstern und Burgen auf den zugehörigen Parkplätzen übernachten. Campingplätze kennen wir keinen. Aber Zeltplätze für Wanderer auf Bergtouren werden von Guesthouses angeboten. Freies Stehen in beiden Ländern möglich, wir wurden nicht behelligt.
Ein Problem für den Mobilreisenden ist die Frage an den Einheimischen oder auch im Hotel, ob man am Platz übernachten darf. Viele, auch Hoteliers, verstehen die Frage nicht. Der Einheimische antwortet: ja kommen Sie rein ich mache Ihnen ein Zimmer und Essen fertig. Der Hotelier versteht nicht, dass man im Auto übernachten will und kann, und will die Zimmer zeigen. In Yerevan sind wir auf die Art zu einer Juniorsuite in einem 4-Sterne Boutikhotel gekommen, obwohl wir eigentlich im Wagen schlafen wollten. ( 2 Nächte mit Frühst. etwa 110 € gesamt.)

Grenzabfertigung
Es sind keine Visa mehr erforderlich. Grüne Karte mit Erweiterung TR Ost erforderlich.
Fahrzeugversicherung für Haftpflicht und Kasko muss auf GE und AM erweitert werden. Wir haben die Deckung von Jahn & Partner durch die Nürnberger ohne Zusatzkosten bekommen. In AM muss zusätzlich eine Versicherung abgeschlossen werden.
Grenzabfertigungen zügig ohne große Wartezeiten. An der Georgischen Grenze wird von jeder Person im Vorbeifahren ein Foto gemacht, nur die Beifahrer müssen dazu aussteigen.

Mitnehmen
Eigentlich nicht mehr als für eine Deutschlandreise. In GE: Supermärkte , Einkaufspassagen, modernste Tankstellen mit Shops, Geldautomaten in jedem Kaff. In AM niedrigerer Standard aber ausreichend. Dieselpreise ca. 1 €. Trinkwasser kauft man in Flaschen oder füllt den Tank an einer der vielen Quellen auf.

Georgien
Fläche etwa 60.000 qkm. Größte Länge etwa 400 km,. 4,7 Mio Einwohner. (Deutschland etwa 360.000 qkm)
Im Land gibt es ein verhältnismäßig kleines Strassennetz, daher muss man einige Strecken doppelt fahren. GE gilt als sicheres Reiseland.
Eingereist sind wir bei Batumi, am Schwarzen Meer in einer subtropischen Landschaft. Batumi ist die Überraschung nach der Einreise. Man kann die Stadt als kleinen Bruder von Dubai wg. der Architektur, gemischt mit Las Vegas wg. der Casinos bezeichnen. Viele Araber, Russen, Ukrainern usw. erholen sich hier.
Das ganze Land ist auf dem Weg der Erneuerung und Modernisierung in einem atemberaubenden Tempo. Man möchte die Last der ehem. russischen Besetzung so schnell wie möglich abstreifen. Überall entstehen Hochhäuser, neue Strassen usw. Aber fährt man über Land, so findet man sich in tiefster Provinz mit verfallenen Fabrikanlagen, Häusern und teilweise Armut wieder.
Die erste Strecke führte auf guter Strasse nach Mestia in die Berge auf 1400m im Nordwesten. In der Cafe-Bar LAILA gibt es gute Küche und hervorragenden Rotwein , man spricht Deutsch. Hier buchten wir eine Kleinbustour nach Ushguli auf 2100m. Auch dieser letzte Streckenabschnitt ist in Arbeit; mit dem eigenen Wagen war die Strecke nicht möglich. Auch der 4WD hatte hier Schwierigkeiten.
Anschließend den größten Teil der Strecke wieder zurück und über Kutaisi nach Tiblissi. Dort hatten wir einen Stellplatz und Stadtführung in deutscher Sprache von Georgiano vermittelt bekommen.
Nächster Teilbereich war die Fahrt auf der Georgischen Heerstrasse nach Kazbegi im Norden an der russischen Grenze. Vergessen Sie alle Berichte über den schlechten Straßenzustand. Die Strecke ist durchgehend neu gebaut, hatten nur noch Schlaglochpiste auf wenigen hundert Metern in einem Lawinentunnel.
Zurück die Strecke bis etwa Festung Ananuri und dort Abbiegung Ri. Akhmeta über Tianeti. Dieser Abschnitt ist eine Schotterpiste mit Schlaglöchern aber einigermaßen befahrbar. Ab Akhmeta über Telawi wieder auf Asphalt bis Sighnaghi. Zurück Ri Tiblissi mit Abstecher zu den Höhlen von Davit Gareja.
Für den Grenzübergang nach AM haben wir uns einen kleinen Übergang ausgesucht, um möglichst wenig Stress zu haben, und das war auch gut so.
An diesem Sonntagmorgen waren wir die einzigen Grenzgänger. Die Strasse bis zur Grenze und auch in AM ist grottenschlecht. Die Abfertigung fand in deutscher Sprache statt. Der Beamte hat per Handy eine Dolmetscherin zugeschaltet. Wir haben 52€ für Eintritt und Versicherung bezahlt und fertig. (zurück 12€)

Armenien
Fläche etwa 30.000 qkm. Größte Länge etwa 400km. EW 3 Mio.
In AM ist alles ein bisschen kleiner, nicht soweit entwickelt wie in GE. AM hat das Christentum als erstes Land der Welt zur Staatsreligion ernannt.
Ein großer Abschnitt der Seidenstrasse führte durch AM.
AM gilt als sicheres Reiseland.
Wie in Georgien gibt es viele Kirchen, Klöster, Burgen und vieles mehr zu sehen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind auf guten Strassen zu erreichen.
In Yerevan hatten wir Mühe eine Bleibe zu finden und sind im Hotel gelandet. Auf der Berliner ITB hatten wir Frau Gevorgyan kennengelernt. Sie führt in der Hauptstadt ein Reisebüro. An sie haben wir uns gewandt. Sie war uns behilflich bei der Unterkunftssuche und hat eine Stadtführung auf Englisch organisiert.
SIMA-Tours, 50 Teryan Street, Yerevan. Das Büro liegt an der Hauptstrasse mitten im Centrum. Bezahlung der Parkuhren nur per Handy möglich!?
Parkplatz für kurze Stadtbesichtigung an der Zufahrt zum Matenadaran Museum.
Höhepunkt vieler Reisen ist das Kloster Chor Virap an der Grenze zur TR mit Sicht auf den Ararat, wenn das Wetter mitspielt.
Den südlichsten Punkt haben wir mit dem Kloster Tatev und der längsten Seilbahn der Welt mit 4,7 km erreicht.
Die Rückfahrt muss über Georgien erfolgen, da die Grenze zur TR dicht ist.

Reisezeit
Georgien haben wir Ende September besucht (von 40° bis 0°) und Armenien also Anfang Oktober. Später wäre nicht sinnvoll, da schon die ersten Schneeflocken fielen. Drei Wochen GE und knapp zwei Wochen AM reichten gut für die wunderschönen Länder.

Fotos
Länderübersicht, Route Georgien, Route Armenien

Bericht von samp. Stand 1/2014






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