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Reisen nach Griechenland
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Re:Reisen nach Griechenland
....und worüber so gut wie gar nicht geredet wird, ist die Verschuldung der Privathaushalte. Im Jahre 2014 standen angeblich mehr als 80 Mrd. Euro im "roten" Bereich, d.h., die Schuldner waren nicht mehr in der Lage, die Kredite zu bedienen. Und das sind nur die "offiziellen" Zahlen. Tatsächlich dürften die Ausfälle um ein Vielfaches darüber liegen, denn viele Haushalte können nur noch mit Privatdarlehen von Freunden und Verwandten über Wasser gehalten werden. Diese Zahlen tauchen in keiner Statistik auf.

Darin zeigt sich das ganze Dilemma einer Volkswirtschaft, die so gut wie nichts produziert, die aber im großen Stil konsumiert (hat).


Aus dieser Welt kommt keiner lebend raus.
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06.06.2015|10:02 | schneemann | 119
Re:Reisen nach Griechenland
Dass in GR die Privatverschuldung hoch ist, kann ich mir lebhaft vorstellen, angesichts des Standards, der hier gepflegt wird, gegenübergestellt mit den Einkommen... da stimmt was nicht.
Ohne Schulden undenkbar.

aber das dürfte sicher kein rein griechisches Problem sein. Der Mensch will das, was er beim Nächsten sieht (meist...), dafür machen viele die idiotischsten Sachen.
Kann ich zwar nicht nachvollziehen, mich bschleicht aber der Verdacht, dass Menschen, die so denken wie ich, am aussterben sind

Kreativ ist er ja, der Alexis:
So will Athen sich sanieren

Ob er allen Ernstes glaubt, dass sich jemand darauf einlässt???


Grüsse von Karin
meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz
-+
06.06.2015|13:31 | womo66 | 120
Re:Reisen nach Griechenland
Na das Privatschuldenproblem ist doch genau das, was auch zum Beginn der Krise in den USA geführt hat. Häuser zu 120% fremdfinanziert und dann brechen die Löhne ein. Ist doch klar, dass das nicht gut geht. Aber - nochmal zur Erinnerung! - dass in Griechenland Löhne und Gehälter und Renten etc. halbiert wurden, war eine Pflichtvorgabe der Troika!!! Die waren es doch also, die die Privat-Überschuldung ausgelöst haben. Ein normaler Bänker gibt einem Kunden keinen Kredit, der seine Einkommenssituation überfordert. Aber wenn das Einkommen plötzlich ausbleibt ... vorher hatten die Leutchen Schulden auf dem Haus, Auto etc., schön und gut, hat ja praktisch fast jeder Häuslebauer mehr oder weniger. Solange das Einkommen stimmt, ist das ja kein Problem. Blöd wird´s erst, wenn irgendwelche Profis daherkommen und die Binnenwirtschaft plattmachen. Genau das hat die Troika gemacht und sieht bis heute nicht ein, dass das nicht gutgehen konnte. Stattdessen fordern sie immer noch mehr Reduzierungen, Einschränkungen etc. Was soll denn da am Ende rauskommen?

Die logische Folge ist, dass die ganze Gaudi für die eigentlichen Eigentümer, also das Volk, und die Nutzer teurer wird, weil neben den Betriebskosten auch noch Reniten für die Anteilseigner erwirtschaftet werden müssen. Aber genau das ist die Logik des Kapitalismus, dass der Besitzende auf Kosten der Allgemeinheit immer mehr besitzen soll.
ist das nicht ein wenig arg verallgemeinert?? NATÜRLICH werden a priori im Kapitalismus RENDITEN angepeilt... aber doch nicht nur für den Eigner, sondern auch für alle, die etwas dafür TUN.
Es wird also nicht nur der BESITZENDE etwas mehr haben, sondern jeder, der mit Grips und manpower dafür sorgt, dass der Laden brummt.


Langsam, ich hab´ ja nicht vom normalen Geschäftsleben geredet, sondern von der Infrastruktur! Anders ausgedrückt, von dem, was notwendig ist, damit überhaupt eine vernünftige Wirtschaft in Gang kommen kann, sprich: Strom- und Wasserversorgung, Straßen, Bahn, Häfen, Verwaltung etc. In diesen Bereichen sind die Privatisierungen Betrug am Volk. Was dann auf Grund der bestehenden Möglichkeiten sich an Geschäftsideen und sonstigem Wirtschaftsleben entwickelt, steht auf einem anderen Blatt. Aber auch da muss man den Leuten genau auf die Finger schauen. Der Fehler am Kapitalismus ist der Mensch, der im Zweifelsfall seinem eigenen Vorteil Vorrang gibt vor dem Wohl der Allgemeinheit. Deshalb hat man ja seinerzeit ins Grundgesetz den schönen Satz geschrieben, dass Eigentum verpflichtet, aber Papier ist bekanntlich geduldig.

Es ist doch ganz offensichtlich, dass aller öffentliche Besitz dem Volk gehört und keinen Privatpersonen gehören kann. Nimm als Beispiel die Bahn. Früher hat die allen gehört (auch Dir und mir ein bisschen). Dann wurde sie privatisiert. Jetzt gehört nur noch der Staatsanteil ein bisschen Dir und mir. Was ist mit dem Rest? Da hat unser Staat unser Eigentum verscherbelt. Aber das ist immer das Problem, dass die Bürger sich gar nicht darüber im Klaren sind, dass sie Miteigentümer des Staates sind. Deswegen fühlen sie sich auch nicht verantwortlich dafür. Worauf ich hinaus will: Es ist nicht in Ordnung, wenn die Grundversorgung der Bevölkerung auf deren Kosten privatisiert wird. Und es funktioniert ja auch nicht. Teile Englands und die Stadt Grenoble zum Beispiel können ein Lied davon singen, was dabei rauskommt, wenn man die Wasserwirtschaft privatisiert.

Natürlich ist es gut, wenn man auf Grund eigener Leistungen zu was kommen kann, zumal es Anreize schafft. Nur ist es nun mal so, dass nicht alle Menschen dazu in der Lage sind, aus verschiedensten Gründen. Und die fallen doch beim kapitalistischen System hinten runter! Ich weiß nicht, wie es Dir bei der Vorstellung geht, mir behagt der Gedanke ganz und gar nicht, im Falle der Bedürftigkeit (wer weiß, wie´s uns in 20 Jahren geht?) auf private Hilfsbereitschaft angewiesen zu sein.

Kommunismus und Planwirtschaft waren ja nun wirklich ein totaler Flop, das steht sicher nicht zur Debatte. Aber der Kapitalismus ist für die Menschen insgesamt auch keine vernünftige Alternative (außer für die wenigen "Gewinner"). Den Welthunger verdanken wir kapitalistischen Wirtschaftsmethoden.
Schönen Gruss
Cornelius
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08.06.2015|14:52 | garibaldi | 121
Re:Reisen nach Griechenland
Es gab mal Spinner in Deutschland, die der Stamokap-Theorie anhingen. Zum Glück sind die verschwunden.

Wie sagte der gute H.M. Schleyer zu seinen Entführern und späteren Mördern: "Zeigen Sie mir ein System, das besser in der Lage ist, Waren und Dienstleistungen zu verteilen als der Kapitalismus, und wir führen es sofort ein."

Aus dieser Welt kommt keiner lebend raus.
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08.06.2015|17:12 | schneemann | 122
Re:Re:Reisen nach Griechenland
Es gab mal Spinner in Deutschland, die der Stamokap-Theorie anhingen. Zum Glück sind die verschwunden.
=)
=) Wie sagte der gute H.M. Schleyer zu seinen Entführern und späteren Mördern: "Zeigen Sie mir ein System, das besser in der Lage ist, Waren und Dienstleistungen zu verteilen als der Kapitalismus, und wir führen es sofort ein."
=)


Es gab zu Schleyers Zeiten noch ein System, das nachweislich besser war, es wurde nur in den letzten ca. 25 Jahren systematisch und vorsätzlich runtergewirtschaftet. Es nannte sich "Soziale Marktwirtschaft" und war eine Erfindung eines gewissen Ludwig Erhard, der wahrscheinlich in seinem Grab rotiert, wenn er sieht, was ausgerechnet Genosse Schröder im Verein mit Kohl und Konsorten daraus gemacht hat. Was dahinter steckt ist, dass die Probleme der jeweiligen Zeit zwar richtig erkannt und analysiert werden, nur leider von den falschen Leuten die falschen Schlüsse und Konsequenzen daraus gezogen werden. Und dann wird der ganze Unfug dem Volk als "alternativlos" verkauft.
Schönen Gruss
Cornelius
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09.06.2015|14:10 | garibaldi | 123
Re:Reisen nach Griechenland
Ein paar MdB schwafeln schon vom dritten und vierten Hilfspaket für Griechenland, obwohl man noch nichtmal mit dem zweiten weiter kommt.

Und das alles angesichts von Sozialausgaben im eigenen Land, die von vielen Kommunen schon jetzt kaum noch zu stemmen sind. Gleichzeitig strömen vermeintliche Asylanten aus europäischen Nachbarländern ins Land, und an den Küsten Nordafrikas warten zigtausend Schwarze auf eine Überfahrt nach Europa.

Ich habe den Eindruck, dass Leute wie Tsipras Politik als Pokerspiel verstehen, und dass Leute wie Frau Doktor Merkel dem nicht gewachsen sind.

Da klingt es wie ein Witz, wenn der smarte Herr Varoufakis an Frau Doktor Merkel die Bitte richtet, sie möge doch dem griechischen Volk in einer großen Rede Hoffnung geben. Wer Merkels rhetorische Fähigkeiten kennt, kann da nur abwinken.


Aus dieser Welt kommt keiner lebend raus.
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10.06.2015|09:42 | schneemann | 124
Re:Re:Reisen nach Griechenland

=) Da klingt es wie ein Witz, wenn der smarte Herr Varoufakis an Frau Doktor Merkel die Bitte richtet, sie möge doch dem griechischen Volk in einer großen Rede Hoffnung geben. Wer Merkels rhetorische Fähigkeiten kennt, kann da nur abwinken.
=)
=)


Sie könnte sich die Rede ja von Varoufakis schreiben lassen ...
Schönen Gruss
Cornelius
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10.06.2015|09:55 | garibaldi | 125
Re:Reisen nach Griechenland
"Absolutes Ramschniveau"....so stuft eine Rating-Agentur heute griechische Staatsanleihen ein. Gleichzeitig erklärt das oberste griechische Verwaltungsgericht die bisherigen Rentenkürzungen für rechtswidrig. Zur selben Zeit wird bekannt, dass täglich 300 Mio Euro aus Griechenland ins Ausland transferiert werden, ohne dass die Regierung eingreift.

Man steht ratlos vor diesem Scherbenhaufen und reibt sich die Augen, wenn man den Regierungschef grinsend und Küsschen verteilend durch Brüssel schlendern sieht wie ein Popstar.



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11.06.2015|08:45 | schneemann | 126
Re:Reisen nach Griechenland
Das mit den 300 Mio täglich ist schon interessant. Wer sind die Leute, die noch so viel auf der hohen Kante haben, dass sie es ins Ausland schaffen können? Die Rentner und arbeitslosen Polizisten können es doch eigentlich nicht sein???

Die andere Frage ist: Was könnte eine Regierung dagegen tun? Sämtliche Sparguthaben im Land sperren? Was würde dazu wohl die EU sagen? Mit EU- und internationalem Recht wäre das wohl kaum vereinbar.

Bisher habe ich von den "Institutionen" noch keinen vernünftigen Vorschlag gehört, was man machen könnte, um die Situation zu retten. Die Renten weiter kürzen, wie es wohl aktuell gefordert wird, ist ja komplett plemplem. Alles, was von denen sonst kommt ist der monotone Standardsatz zu allen Vorschlägen aus Athen: "Das ist zu wenig." Hätte man die Vorschläge von Anfang an erst mal ernsthaft geprüft und so weit wie möglich angenommen, wäre man heute wohl ein gutes Stück weiter. Einen Reformvorschlag abzulehnen, weil er nicht weit genug geht, das ist doch Kindergartenniveau.
Schönen Gruss
Cornelius
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11.06.2015|11:05 | garibaldi | 127
Re:Reisen nach Griechenland
Es ist gar nicht so einfach, die EU-Rentensysteme zu vergleichen, aber es scheint Fakt zu sein, dass die Griechen im Schnitt bessere Renten haben als andere Europäer, auch bessere als wir in Deutschland. Hinzu kommt, dass man als Grieche auch heute noch extrem früh in Rente gehen kann. Begründet wird das mit der Tatsache, dass es in Griechenland kein anderes Sozialsystem gibt, keine Sozialhilfe, kein Harzt o.ä. Wenn man z.B. mit 50 arbeitslos wird, geht man halt in Rente und nicht zum Arbeits- oder Sozialamt.

Und wenn heute die Wiedereröffnung des staatlichen Fernsehsenders gefeiert wird, dann muss man daran erinnern, dass gerade dieser Sender für Misswirtschaft und Vetternwirtschaft im großen Stil steht. Dieser Molloch wurde von der Vorgängerregierung zu Recht geschlossen und jetzt von Tsipras wieder belebt.




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11.06.2015|19:55 | schneemann | 128
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