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Stammtisch
2011-03-14 | garibaldi
Re:Japanische Katastrophe
Die Menschen werden da einfach zu Opfern der Wahrscheinlichkeitsrechnung, weil sie es nicht durchschauen. Die Japaner haben extrem hohe Sicherheitsstandards. Sie haben berechnet, dass das größte anzunehmende Erdbeben eine Stärke von 8,2 hat - und daran ihre Sicherheitsstandards ausgerichtet. Tja, so kann man sich täuschen. Die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens mit 9,0 ist sicher nicht sehr hoch, aber ausgeschlossen ist es eben doch nicht. Und solche Aussagen wie die mit den 10.000 Jahren sind vollkommen wertlos. Nur weil etwas nach der Wahrscheinlichkeit in 10.000 Jahren nur 1 x passiert, heißt das noch lange nicht, dass es nicht morgen gleich 2 x passieren kann. Wenn man dann bedenkt, dass die ältesten deutschen Atomkraftwerke nicht mal gegen den Absturz eines Sportflugzeugs sicher sind, dann fragt man sich schon, wie eine studierte Physikerin zu der Überzeugung kommen kann, die Dinger seien sicher. Was würde die wohl sagen, wenn es morgen passierte???

Die Japaner sind in der Beziehung offensichtlich noch größere Verdrängungskünstler. Scheinbar hat sich niemand dort überlegt, was es auch mittelfristig für Folgen hat, wenn ein beträchtlicher Teil der Stromversorgung für eine längere Zeit ausfällt. Jetzt ist in Fukushima auch in einem dritten Block die Kühlung ausgefallen. Zwei Blöcke haben sie schon mit Meerwasser geflutet, um den Supergau zu verhindern. Diese Blöcke zumindest können sie vermutlich endgültig vergessen. In Tokio haben sie wegen Stromknappheit heute schon für 3 Stunden den Strom abgestellt. Wenn man sich vorstellt, was das für so eine Stadt (35 Millionen Einwohner!) bedeutet, na, ich danke!

Atomkraftwerke sind einfach ein Irrweg, nicht nur wegen der Sicherheit, auch wegen ihres zentralistischen Charakters. Eine kleinteilige, dezentrale Versorgung mit guter Vernetzung wäre erheblich stabiler. Ist natürlich in puncto Netz viel komplizierter, aber wenn man da vor 40 Jahren mit der Entwicklung und dem Ausbau angefangen hätte und die Milliarden für die Atomkraft da investiert hätte, wäre man heute vermutlich weiter.

Schönen Gruss
Cornelius

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