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Geführte Wohnmobiltour
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Geführte Wohnmobiltour
Hallo!
Nach drei gescheiterten Anläufen (wegen Krankheit eines Reiseteilnehmers), habe ich mich in diesem Jahr ganz kurzfristig entschlossen, an einer geführten Wohnmobiltour ins Baltikum teilzunehmen, weil ich mich dorthin nicht alleine traute. Ich stieg knapp drei Wochen vor der Tour bei "Abenteuer Osten" ein. Das war relativ unproblematisch, da keine Visa gebraucht wurden. Man kontaktierte mich noch zweimal, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Vorbereitungen getroffen wurden, zumal ich meinen Hund mitnehmen wollte. Die Reise dauerte 26 Tage, der Preis: 1650€ (relativ teuer) zzgl. 300 € Alleinfahrerzuschlag.
Im Preis enthalten waren die Übernachtungen incl. Strom (außer zweimal auf Parkplätzen), 6 gemeinsame Abendessen, 1 mal Folklore, deutschsprachige Reiseleiter (2 im eigenen Wohnmobil), 6 Stadtexkursionen, 2 Busrundfahrten, Eintrittsgelder auf geführten Besichtigungen/Busrundfahrten, Reisebuch und Straßenkarten und Roadbook mit Streckenbeschreibungen sowie Daten fürs Navi.

Selbst zu bezahlen waren Sprit (ca. 5000 km), Straßengebühren, Fähren, Verpflegung, Fakultative Ausflüge, Reiseversicherungen.

Was ungewohnt war: der Beginn der Reise in Poznan/Polen, allerdings nachvollziehbar, da die Mitreisenden aus allen Richtungen anreisten. Tourende war Nidda auf der Kurischen Nehrung, weil einige eine Anschlusstour nach Ostpreußen anschlossen. Das bedeutete für mich: alleinige Rückreise von 1300 km. Die Anreise war da angenehmer, weil sich einige von uns in Potsdam trafen, auch die Reiseleiter.
Grundsatz bei der o. a. Gesellschaft ist, nicht im Konvoi zu fahren. Das schließt nicht aus, dass zwei oder drei Womos gemeinsam fahren. Wer allein fährt, kann jederzeit die Reiseleiter bei Problemen anrufen. Wer ein Problem hat und am Straßenrand stehen bleibt, bindet eine Plastiktüte an den Außenspiegel (geniale Idee!), irgendwann kommen immer Mitreisende vorbei. Ich habe mich so nie unsicher gefühlt, musste allerdings feststellen, dass mich mein Navi manchmal andere Strecken führte als die anderen. Positiv war durch die individuelle Fahrt, dass man seine Schlafgewohnheiten nicht umstellen musste, Pausen nach Gusto einlegen konnte und angebotene zusätzliche Besichtigungen am Weg durchführen konnte (oder weglassen).
Sehr schön, dass in den Großstädten die Womos auf dem CP stehen gelassen wurden, uns ein Bus samt Stadtführer abholte und wir nur noch genießen konnten.
Prima auch die beiden Busrundfahrten über Land auf der Insel Saarema sowie im Nationalpark Laheema.
Unsere Reiseleiter (ein Fuchs und ein Neuling) waren immer ansprechbar, hatten für alles eine Lösung, für alle einen Wodka (oder zwei)und immer mal lustige Ideen (Mal ein Lagerfeuer mit Würstchen grillen, mal das Selbstangeln des Abendessens, mal ein Saunagang und täglich der von manchen sehr beliebte "Wodkakreis")
Die Reiseroute war durchdacht und interessant. Am Wege wurden immer einige Angebote für fakultative Unternehmungen gemacht. Rund um Riga hätte man noch etwas anders machen können, aber im Ganzen war alles gut geplant (und schon mehrfach durchgeführt).
Wer darüber nachdenkt, an einer geführten Wohnmobiltour teilzunehmen, muss sich natürlich der relativ hohen Kosten bewusst sein. Anzuraten ist es wohl für Alleinreisende, Menschen ohne Fremdsprachenkenntnisse, Ältere vielleicht (eine Krankheit könnte uns treffen), im RUS-Raum.
Ich habe mich behütet gefunden und sicher. Im Nachhinein würde ich auch allein ins Baltikum fahren, zumal sich immer jemand findet, der Englisch spricht. Eine Reise nach Russland oder gar weiter würde ich sicherlich noch einmal geführt machen.
Das Gruppenerlebnis war, wie vorauszusehen, gemischt. Wir waren mit Reiseleitern 21 Personen. 4 waren nicht mein Ding, aber die anderen waren nett und umgänglich, einige besonders!
Es muss jeder für sich entscheiden, ob so etwas für ihn in Frage kommt. Eine Alternative ist es sicher. Zur Zeit läuft übrigens eine Weltreise (2 Jahre)!
Ein gravierender Nachteil ist natürlich, die fehlende Möglichkeit, mal ein paar Tage vor Ort zu bleiben und auszuspannen.

Whatsoever - Smile

Gunda +
13.11.2013|18:08 | gunda | 1
Re:Geführte Wohnmobiltour
Na ja ich weiß jetzt nicht wo da die Relationen liegen sollen, aber für €1950 sehe ich 26 Tage Reisebegleitung, nicht als überteuert an. Noch dazu man ja sich die ganze Planerei etc. spart. Wenn ich richtig vermute handelt sich dabei um seabridge, die meines Wissens, bei der täglichen Tourbesprechung, ein Roadbook ausgibt, das das Etappenziel und lohneswerte Ziele unterwegs, ausführlich beschreibt.

Hinterher ist man bekanntlich immer schlauer, aber den Service sich um nichts kümmern zu müssen, lassen sich Reiseunternehmen die sich auf geführte Touren spezialisiert haben, eben teuer bezahlen.

Ich selbst war nach meiner geführten Tour ebenfalls schlauer, ich bereise diese Länder in Mittelamerika noch heute. Ich bin mit dem damaligen Reiseleiterehepaar noch befreundet, würde aber so eine lange Tour (5 Monate) keinesfalls mehr in einer Gruppe unternehmen, da wir das Pech hatten, dass eine Person es durch Mopping und Intrigen verstand die ganze Gruppe zu teilen um „seine Hälfte“ für eine Gruppentherapie zu missbrauchen... -+
13.11.2013|21:25 | antonis | 2
Re:Geführte Wohnmobiltour
Hallo Gunda,
vielen Dank für diesen informativen Bericht!
Ich sehe Seabridge als sehr kompetent an und konnte Herrn Konstantin Abert beim Globetrottertreffen (Zellerreith)selbst kennenlernen, da wir auch anfangs an eine geführte Tour in das Baltikum dachten.
Den von Dir genannten Beitrag sehe ich als angemessen an.
Sollten wir nach Russland reisen wollen, dann würde ich auch eine geführte Tour buchen, da man ja älter wird und das Fahrzeug auch.

LG Wolfi, der Ostseefan

-+
13.11.2013|22:00 | heidelbaer | 3
Re:Geführte Wohnmobiltour
Hallo Gunda,
eine gute Sache, dieser Bericht. Sicher gibt es mehr Leute, für die das interessant ist. Danke Dir!

Übrigens (für die anderen): "Abenteuer Osten" ist nicht Sea Brigde! Es besteht nur eine Zusammenarbeit. Nicht dass da Missverständisse aufkommen.
Schönen Gruss
Cornelius
Der Weg ist das Ziel.
Kunst ist, das Schöne in den Dingen zu sehen.
Liberté - Egalité - Fraternité !!!
-+
14.11.2013|12:10 | garibaldi | 4
Re:Geführte Wohnmobiltour
Hallo Gunda und der liebe Rest !
Nicht der erste Bericht über "geführte Reisen", aber für mich wieder interessant. Deine Argumentation verstand ich und hat mich in Deinem Fall überzeugt. Auch wenn wir weiterhin unsere Reisen allein planen (macht mir sehr viel Spaß) und auch gern allein reisen und nur ganz selten dies zu viert tun, sind für Reisen außerhalb Europas mit eigenen Mobil solche "geführten Reisen" sicher eine Überlegung wert !
Ich hoffe die Erholung kam nicht zu kurz !
Danke für den Bericht Michael-+
14.11.2013|13:43 | michael43 | 5
Re:Geführte Wohnmobiltour
Hallo,

ich denke, gerade für alleinstehende Womofahrer/-innen ist eine geführte Tour eine prima Sache seinem Hobby nachzugehen. Auch wenn man immer und überall den einen oder anderen Menschen trifft, der einem nicht so liegt, ist es doch schön, wenn man seine Erlebnisse mit anderen teilen und sich über das Erlebte austauschen kann.

LG,
Christiane
Zwillinge...man gönnt sich ja sonst nichts!!!
-+
15.11.2013|11:04 | profila | 6
Re:Geführte Wohnmobiltour
Ich glaube nicht dass man bei einer geführten Gruppenreise, die Gruppenabende mit Kennenlernen überbewerten sollte. Das ist nämlich auch ein Hauptargument für Gruppenreisen. Die ich bisher kennengelernt habe (wobei ich nur bei einer als Mitreisender beteiligt war) waren doch sehr ernüchternd. Klar bilden sich kleine Grüppchen in denen dann die Chemie stimmt, aber die würden sich unter anderen Umständen ebenfalls bilden. Je kürzer eine Gruppenreise ist, desto einfacher ist natürlich das zusammenleben innerhalb der Gruppe, je länger eine Reise dauert um so komplizierter wird es, da sich mit der Zeit eine Art Lagerkoller bildet, interessant auch die wechselnden Freundeskreise innerhalb der Gruppe. Die alleinreisenden Personen, waren im Prinzip ebenfalls alleine, da sie irgendwie auch das "Dritte Rädchen" waren..
Ich selbst hatte dafür zwei Ehepaare im Schlepptau, da ich mich über das Reiseland bestens informierte und als einziger über das nötige Kartenmaterial sowie GPS verfügte und trotz letzter Abfahrt immer noch als erster am Zielort ohne Hast eintraf... Dafür durfte ich dann meine schönen Stellplätze mit den "Nachzüglern" tauschen da sie mit ihren Fahrzeugen regelmäßig überfordert waren den Stellplatz anzufahren...

Ich selbst werde garantiert keine Gruppenreise, mehr mitmachen, schon gar nicht im VVB Bereich Europas, es sei denn es handelt sich um eine Reise bei der es kompliziert bis fast unmöglich wird die nötigen Grenzübertrittsgenehmigungen zu bekommen. Dafür habe ich aber leider nicht zurzeit, das nötige robuste Fahrzeug...

Eher würde ich als "Alleinreisender" versuchen entsprechende verlässliche Reisepartner wo die Chemie stimmt, zu finden und entsprechende Reisen zu organisieren.

Ein viel größeres Problem sehe ich jedoch im technischen Ablauf einer Gruppenreise, die ja doch ein relativ eng abgestecktes Zeitfenster hat um die Tour bewältigen zu können. Mal richtig ausspannen, länger an einen schönen Ort verweilen ist nicht, möglich da ja das Programm abgearbeitet werden muss. Erholpausen sind zwar eingearbeitet, aber relativ eng bemessen, man will ja mehrere Touren vermarkten. Ich komme dabei nun mehr dabei regelrecht in Zeitstress, nicht die Autofahrt überfordert mich, sondern der zeitliche Ablauf ist mir ein Gräuel...
Vergessen darf auch nicht werden dass bei einem eventuellen Fahrzeugschaden, man am Reparaturort zurückbleibt und der Tross aber weiterzieht. So erging es einen Teilnehmer unserer Gruppe, dem sein Sprintschiftgetriebe defekt ging und er 5 Wochen auf einer Tankstelle verbringen durfte, bis es repariert war.

Nicht desto Trotz gibt es genügend Argumente für eine geführte Tour, aber eben mit den Einschränkungen die von gunda und mir bereits beschrieben wurden.

Zum Schluss noch die Bemerkung, dass schon lange seabridge seine Geschäftsgrundlagen geändert hat und die meisten Touren, nur noch von Freien Mitarbeiter unter der Zusammenarbeit (Vermarktung etc.) von Seabridge erfolgen. Das ist auch ein entscheidender Faktor bei einigen Touren dass sich die Führer praktisch alle „Dienstleistungen“ entsprechend bezahlen lassen. Denn im „Kleingedruckten“ hat man tatsächlich nur die Dienstleistung Wegebeschreibung der Tour mit einigen Ausflügen und nur Teilweise den Campingplatz bezahlt.
Bei unserer Tour war dann letzteres immer ein Streitpunkt die Platzkosten, da kleine T4 Camper genau so teuer waren, wie ein ausgewachsner Clou, wobei die Plätze im Reiseland nach Länge des Reisemobiles bezahlt werden mussten…-+
15.11.2013|14:44 | antonis | 7
Re:Geführte Wohnmobiltour
Hallo Mädels und Jungs !
Der liebe Ingo spricht genau das an, was ich nicht selbst erlebt habe aber mir immer genauso vorgestellt habe. Aber ich kenne auch Leute die solche Gruppen Reisen immer wieder gern antreten. Die mich wegen meiner Ablehnung dieser Art des Reisens immer wieder ansprechen, dass ich die Vorteile nicht kenne so lange ich es nicht probiert habe.
Gruß Michael -+
16.11.2013|17:05 | michael43 | 8
Re:Geführte Wohnmobiltour
Meine Erlebnisse sind beileibe nicht symptomatische für eine Gruppenreise, wie von Dir schon angesprochen gibt es genügend Personen die geführte Gruppenreisen bevorzugen. Aber nach meinen Erfahrungen gehören sie eher zu den "ängstlichen" Reisenden, die sich in einer "Gruppe" wohler fühlen..

Und ist ja gut so, man muss ja erst eine mitgemacht haben um für sich entscheiden zu können... Hätte ich das nötige Kleingeld, das "richtige" Fahrzeug, wäre die "Weltreise" genau das richtige für mich.... aber das liegt ja auch nicht im MVV/VVB Bereich…-+
16.11.2013|21:26 | antonis | 9
Re:Geführte Wohnmobiltour
Antonis,
sollte ich im EUROLOTTO gewinnen, dann melde ich mich bei Dir!
Denn ich brauche auch das nötige Kleingeld und ein entsprechendes Fahrzeug dazu!

Muss jetzt schon immer zurückstecken, wegen dem Frontantrieb, wenn ich die Allerweltsrouten verlassen möchte.

Servus
Wolfi
-+
16.11.2013|22:37 | heidelbaer | 10
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