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Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
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Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
Hier mein Bericht über unsere geführte Marokkotour. Sie dauerte vom 07. - 28.
Februar. Die Tour stammt aus dem aktuellen Hymercardkatalog und wurde wie
folgt beschrieben:


Leistungen: Reiseorganisation, 19 x Stell-und Campingplatzgebühren, Eintrittsgelder für alle beschriebenen Ausflüge und Führungen, Fährkosten hin und zurück für Fahrzeuge und Teilnehmer, 10x Mittag- und Abendessen, 1x Salatbüffet, Rotweinspende, Rücktrittskostenversicherung und sämtliche Tourenunterlagen. Reisepreis für 2 Personen im Fahrzeug 2.580, 00€.

07.02.2012, Dienstag

Treffen in Tarifa CP Rio Jara

Nach einer problemlosen Anreise kamen wir am späten Vormittag auf dem als Treffpunkt genannten Cp Rio Jara in Tarifa an und trafen dort schon auf einen Großteil unserer Mitreisenden. Insgesamt bestand unsere Gruppe aus 15 Womos.
Auch unser Reiseleiter Siggi war schon vor Ort, stellte sich überall vor und lud zur Besprechung am Nachmittag ein. Bei einer längeren Einweisung bekamen wir dort alle Reiseunterlagen incl. einer sehr guten Karte, die erste Rotweinspende kam auch nicht zu kurz, allerdings kam schon die erste Änderung, da das vorgesehene Restaurant für das gemeinsame Abendessen nicht geöffnet hatte.
Das Essen wurde aber in Marokko nachgeholt. Zweite Änderung war die Abfahrtszeit der Fähre am nächsten Tag, die ursprünglich um 10.00 Uhr morgens geplant war, jedoch fuhren wir erst am Nachmittag um 14.00 Uhr. Fährtickets und alle Formulare für die Grenzkontrolle wurden ebenfalls schon bei dieser Besprechung ausgehändigt und ausgefüllt. Bei einem zweiten oder dritten Gläschen anschließend knüpften wir erste Kontakte, gingen mit dem Hund an den Strand und nach einem gem. Abendessen früh ins Bett.

08.02.2012, Mittwoch

Tarifa - Moulay Bousselham (Cp International) 131 km

Aufgeregt und voller Vorfreude standen wir rechtzeitig vor dem Cp zur gemeinsamen Fahrt zum Fährhafen.

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Nach ca. 10-minütiger Fahrt erreichten wir den Hafen, wo wir einen ersten Blick auf unsere Katamaranschnellfähre erhaschten.

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Alle Formalitäten wurden uns von Siggi abgenommen, so daß wir die Gelegenheit nutzten, nochmals eine Runde mit dem Hund zu drehen und uns ein wenig umzusehen.

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Gegen 13.30 Uhr gings auf die Fähre. Wegen meines relativ großen Überhanges mußte ich als letzter rückwärts an Bord, es ging aber alles glatt.

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Ziemlich pünktlich legten wir ab und dann gings im 60 km/h Tempo Richtung Tanger, wo wir eine halbe Stunde später anlegten.

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Unser Reiseleiter hatte uns den Tip gegeben, direkt im Fährhafen Bargeld zu wechseln. Machte auch Sinn, da wir bei der Einreise nochmal eine gute Stunde Aufenthalt hatten. Uhren eine Stunde zurückgestellt und los gings. Die Wegbeschreibungen waren ausgezeichnet, wir fuhren ja nicht zusammen, sondern jeder für sich, es waren immer nur Treffpunkte ausgemacht. Waren noch ca.120 km über die Küstenautobahn bis nach Moulay Bousselham. Wir hatten den Fährhafen gerade verlassen, hatten wir schon unser erstes unschönes Erlebnis:

Anscheinend versuchten zwei Jugendliche, unseren Heckträger als Mitsurfgelegenheit zu nutzen, ging aber schief, sie sprangen nur auf den Leuchtenträger, der anschließend, rechtwinklig verbogen, zur Fahrbahn zeigte. Habe sie nicht erwischt, auch kein Foto gemacht. Mit zwei mitgeführten Wagenhebern konnte ich den Träger aber wieder einigermaßen herrichten.

Das erste, was uns in Marokko auffiel, war der ungeheure Schmutz, den wir in dieser Form nicht erwartet hatten. Kaum aus Tanger heraus, sah es teilweise aus wie auf einer Müllhalde. Wir waren einigermaßen geschockt! Auch nachdem wir in Moulay-Bousselham unseren CP erreicht hatten, wurde es nicht besser. Für europäische Verhältnisse eine einzige Katastrophe. Von 10 Steckdosen funktinierten 8 nicht, über die Sanitäranlagen breitet man besser den Mantel des Schweigens.

Am Abend wurde das ausgefallene Essen vom Anreisetag nachgeholt. Wir gingen in ein nahegelegenes Fischrestaurant, wo es Fisch satt gab. Mir schmeckte es.

Nach einem Tag voller Aufregung gings früh ins Bett.

09.02.2012, Donnerstag

Moulay Bousselham nach Meknes 170 km

Am Morgen 8.30 Uhr Besprechung. Der Tag wird vom Reiseleiter vorgestellt, auf Besonderheiten während der Tour hingewiesen und was es alles so zu beachten gilt. Wir fahren von Moulay-Bousselham über Larache und Souk el Arba nach Volubilis, der antiken Römerstadt, wo wir alle so nach und nach eintreffen, da uns um 14.00 Uhr ein Führer zur Besichtigung erwartet.

Unterwegs kommen wir durch wunderschöne Landschaften, ganz anders als wir es von Marokko erwartet hatten.

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Volubilis ist eine relativ große Ausgrabung einer antiken Römerstadt in teilweise sehr gut erhaltenen Mosaiken, die uns unser Führer in sehr gutem Deutsch auch sehr verständlich näher brachte.

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Nach der Besichtigung fuhren wir weiter nach Meknes auf den Stellplatz beim Königspalast inmitten der Stadt. In unseren Augen ein unmöglicher Platz zum Übernachten, aber was solls. Da am Abend kein Essen innerhalb der Tour war, führte uns Siggi in die königliche Altstadt

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in ein sehr schönes Restaurant, wo wir die erste Tajine unseres Lebens verspeisten. Nicht schlecht!

10.02.2012, Freitag

Meknes nach Fes 70 km

Nach der morgendlichen Besprechung ging es um 9.00 Uhr los mit einem Führer zur Besichtigung von Meknes. Zunächst bummelten wir durch die alte Königsstadt mit ihren riesigen Mauern, wunderschönen Toren und bestaunten die herrlichen Mosaikarbeiten.

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Nachdem wir das berühmte Tor Bab el Mansur

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erreicht hatten, gingen wir Richtung des großen Festplatzes mit den Markthallen.

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Dort gab es tolle und für unsere Augen auch weniger schöne Auslagen.

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Anschließend führte uns unser Weg in die Medina, wo wir ohne unseren Führer die unglaublich schöne jüdische Anlage Madrassa Bou Inania nie gefunden hätten.

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Anschließend war es Zeit zum Mittagessen, daß wir in diesem Restaurant einnahmen.

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Es gab sowohl eine schmackhafte Vorspeise

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als auch ein sehr gutes Hauptgericht.

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Gegen 15.oo Uhr waren wir wieder an den Fahrzeugen und auf gings nach Fes auf den Cp International. Wirklich angenehm in Marokko war der größtenteils gute Zustand der Straßen, weniger die teilweise sehr aufdringliche Bettelei, selbst entlang der Fahrstrecke. Auch die unglaublich starke Polizeipräsenz erstaunte immer wieder, insbesondere in der Nähe von Großstädten.

11.02.2012, Samstag

in Fes

Nach der üblichen Besprechung werden wir um 9.00 Uhr mit Kleinbussen abgeholt. Mit einer Führerin, die uns den ganzen Tag begleitet, erkunden wir Fes. Zunächst fahren wir zum Königspalast, wo wir aussteigen und am ehemaligen Eingangstor zum Judenviertel vorbeikommen.

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Anschließend besichtigen wir den Königspalast, leider nur von außen, mit seinen unglaublich filigranen Handwerksarbeiten an Fassade und Toren.

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Anschließend erleben wir direkt neben dem unermeßlichen Reichtum des Königspalastes den geradezu irrwitzigen Unterschied zwischen arm und reich. Wie die Menschen dort teilweise leben (müssen), ist fast nicht zu begreifen.

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Nachdem wir durch das wunderschöne Tor die Altstadt wieder verlassen haben,

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nehmen uns unsere Busse wieder auf und wir fahren zum nördlichen Turm der Stadtbefestigung, von wo aus man eine herrliche Aussicht auf die gesamte Stadt, die Medina und auch die gegenüberliegenden alten Befestigungen hat.

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Auch hier werden wir wieder von unserer Führerin sehr gut unterrichtet. Nach diesem Halt fahren wir ins Töpferviertel, daß seit längerer Zeit an den Stadtrand ausgelagert ist. Dort können wir aus nächster Nähe erleben, wie getöpfert, gebrannt und anschließend bemalt wird. Insbesondere das freihändige Bemalen nach uralten Motiven hat uns sehr beeindruckt.

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Auf dem letzten Foto eine Arbeit, die es mir ganz besonders angetan hatte. Wie von Hand mit primitiven Werkzeugen in mühevoller Kleinarbeit winzige Mosaiksteinchen zurechtgeformt werden, finde ich sensationell.
In dem wunderschönen Verkaufsladen haben wir unsere erste Tajine gekauft, nicht billig, aber dafür können wir sicher sein, etwas Einmaliges erstanden zu haben.
Wieder mit den Kleinbussen gings weiter zum Eingang der Medina, wir konnten

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keinen großen Unterschied zur Medina in Meknes feststellen. Interessant wurde es nach dem Mittagessen erst wieder im Gerberviertel, wobei der "Duft" sicher nicht jedermanns Geschmack ist. Bei mir reichte es nur für einige Fotos, dann hielt mich nichts mehr.

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Charakteristisch für Fes waren die allgegenwärtigen Störche, die teilweise im Tiefflug und ohne Angst über unsere Köpfe hinweg zogen.

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Unseren CP erreichten wir am Nachmittag gegen 16.00 Uhr. Entspannung war angesagt.
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28.05.2012|17:50 | fernando | 1
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
12.02.2012, Sonntag

Wir fahren von Fes nach Azrou

Nur 77 km stehen heute an. Durch hügelige Vorgebirgslandschaft fahren wir in den Wintersportort Ifrane, wo auch der derzeitige König eines seiner Domizile hat. Dort sieht es aus wie in der Schweiz, soviele nachgebaute Chalets stehen dort. Dies interessiert uns allerdings nicht besonders, wir fahren weiter zum Stausee Dayet Aoua, der durch unterirdische Quellen gespeist wird. Dort findet ein Fest der Einheimischen statt, wo man auf geschmückten Tieren für ein kleines Entgeld reiten kann. Den dortigen Aufenthalt nutzen wir auch zu einem Spaziergang mit dem Hund durch die für die Gegend charakteristischen Zedernwälder.

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Auf dem weiteren Weg Richtung Azrou wird die Landschaft immer schöner und schließlich erreichen wir unseren CP Emirates Tourist Center bei Azrou, für uns der einzige schöne CP, den wir in Marokko gesehen haben. Ein Platz wie aus tausend und einer Nacht. Angekommen, machen wir noch einen Ausflug nach Azrou, wo es aber nichts besonderes zu sehen gibt. Heute kein Essen im Rahmen der Tour, wir kochen selbst.

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13.02.2012, Montag

von Azrou nach Meski 276 km

Um es gleich vorweg zu nehmen, diese Etappe ist für uns die schlechtest geplante Strecke der ganzen Reise. Der Grund: Ihr werdet sehen, durch welche herrliche Landschaften diese Etappe geht, es bleibt jedoch fast keine Zeit, zu genießen. Immerhin geht es durch den hohen Atlas über den Col de Sad, durch die Zid-Schlucht mit dem Tunnel der Legionäre weiter zum Stausee Hassan Addakhil. Zunächst gehts in den Schnee,

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ab dann wurden unsere Augen immer mehr verwöhnt durch unglaubliche Farben, Muster und fantastische Ausblicke aller Art.

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Wir erreichen die wunderschöne Schlucht des Zid-Flusses mit dem Tunnel der Legionäre.

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An weiteren abwechslungsreichen und abenteuerlichen Felsformationen vorbei erreichen wir schließlich den Stausee Hassan Addakhil, der eigentlich nicht besonders auffällt

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und schließlich unser nächstes Camp, den als romantisch angepriesenen Oasen-Camping "blaue Quelle von Meski".

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Dieser CP war für uns eine einzige Enttäuschung. Man konnte der Anlage ansehen, daß sie bessere Zeiten erlebt hatte, aber wenn man näher hinschaute, war alles verfallen und vor allem unglaublich verschmutzt. Als kleines Beispiel ein Foto des angeblichen Swimmingpools:

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Das für den Abend vorgesehene Essen im Cp-Restaurant mit Folklore fand so nicht statt, da das Restaurant geschlossen hatte. Ersatzweise führte uns unser Reiseleiter in ein Lokal im Ort, wo auch eine Trommelgruppe für ein wenig "Folklore" sorgte.

14.02.2012, Dienstag

von Meski nach Erfoud 50 km

Der Vormittag war als halber Ruhetag deklariert, jedoch war ein Führer gebucht, der uns durch die Oasenlandschaft zur alten Kasbahruine führte. Wirklich störend auf diesem Platz waren die nicht abzuweisenden Besitzer der Souvenirläden, die einem immens auf den Geist gingen. Wir nahmen das Angebot der Besichtigung an und bereuten es in keinster Weise. In der Anlage lebten bis zu 2000 Menschen, sie verfällt allerdings von Jahr zu Jahr mehr, weil sich niemand darum kümmert.

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Als wir von diesem Ausflug zurück kamen, war auch mein Maler mit dem Bild auf unserem Womo fertig, daß ich vorher in Auftrag gegeben hatte.

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Auf einer landschaftlich nach wie vor sehr schönen Strecke fuhren wir dann am Nachmittag ins nahegelegene Erfoud, wo wir im Hotel-Camp Xaluca einen schönen Stellplatz bekamen.

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Wir konnten sowohl den Pool als auch das Hallenbad der Anlage nutzen und abends wurden wir mit einem mehr als tollen Büffet verwöhnt, auch die Folklore kam nicht zu kurz.

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15.02.2012, Mittwoch

Erfoud - Erg Chebbi 58 km

Heute beginnt der zweite Höhepunkt für uns persönlich. Es geht in die Wüste. Wir verlassen den CP im Konvoi bis zum wunderschönen Stadttor von Rissani. Davor besuchen wir noch eine Fossilienschleiferei, die zwar sehr interessant ist, aber die Verkäufer mal wieder so aufdringlich, daß ich die Stätte fluchtartig verlasse und lieber noch den Hund ausführe.

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Wir fahren weiter zum Treffpunkt am wunderschönen Stadttor von Rissani.

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Dort übernimmt unser Führer Ali das Kommando und wir fahren nun im Konvoi.
Kurzfristig bleiben wir noch auf einer Teerstraße, dann biegen wir ab, im teilweisen Schritt-Tempo gehts staubig voran, bis wir unser Wüstencamp am "Cafe du Sud" erreichen. Dort empfangen uns die Besitzer sehr, sehr gastfreundlich mit einem Tee vor dem Berberzelt.

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Unser Reiseleiter erkundet die Wüste auf Langlaufskiern und kehrt gegen Abend zurück, um noch die tolle Dämmerungsphase mitzuerleben

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16.02.2012, Donnerstag

wir bleiben in der Wüste

Das für den Vorabend vorgesehene gesellige Beisammensein mit Essen und Folklore wird auf den nächsten Tag verschoben. Statt dessen sitzen wir zusammen im Berberzelt, trinken reichlich Rotwein und lassen den Abend mit einem Feuerwerk ausklingen.
Heute kann sich jeder aussuchen, was er machen will. Wir entscheiden uns für die alternativ angebotene Erg Chebbi Umrundung in Allradfahrzeugen, der einzige Ausflug der Reise, der extra bezahlt werden muß. Kosten rund 40€ pro Person. Um 9.00 Uhr stehen unsere Fahrzeuge bereit.

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Geplant sind bei dieser 6 Std. Tour mehrere Fotostops, Fossilien suchen in einem Steinbruch, Besuch und Tee bei einer Halb-Nomadenfamilie im Berberzelt, die Besichtigung einer stillgelegten Mangan-Mine und der Besuch einer musikalischen Darbietung einer Gnaua-Gruppe. Wir fahren los durch herrliche
Wüstenlandschaft.

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Bei verschiedenen Zwischenstops weißt uns unser Führer Ali, der uns den ganzen Tag begleitet, auf verschiedene Pflanzen hin.

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Dann erreichen wir die Berberfamilie in ihrem Zelt, wo uns unsere Gastgeberin mit einem Tee empfängt. Sogar einen kleinen Stall für ihre Tiere gibt es.

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Weiter geht es zu den Steinbrüchen, wo man in der Tat noch einige Fossilien entdecken kann.

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Die verlassene Mangan-Mine ist für uns nicht so interessant, ganz nett und amüsant ist die Vorstellung der Gnaua-Truppe mit Musik und Tanz. Sogar CD´s mit ihrer Musik sind erhältlich.

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Dann haben wir noch die Gelegenheit, einen jungen Wüstenfuchs zu fotografieren, natürlich gegen Entgeld

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und kehren am späten Nachmittag in unser Camp zurück. Dort genießen wir die wunderschöne Abendstimmung, machen noch einen Spaziergang mit Lucky in der Dämmerung und sehen auch noch eine späte Karawane vorbei ziehen. Der Abend klingt aus bei einem guten Buffet im Cafe du Sud und den üblichen Trommelklängen.

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28.05.2012|17:54 | fernando | 2
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
17.02.2012, Freitag

Heute gehts von Erg Chebbi nach Todra

Damit ich es nicht vergesse, so in etwa sahen unsere täglichen morgendlichen Besprechungen aus.

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Im Gegensatz dazu wurde bei Ankunft an einem Übernachtungsplatz auch fast schon einem Ritual gleichkommend, eine "private Besprechung" mit unseren Freunden Ingrid und Rudi abgehalten. Bei einem kleinen Umtrunk belohnten wir uns für die Strapazen des Tages.

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Jetzt aber zum aktuellen Verlauf:
Wieder ein Tag, der in unseren Augen viel zu viel an Angeboten und auch zu fahrenden Strecken hatte. Wir verlassen unser Wüstencamp auf der gleichen Route im Konvoi und sind gegen 10.30 Uhr in Rissani zurück. Dort empfängt uns der Teppichgroßhändler Hafid in seiner Kasbah. In gutem Deutsch erklärt er uns sehr viel über die Herstellung seiner Teppiche und irgendwann möchte er dann auch welche verkaufen. Uns hat es ein schönes Stück angetan und nach langer Feilscherei denken wir, daß wir einen guten Preis erzielt haben.

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Im Anschluß an die Verkaufsveranstaltung wurde uns eine Wüstenpizza aus dem Holzbackofen serviert, in der Art einer Calzone, also zugedeckt, mit einer gut gewürzten Fleischfüllung, die mir sehr gut schmeckte, meine Gattin konnte sich allerdings nicht damit anfreunden.

Die anschließende Besichtigung der Kasbah schenken wir uns, weil wir der Meinung sind, daß wir unterwegs noch viel zu sehen bekommen und dafür wollen wir uns Zeit lassen. Kasbahs haben wir inzwischen einige besichtigt. Wir sollen recht behalten. Nach gut zwei Std. Fahrt erreichen wir das Todratal, wunderschön anzuschauen und sich immer mehr verengend.

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Schließlich erreichen wir die Todra-Schlucht, wo wir mit unvergesslichen Anblicken belohnt werden. Wir durchwandern sie komplett und sind restlos begeistert.

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Unterwegs hatten wir auch noch die Möglichkeit, die Kasbah-Anlage des Zaid mit Museum, Heilquelle und Bildergalerie zu besichtigen.

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Ziemlich geschafft kommen wir auf unserem CP "le soleil" an. Da im Programm an diesem Abend kein Essen vorgesehen ist, lassen wir uns im CP-Restaurant eine sehr schmackhafte Tagine servieren mit Nüssen, Datteln und Hühnchen. Einige der anderen Teilnehmer sind so spät dran, daß sie die Schlucht nicht mehr am gleichen Tag besichtigen können. Sie holen dies am nächsten Tag nach, sind dann aber wiederum in Eile, weil auch der nächste Tag ein volles und vor allem sehr interessantes Programm bietet.

18.02.2012, Samstag

Todra - Ouarzazate 198 km

Heute schauen wir, daß wir zeitig aufbrechen, weil wir glauben, daß es landschaftlich eine überaus reizvolle Etappe werden wird. Wir sollen uns nicht getäuscht haben. Auf der Straße der Kasbahs biegen wir nach ca. 60 km in Boulmane de Dades in das Tal des Dades ab. Dort gibt es unzählige Lehmbauten und Kasbahs zu bewundern, ebenso wie die teilweise bizarren Felsformationen, die in dem sich immer mehr verengenden Tal vorkommen.

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Schließlich erreichen wir am Beginn einer Serpentinenstrecke diesen Blick auf eine Aussichtsplattform oben am Berg.

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Nachdem wir den Weg hinauf problemlos bewältigt haben, werden wir oben mit diesen wunderschönen Ausblicken belohnt.

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Wir nehmen später den gleichen Weg zurück und fahren weiter in unser Camp in Ouarzazate, eine relativ große Stadt. Das angekündigte Abendessen im benachbarten Folklorezentrum mit Musik fällt aus, weil es geschlossen ist. Wir essen im Restaurant des Campings eher mittelmäßig. Allerdings erleben wir eine interessante Heizmethode. Im Freien wird Holzkohle verbrannt, die Glut wird in Schubkarren dann im Restaurant abgestellt.

19.02.2012, Sonntag

Ouarzazate - Zagora 164 km

Wir verlassen Ouarzazate in südlicher Richtung, erschrecken fürchterlich, als wir, unmittelbar nachdem wir die Stadt verlassen haben, wieder einmal unglaubliche Müllablagerungen erleben, wo wirklich mehrere tausend der braunen Mülltüten durch die Luft gewirbelt werden.
Glücklicherweise erreichen wir bald das fruchtbare Draatal, in dem angeblich mehr als 1, 2 Millionen Palmen stehen. Wir können uns nicht sattsehen an den unterschiedlichen Färbungen der umliegenden Gebirgszüge.

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Nach einiger Zeit erreichen wir Zagora, wo ein großer Markt ist. Sofort ist ein junger Mann da, der unser Auto bewachen will. Ich sage zu, und als wir später zurück kommen, sitzt er davor und paßt in der Tat genauestens auf. Er bekommt sein Trinkgeld, ca. 1 €, und wir werden freundlichst verabschiedet. Auf dem Wochenmarkt kaufen wir uns für unsere Kochtajine noch einen Untersatz, der mit Holzkohle gefüllt die Tajine mehrere Std. lang am Köcheln halten kann. Wir habens inzwischen ausprobiert, funktioniert mit Holzkohlebriketts tadellos. Wir fahren weiter und suchen uns ein Plätzchen für das tägliche lange Hundegassi. Da unterwegs immer wieder Oasen auftauchen, haben wir dies bald gefunden.

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Auf dem Rückweg wieder einmal das beliebte Motiv, einsames Womo in der Wüste.

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Dann stolperten wir noch über ein paar Überreste, die unserem Lucky äußerst interessant erschienen, er aber selbstverständlich nicht untersuchen durfte.

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Am frühen Nachmittag erreichen wir dann unseren CP "Oasis Palmier", in der Tat mitten in einer fruchtbaren Oase am Fuß des Ibel Zagora gelegen. Im Verlauf dieses Nachmittages erleben wir den ersten und einzigen Regenschauer während unseres Aufenthaltes in Marokko. Er war so kurz, daß noch nicht mal der Boden auch nur ein wenig naß wurde. Wer wollte, konnte noch auf den Ibel Zagora steigen, man soll dort einen grandiosen Ausblick haben. Uns war es zu mühsam. Leider war es so, daß zu diesem Zeitpunkt schon fast alle Teilnehmer an einem Virus erkrankt waren, der Fieber, Schlappheit und alle anderen üblichen Symptome einer Grippe mit sich brachte. Wir waren bisher aber verschont geblieben. Ich verbringe den Nachmittag, indem ich unsere Bilder ein wenig ordne. Am Abend speisen wir im Womo, und gehen früh zu Bett.

20.02.2012, Montag

Zagora - Ait Ben Haddou

Heute morgen machen wir unsere Besprechung bei Tee und Gebäck, zu dem der Besitzer des Campingplatzes eingeladen hat. Wir sind ganz froh darüber, denn im Freien ist es empfindlich kalt. Wir nehmen die gleiche Route zurück, erleben nochmals die grandiosen Ausblicke

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und, wie es in Marokko wohl in der Tat üblich ist, man hält an und aus irgendeinem Eck kommt plötzlich jemand, entweder bettelnd oder verkaufen wollend oder sonstwas. So auch hier: Aus den Taschen seines Umhangs bietet ein Mann zwei Leguane zum fotografieren an, schlage natürlich nicht ab, mache aber den Fehler, nicht vorher einen Preis auszuhandeln. Endet im Streit, statt der geforderten 50 DH, rund 5 €, gebe ich ihm 10 DH, es gefällt ihm nicht, aber was will er machen?

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Wir fahren weiter durch diese phantastische Landschaft, an der wir uns nicht sattsehen können. Wir könnten Wochen hier bleiben, und es würde uns nicht langweilig.

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Nachdem wir Ouarzazate wieder passiert haben, erreichen wir die "Atlas-Film-Studios", die wir gegen 15.00 Uhr mit einer geführten Tour besichtigen. Jedem das Seine, uns interessierte es nicht die Bohne, da wir keine Kinogänger sind. Alle Filme, die dort schon gedreht wurden, sind mir eigentlich unbekannt.

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Anschließend fahren wir weiter zu der berühmten Filmkasbah Ait Ben Haddou. Um 17.00 Uhr steht ein gemeinsamer Rundgang der Kasbah an, bei der zuvor ein Flußlauf überquert werden muß.

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Wir übernachten auf dem Parkplatz der Kasbah, gehen aber um 19.30 Uhr noch gemeinsam ins Restaurant "la baraka" zum Abendessen. Das Couscous ist nicht schlecht, aber so langsam kehrt doch eine gewisse Eintönigkeit im Speiseplan ein.

21.02.2012, Dienstag

Ait Ben Haddou - Marrakesch 193 km

Wieder ein Tag, an dem wir sehr gerne mehr Zeit zur Verfügung gehabt hätten. Wir durchqueren erneut den hohen Atlas, dieses Mal über den Tizi-n-Tichka Pass, der 2260 m hoch ist. Nach wie vor begeistert uns die grandiose Landschaft, die so ungeheuer vielfältig an Farben und Formen ist. Ihr merkt wohl schon, daß es uns vor allem diese Landschaft angetan hat.

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Beim Gassigehen entdecken wir dieses abenteuerlich beladene Gefährt,

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wir haben aber keine Zeit, denn schon gegen 16.00 Uhr erwartet uns unser Bus auf unserem CP in Marrakesch, dem Camping Ferdaous, der etwas außerhalb liegt.
Es geht mit einem Führer zu einem Souk-Bummel, ebenfalls im Programm ein Besuch einer Heilkräuter-Apotheke und dann am Abend natürlich der berühmte Gauklerplatz "El Fna".

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Kann natürlich immer nur eigene Eindrücke schildern. Natürlich ist der Platz von Leben erfüllt. Es gibt Gaukler, Märchenerzähler, Musikanten, Artisten, Schlangenbeschwörer, Affen werden vorgeführt, auch die Orangensaftpresser und Ingwer-Verkäufer sind zahlreich vertreten, aber inzwischen geht, uns zumindest, das ständige Ansprechen und Bedrängen ziemlich auf den Keks. So viele Hände, um alle abzuwehren, hat man garnicht. Außerdem empfinden wir, als Tierliebhaber, den Umgang mit den vorgeführten Tieren nicht als artgerecht. Ketten haben um Affenhälse gelegt nun mal nichts dort zu suchen. Wir haben Freizeit bis um 21.30 Uhr bis der Bus zurückfährt. Anstatt in einer der Garküchen zu essen, suchen wir uns eines der zahlreichen Restaurants aus, die um den Platz herum verteilt sind, und genießen dort von einer Terrasse im dritten Stock den Ausblick auf den Platz.
-+
28.05.2012|18:04 | fernando | 3
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
22.02.2012, Mittwoch

Heute Aufenthalt in Marrakesch

Schon morgens um 8.30 Uhr geht es los zur Stadtbesichtigung. Wir fahren mit dem Bus zunächst zu dem "Jardin majorelle". Mitten in der Stadt gelegen eine wunderschöne grüne Oase, die uns spontan begeistert. Als Kakteenliebhaber wird unser Auge verwöhnt, soweit wir schauen können. Aber auch Lotus, Papyrus, Bougainvillea und Bambus sind zu sehen. Die Gärten wurden 1980 von Yves Saint-Laurant gekauft. 2000 frisch renoviert sind sie ein wirklicher Augenschmauß.

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Aber schon gehts wieder weiter, Pferdekutschen stehen für uns bereit,

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wir machen eine kleine Stadtrundfahrt und besichtigen dabei unter anderem die Saadiergräber, die lange verschollen waren und erst 1917 von den Franzosen wieder entdeckt wurden.

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Es geht weiter zum Palais Bahia, der mit seinen geschnitzten und bemalten Zedernholzdecken, den prunkvollen Marmoraustattungen und den kunstvollen Stuckverzierungen ein Bild dessen zeichnet, in welchem Prunk dort gelebt wurde.

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Der Nachmittag steht zur freien Verfügung, um weitere Besichtigungen zu machen, wir fahren mit dem Bus zurück zum Womo, schließlich ist unser Lucky schon seit dem Morgen allein und es wird Zeit, mit ihm Gassi zu gehen.
Das Programm an diesem Tag ist noch nicht zu Ende. Am Abend werden wir wieder mit dem Bus abgeholt. Wir fahren zu "Chez Ali". Weiß nicht, wie man das richtig beschreiben soll. Eine große Anlage mit Zelten und einer Arena, ein bisschen wie ein marokkanischer Ableger von Phantasialand. In Zelten um die Arena herum wird uns das Abendessen serviert, verschieden Folkloregruppen untermalen das Ganze. Das Essen ist, gelinde ausgedrückt, grottenschlecht.

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Anschließend beginnen die Reiterspiele, auch ein "fliegender Teppich" ist dabei, mit viel Knallen und Rauch wird ein Spektakel inzeniert. Ein gelungenes Feuerwerk zum Abschluß, anscheinend ist dieser Besuch ein Muß in Marrakesch.

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Gegen Mitternacht kehren wir zurück ins Camp und sind todmüde.

23.02.2012, Donnerstag

Marrakesch - Essaouira 189 km

Morgens beim Aufstehen zeigen sich bei mir leider die gleichen Symptome, die fast unsere komplette Reisegruppe schon vorher gequält hat. Über 39 Grad Fieber, sehr starker Husten und Gliederschmerzen. Da meine Frau unser Womo nicht fährt, bleibt mir nichts anderes übrig. Wir fahren durch, zum Glück ist die Straße meist 4-spurig und gut ausgebaut. Auch sind unterwegs heute keinerlei
Besichtigungen geplant. Kann mich noch erinnern, daß man kurz vor der Ankunft in Essaouira einen wunderschönen Blick von oben aufs Meer hat. Habe aber kein Foto gemacht. Wir fahren sofort auf unseren bewachten Parkplatz am "Hotel des Iles" und ich lege mich direkt ins Bett. Den nachmittäglichen Rundgang durch den Hafen und durch das Handwerkerviertel, wo Thujakolz verarbeitet und verkauft wird, lasse ich ebenso aus, wie das Abendessen im bekannten Restaurant "Chalet du Plage" mit seinen Fischspezialitäten.

24.02.2012, Freitag

Ruhetag in Essaouira

Glücklicherweise bleiben wir heute in Essaouira und ich im Bett. Das Programm für heute fällt für mich komplett aus. Der Besuch der Fischversteigerung in der
Aktionshalle, das Mittagessen an den Fischgrillständen am "Place Moulay El Hassan", den Besuch des Gemüse-Souks und des Museums Sidi Mohammed ben Abdallah,
wo es Holzschnitzerkunst, Gnaua-Musikinstrumente, Töpferei, Waffen und Gemälde zu bewundern gibt. Habe jetzt seit 2 Tagen nichts essen können, dafür trinke ich reichlich. Gegen Abend zeigen sich auch bei meiner Gattin erste Anzeichen der Erkrankung. Innerhalb weniger Stunden hat sie fast 40 Grad Fieber.

25.02.2012, Samstag

Essaouira - Oualidia 190 km

Ich fühle mich wie durch den Wolf gedreht, bin aber Gottseidank inzwischen fieberfrei. Umso schlechter geht es meiner Frau. Geplant ist für heute ein Besuch der Töpferstadt Safi, auf Grund der Umstände lassen wir auch diese Besichtigung ausfallen. Im weitern Verlauf der Fahrt kommt dann noch mehr Pech hinzu. Bei einem Ausweichmanöver wegen eines entgegenkommenden LKW´s gerate ich auf eigentlich guter Straße nach rechts in ein Schlagloch, wo ich glaube, daß es die komplette Vorderachse zerschlägt. Noch schlimmer, der Motor geht aus und läßt sich nicht mehr starten. Ziemlich ratlos stehe ich am Straßenrand, als zufällig unser Reiseleiter Siggi mit seinem Womo kommt.
Er weiß zumindest, daß wohl der sogenannte "Crash-Schalter" die Spritzufuhr unterbrochen hat, eigentlich eine Vorsichtsmaßnahme im Falle eines Unfalls. Daran kann man erkennen, wie heftig der Schlag war. Es ist natürlich Samstag, keine Werkstatt mehr zu erreichen, beim intern. Ducato-Pannendienst geht erstaunlicherweise auch niemand ans Telefon, trotz angeblichem 24-Std-Service. Erst beim ADAC werden wir fündig, dort kann uns ein Mitarbeiter zumindest die ungefähre Position des Schalters mitteilen. Nachdem ich mehrere Bodenabdeckungen im rechten Fußraum abgebaut habe, gelingt es mir, den Schalter zu ertasten. Wieder eingeschaltet, schnurrt die Maschine einwandfrei. Das Lenkrad steht etwas schief, nach einer Sichtkontrolle der Vorderachse, der Reifen und Felgen gehts nach über 2 Std. weiter nach Oualidia, wo wir auf dem neuen Stellplatz in Meeresnähe, der wirklich sehr schön geworden ist, ankommen. Habe bei unserer Ankunft zu Hause das Womo durchchecken lassen, außer, daß die Spur leicht verstellt war, keine weiteren Schäden. Der Ducato scheint stabil zu sein. Speziell meiner Gattin geht es immer noch so schlecht, daß wir auch das heutige Abendessen in einem Fischrestaurant ausfallen lassen. Immerhin sehe ich bei einem Spaziergang mit dem Hund den schönen Strand mit der Lagune sowie die ehemalige Sommeresidenz des einstigen Königs. Leider immer noch keine Fotos.

26.02.2012, Sonntag

Oualidia - Mohammedia 206 km

Heute steht die Besichtigung der größten Moschee Nordafrikas, des Königs Hassan II in Casablanca, an. Leider sind wir immer noch nicht in der Lage, daran teilzunehmen. Wir fahren auf kürzestem Weg auf unseren CP "Océan Blue" direkt am Meer und legen uns nochmals sofort ins Bett. Muß an dieser Stelle mal erwähnen, daß mir mehrmals angeboten wurde, unser Womo zum nächsten Ziel zu fahren, hatten wir vorher schon bei einem Teilnehmer gemacht, der nicht mehr in der Lage war, zu fahren. Habe aber abgelehnt, weil ich, zugegebenermaßen, ein grottenschlechter Beifahrer bin. Heute steht kein gemeinsames Abendessen an, so daß wir zumindest in der Hinsicht nichts versäumen.
-+
28.05.2012|18:05 | fernando | 4
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
27.02.2012, Montag

Der Tourabschluß von Mohamedia nach Asilah

Beim Verlassen des CP´s sehen wir diese wilde Hundemutter mit ihren Jungen, glaube, wenn es meiner Frau besser gegangen wäre, hätten wir eines adoptiert.

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So begnügen wir uns mit einem Foto aus dem Fenster. Heute steht der Besuch in Rabat an. Ab 10 Uhr findet mit einem Führer die Besichtigung der Kasbah Oudaja, der Souks, des Mausoleums von König Mohamed V, des Hassanturms und der unvollendeten Moschee statt. Leider sind wir auch heute noch nicht in der Lage, an dem Programm teilzunehmen. Wir fahren durch zum Stellplatz in Asilah an der Strandpromenade. Immerhin raffen wir uns am Nachmittag zu einer Besichtigung der wunderschönen romantischen Altstadt auf.

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Es gefällt uns hier sehr gut, aber leider auch hier nochmal ein unerfreuliches Vorkommnis. An einem Teppichladen entdecken wir einen Teppich, der uns ausgezeichnet gefällt. Das Handeln geht los und als wir bei einem Preis von
120 € angelangt sind, sind wir zufrieden. Leider nimmt der Geschäftsinhaber keine Kreditkarte. Wir gehen zum nächsten Automaten und holen Bargeld. Als wir zurück kommen, gibt es Streit. Muß erklären 120 heißt in Französisch centvingt, 180 heißt in Französisch centquatrevingt. Währende wir weg waren, ist der Bruder des Verkäufers eingetroffen und behauptet, 180 wäre ausgemacht gewesen. Bin der franz. Sprache zum Glück so mächtig, daß ich ihm in sehr deutlichen Worten klar mache, daß er sich seinen Teppich sonstwo hinstecken kann. Wir verlassen den Laden, er kommt hinterhergerannt - und lenkt ein. Wir bekommen unseren Teppich zum ausgemachten Preis und sind froh, einer größeren Aufruhr entgangen zu sein. War nicht alles druckreif, was ich ihm mitgeteilt habe. Genau diese Vorkommnisse sind es, die mich an dieser Mentalität stören und die mich auch mißtrauisch gegenüber denen machen, die es vielleicht nicht verdient haben. Als wir wieder am Stellplatz ankommen, ist der größte Teil der Reisegruppe auch da. Abends gehts zum Abschiedsessen in ein feines Fischrestaurant, mir schmeckts wieder, meine Frau hält sich noch ein wenig zurück, aber es geht aufwärts.

28.02.2012, Dienstag

Asilah - Tarifa 45 km

Wir müssen früh raus, unsere Fähre in Tanger geht um 10.00 Uhr, wir sollten mindestens eine Stunde vorher da sein wegen der Zollformalitäten. Durch den morgendlichen Berufsverkehr in Tanger quälen wir uns Richtung Zollhafen. Dort gibts den letzten Zwischenfall dieser Reise. Zufällig bin ich nur zwei Fahrzeuge hinter einem anderen Mitglied unserer Gruppe, der eine Heckleiter und auf dem Dach zwei Dachboxen montiert hat. An einer Ampel schwingt sich ein junger Mann in Windeseile aufs Dach und versucht sich zwischen den Boxen zu verstecken. Durch Hupen und Gestikulieren machen wir unseren Vordermann darauf aufmerksam und wir haben alle Mühe, den jungen Mann wieder vom Dach zu bekommen. Schließlich erreichen wir den Zollhafen, nach den teilweise sehr strengen Kontrollen, auch mit Spürhunden, gehts auf die Fähre, die Uhren werden wieder vorgestellt, und eine halbe Stunde später sind wir wieder in Europa. Nach großer Verabschiedung trennen sich die Wege. Wir suchen uns einen ruhigen CP, wo wir eine ganze Woche bleiben und uns nur ausruhen. Danach beginnt für uns eine wunderschöne Tour durch Andalusien, wo wir noch 6 Wochen unterwegs sind. Das ist aber wieder eine andere Geschichte.

Zum Fazit der geführten Tour:

Zunächst bleibt festzuhalten, daß wir viele wirklich nette Leute kennengelernt haben. Es gab keinen einzigen Quertreiber in der Gruppe. Egal, ob sich einer in der Wüste festgefahren hatte oder sonstwelche Probleme hatte, es wurde immer gemeinsam geholfen. Gab halt auch zwei kleinere Unfälle und auch das eine oder andere technische Problem, aber gemeinsam wurde immer eine Lösung gefunden. Das war sicherlich ein Vorteil der geführten Tour. Ebenso glaube ich, daß wir für die doch relativ kurze Zeit sehr, sehr viel von Marokko gesehen haben. Überall waren kompetente Führer engagiert, die einem vieles nahegebracht haben. Es gab Teilnehmer, die absolut kein Problem mit dem strammen Programm hatten, nicht nur uns war das alles ein wenig zu viel. Aber ich denke, daß das der Preis ist, den man in einer solchen Gruppenreise zahlen muß. Wie soll man es allen recht machen? Geht nicht! Und daß sich ein Veranstalter nicht nachsagen lassen will, nichts geboten zu haben, kann ich sehr gut verstehen. Unser Reiseleiter war ein prima Führer, allerdings hatte es auch ihn unterwegs erwischt und er fiel drei Tage aus. Natürlich bildeten sich im Laufe der Reise Grüppchen, aber das ist ja auch so in Ordnung. Wir haben bis heute Kontakt zu über der Hälfte der Teilnehmer, wir tauschen natürlich Fotos aus und die eine oder andere Verabredung steht auch schon.

Nachteil aus unserer Sicht eigentlich nur das hohe Tempo. Wir wären gerne den einen oder anderen Tag noch vor Ort geblieben. Insbesondere das Atlasgebirge und die Erg Chebbi-Wüste hatten es uns angetan. Diese Zeitplanung gelingt halt nur bei einer Individualtour. Ansonsten bleibt wenig Kritik zu üben.

Trotzdem sieht unser persönliches Fazit so aus, daß wir in Zukunft auf eine geführte Tour verzichten werden. Wir verstehen Womofahren als die Freiheit, dort hinzufahren und zu bleiben, wie lange man will und die wird in der Gruppe genommen. Sie ist uns aber mehr wert als die Vorteile einer geführten Tour, die unbestreitbar sind. Das haben wir auf diesem Trip für uns festgestellt. Trotzdem möchten wir diese Reise keinesfalls missen.

Ebenso gemischt fällt unser persönliches Marokkofazit aus. Man sieht ja, wo ich die meisten Bilder gemacht habe. Die unglaubliche Landschaft mit ihren Farb- und Formunterschieden, speziell im Atlas-Gebirge haben es uns angetan, die Städte mit ihren Medinas und den prunkvollen Bauten waren toll. Wir waren insbesondere von Fes begeistert.

Tja, das marokkanische Volk. Gebe gerne zu, daß ich teilweise ein wenig empfindlich bin, was den Kontakt mit Menschen angeht. Mag es halt nicht, schon beim ersten Kennenlernen begrapscht und als "mein Freund" tituliert zu werden. Traue solchen Leuten nicht. Mein Problem. Habe andererseits wirklich nette und hilfsbereite Marokkaner kennengelernt, bin aber der Meinung, daß man diese Spezies mehr auf dem Land als in der Stadt trifft.

Ob wir nochmal Marokko bereisen werden, wissen wir noch nicht. Wenn, dann nicht mehr in der Gruppe. Aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. Hoffe, mit diesem Fazit niemand zu nahe getreten zu sein, ist halt unsere persönliche Erfahrung und Einschätzung.
-+
28.05.2012|18:07 | fernando | 5
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
Guten Abend,

so, wie der Bericht jetzt aussieht, hätte ich ihn gern von Anfang an gehabt.
Leider war es etwas schwierig für mich, die Bilder an die passenden Stellen
zu setzen.

Dank der wirklich unglaublich tatkräftigen und auch zeitintensiven Unterstützung
durch Wolf (Brawo) haben wir es geschafft, den Bericht jetzt in dieser
endgültigen Form präsentieren zu können. Endlich fügen sich die Fotos an der
richtigen Stelle in den Text ein und auch die Textausrichtung hat Wolf
perfektioniert.

Deshalb an dieser Stelle nochmals vielen herzlichen Dank an Dich, Wolf. War
eine Freude für mich, obwohl ich ja manches Mal ganz schön Einiges vermasselt
habe. Aber trotzdem ich absoluter Laie am Computer bin, hast Du mir immer
die nötigen Schritte vermitteln können, will bei meiner Kenntnis schon etwas
heißen.

Nochmals meinen allerherzlichsten Dank dafür!

Schönen Abend

Ferdi-+
28.05.2012|18:22 | fernando | 6
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
Hallo Ferdi ,

danke, aber das ist zu viel des Lobes, ich habe es gerne gemacht und es ist mir immer eine Freude, wenn ich anderen helfen kann.

Außerdem wäre es bei einem solch tollen Reisebericht eine Sünde gewesen, diesen in der alten Fassung zu belassen und letztendlich haben wir beide auch unsere Kenntnisse erweitern können.

Noch einmal von mir ein herzliches Dankeschön für diesen Bericht, nur schade, dass man die einzelnen Postings der einzelnen alten Berichte aus technischen Gründen nicht mit übernehmen konnte.
Es grüßt
Wolf
Leben und leben lassen!
-+
28.05.2012|21:47 | brawo | 7
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
----+
11.04.2013|15:45 | fernando | 8
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
Guten Morgen,

als Nachtrag möchte ich nur kurz anfügen, dass wir uns diese Jahr zum dritten Mal mit fast dem kompletten Teil der Gruppe zu einem verlängerten Wochenende, dieses Mal in Antwerpen, treffen werden. Sind in der Tat inzwischen echte Freundschaften entstanden.

Ferdi-+
11.07.2015|09:11 | fernando | 9
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
hallo, dein bericht ist ja nicht schlecht gemact, schöne bilder für leute die marocco nicht kennen.

leder bekommt man auf einen kleinen PC die textbreite nicht drauf so das man immer nur den anfang oder das ende lesen kann.
über geführte reisen kann man unterschiedliche ansichten haben, muß jeder für sich selbst entscheiden.

gr.günther
immer on tour
sahara. - s. kein sand im getriebe
-+
23.07.2015|12:22 | saharasepp | 10
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
??? was verstehst du unter einem "kleinen" PC???
Grüsse von Karin
meinwomo weiss immer wo´s langgeht ,-)
-+
23.07.2015|13:28 | womo66 | 11
Re:Endgültige Fassung unserer geführten Marokkotour 2012
Guten Morgen,

verstehe ich ebenfalls nicht. Habe jetzt mal auf dem Tablet und dem Smartphone nachgeschaut, überall erscheint der gesamte Text. Vielleicht eine falsche Einstellung auf Deinem Gerät?

Ferdi-
24.07.2015|08:49 | fernando | 12
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