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Marokko und Mauretanien
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Re:Marokko und Mauretanien
Grüezi, Roli

ganz herzliches für einen wirklich informativen beitrag.

marokko steht bei uns auch wieder jeden herbst zur diskussion an, allerdings siehts bei uns so aus, dass Fritz da sehr gerne hinmöchte, ich hab eher meine zweifel (wir haben 3 jahre in der TR gelebt... war schön, aber nach 3 jahren islam auch genug...speziell damals halt für unsere mädels)

für mein person bin ich mir nicht sicher, wie ich mit bettelnden kindern umgehen würde.. ich glaub, da hätt ich ein problem.

man hört auch, dass womos öfters mit steinen beworfen werden, ist da was dran oder ist das die typische story à la "ich hab nen freund, dessen freund hat nen bekannten, der war in marokko... du verstehst..!

lange gabs doch diese sog. "platte" wo alle frei standen (wie das umfeld am ende des winters dann aussah, kann sich jeder vorstellen, der mal im frühling den peloponnes an den winterstrategisch wichtigen punkten bereist hat...)

wie ists nun nach "schliessen" der platte.. wo gehen denn all die womos hin? gibts genügend cps oder geht frei stehen immer noch , bzw. wie sind die preise auf überwinterer-cps??

wär super, wenn du das beantworten könntest, wir (falls du keine lust dazu hast, mach ichs aus deinen fakten) könnten einen wiki-text erstellen, dann ist marokko im winter für alle immer abrufbar, was meinst du?


Grüsse von Karin
meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz
-+
17.04.2009|: | womo66 | 6
Re:Marokko und Mauretanien
Hallo Karin (und ein Grüezi an alle interessierten)
Es freut mich natürlich, wenn meine Berichte auf Interesse stossen. Aber um es nochmals klar zu verdeutlichen: Ich schreibe subjektiv. Meine Berichte spiegeln meine persönliche Meinung, gestützt auf meine Erfahrungen, wieder!

Wenn ich durch Länder wie Marokko reise (ich war auch in Afghanistan, Iran, Irak, Indien, Malaysia und anderen islamisch geprägten Gegenden), bin ich mir bewusst, dass Marokko ein Schwellenland ist und eben teilweise immer noch armes Entwicklungsland ist. Wir „reisen“ durchs Land und machen nicht Urlaub. Das kann anstrengend und unangenehm sein. Der Umgang mit, für uns unfassbarer, Armut, und damit verbunden die Bettelei gehört zu diesen problematischen Dingen. Wenn Du nach Marokko reist, solltest Du Dir bewusst sein, dass Du Dich nicht „richtig“ verhalten kannst. Gibst Du hungernden Kindern (ich rede nicht von der Touristenbettelei im Norden) nichts, ist das kaum zum aushalten. Gibst Du etwas, tust Du das im Bewusstsein, dass Du nur im Moment Dein Gewissen beruhigt hast und Du die Armut nicht besiegt hast. Das Kind hat am nächsten Tag wieder Hunger… Dein Auftreten als Tourist richtet immer auch Schaden an, je nach Deinem Verhalten mehr oder weniger. Deine Anwesenheit ist aber auch ein grosser Segen, denn Dein Geld hilft mit, das Land zu entwickeln und der Kontakt mit anderen Kulturen erweitert auch den Horizont der Einheimischen.

Also könnte die Antwort auf Deine Frage lauten: Wenn Du solche Länder bereist, musst Du in der Lage sein, dieses Spannungsfeld auszuhalten. Du musst Dir bewusst sein, dass Deine Anwesenheit Fluch und Segen zu gleich ist. Ob das Land und seine Menschen Deine Anwesenheit (den Tourismus) letztendlich zum Guten oder Schlechten verwenden, liegt nicht in Deiner Macht .

Wir haben es im Rifgebirge nur einmal erlebt, dass Kinder drohend Steine gegen uns gerichtet haben (nicht geworfen). Wir haben angehalten und Erwachsene am Strassenrand gefragt, was das soll…..die Folge war eine Tracht Prügel für den armen Schlingel (und uns wollte man einen grossen Sack voll Haschisch schenken...). Auf Anweisung des(neuen) Königs ist das Verhalten gegenüber Touristen in allen Schulen ein Pflichtfach (kein Witz) und die Kinder lernen, sich Touristen gegenüber respektvoll und freundlich zu verhalten. Das führt dazu, dass die Kinder in der Regel sehr neugierig sind und unbedingt mit diesen „Aliens in den Konservendosen“ Kontakt wollen.

Nach dem 2007 begonnen wurde, die Platte in eine Hotelanlage mit Golfplatz umzubauen, wurden in der Nähe sündhaft teure CP erstellt und es bleibt kaum etwas anderes übrig, als diese zu benutzen. Es gibt Berichte, wonach WoMo Fahrer die frei standen, angeblich im Auftrag des CP Besitzers (einem in Frankreich lebenden Marokkaner) bedroht wurden. Ob das wahr ist, weis ich nicht.
Andererseits war diese Platte wirklich eine Sauerei und dass sie geschlossen wurde, ist mehr als verständlich. Zum Schluss standen die viele hunderten von WoMos buchstäblich in der eigenen (vorher nur notdürftig vergrabenen) Scheisse !! Die WoMos die dort überwintert haben, hatten auch nur ein einziges Ziel: Möglichst warm, möglichst billig zu überwintern. Den meisten dieser Franzosen, Italiener und Deutschen war das Land völlig egal und Einheimische Händler wurden oft wie Diener behandelt. Das die marokkanischen Behörden diese Art des Tourismus nicht eben lieben, ist nachvollziehbar. Wir haben diese Gegend immer gemieden und sind so schnell als möglich Richtung Süden gefahren.

Hier am Rande der Sahara ist das Land so gross, dass sich die Touristen verlaufen und man findet immer ein Plätzchen, an dem man mehrere Wochen stehen kann (wir z.B. mögen Sidi Ifni, Tan-Tan, Laayoune und so weiter).

Trotz allem, in einem Punkt verstehe ich Dich: Kulturell sind und bleiben wir Nordeuropäer und bei aller Schönheit reicht es auch mir nach einem halben Jahr Islam und ich freue mich wieder auf die Schweiz....bis zum nächsten mal.
Ich werde noch versuchen, ein paar Bilder hochzuladen…


-+
17.04.2009|: | heidich | 7
Re:Marokko und Mauretanien
......weil ich grad auf einem deiner bilder den künstler am malen seh...

eine frage: machen die das per schablone oder frei hand?? das sieht ja schon gut aus ...

Grüsse von Karin
meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz
-+
17.04.2009|: | womo66 | 8
Re:Marokko und Mauretanien
Hallo Roli.

Das sind genau die Infos die ich mir erwünscht habe.
Ich war ein paar Tage unterwegs, deshalb erst heute mein Dankeschön.


Gruß Willi-+
17.04.2009|: | capella1 | 9
Re:Marokko und Mauretanien

Karin
Das ist freihändig gemalt. Raschid, der Künstler, behauptet in Heidelberg Kunst studiert zu haben (sicher hat er in Deutschland gelernt, welche Preise er verlangen kann). Er hat einen Katalog mit etwa 10 Motiven in verschiedenen Varianten die er anbietet.
Immerhin dauerte es etwa 6 Stunden bis das Werk vollbracht war.
Im vorherigen Beitrag habe ich ein Bild mit den Ziegen auf den Aganienbäumen hochgeladen. Hier nun die Interpretation des Marokkanischen Künstlers zum Thema....

-+
19.04.2009|: | heidich | 10
Re:Marokko und Mauretanien
Hallo Roland ! Deine Berichte, Aussagen und Bilder waren interessant und weitgehends mit meiner Erfahrung und Meinung übereinstimmend. Ich möchte Dir auch dafür danken, weiter so! Wir haben bei unserer Marokko Tour -2000- eigentlich nur positives erlebt - Pannenhilfe, Begleitung bis zum CP u.a.- und wollen auch mal wieder hin. Es kam allerdings zu zwei relativ harmlosen Zwischenfällen. In Fes wurden wir von einem sehr aufdringlichen "Fremdenführer", für den wir absolut keinen Bedarf hatten, als Nazi beschimpft und beim überqueren des Hoher Atlas von Kindern die unbedingt uns zwecks Verkaufs zweifelhafter Kristalle anhalten wollten zum Wurf mit einem Holzstück, aber wir waren etwas schneller, es traf die Stoßstange, belästigt.
Roland nun doch noch eine Frage hat sich in Marokko sehr viel verändert? Ist der Tourismus ausgeufert? Was ist an der Warnung dran nicht durchs Rif Gebirge zu fahren, im Jahr 2000 ?
Wenn Du mal Zeit hast könntest Du vielleicht meine Fragen beantworten ??!!
Danke und Gruß Michael-+
20.04.2009|: | michael43 | 11
Re:Marokko und Mauretanien
Hallo Ihr Marokkokenner.
Nachdem ich mich nun durch die einschlägigen Bücher lese, habe ich noch eine Frage an Euch.
Spricht man nur französisch oder nur arabisch?
Kommt man mit englisch weiter?
Ich bin dabei mir einen Französischkurs und einen Kauderwelschkurs in arabisch zu bestellen. Wir haben ja noch ein paar Monate Zeit um uns vorzubereiten.

Danke für Eure Antworten.

Liebe Grüße

Willi von der Capella-+
21.04.2009|: | capella1 | 12
Re:Marokko und Mauretanien
Hallo,
sind vor zwei Tagen nach drei Monaten Aufenthalt in Marokko wieder zurückgekehrt. Wir waren mit zwei Mobilen unterwegs und haben zum größten Teil mit einigen Abweichungen die Touren im Band 67 aus der WoMo-Reihe (Mit dem Wohnmobil nach Marokko) abgefahren. Marokko ist ein wunderbares Land und wir sind alle vier der Meinung, dass es eine phantastische Zeit war. Wir sind froh, dass wir die Fahrt unternommen haben. Gleichzeitig waren wir aber auch froh, wieder in Europa angekommen zu sein.
Wir haben zum größten Teil frei gestanden und das war fast immer sehr anstrengend und für uns ungewohnt. Dies deswegen, weil wir in der Regel nicht allein waren. Es hat nie lange gedauert und schon waren Kinder und Jugendliche da, die etwas haben wollten. Ob man ihnen nun eine Kleinigkeit, wie Bonbons oder auch "Höherwertiges", oder auch nichts gab, sie waren nie zufrieden und wollten mehr und sie blieben bis es dunkel wurde. Das kann einem ganz gewaltig auf den Geist gehen. Vor solchen Situationen kann man sich meiner Meinung nur retten, wenn man auf einen der vielen Campingplätze oder privaten Grundstücke geht. Wobei bezüglich der privaten Grundstücke wiederum die Gefahr besteht, dass man zu sehr in die Familie mit einbezogen wird.
Man soll zwar nie nie sagen, aber aus heutiger Sicht und Erfahrung muss ich leider sagen, dass ich allein wegen der Tatsache, dass man nicht, wie man es in Europa gewohnt ist, ruhig frei stehen kann, nicht mehr nach Marokko fahren werde.
Wenn zuvor der CP in bzw. vor Agadir angesprochen wurde, so kann ich dazu sagen, dass ich, bevor ich auf einen solchen, übervollen CP gehe, ich wieder lieber eine Rundreise mache und dabei sogar die bettelnden Kinder in Kauf nehme. Mir liegt es nicht, drei bzw. sechs Monate auf´einem CP zu sein und nicht die geringste Abwechslung zu haben. Das wäre für mich tödlich.
Wenn roli schreibt, dass man die Betteleien nur an den Touristikrouten erlebt, so kann ich dies nicht bestätigen. Wir sind einsamste Strecken gefahren, wo der normale Wohnmobilfahrer gar nicht hinkommt, aber die Anmache durch Kinder und Jugendliche war überall. Auf dem Land sogar schlimmer als in den Städten, wo wir eigentlich nur ausnahmsweise angebettelt wurden.
Abschließend noch einmal: Wenn die Anmache am Abend nicht so anstrengend wäre, würde ich bald wieder nach Marokko fahren. Denn das Land ist phantastisch und auch die Bevölkerung, bis auf die oben geschilderten Ausnahmen, ist liebenswert und immer eine Reise wert.
Ich freue mich schon jetzt auf die kommende, ruhige Überwinterung auf Sizilien.
Gruß von
brawo-+
21.04.2009|: | brawo | 13
Re:Re:Marokko und Mauretanien
=) Hallo,
=) sind vor zwei Tagen nach drei Monaten Aufenthalt in Marokko wieder zurückgekehrt. Wir waren mit zwei Mobilen unterwegs und haben zum größten Teil mit einigen Abweichungen die Touren im Band 67 aus der WoMo-Reihe (Mit dem Wohnmobil nach Marokko) abgefahren. Marokko ist ein wunderbares Land und wir sind alle vier der Meinung, dass es eine phantastische Zeit war. Wir sind froh, dass wir die Fahrt unternommen haben. Gleichzeitig waren wir aber auch froh, wieder in Europa angekommen zu sein.
=) Wir haben zum größten Teil frei gestanden und das war fast immer sehr anstrengend und für uns ungewohnt. Dies deswegen, weil wir in der Regel nicht allein waren. Es hat nie lange gedauert und schon waren Kinder und Jugendliche da, die etwas haben wollten. Ob man ihnen nun eine Kleinigkeit, wie Bonbons oder auch "Höherwertiges", oder auch nichts gab, sie waren nie zufrieden und wollten mehr und sie blieben bis es dunkel wurde. Das kann einem ganz gewaltig auf den Geist gehen. Vor solchen Situationen kann man sich meiner Meinung nur retten, wenn man auf einen der vielen Campingplätze oder privaten Grundstücke geht. Wobei bezüglich der privaten Grundstücke wiederum die Gefahr besteht, dass man zu sehr in die Familie mit einbezogen wird.
=) Man soll zwar nie nie sagen, aber aus heutiger Sicht und Erfahrung muss ich leider sagen, dass ich allein wegen der Tatsache, dass man nicht, wie man es in Europa gewohnt ist, ruhig frei stehen kann, nicht mehr nach Marokko fahren werde.
=) Wenn zuvor der CP in bzw. vor Agadir angesprochen wurde, so kann ich dazu sagen, dass ich, bevor ich auf einen solchen, übervollen CP gehe, ich wieder lieber eine Rundreise mache und dabei sogar die bettelnden Kinder in Kauf nehme. Mir liegt es nicht, drei bzw. sechs Monate auf´einem CP zu sein und nicht die geringste Abwechslung zu haben. Das wäre für mich tödlich.
=) Wenn roli schreibt, dass man die Betteleien nur an den Touristikrouten erlebt, so kann ich dies nicht bestätigen. Wir sind einsamste Strecken gefahren, wo der normale Wohnmobilfahrer gar nicht hinkommt, aber die Anmache durch Kinder und Jugendliche war überall. Auf dem Land sogar schlimmer als in den Städten, wo wir eigentlich nur ausnahmsweise angebettelt wurden.
=) Abschließend noch einmal: Wenn die Anmache am Abend nicht so anstrengend wäre, würde ich bald wieder nach Marokko fahren. Denn das Land ist phantastisch und auch die Bevölkerung, bis auf die oben geschilderten Ausnahmen, ist liebenswert und immer eine Reise wert.
=) Ich freue mich schon jetzt auf die kommende, ruhige Überwinterung auf Sizilien.
=) Gruß von
=) brawo

Hallo Brawo

Auch Dir herzlichen Dank für Deine Einschätzung und Deine Sicht der Dinge.
Soeben hat meine Frau eine neue Warnung des Auswärtigen Amtes entdeckt, die vor Reisen in Nordafrikanische Länder warnen. Irgendeine Terrorgruppe sei gezielt auf der Suche nach deutschen Entführungsopfern.Wenn das natürlich so bleibt werden wir uns alle wahrscheinlich auf Sizilien wiedersehen.

Liebe Grüße Willi-+
21.04.2009|: | capella1 | 14
Re:Marokko und Mauretanien
Hallo Snowbirdys...
Wie ich schon geschrieben habe....Marokko kann sehr zwiespältig sein.
Ja auch wir wurden abseits der Touristenstrecken von Einheimischen (nicht nur Kindern) besucht. Wir haben diese Besuche aber nie als aufdringlich empfunden. Neugierig ja, aber eben nicht aufdringlich. Man muss sich vorstellen, wie diese Menschen leben und wie wir leben. Dass hier die Neugierde gross ist, ist verständlich. Für uns war der Unterschied zum frechen und aufdringlichen Anmachen an den Turi-Strecken aber nicht zu vergleichen. Und die Neugierde war immer auch Gegenseitig. Auch wir wollten wissen, wie Marokkaner auf dem Lande leben. Gegenseitige Einladungen waren fast immer die Folge. Der Nebeneffekt: Wir hatten täglich frisches Brot, Gemüse, und an der Küste allerlei Fische die uns die Einheimischen für wenig Geld verkauften. Einheimische Frauen boten sich an, unsere Wäsche zu waschen (am Brunnen, von Hand). Und sie waren begeistert von unserem duftenden Waschpulver... Problematisch empfanden wir die Bezahlung. Wieviel ist für diese Dienstleistungen angebracht? Wie handelt (feilscht) man fair und nach Arabischer Tradition. Auch hier haben uns die Gespräche (ganz einfach fragen) weiter geholfen (und natürlich meine Erfahrungen in anderen arabischen Ländern).
Durch den Kontakt mit den Erwachsenen haben uns die Kinder respektiert und wenn wir ihnen zu verstehen gaben, das es nun genug sei, waren sie weg. Ansonsten sorgten die Erwachsenen schnell für Ruhe. Die haben alles gemacht, damit wir uns wohlfühlten.
Unterwegs, wenn wir nur kurz angehalten haben um etwas zu essen, beschäftigten wir uns ein paar Minuten mit den Kids und machten ihnen dann klar, dass sie uns nun in Ruhe lassen sollte. Das hat nicht immer funktioniert und so mussten wir uns auch mal mit etwas zuviel Neugierde abfinden....Aber wir sind Gäste in Ihrem Land und desswegen das Land nicht mehr besuchen? Das kann ich nun nicht nachvollziehen. Vieleicht hilft es, sich vor der Reise etws mit den arabischen Traditionen zu befassen und ein paar wichtige Regeln des Koran (also der Landesgesetze) zu lernen. Man braucht dazu kein langes Studium, es gibt gute Bücher, die das wichtigste in Kürze zusammenfassen.Ich will nicht besserwisserisch oder mit dem moralischen Zeigefinger argumentieren. Als ich 1981 für zwei Jahre nach Afghanistan fuhr (beruflich als Journalist), wäre ich nach drei Wochen am liebsten wieder umgekehrt...es brauchte eine ganze Zeit bis ich die arabische Tradition und Kultur wenigstens ein bisschen verstand und dann lieben lernte.

Zur Sprache: Wer französisch spricht ist klar im Vorteil. Die jungen in den Städten lernen zunehmend auch deutsch und englisch...aber das ist immer noch die Ausnahme. Ein paar kräftige französische Flüche, vermischt mit ein zwei arabischen Worten helfen übrigens auch in den Touristenzentren um zum Beispiel aufdringliche Fremdenführer zu verjagen, (ich habe auch schon mit einer Ohrfeige gedroht). Aber bitte nie gegenüber aufdringlichen Händler auf dem Markt....das würde böse enden!
Zum Rifgebirge: Auch wir hörten immer wieder von Problemen, verstecktem Haschisch an WoMo, Drohungen beim Versuch zu fotografieren und so weiter. Erlebt haben wir im Rifgebirge auch die einte oder andere Begebenheit, bei der meine Frau bleich wurde....«ich wollte unbedingt die Haschischfelder besuchen und fotografieren». Ich hatte meistens meinen Spass. Vieleicht bin ich manchmal zu leichtsinnig...? Ein Urteil über das Rifgebirge wage ich deshalb nicht abzugeben, dass muss jeder selber entscheiden. Ich würde im Rifgebirge vieleicht nicht gerade mit dem Aufkleber "NO DRUGS" herumfahren

Ob der Tourismus ausgeufert ist? Nun die Regierung steckt gewaltige Summen in den Ausbau der Infrastruktur. Der König will unbedingt den Anschluss an Europa... Es gibt 5 Sterne Hotels, Clubs, Ferienanlagen usw (mit hohen Mauern, damit der Turi säuberlich getrennt von den Einheimischen Urlaub machen kann). Es gibt Folklore Abende und traditionelles Essen, bis zum letzten Bissen aus Frankreich importiert, und es gibt langsam immer mehr all die grässlichen Auswüchse wie wir sie von Portugal und Spanien kennen. Zur Zeit vor allem rund um die Königsstädte und am Küstenstreifen bis Agadir... Sicher verliert Marokko dadurch immer öfters seinen Charm...





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22.04.2009|: | heidich | 15
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