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Deutschland - Eine Weinreise durch Franken
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Deutschland - Eine Weinreise durch Franken
18. – 21. September
Oberes Leintal Stellplatz 2360046

Wie geplant fahren wir heute zunächst zu dem Weingut „Steinmann’s Töchter“ in Sommerhausen. Es dauert nach dem Klingeln etwas, bis die junge Winzerin zu uns kommt. Ihre Schwester Anna hatte uns gestern schon darauf vorbereitet und um Verständnis gebeten, denn zurzeit läuft die Weinlese auf vollen Touren.
Als die nette Winzerin auf unser Wohnmobil blickt huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie hat den Namen auf der Motorhaube entdeckt. „Das ist aber ein schöner Name, den ihr Wohnmobil hat. Ich heiße nämlich auch Pauline.“ Wir kaufen den Wein, den wir gestern gekostet haben. Die nette Winzerin schenkt uns noch eine Flasche Bacchus, um auf Pauline anzustoßen. In der Preisliste entdecken wir noch einige, die uns auch gefallen könnten. Wir bremsen uns aber, denn wir wollen vielleicht noch Weine anderer Winzer mit nach Hause nehmen. Trotz Auflastung ist Pauline dann bestimmt an der Grenze des zulässigen Gesamtgewichts… oder ein wenig darüber. Nachdem die Kartons verstaut sind, verabschieden wir uns und wünschen den Schwestern, dass sie trotz Corona viel Erfolg haben. Pauline weist uns darauf hin, dass während der Coranazeit bei Bestellung von 12 Flaschen keine Versandkosten berechnet werden; normal gilt dies Angebot erst ab 18 Flaschen. Wenn uns der Wein zuhause genauso gut schmeckt wie hier im Fränkischen werden wir die Versandmöglichkeit sicherlich in Anspruch nehmen.
Dann geht es wieder auf Piste. Wir genießen die schöne Fahrt durch malerische Landschaften. Um-so größer ist dann der Schock als wir Heilbronn passieren. Eine fürchterliche Bebauung in den Außenbezirken. Es entsteht der Eindruck eines Molochs, doch die Altstadt soll sehr schön sein.
Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Ziel. Der Campingplatz „Oberes Leintal“ liegt malerisch an einem Hang zwischen Weinbergen und Obstplantagen. Die Inhaberin ist sehr freundlich und hilfsbereit und lotst uns mit ihrem Golfkarren auf einen guten Stellplatz mit Schotter-/Rasenuntergrund. Unsere SAT Schüssel findet den Satelliten, so dass ich abends das Fußballländerspiel schauen kann. Insgesamt ein schöner Campingplatz. Leider gibt es noch keine Möglichkeit Grauwasser zu entsorgen. Es soll aber bald eine Lösung geben.
Nachdem wir uns eingerichtet haben und die Markise uns vor der intensiven Sonne schützt, sitzen wir vor „Pauline“ und probieren den, inzwischen gut gekühlten, Weißwein, den uns die Winzerin Pauline geschenkt hat. Auch von diesem Wein sind wir begeistert. Er überzeugt mit einer leicht süßlichen Pfirsichnote. Diesen Wein werden wir wohl nachbestellen.
Beim Frühstück am nächsten Morgen schlage ich vor, eine kleine Wanderung durch die Weinberge zu machen. Vorher machen wir uns jedoch Gedanken, wie unsere Tour weitergehen soll. Eigentlich wollten wir meinen Geburtstag im Mühlenhof in Friesenheim mit einem guten Menu feiern. Das haben wir in den vergangenen Jahren schon ein paar Mal gemacht und wurden nie enttäuscht. Als wir telefonisch dort einen Tisch reservieren wollten teilte man uns mit, dass das Restaurant für den Abend bereits ausgebucht sei und wir nur noch mittags einen Tisch bekommen könnten. Das gefällt uns nicht. Hinzu kommt, dass es bis dahin knapp 200 km Autobahn sind. Also streichen wir das Vor-haben und werden von hier aus nach Hause fahren.


Im Gespräch mit der Platzbesitzerin erwähne ich, dass wir auf unserer Reise die fränkischen Weine kennen und schätzen gelernt haben. Sie freut sich über dies Kompliment für ihre Heimat und emp-fiehlt uns auf jeden Fall noch die Heuchelberg Weingärtner zu besuchen. Diese Winzergenossenschaft hat ihren Sitz in Schwaigern, noch nicht einmal 10 km von hier entfernt. Allerdings ist der Shop am Sonntag nicht geöffnet. Also verlängern wir hier für einen weiteren Tag. Für Heide Anlass unsere Vorräte zu checken. Beim Toastbrot könnte es knapp werden.
Durch die Weinfelder wandern wir mit Nori in die kleine Ortschaft Kleingartach. Den Bäcker finden wir im Ortskern auf Anhieb. Er hatte jedoch seit zehn Minuten geschlossen!
Wir gehen noch ein Stück die Hauptstraße hinunter und entdecken eine Gasstätte, die auch geöffnet hat. Der Biergarten ist nicht sehr ansprechend, aber wir wollen uns für den Rückweg ja nur mit einem Bier, einer Weinschorle stärken und Wasser für unseren Hund stärken. Genau das Richtige heute, denn es ist wieder sehr sonnig und entsprechend warm.
Den Rest des Tages verbringen wir vor „Pauline“ mit Lesen, bevor Heide ein leckeres Essen zubereitet.
Der zusätzliche Stehtag am Sonntag beginnt mit der üblichen Morgenroutine: Bettenmachen, ab-waschen, Pauline aufklaren und kurz durchsaugen. Diese fordernden Tätigkeiten sind einen sonn-täglichen Imbiss wert. Heide überrascht mich mit einem kleinen Teller voller Salamischeiben und den von mir heißgeliebten mit Mandeln gefüllten Oliven. Unsere Reise ist nun fast zu Ende und aus diesem Anlass hat Heide eine Flasche Sekt geöffnet, die sie für einen besonderen Anlass im Kühl-schrank gelagert hatte. So kann man den Tag des Herrn genießen.
Am Nachmittag lockt uns der Hügel hinter dem Campingplatz zu einer kleinen Wanderung. Dort hatte ich nach unserer Ankunft mit Nori einen kleinen Erkundungsspaziergang gemacht und direkt hinter dem Campingplatz reichlich Früchte tragende Pflaumenbäume entdeckt. Schade, dass sie offensichtlich nicht abgeerntet werden, obwohl die Pflaumen köstlich schmecken. Wir essen einige von den Früchten, die unter den Bäumen auf der Wiese liegen. Sie sind fast schon überreif und wir müssen immer erst schauen, ob keine Würmer drin sind.
Bergab liegt vor uns ein kleines Dorf, auf das wir zugehen. Kurz nachdem wir die ersten Häuser erreichen zweigt ein Weg in Richtung des großen Reiterhofs ab, der unterhalb des Campingplatzes liegt. Nori freut sich, wie wir, über den Spaziergang, schleppt immer wieder Stöckchen an und hofft, dass wir die werfen, damit sie da hinterherrennen kann.
Heide läutet den Abend mit einem Cosmopolitan Cocktail ein und danach gibt es Schweinefilet mit Blauschimmelsoße, Spätzle und Broccoli. Ich bin eigentlich kein besonderer Fan von Schweinefilet, muss aber eingestehen, dass es mir heute sehr gut schmeckt.

Hanjo2609
-+
11.10.2020|14:22 | hanjo2609 | 6
Deutschland - Eine Weinreise durch Franken
21. – 22. September
Schwaigern (Heuchelberg) Stellplatz 2345810
Heute geht es auf die kürzeste Tagesetappe, die wir wohl je gefahren sind. Der Grund ist eine Weinprobe bei der Winzergenossenschaft „Heuchelberg Weingärtner“. Auf dem Weg dahin kaufen wir noch einmal in einem „Kaufland“ ein. Auch schon im Hinblick auf die geringen Vorräte zu Hause. Der Supermarkt ist gut sortiert und preisgünstig. Wir nehmen Schäufele, ein Biohähnchen und Kutteln mit.
Bei der Winzergenossenschaft angekommen, finden wir vor den Gebäuden einen riesigen geteerten Platz, in dessen hinterem Teil acht Stellplätze für Wohnmobile ausgewiesen sind. Anmelden muss man sich in dem großen Verkaufsraum, in dem die Weine ausgestellt sind und auch die Wein-proben stattfinden. Der Stellplatz incl. Strom und Ver- und Entsorgung ist kostenlos, wenn man bei der Winzergenossenschaft einkauft.
Nachdem wir Schmutzwasser und Fäkalientank entsorgt haben, parken wir „Pauline“ auf einer der markierten Flächen. Wir haben die freie Auswahl, denn wir sind die ersten und wie sich später her-ausstellt, auch die einzigen Kunden, die mit einem WoMo angereist sind.
Wir machen uns auf zu der Weinprobe. Die erforderlichen Formalitäten werden schnell erledigt und eine sehr freundliche Mitarbeiterin bittet uns zu den Stehtischen, wo die Weinproben stattfinden. Das Angebot an Weinen, ob rot, ob weiß oder rosé, ist sehr umfangreich und wir können und wollen natürlich nicht alle probieren. Deshalb fragt die junge Frau uns nach unseren bevorzugten Geschmacksrichtungen und Rebsorten. Zunächst stellt sie uns Weißweine vor, die unseren Vorgaben entsprechen. Wir verkosten sie und treffen eine Vorauswahl. Leider gibt es aus Hygienegrün-den kein Weißbrot zur Neutralisation der Geschmacksknospen. Nach dieser ersten Runde treffen wir aus den vorgemerkten Flaschen unsere Wahl. Bei den Roséweinen ist leider keiner dabei, der uns gefällt. Nach einer kleinen Pause probieren wir die Rotweine. Auch hier treffen wir eine Vorauswahl, bevor wir uns zum Schluß entscheiden, welche Weine wir mit nach Hause nehmen wollen. Last, but not least ordern wir noch einen trockenen Sekt aus Gewürztraminertrauben. In der Summe kommen 36 Flaschen zusammen; plus eine Flasche Sekt, die wir geschenkt bekommen. Das Verstauen der Kartons in „Pauline“ ist eine kleine Herausforderung. Erstens haben wir ja schon bei Steinmanns Töchtern eingekauft und auch ein paar Flaschen Rotling aus dem Supermarkt mitgenommen. Zweitens muss das Gewicht möglichst gut verteilt werden. Mit ein wenig Umräumen bringen wir die Weinkartons schließlich gut in den Schränken unter - bis auf zwei. Die stellen wir im Badezimmer so auf den Boden, dass wir Toilette und Waschbecken noch nutzen können. Nur duschen ist nicht mehr möglich. Naja, nicht so schlimm. Morgen geht es nach Hause.
Nachmittags ist es sehr heiß und wir verziehen uns in den Schatten hinter „Pauline“. Ich schaue schon mal im Internet, was die Restaurants im Ort so zu bieten haben. Die Karte des „Lamm“ gefällt uns. Dort wollen wir ein letztes Mal auf dieser Reise essen gehen. Gut ausgeruht machen wir uns am späten Nachmittag auf.
Das „Lamm“ entpuppt sich als sehr traditionelles Restaurant. Wir bekommen einen Tisch im Biergarten. Sonnensegel spenden Schatten und die hübsche Dekoration sorgt für eine freundliche Atmosphäre. Die aktuelle Karte entspricht leider nicht dem, was wir im Internet gesehen haben. Sie ist stark eingeschränkt. Die Bedienung erläutert uns, dass dies Corona bedingt ist. Schade. Das Essen ist gut bürgerlich, schmeckt aber sehr gut und ist mehr als reichlich. Besonders die Maultaschensuppe konnte überzeugen. Zu unseren Gerichten wählen wir einen Wein der Rebsorte ‚Acolon‘. Von dieser Traube haben wir noch nie gehört. Der Wein schmeckt jedoch sehr gut, leicht nach Vanille. Er ist auch von den Heuchelberg Weingärtnern. Spontan beschließen wir davon auch noch einen Karton mitzunehmen. Frei nach dem Motto: „Einer geht noch, einer geht noch rein!“
Am nächsten Morgen begrüßt uns ein klarer Himmel mit Sonnenschein pur und schon früh erreicht das Thermometer 19°. Wollen wir wirklich nach Hause? Ja, denn der Wetterbericht für die nächsten Tage kündigt Regen und kühle Winde an. Also noch den „Acolon“ gekauft und dann geht es los. Nur noch 270 km und das war es dann die Reise durch Franken anstelle der sonst in dieser Jahreszeit üblichen Fahrt nach Frankreich.

Fazit
Eine interessante Reise durch eine reizvolle Landschaft, die uns sehr gut gefallen hat. Wir haben viele Weine entdeckt, die voll und ganz nach unserem Geschmack waren. Lukullisch hatten wir uns allerdings mehr versprochen.

Hanjo2609
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11.10.2020|14:25 | hanjo2609 | 7
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