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2014-06-22 | habnix
Erste Erfahrungen von Anfängern auch für Anfänger
Nachdem ich nun wochenlang unser neues Auto vor der Tür stehen hatte, einige Einbauten vorgenommen (z.B. LED-Lichtleiste in Heckgarage mit Wechselschaltung), sämtliche Unterlagen des Fahrzeuges gefühlte 1000x gelesen habe, nun unsere 1. Tour. Es soll losgehen. Seit Tagen bin ich dabei, zu wiegen, Listen zu schreiben, die Gewichte (vermeintlich) richtig zu verteilen, Bedienungsanleitungen noch einmal zu lesen, denn - alles ist neu. Selbst meine bessere Hälfte schüttelte den Kopf über meine Aktivitäten. Fragen ergaben immer neue Fragen.Was nehme ich mit, wie viel Wasser, Boiler voll oder nicht, habe ich alles für Strom, Wasser und Abwasser etc., etc., etc. Der geneigte und erfahrene Wohnmobilist lächelt milde, ich, als Neuling, war doch etwas nervös.

1.Tag
Dann, alles geschafft, wir sitzen drin und starten...
Auf der Fahrt alles munter benutzt. Vor allem die Toilette. Beim Verkaufsgespräch hat mir der freundliche Verkäufer noch versichert, bei normalem Gebrauch reicht die Kassette für 2-3 Tage. Erste Anfahrt eines Stellplatzes. Fulda. Groß, übersichtlich mit reichlich Platz und schon ganz schön voll. Um allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, habe ich dann einen Platz für einen Riesen genommen. Parkgebühren bezahlt und mal nach Versorgungseinrichtung geschaut. Siehe da, an „alles“ habe ich gedacht, nicht aber an den Schlauch-Adapter (Gardena 1,95). Dann erneute Ernüchterung. Das Abwasser kann nur mit Schlauch in die Entsorgungsstation geleitet werden. Toll, aus dem Auto kommt ein riesiges Abflussrohr mit Endabschluß als 90°-Bogen mit Außengewinde. Erst einmal keine Chance hier etwas zu verändern. Ich brauche einen Baumarkt !) Eben keine Entsorgung - Abwassertank ist ja groß genug.


2.Tag
Erste Nacht war ok, der erste Morgenkaffee war wunderbar. Weiter nach Passau. Schrecken nach 10 KM, es scheppert hinten. Alle Schubladen sind aufgegangen. Klar, vergessen zu sichern. Kommt nicht wieder vor. Erste Pause auf Parkplatz mit wunderschönem Ausblick. So lasse ich mir die Pausen gefallen.Dann, Panik, die Toilettenkassette verkündete plötzlich: ich bin voll! Na prima, 2-3 Tage, hahaha. Also kein eigenes Clo mehr, nur noch „fremdgehen“. Regensburg angelaufen und im Baumarkt wenigsten den Schlauchadapter bekommen. Für Abwasser keine Lösung vorläufig.
In Passau noch 1 Platz. Also erst mal rein und als erstes die Vers.-Station begutachtet. Abwasser wieder nur mit Schlauch aber Kassettenentleerung und Frischwasser wunderbar. Kassette entleert, erleichtert und um eine wichtige Erfahrung reicher. Unser Clo-Automat hat nicht 2-3 rote LED´s, wie vermutet, sondern nur eine und wenn die leuchtet ist es aller höchste Eisenbahn. Jetzt Frischwasser. Der Schlauch reicht nicht. Was tun? Raus aus der Bucht und die Beste aller Besten, aller Besten, aller Besten.... mit der klaren Aufgabe, ihr schönstes Lächeln aufzusetzen und einem eventuellen Spätankommer zu signalisieren, dass der letzte Platz bereits besetzt ist. Wie gesagt, alles ist neu und man weiß ja nie.
Zu Passau ist zu sagen, kannten wir schon aber immer wieder eine schöne Stadt. Sehr beeindruckend, wie
schnell man versucht hat die Hochwasserschäden des letzten Jahres zu beseitigen. Und zu sehen, wie hoch über einem - vom Anleger aus betrachtet und der ist 3-4m über der Donau - das Wasser gestanden hat, war schon etwas gruslig.

3.Tag
Die zweite Nach war besser, der zweite Morgenkaffee eine Wucht. Jetzt hatten wir nur noch einen gemütlichen Resttourn nach Graz. Erneuter Schreck nach kurzer Zeit. Dachluken nicht geschlossen. Es pfeifft und rüttelt am Lukenrahmen. Also der Check vor der Fahrt muß automatisiert ablaufen. Kommt sicherlich mit der Zeit.
Ich muss tanken, hatte zuletzt gerade so bis Passau getankt für sagenhafte 1,469 und freue mich schon auf das, zumindest tankmäßig, Billigland Österreich. Raststätte direkt nach der Grenze 1,469. Na gut, ist Autobahn, also runter zum nächsten Tankhof. Die Ernüchterung: 1,419. Wow, hier haben die Preise aber angezogen, dass ist ja schlimmer als zu Hause. Angefangen hatte ich bei 1,389. Na gut, wat mut dat mut und es kommen ja noch ein paar Möglichkeiten abseits der Autobahn oder in Graz. Im strömenden Regen aber sehr gemütlich crouesen wir Richtung Graz. Landschaftlich eine reizvolle Gegend, die wir von kennen aber durch Wolken, die gefühlt 1m über dem Auto beginnen, nur zu erahnen. Kurz vor Graz runter von der Autobahn und, dank TomTom, eine nahe Tankstelle angefahren. Vollgetankt für 1,349 und Österreich verlor schlagartig den Ruf des billigen Tankens. Der Rest nach Graz war ein Klacks aber dann, an der Kreuzung zum Stellplatz war eine Tankstelle. Mein Blick huschte über die Preistafel und blieb beim Diesel hängen: 1,299. Das darf doch nicht wahr sein, warum habe ich meine Tochter vorher nicht angerufen und habe nach den aktuellen Kursen gefragt. Sch.....!!! Vollgetankt und unser Gefährt wird bis zur Abfahrt nicht bewegt. Mein, wenn auch schwacher, Trost, Tanken in Österreich belastet den Geldbeutel fast so stark wie zu Hause.Übrigens, mittlerweile habe ich unserem schönen Itzehoe, der touristischen Perle Schleswig-Holsteins, eine Tankstelle gefunden, bei der ich Diesel für höchstens 1,329, nach unten offen, kaufen kann.
Komplett entsorgt, Wasser Voll und dann Auto abgestellt. Tour geschafft - das verdient 1-2 gemütliche Campari/Orange.
Zum Stellplatz in Graz kurz angemerkt, schön geht anders. Hinterhof eines Wohnmobilhändlers, direkt an der Mauer, umgeben von Werkstatthallen, Neu- und Gebrauchtfahrzeugen und Abfallbehältern. Aber (!) alles da. Strom, Entsorgung, Sanitär und Dusche. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber OK und ... Ruhe!!. Werktags ab 18.00h, Samstags, Sonntags und an Feiertagen ist geschlossen und kein Mensch mehr da.
Das ist wirklich gut. Die Lage zur Innenstadt ist optimal. 15 Schlenderminuten bis zur Innenstadt und ist man mitten in einer der schönsten Städte Österreichs. Das Ganze für 14€/Tag all inclusive sozusagen.

4. - 6. Tag
Familien Programm und Graz genossen - im wahrsten Sinn des Wortes.

7. Tag
Abreise. Leider. Außer der längeren Strecke die es zu bewältigen gilt, gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Für uns sind die „langen“ Etappen auf der Autobahn nicht das, was wir uns unter Reisen mit dem Wohnmobil vorstellen. Wir wollen von Platz zu Platz rutschen, da bleiben wo es uns gefällt. Autobahn ist eintönig und reines Strecke machen. Das wird zukünftig nur im Notfall gemacht.
Hardegsen entpuppt sich als ein wunderschöner Platz, außerordentlich gepflegt mit besonders zu erwähnenden sanitärer Anlage. Hoffentlich haben wir viele solcher Plätze auf den ganzen Reisen, die wir machen wollen. Morgen dann nur noch nach Hause.

Fazit
Grundsätzlich werden wir Gefallen an dieser Art von Reisen finden. Ich hätte gleich wieder losfahren können.
Die Verhältnisse, besonders im Naßbereich, natürlich beengt. Aber wir gewöhnten uns schnell daran. Mit der Erfahrung der Dusche wollen wir noch etwas warten, bis es wirklich notwendig sein sollte. Wasserdruck und Platz sind doch sehr knapp bemessen. Auch andere Dinge müssen wir erst erfahren: Welchen Kaffee nimmt man, benutzt man die italienische Espressomaschine oder doch lieber einen Löslichen? Wie sieht unsere Grundausstattung aus, kommen wir letztendlich mit dem Gewicht hin? Alles Fragen, die sich im Laufe der Fahrten selbst beantworten. Die erste Fahrt war etwas völlig Neues, spannend, hoch interessant und, zumindest für mich, suchtgefährdend (;_)).
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