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Wohnmobile - Hoch, breit und manchmal zu schwer


 Wohnmobile - Hoch, breit und manchmal zu schwer
Entspannt Reisen und sicher Ankommen – darum geht es bei einem Wohnmobil. Und weil Geschwindigkeit eher zweitrangig ist, gelten Reisemobile und Caravans nicht als gefährliche Fahrzeuge, die in irgendeiner Form die Unfallstatistiken bestimmen. Sie werden außerdem nicht wirklich oft bewegt, die Unfallzahlen sehen deshalb in der Statistik niedrig aus. Doch das Gefühl von Sicherheit kann trügerisch sein: Denn auf der technischen Seite sind die Wohnmobile oft rückständig, so dass es im Fall eines Falles für die Insassen doch gefährlich werden kann.

Zwar sagt die derzeit noch aktuelle Statistik der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Bergisch Gladbach, dass im Jahr 2006 hochgerechnet auf 100 000 zugelassene Fahrzeuge jeweils 870 Pkw-Insassen bei Unfällen verletzt wurden – aber nur 243 Passagiere oder Insassen von Reisemobilen. Doch wer sich wegen solcher Zahlen in Sicherheit wiegt, kann bei der Fahrt mit Reisemobil oder Caravan eine böse Überraschung erleben. Zwar verweisen Organisationen wie der Caravaning Industrie Verband (CIVD) auf verbesserte Sicherheit in den Fahrzeugen. Systeme wie ABS oder ESP fänden immer größere Verbreitung – und Airbags seien quasi Standard. Doch es gibt auch Fachleute, die die Wohnmobil-Sicherheit wesentlich kritischer sehen. So hat jüngst der ADAC in München einige Wohnmobile im Hinblick auf die Fahrsicherheit unter die Lupe genommen - das Ergebnis wurde mit der Überschrift „Unterm Strich nur Durchschnitt“ veröffentlicht.

Insgesamt ließ danach die Sicherheit je nach Modell arg zu wünschen übrig – Beifahrer-Airbags und ESP waren nur in zwei von fünf der getesteten Fahrzeuge serienmäßig. Die Bremswege waren bei allen Fahrzeugen recht lang – obwohl Geschwindigkeiten von mehr als 130 km/h möglich waren. Und die Seitenneigung in Kurven konnten die Tester auch nicht in allen Fahrzeugen positiv bewerten.

Doch selbst wenn ein wichtiges Sicherheitszubehör wie der Schleuderverhinderer ESP verbaut ist, bedeutet dies noch lange nicht, dass Fahrer damit von sämtlichen Gefahren losgelöst auf die Reise gehen können. Denn dass ein ESP vorhanden ist, bedeutet nicht, dass es auch automatisch alle seine Möglichkeiten nutzen kann. Perfekt funktioniert das Hilfssystem nämlich nur, wenn Technik und Fahrzeug zusammenpassen, warnt Arnulf Volkmar Thiemel vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg (Bayern): „So ein ESP muss auf das Reisemobil abgestimmt sein, das ja durch seinen Aufbau meist höher und breiter ist, als der Kleintransporter, der die Basis bildet.“ So eine Abstimmung passiere jedoch meist nicht, da sie mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre. Zwar gibt es lernfähige ESP-Systeme – die jedoch längst nicht überall eingesetzt werden.

Ein anderer oft vernachlässigter Punkt im Zusammenhang mit der Fahrsicherheit ist das Gewicht. Denn die Kundschaft verlangt heute immer mehr Komfort im Fahrzeug, was mit immer mehr eingebauten Extras und einem immer höheren Gewicht verbunden ist. Wird das Reisemobil dann noch für die Urlaubsfahrt beladen, sind die Grenzen oft schon überschritten. „Es gibt Leute, die behaupten, dass die meisten Reisemobile der 3,5-Tonnen-Kategorie eigentlich überladen unterwegs sind“, sagt Jürgen Bente vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. Das bedeutet, dass sich das Fahrwerk im Grenzbereich bewegt und die ohnehin schon langen Bremswege noch einmal länger werden.

Kaufinteressenten mit Sinn für Sicherheit sollten sich daher genau informieren. Dazu gehört neben einigem Technikwissen auch, dass Tests berücksichtigt werden, in denen die Fahrsicherheit der verwendeten Transporter-Fahrgestelle behandelt wird. dpa


~womo66~fritz14~fritz~, 2009-03-15

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