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Reisen und Stellplatzfragen
2010-12-09 | totsiens
Sind Wohnmobilfahrer Masochisten?

Seit 1963 bin ich mit Wohnmobilen, damals zum Teil noch mit Dachzelt, unterwegs und heute, wenn auch komfortabler, immer noch. Aber wieso? Wenn ich damals mit heute vergleiche, ist es wirklich unverständlich, warum sich Wohnmobilisten das alles gefallen lassen, was sich in der Zwischenzeit entwickelt hat. Soll ich einmal aufzählen? Na gut:
Also: es gibt Orte, in denen das Parken mit Womos, vermutlich wegen der im Umkreis von 15 km liegenden CPs, nicht erlaubt ist. ( PKW-Zeichen unter dem P) Ich will gar nicht übernachten, nur parken, geht aber nicht, besonders oft nicht in Kurorten. Allerdings kostet die Strafe meist etwa 10,-€, günstiger als mancher Stellplatz.(ohne Garantie meinerseits)
Dann gibt es Orte, die für das Parken von Womos Gebühren verlangen, für PKW nicht. Vermutlich weil die Gemeinde ihren Ort für so über die Maßen attraktiv hält, dass jeder auf die Idee kommen muss, hier auch übernachten zu wollen.
Dann gibt es Orte, die für PKW einen Stundentarif haben, für Womos jedoch nur einen Ganztagestarifes (manchmal in der Höhe eines Wochentarifs), der Platz ist oft durch Schranken mit Automat „gesichert“, es könnte ja jemand auf die Idee kommen, vor dem Abend wegzufahren.
Dann gibt es Orte, die den Stellplatz an den Rand der Gemeinde legen, möglichst an einem Kreuzungspunkt von Hauptstraßen (Eckernförde), an Güterbahnhöfe (Passau), an Autobahnen usw. Möglichst nicht mit dem ÖPNV erreichbar. Ich frage mich, wieso die Häuser der Umgebung Lärmschutzeinrichtungen bekommen haben.
Es gibt Stellplätze, die extra für Womos angelegt sind und die natürlich auch kostenpflichtig zu benutzen sind, auch wenn man nicht übernachten will. Diese zeichnen sich durch aus Investitions- u. Betriebskosten errechneten Preise aus, die natürlich wegen der saisonalen Frequentierung und Platzanzahl kaum auskömmlich erscheinen. Diese Entwicklung verursachten die Wohnmobilisten allerdings selbst, denn sie wünschen solche Ausstattungen und nennen diese Plätze „Komfortplätze“. Für mich, der Stellplätze nur für höchstens 2 Nächte zwecks Stadtbesichtigung oder Durchreise besucht und die Ausstattung kaum wahr nimmt , geschweige denn nutzt , ist es unverständlich, wieso solche Anforderungen gestellt werden. Wenn ich Ferien machen will, nutze ich CPs und stelle mich nicht tagelang auf einen Parkplatz, möglichst noch mit Liege unter Markise, um mich von Passanten begaffen zu lassen. Nicht einmal dem Nachbarn zu Hause erlaube ich solche Einblicke.
Sicherlich sind CPs für Wohnmobilisten oft nicht ideal. Für den gestressten Familienvater, der die Gören kurzzeitig, weil anderweitig beschäftigt, vom Hals hat schon. Aber welcher Wohnmobilist im Rentenalter, das sind die meisten, ist schon gestresst oder benötigt Ruhe, von der er zu Hause genug hat, deshalb ist er ja unterwegs. Und die Lage der Plätze, im Wald zum Beispiel, sieht für Rentner fatalerweise oft so aus, wie solche, in die gelegentlich Altersheime gebaut werden.
Dann gibt es Plätze idealer Weise direkt an POIs. Die sind oft sogar kostenlos. Mit der Folge, dass sich hier die Womos in heute schon solchen Zahlen sammeln, dass die Anzahl der Plätze selten ausreicht. Damit muss man leben. Aber hier kommen die Charaktere der Individualisten zur Geltung. Der Fahrer, der einen eben auf der Landstraße noch freundlich grüßte, wird jetzt zum muffeligen Nestverteidiger, wenn man sich nur in seine Nähe wagt.
Dann gibt es Plätze, die bewirtschaftet werden, sprich, mit einem Platzwart versehen sind. Ich gebe zu, dass der es nicht leicht hat mit den Individualisten. Aber seine Aufgabe besteht eigentlich meist nur darin, zu überwachen, dass die Gebühren bezahlt werden, manchmal auch für die Reinigung der Toiletten zu sorgen. Das Gehabe erinnert aber oft an Jugendherbergsväter der 50er.
Soll ich noch auf unfaire Mautpraktiken eingehen, auf merkwürdige Zustände auf CPs (An- u. Abfahrtregelungen z. B.) auf merkwürdige Auffassungen der lieben Mitbürger und flotten PKW-Fahrer, was Wohnmobilisten betrifft, auf merkwürdige Angewohnheiten von Parkwächtern (hohe Parkgebühr aber keine Benutzung der Abfallkörbe für Womos z.B., für PKW schon) , auf Markenwerkstätten, die sich ihrer Alleinstellung im Umkreis von vielen km bewusst sind?
Naja, Sie wissen schon was ich meine. Aber soll ich nicht wirklich einen 7 Tage Ausflug in die Türkei für 300,-€ all inklusive vorziehen? Für diesen Preis schaffe ich einen Womotörn, Ärger inclusive, längst nicht mehr.
Also, warum quälen wir uns so?
Totsiens und Guten Rutsch in die neue Ärger-Saison und nichts für ungut.

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