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Schottland- Rundreise
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Schottland- Rundreise
Schottland 2011

Ein graues, kaltes Wochenende im Januar. Was kann man da besseres machen, als Urlaubsplanung für den kommenden Sommer. Ergebnis der Planungen war dann schlussendlich: im Juni geht es nach Italien und für Mitte September ringen wir uns für Schottland durch. Wir sind beide absolute Nordlandfans. Bereits 7 mal Norwegen für je 3 Wochen, rauf und runter, 2 mal Schweden. Geplant war Schottland schon lange, aaaber dieses Linksfahren hat uns bis dato immer abgehalten. Nun war der Tag gekommen. Gleich im Januar wurde die Fähre bei DFDS gebucht. Amsterdam Ijmuiden nach Newcastle, hin und zurück mit Außenkabine für 468, - Euronen war für uns ok.
Nach vielen Recherchen im Internet und bei einigen Reiseführern war dann auch eine Reiseroute gefunden. Auch hatte ich gelesen, dass der September als Reisezeit gewisse Vorteile mit sich bringt. Erstens, die Mücken - wir hatten keine. Viele Touristen - wir haben kaum welche gesehen (außer natürlich in Edinburgh). Auch Wohnmobile waren nur wenige unterwegs. Und natürlich das Wetter. Ich möchte sagen, wir hatten für schottische Verhältnisse gutes Wetter. Einige richtig tolle, sonnige Tage, aber natürlich auch Regentage. Das gehört zu Schottland wie der Nebel.
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24.03.2013|16:17 | berni046 | 1
Re:Schottland- Rundreise
Am 12. September war es dann so weit. Morgens von zu Hause weg, knapp 500 km bis Amsterdam, Abfahrt der Fähre 17.00 Uhr, locker zu schaffen. Am Fährhafen standen dann natürlich viele LKW, 2 Wohnwagen und 2 Wohnmobile. Schlechtes Zeichen? Gutes Zeichen?
Nach einer sehr ruhigen Nacht kam gegen 9.00 Uhr Newcastle in Sicht.
Runter von der Fähre und los ging das Abenteuer Schottland. Erst mal 3-4 Kreisverkehre. Links in den Kreisverkehr. Mein Gott, ist das gewöhnungsbedürftig, aber Dank TOM TOM kann ich mich mehr auf den Linksverkehr konzentrieren. Unsere erste Richtung ist Glasgow.
Plötzlich fahren wir auf eine Autobahnauffahrt mit Mautstation. Das war ein Fehler. Bezahlt wird nur in Pounds und in bar. Toll, und wir nur Euro in der Tasche. Hatten im Vorfeld kein Geld getauscht, weil es ab und an Probleme geben soll mit englischen Pfund in Schottland. Schottland hat seine eigenen Pfund.
Da standen wir nun in der Auffahrt wie bestellt und nicht abgeholt und es gab kein Zurück. Nach schier endlosen 15-20 min kam dann eine sehr nette Politesse angefahren und wir schilderten unser Malheur. Schnell zog sie eine Plastiktüte aus der Tasche voller Pfund und Euromünzen. Ob der Wechselkurs jetzt gut war oder nicht war uns egal. Die gute Frau kannte die Bedürfnisse der Touristen an dieser Stelle und wir waren mit Sicherheit nicht die ersten.
Wir zogen es deshalb vor, doch noch in England Geld zu tauschen.

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24.03.2013|16:18 | berni046 | 2
Re:Schottland- Rundreise
Nach diesen doch recht aufregenden ersten Eindrücken im vereinigten Königreich ging es gemütlich weiter, natürlich links, über Stirling zum „Loch Katrine“, unserem ersten Übernachtungsplatz. {STP1693177} Dort angekommen war ich ganz schön geschafft; links fahren erfordert doch sehr viel mehr Aufmerksamkeit, Die Anspannung legt sich aber nach 2-3 Tagen.
„Loch Katrine“ ist fast 13 km lang und an der breitesten Stelle nur 1 km. Bekannt geworden ist „Loch Katrine“ durch den Schriftsteller „Sir Walter Scott“.
Schönste Stelle des Lochs ist „Trossachs Pier“, wo auch der Stellplatz ist. Von dort fährt ein Schiff oder man wandert am wildromantischen See entlang. Abends, nachdem die Tagestouristen weg sind, wird es super ruhig. Bezahlt wird am Kiosk
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24.03.2013|16:25 | berni046 | 3
Re:Schottland- Rundreise
Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung „Fort William“. Das Wetter nicht so toll, leichter Regen. Egal, vorbei an „ Loch Lomond“ in Erwartung einer Wetterbesserung. Aber es wurde nicht besser, eher schlechter. Kurz vor „Fort William“ der „Ben Nevis“, 1344 m, höchster Berg Schottlands, alles in Wolken gehüllt. „Fort William“ - es schüttet wie aus Eimern. Keiner möchte aussteigen. Kurze Besprechung und weiter geht es Richtung „Isle of Skye“.
Kurz vor der Brücke zur “ Isle of Skye“ befindet sich das Castle „Eilean Donan“, ein Highlight für jeden Schottlandbesucher. Der Parkplatz ist kostenlos, das Castle über eine Natursteinbrücke erreichbar. Erbaut wurde die Burg 1220 und 1720 von den Engländern fast vollständig zerstört. Der kostspielige Wiederaufbau wurde dann 1930 realisiert und es hat sich gelohnt. Die Lage der Burg ist einzigartig und das hat auch viele Filmemacher angezogen.
Prinz Eisenherz, James Bond und Highlander wurden hier verfilmt.
Wir hatten uns auf dem CP Ardelve Caravan And Camping Park einquartiert. Einfacher CP, aber sehr schön gelegen. {§§STP:1693186}
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24.03.2013|16:35 | berni046 | 4
Re:Schottland- Rundreise
Nach einer erholsamen Nacht ging es weiter auf die Insel Skye. Die Insel ist etwa 80 km lang und etwa 40 km breit und gehört zu den inneren Hebriden. Heute leben rund 9000 Menschen auf Skye. Die Insel ist sehr bergig; die höchste Erhebung ist der „Sgurr Alisdair“ mit fast 1000 Metern. Verbindung zum Festland besteht über die Skye Bridge. Schon bald nach der Brücke wird die Natur sehr rau. Rechts und links steinerne, teils grüne Felsriesen, Wasserfälle stürzen in die Tiefe und das Wetter passt auch. Immer wieder Sonne und Regen im Wechsel. Regenbogen in allen Farben überall. Ein Traum für jeden Nordlandfan.
Nun war erst ein mal Proviant fassen angesagt. In Broardford im gut sortierten Supermarkt geht das gut. Einen Geldautomat gibt es auch. Wir fuhren an diesem Tag noch bis zum CP “Uig Bay Campsite” Uig Bay Campsite .
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24.03.2013|16:51 | berni046 | 5
Re:Schottland- Rundreise
Uig ist nur ein kleines Dorf, einige Wohnhäuser, ein CP, eine Gaststätte in dem kleinen Hafen. Von hier fährt täglich eine Fähre nach „Lewis and Harris“ auf den äußeren Hebriden.
Am späten Nachmittag zog ich dann mit meiner Angel in den kleinen Hafen in der Hoffnung auf ein leckeres Abendessen. Nach einer Stunde mit viel Wind und Regenschauern gab ich auf und kehrte ohne Fisch zum Womo zurück. Gut, dass es das kleine Restaurante am Hafen gibt, dachten wir. Gesagt, getan. Eine Std. später saßen wir in selbigem. Die Speisekarte war sehr übersichtlich. Haggis und Fish and Chips. Ich bestellte Haggis, meine Frau Fish and Chips. Haggis ist das schottische Nationalgericht und wird mit gestampftem Rüben- und Kartoffelbrei serviert. Haggis ist ein mit Innereien gefüllter Schafsmagen, gemischt mit Hafer, Zwiebeln und viel Pfeffer. Obwohl das Ganze etwas unappetitlich klingt, schmeckt Haggis ähnlich wie unsere Leberwurst. Beides war wirklich lecker und zufrieden kehrten wir zum Womo zurück
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24.03.2013|17:37 | berni046 | 6
Re:Schottland- Rundreise
Nach einer stürmischen Nacht ging es am nächsten Morgen weiter Richtung Kilt Rock, einem schönen Aussichtspunkt mit tollem Wasserfall. Das Wetter? Na ja, typisch schottisch, Nieselregen und heftiger Wind.
Der Parkplatz liegt direkt an der Straße und war nur spärlich belegt. Ein paar PKW und ein Reisebus. Also Regenjacke an, Fotoapparat in die Tasche und los ging es. Einigermaßen schwindelfrei sollte man schon sein, denn gleich hinter den Absperrgittern geht es steil nach unten. Schnell einen Rundgang, ein paar Fotos und zurück ins Womo. Bei dem Wetter schickt man keinen Hund vor die Tür.
Für Nachmittag war eigentlich ein Besuch des „Old Men of Storr“ «eine 50 Meter hohe Felsnadel» angesagt. Da wir gelesen hatten, dass man vom Parkplatz ca. 1 Std bis dort hin läuft, mussten wir schweren Herzens dieses Highlight auslassen. So fuhren wir weiter. Nach einem kurzen Rundgang durch das Örtchen Kinlochewe ging es zum Stellplatz Kinlochewe am Loch Maree. Der Platz ist schön gelegen, oberhalb des Sees. Es gibt einzelne Parkbuchten, umgeben von hohen Büschen. Hier kann man ungestört eine Nacht verbringen.
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24.03.2013|17:40 | berni046 | 7
Re:Schottland- Rundreise
Weiter ging es am nächsten Morgen Richtung Ullapool. Auch das Wetter sollte sich fortan bessern. Einige Wolkenlücken waren schon zu sehen. Erster Stopp war der nette Ferienort Gairloch mit Strand, CP und einigen Geschäften. Nach einem kurzen Rundgang ging es weiter, vorbei am Loch Ewe mit einigen kleinen Parkplätzen und tollem Ausblick auf Berge und Meer
Nächster Stopp war Corrieshaloch Gorge und Falls of Measach. Der Parkplatz liegt direkt an der Straße und es ist nur ein kurzer Fußmarsch bis zu der engen Schlucht. Rauschend und donnernd stürzen die Wassermassen über 50 Meter in die Schlucht. Auf jeden Fall ein sehenswertes Naturschauspiel. Schon von weitem sieht man die weißen Häuserreihen von Ullapool am Ufer des Loch Broom. Ein Hafenstädtchen mit 1400 Einwohnern und mit langer Tradition in Sachen Fischerei. Noch heute werden jährlich 100 000 Tonnen Fisch an Land gebracht. Auch von hier fährt täglich eine Fähre nach „Lewis and Harris“ auf den äußeren Hebriden. Erster Anlaufpunkt war der CP direkt am Wasser, doch durch die letzten Regentage waren alle Stellplätze total aufgeweicht. Das war nichts. Also Womo stehen lassen und kleiner Stadtrundgang. Am Hafen fanden wir dann das preisgekrönte Kult-Restaurant „The Seaforth“ Hier soll es die besten „Fish and Chips“ von Schottland geben. Es war echt lecker!!, nur muss man aufpassen, dass man keine Essigdusche über das Essen bekommt. Die Schotten mögen das. Warum, bleibt deren Geheimnis.
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24.03.2013|17:50 | berni046 | 8
Re:Schottland- Rundreise
Jetzt war erst ein mal Platzsuche für die Nacht angesagt. Da der CP durch den aufgeweichten Rasen nicht infrage kam und auch im Ort flächendeckend „No Overnight Parking“ –Schilder standen fuhren wir 5 Km weiter zum Ardmair Point CP.
Ardmair Point
Der CP liegt auf einer Landzunge, umgeben von Bergen. Einfach nur schön und sehr ruhig. Außer uns standen nur 3 weitere Wohnmobile auf dem Platz. Auch das Wetter hatte erbarmen und am späten Nachmittag schien herrlich die Sonne. Wir holten das erste mal in Schottland die Campingstühle aus dem Womo und genossen den tollen Sonnenuntergang.
Als wir am nächsten Morgen erwachten, trauten wir unseren Augen kaum. Kein Regen prasselt auf das Womo-Dach, nein. Greller Sonnenschein und wolkenloser Himmel. Das mussten wir ausnutzen. Schnell war der Beschluss gefasst noch einen Tag hier stehen zu bleiben. Und es hat sich auch gelohnt. Den ganzen Tag Sonne, etwa 20 Grad, ein grandioser Blick auf die Berge und das Meer, schön mal ein Tag ohne Auto fahren
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24.03.2013|17:56 | berni046 | 9
Re:Schottland- Rundreise
Wer rastet der rostet, und schon ging es weiter. Jetzt richtig in die Highlands, dem bergigen Hochland im Norden Schottlands. Bizarre Felsen, baumlose Hochebenen, viele Seen und Hochmoore, fast menschenleer. Menschenleer, weil Anfang des 19. Jahrhunderts englische Gutsherren und schottische Clans die gesamten Highlands entvölkerten. Ansässige Bauern und Viehzüchter wurden enteignet und vertrieben. Die gewinnbringende Schafzucht war profitabler als Landwirtschaft. Viele Häuser und Höfe wurden zerstört, die Zeugen dieser Zeit sieht man heute noch.
Fast alle Straßen in den Highlands sind Single-Track Roads. Auf Single-Track Roads passen kaum zwei Autos nebeneinander und deshalb gibt es immer wieder Ausweichstellen (passing places). Wenn man sieht, dass einer entgegenkommt, dann sollte man immer versuchen in einen passing place zu fahren und in den Highlands sieht man den Gegenverkehr meist sehr früh. Hier gilt das Gesetz der Höflichkeit und die Schotten sind sehr höflich. Sobald sie ein Fahrzeug im Gegenverkehr sehen, halten sie an. Auch wenn es noch 2 Km weg ist.
Wer jetzt noch Lust hat in dieser schönen Einöde zu übernachten, kein Problem. Einen Platz zum schlafen findet man überall. Wir haben es auch getan. Weit oben in den Bergen, an einem kleinen See, weit und breit kein Haus. Nur unser Womo, wir zwei und eine grandiose Natur.

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24.03.2013|18:02 | berni046 | 10
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