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FORUM 329510
Stammtisch
2012-02-16 | garibaldi
Re:Re:Griechenland am Scheideweg
Zu viele in diesem Forum folgen einfach den linken Thesen von Wagenknecht und Oscar und stellen die Banken als alleinschuldig dar.


Ich wüsste keinen einzigen hier, der das tut ... das ist - mit Verlaub - Quatsch.

Und was das Verhalten der Banken angeht: dschaps hat weiter vorn geschrieben, die Banken hätten sich darauf verlassen, dass Staaten nicht pleite gehen könnten und deshalb «jetzt in meinen Worten» jegliche Vorsicht und Vorsorge für den Fall der Fälle unterlassen. Es hat aber schon mal in der jüngsten Geschichte ein Staatspleiten gegeben: Staatsbankrott. Worauf also haben sich die Banken da verlassen??? Auf ein Phantom, das sie vermutlich selbst in die Welt gesetzt haben. Ein Banker, der Kredite vergibt, ohne zu prüfen, wie die Perspektiven sind, handelt schlicht verantwortungslos, und die Behauptung, Staaten könnten nicht pleite gehen, war nur die Begründung dafür, mit maroden Staaten fette Gewinne zu erwirtschaften. Wer profitiert denn bis heute von der Griechenland-Misere? Wer kassiert denn die Zinsen für die Darlehen, Hilfsdarlehen und Rettungsdarlehen?

Überlegt mal: Die Banken leihen sich von der EZB Geld für rund 1% und verleihen es dann weiter zu höheren Zinsen. So weit, so normal. Aber: Griechenland musste zuletzt auf dem freien Markt 16% Zinsen auf seine Anleihen zahlen! Da verdienen sich manche dumm und dämlich auf Kosten der griechischen Bevölkerung. Die Rettungsmaßnahmen mit Schuldenschnitt, die jetzt geplant sind, sollen so aussehen, dass die Banken auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichten, aber nicht, indem sie sie abschreiben, sondern indem sie sie gegen langfristige Papiere mit 3,5% oder so eintauschen! Das heißt, sie verdienen immer noch weiter an der Zinsdifferenz! Es geht gar nicht darum, den Griechen irgendwas zu erlassen. Es geht darum, weiter an ihnen zu verdienen. Dass das in die Hose gehen kann, wenn Griechenland doch pleite geht, ist das Risiko der Zocker, und dieses Risiko wälzen sie auf uns ab. Es läuft immer auf das gleiche hinaus. Und dabei wird durchaus gerne auch mal über Leichen gegangen.

Und noch mal: Niemand behauptet, die Banken wären alleine schuld an dem Schlamassel. Aber sie haben ihn ohne jeden Zweifel mit verursacht, versuchen sich aber der Mitverantwortung zu entziehen. Das gleiche gilt natürlich auch für diverse EU-Politprofis, die die griechische Überschuldung über Jahre sehenden Auges hingenommen haben, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Und da kann man die Bundesregierung auch nicht davon ausnehmen, weder die jetzige noch die diversen früheren.

Schönen Gruss
Cornelius

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