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  Marokko und Mauretanien |
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| Marokko und Mauretanien |
  Hallo Leute.Wer hat Erfahrung mit dem Überwintern in Marokko und Mauretanien? Ich bitte nur um eigene Erfahrungen. Wir planen vielleicht im Winter 2009 dorthin zu fahren. Lohnt es sich? Sind die Menschen dort auch so freundlich wie oftmals beschrieben? Ist die Bettelei von Kindern ein Problem? Was nehmt Ihr als Gastgeschenke mit? Fragen über Fragen. Liebe Grüße Willi  |
| 14.04.2009|: | capella1 | 1 |
| Re:Marokko und Mauretanien |
| hallo Willi, nachdem ich heute mit schöner regelmässigkeit immer ein paar minuten HINTER dir im chat aufgetaucht bin und du schon weg warst  nun also im forum.unsere freunde sind mit umgebauten lkw den ganzen winter in marokko gewesen (sorry DOCH keine eigenen erfahrungen, ggf nächsten winter....) und sind absolut begeistert. es sind menschen, die eher cps meiden und lieber für sich und frei stehen, aber sogar DIE waren von einem cp bei marrakesch begeistert und haben bereits für den nächsten winter vorgebucht, so schön soll es gewesen sein. wetter ja mal sowieso, aber auch menschen, einkaufsmöglichkeiten, laisser faire im täglichen leben etc.... klang alles ausgesprochen gut. als gastgeschenke speziell für kinder bietet sich das übliche an: buntstifte, filzer, radiergummis, bälle, kleinere spielsachen etc.. weisste aber als fahrtie selbst  sollte ich noch mehr aus 1. hand erfahren, lasse ich es hier im fred los .... Grüsse von Karin meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz  |
| 14.04.2009|: | womo66 | 2 |
| Re:Marokko und Mauretanien |
| Hallo Karin. Dann Danke erstmal. LG Willi |
| 14.04.2009|: | capella1 | 3 |
| Re:Marokko und Mauretanien |
| Salü Willi Wir waren öfters in Marokko, immer über den Winter für drei Monate. Die Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit, verbunden mit der traditionellen und vom Koran vorgeschriebenen Gastfreundschaft ist für uns immer wieder beschämend. Das Verhalten vieler unserer Landsleute gegenüber den Einheimischen ist leider oftmals auch beschämend und es gibt Anzeichen, dass vor allem in den Touristengebieten die Einheimischen von den arroganten, hochnäsigen und unverschämten Touristen aus Europa die Nase voll haben....Die Kinderbettelei findest Du denn auch vor allem entlang der Touristenrouten und wird von den Einheimischen Erwachsenen ebenfalls nicht geduldet. Es sind die Touristen, die den Kindern beigebracht haben, dass betteln lohnender als der Schulbesuch ist. Wird in diesen Gebieten die Bettelei zu aufdringlich, sollte man sich an einen Einheimischen wenden. Zum Beispiel an den Verkäufer am Marktstand. Nicht zu verwechseln ist diese Form der Bettelei mit der Frage nach etwas Essbarem im Süden von Marokko (Südlich Agadir). Hier ist es oft der schiere Hunger, der Erwachsene und Kinder an unsere WoMos treibt. T-Shirt, Schuhe, warme Kleidung aller Art, egal wie alt und in welchem Zustand, finden hier schnell neue dankbare Besitzer. Eine art inoffizielles Zahlungsmittel ist im Süden Alkohol in Form von Bierbüchsen. Es bleibt jedem selber überlassen, ob er das moralisch vertreten kann oder nicht (wir haben öfters mal eine Büchse Bier an einen Soldaten oder Polizisten verschenkt). Im eher wohlhabenden Norden (bis Agadir) eignen sich als Gastgeschenke Schokolade, auf die vor allem die Frauen erpicht sind. Parfüm und kleine Taschenmesser sind weitere gerne gesehene Geschenke. Man sollte mit Gastgeschenken vorsichtig sein und nicht übertreiben, denn jedes Gastgeschenk erzwingt ein Gegengeschenk und der Wert schaukelt sich hoch…plözlich bekommst Du Geschenke (zum Beispiel Schmuck aus Silber) die sich der Gastgeber eigentlich gar nicht leisten kann. Im Süden sind Nahrungsmittel (z.B. Reis, das Kilo vom Markt für ein paar Cents), Kleider aller Art, speziell Pullover und Jacken, Schuhe usw. sehr beliebt (und wie Karin schon schrieb, Buntstifte aller Art). Wir haben im WoMo einen Laptop und einen kleinen Farbdrucker mit dem wir Fotos bis zum Format A4 ausdrucken können. Der Erfolg ist bis Heute unglaublich: Mit einem Familienfoto der Gastgeber erobert man sich die Herzen des Gastgebers….aber Achtung: Vor dem Fotografieren immer zuerst fragen, vor allem im Süden sind nicht alle Moslems liberal (und ungefragtes Fotografieren in der Öffentlichkeit kann schon mal zu Problemen führen). Du wirst über Marokko immer verschiedene Meinungen und Geschichten hören. Das kommt daher, das Marokko ungeheuer zwiespältig sein kann und die Moderne oft mit voller Wucht auf das Traditionelle trifft. Meine Meinung: Marokko und seine Leute sind wunderbar, liebenswert und sehr spannend. Vorausgesetzt Du benimmst Dich als respektvoller Gast und nicht als verkappter Kolonialherrscher…. Ups….etwas zu lang geworden, dieser Beitrag. Wenn Du mehr wissen willst, sende eine PM. |
| 16.04.2009|: | heidich | 4 |
| Re:Marokko und Mauretanien |
| Hallo Roland (heidlich), vielen Dank für Deine Einschätzung und Deine interessante Darstellung von Marokko und den dortigen Gewohnheiten und Bewohnern. Ich denke, es gibt hier einige die sich für dieses Land und den Kulturkreis interessieren. Ich wenigstens, würde mich freuen, wenn Du noch mehr über dieses Land hier im Forum berichten würdest. Gruss Uwe OCEANLINE, unterwegs mit Frau und ehemals auch mit Hund im WoMoWeinsberg Carahome ... denn die Welt ist zu schön um darüber zu fliegen |
| 16.04.2009|: | oceanline | 5 |
| Re:Marokko und Mauretanien |
| Grüezi, Roli ganz herzliches  für einen wirklich informativen beitrag.marokko steht bei uns auch wieder jeden herbst zur diskussion an, allerdings siehts bei uns so aus, dass Fritz da sehr gerne hinmöchte, ich hab eher meine zweifel (wir haben 3 jahre in der TR gelebt... war schön, aber nach 3 jahren islam auch genug...speziell damals halt für unsere mädels) für mein person bin ich mir nicht sicher, wie ich mit bettelnden kindern umgehen würde.. ich glaub, da hätt ich ein problem. man hört auch, dass womos öfters mit steinen beworfen werden, ist da was dran oder ist das die typische story à la "ich hab nen freund, dessen freund hat nen bekannten, der war in marokko... du verstehst..! lange gabs doch diese sog. "platte" wo alle frei standen (wie das umfeld am ende des winters dann aussah, kann sich jeder vorstellen, der mal im frühling den peloponnes an den winterstrategisch wichtigen punkten bereist hat...) wie ists nun nach "schliessen" der platte.. wo gehen denn all die womos hin? gibts genügend cps oder geht frei stehen immer noch , bzw. wie sind die preise auf überwinterer-cps?? wär super, wenn du das beantworten könntest, wir (falls du keine lust dazu hast, mach ichs aus deinen fakten) könnten einen wiki-text erstellen, dann ist marokko im winter für alle immer abrufbar, was meinst du? Grüsse von Karin meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz |
| 17.04.2009|: | womo66 | 6 |
| Re:Marokko und Mauretanien |
| Hallo Karin (und ein Grüezi an alle interessierten) Es freut mich natürlich, wenn meine Berichte auf Interesse stossen. Aber um es nochmals klar zu verdeutlichen: Ich schreibe subjektiv. Meine Berichte spiegeln meine persönliche Meinung, gestützt auf meine Erfahrungen, wieder! Wenn ich durch Länder wie Marokko reise (ich war auch in Afghanistan, Iran, Irak, Indien, Malaysia und anderen islamisch geprägten Gegenden), bin ich mir bewusst, dass Marokko ein Schwellenland ist und eben teilweise immer noch armes Entwicklungsland ist. Wir „reisen“ durchs Land und machen nicht Urlaub. Das kann anstrengend und unangenehm sein. Der Umgang mit, für uns unfassbarer, Armut, und damit verbunden die Bettelei gehört zu diesen problematischen Dingen. Wenn Du nach Marokko reist, solltest Du Dir bewusst sein, dass Du Dich nicht „richtig“ verhalten kannst. Gibst Du hungernden Kindern (ich rede nicht von der Touristenbettelei im Norden) nichts, ist das kaum zum aushalten. Gibst Du etwas, tust Du das im Bewusstsein, dass Du nur im Moment Dein Gewissen beruhigt hast und Du die Armut nicht besiegt hast. Das Kind hat am nächsten Tag wieder Hunger… Dein Auftreten als Tourist richtet immer auch Schaden an, je nach Deinem Verhalten mehr oder weniger. Deine Anwesenheit ist aber auch ein grosser Segen, denn Dein Geld hilft mit, das Land zu entwickeln und der Kontakt mit anderen Kulturen erweitert auch den Horizont der Einheimischen. Also könnte die Antwort auf Deine Frage lauten: Wenn Du solche Länder bereist, musst Du in der Lage sein, dieses Spannungsfeld auszuhalten. Du musst Dir bewusst sein, dass Deine Anwesenheit Fluch und Segen zu gleich ist. Ob das Land und seine Menschen Deine Anwesenheit (den Tourismus) letztendlich zum Guten oder Schlechten verwenden, liegt nicht in Deiner Macht . Wir haben es im Rifgebirge nur einmal erlebt, dass Kinder drohend Steine gegen uns gerichtet haben (nicht geworfen). Wir haben angehalten und Erwachsene am Strassenrand gefragt, was das soll…..die Folge war eine Tracht Prügel für den armen Schlingel (und uns wollte man einen grossen Sack voll Haschisch schenken...). Auf Anweisung des(neuen) Königs ist das Verhalten gegenüber Touristen in allen Schulen ein Pflichtfach (kein Witz) und die Kinder lernen, sich Touristen gegenüber respektvoll und freundlich zu verhalten. Das führt dazu, dass die Kinder in der Regel sehr neugierig sind und unbedingt mit diesen „Aliens in den Konservendosen“ Kontakt wollen. Nach dem 2007 begonnen wurde, die Platte in eine Hotelanlage mit Golfplatz umzubauen, wurden in der Nähe sündhaft teure CP erstellt und es bleibt kaum etwas anderes übrig, als diese zu benutzen. Es gibt Berichte, wonach WoMo Fahrer die frei standen, angeblich im Auftrag des CP Besitzers (einem in Frankreich lebenden Marokkaner) bedroht wurden. Ob das wahr ist, weis ich nicht. Andererseits war diese Platte wirklich eine Sauerei und dass sie geschlossen wurde, ist mehr als verständlich. Zum Schluss standen die viele hunderten von WoMos buchstäblich in der eigenen (vorher nur notdürftig vergrabenen) Scheisse !! Die WoMos die dort überwintert haben, hatten auch nur ein einziges Ziel: Möglichst warm, möglichst billig zu überwintern. Den meisten dieser Franzosen, Italiener und Deutschen war das Land völlig egal und Einheimische Händler wurden oft wie Diener behandelt. Das die marokkanischen Behörden diese Art des Tourismus nicht eben lieben, ist nachvollziehbar. Wir haben diese Gegend immer gemieden und sind so schnell als möglich Richtung Süden gefahren. Hier am Rande der Sahara ist das Land so gross, dass sich die Touristen verlaufen und man findet immer ein Plätzchen, an dem man mehrere Wochen stehen kann (wir z.B. mögen Sidi Ifni, Tan-Tan, Laayoune und so weiter). Trotz allem, in einem Punkt verstehe ich Dich: Kulturell sind und bleiben wir Nordeuropäer und bei aller Schönheit reicht es auch mir nach einem halben Jahr Islam und ich freue mich wieder auf die Schweiz....bis zum nächsten mal. Ich werde noch versuchen, ein paar Bilder hochzuladen… |
| 17.04.2009|: | heidich | 7 |
| Re:Marokko und Mauretanien |
| ......weil ich grad auf einem deiner bilder den künstler am malen seh... eine frage: machen die das per schablone oder frei hand?? das sieht ja schon gut aus ... Grüsse von Karin meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz |
| 17.04.2009|: | womo66 | 8 |
| Re:Marokko und Mauretanien |
| Hallo Roli. Das sind genau die Infos die ich mir erwünscht habe. Ich war ein paar Tage unterwegs, deshalb erst heute mein Dankeschön. Gruß Willi |
| 17.04.2009|: | capella1 | 9 |
| Re:Marokko und Mauretanien |
Karin Das ist freihändig gemalt. Raschid, der Künstler, behauptet in Heidelberg Kunst studiert zu haben (sicher hat er in Deutschland gelernt, welche Preise er verlangen kann). Er hat einen Katalog mit etwa 10 Motiven in verschiedenen Varianten die er anbietet. Immerhin dauerte es etwa 6 Stunden bis das Werk vollbracht war. Im vorherigen Beitrag habe ich ein Bild mit den Ziegen auf den Aganienbäumen hochgeladen. Hier nun die Interpretation des Marokkanischen Künstlers zum Thema.... |
| 19.04.2009|: | heidich | 10 |
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