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FORUM 321861

2010-06-13 | marapr

Ausflugstip in Bodenseenähe (Krs. Lindau)

Für Wohnmobilfreunde, die mal dem Trubel am See für einen Tag (oder so) entgehen wollen!

Bevor wir in´s Bottwartal zurückgekehrt sind, haben wir 10 Jahre in einem kleinen Dorf im Kreis Lindau gelebt. Dieses Dörfchen liegt an der B 12 und man merkt es kaum wenn man von Wangen her oder Isny bzw. Kempten zum See will.
Also, von Wangen kann man auch auf der B 18 zum See fahren, dann tangiert man diesen Ort garnicht, es sei denn man würde in Roggenzell links abbiegen und die enge Strasse über den Buckel (vorbei am Tierfriedhof) nach Rupolz nehmen und dann unten am Kreisverkehr von Hergensweiler auskommen.
Und nach Hergensweiler will ich euch führen.
Dort gibt es eine Avia-Tankstelle mit Autogas-Versorgung und einem Kiosk, der meist von bussreisenden Asiaten bevölkert bzw. geplündert wird.
Außer drei Wohnhäusern und einem Shop für Rennsport sowie einer Kreissparkasse gibt es hier an der B 12 nichts.
O.k. - auf der gegenüberliegenden Strassenseite gibt es die - von mir so benannte - Klagemauer von Hergensweiler!
(Seh´n sie Herr Bürgermeister Betz jetzt mach´ ich sogar noch Reklame für ihr Monument!)
Was ihr dort seht soll eine Schallschutzmauer für die dahinterliegenden Häuser sein, errichtet wegen dem Lärm den die durchrasenden Kieslaster verursachten, als die 2. Pfändertunnelröhre gebohrt wurde und der Abraum mit ca. 250 Lkw am Tag durch Hgw transportiert wurde.
Aber zurück zum Ausflugstip: Vor und nach dieser Klagemauer gehen jeweils 1 Strasse (Altmannstrasse, bzw. Pfänderstrasse) links (vom Kreisverkehr her) ab. Benutzt man die Altmannstrasse und fährt über die Schienen die leichte Anhöhe zum Rathaus (links) hinauf (Zone 30) kann man entweder am Friedhof (hinter dem Rathaus) oder gegenüber auf dem Parkplatz der Laiblachhalle parken.
Hier ist man nah an der Kirche Ambrosius (vom Friedhof toller Blick aufs Laiblachtal und Niederstaufen) und am Heimatmuseum.
Nimmt man die Pfänderstrasse, so fährt man ebenfalls über eine Bahnschranke und biegt sofort dahinter rechts ab und kann gegenüber oder auf der Bahnhofseite parken.
Ich empfehle nicht hier eine Übernachtung einzuplanen da die Bahnstrecke sehr stark befahren ist! (Wir haben Luftlinie 100 m davon entfernt gewohnt - ich weiß worüber ich schreibe)
Im Ort gibt es einen Bäcker, an der B 12 eine Kreissparkasse und der gegenüber eine Volksbank, sowie einen älteren Landarzt.
Auf der Strasse die an der Kirche vorbeiführt sind zwei Gasthäuser, m.W. eines mit Balkanküche (Post) und eines mit einheimischer (Sonne), beide haben bei schönem Wetter einen Biergarten bzw. Stühle u. Tische auf dem Bürgersteig stehen.
Es sind relativ schattige Plätze und bei warmen Wetter sehr einladend.
Wenn man an der Kirche oder am Gasthaus Sonne bergab läuft, kommt man in´s Tal der Laiblach. Die Laiblach bildet wenige Kilometer abwärts von Hergensweiler die Grenze zu Österreich und mündet in den Bodensee. Im Sommer kann man an verschiedenen Stellen in der Laiblach Erfrischung finden, es gibt sogar einen Wasserfall, vor dem sich das Wasser leicht staut und gerne von Einheimischen als Badeplatz genutz wird.
Überquert man die Laiblach (und hat Glück, daß es Tage vorher nicht geregnet hat - teilweise schlammige Wege) so kann man hier wunderschön durch den kühlen Wald spazieren und wenn man sich flussaufwärts hält kommt man nach Wolfgangsberg wo ein Schnapsbrauer gute Schnäpse usw. probieren läßt und natürlich verkauft.
Hat man Lust und Zeit nimmt man den Weg in Richtung Opfenbach oder natürlich flußabwärts Richtung Sigmarszell (oder Lindau bzw. Bodensee) Die Wege sind ordentlich beschildert.
In Hergensweiler - Ortsausgang B 12 in Richtung Lindau gibt es eine Abzweigung (gegenüber der Pfänderstrasse), die nach Schillers führt (ca. 500 m bergauf). In Schillers steht ein schöner alter Bauernhof der Familie Heim und rechts am Weg, in der Scheune, wird auch Schnaps gebrannt, aber nicht an Privatkunden verkauft. Nimmt man hier rechts den Wiesenweg nach Rupolz, so hat man einen wunderschönen Blick über Hergensweiler, die Allgäuer Alpen, zum Montafon und Säntis in der Schweiz.
In Rupolz quert man die Strasse und gelangt - auf der wenig befahrenen Straße - nach Volklings. Wenn man hier geradeaus läuft (rechts an der Scheune vorbei, Feldweg) gelangt man in das Naturschutzgebiet Degermoos. Diesen Weg bin ich mit meinen Hunden bei schönem Wetter ausserordentlich gerne gelaufen. Das Degermoos ist ein Hochmoor und es existiert (hoffentlich noch) ein Lehrpfad.
Hält man sich jedoch in Volklings rechts in Richtung Stockenweiler, so führt der Weg vorbei am gleichnamigen Weiher, der im Frühjahr und Herbst zahlreiche Zugvögelscharen zur Rast einlädt. In Stockenweiler kommt man an die B 12 und überquert diese um gegenüber das Seitensträßchen zurück nach Hergensweiler zu nehmen. (Gasthof Lanz in Stockenweiler wird unter den - so habe ich vor einigen Jahren gelesen - besten 100 in Deutschland geführt. Besondere Spezialität sind selbt gezüchtete Flußkrebse! Wirklich ein Superklasse Restaurant - aber nicht für den schmalen Geldbeutel.) Leider wird dieses Sträßchen heute wegen der ewig langen Schließphase der Schranke auf der B 12 in Stockenweiler gerne von Ortskundigen genutzt, so daß man sehr achtsam sein muß.
In Hergensweiler kommt man an der Schule raus und geht grad aus zur Post oder Sonne - oder so!

In Stockenweiler gibt es noch eine Variante. An der B 12 steht das Haus eines Holzschnitzers (Krippenfiguren u.a.), hier gibt es eine Schranke für Fußgänger (der Schrankenwärter an der B 12 sieht die Fußgänger und öffnet bei Bedarf) und dahinter einen Wiesenweg, der bis an die Altmannstrasse immer neben den Gleisen verläuft.

Als Übernachtungsplatz für diesen Ausflug empfehle ich den Stellplatz in Wangen direkt an der Argen und nicht weit zur wunderbaren Altstadt zu laufen.

Viel Spaß

Grüs!se aus dem schönen Bottwartal

Manfred (marapr)

Es sind die Begnungen mit den Menschen die das Leben lebenswert machen! (Guy de Maupassant)

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