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Stammtisch
2012-11-19 | garibaldi
Re:Re:Re:Dumm gelaufen
Sieht man ja schon an den "hochqualifizierten" Erntehelfer die lieber im Europäischen Ausland ihr Glück versuchen... denn nirgends die Arbeitslöhne so niedrig, wie bei uns!

=)
=) Ach?! und warum heuern die Bauern dann Erntehelfer aus Polen an?? Nicht wegen des Lohnes, sondern weil sich der deutsche Michel zu fein zum bücken ist....
=) Man hat versucht, Erntehelfer vor den Arbeitsagenturen unter Langzeitarbeitlosen anzuheuern.
=) Von 10 kamen 2 und auch die nur 1 Tag. Danach hatten sie Kreuz....


Sicher ist das so, nur muss man immer alle Seiten betrachten. Zum einen wäre die deutsche Landwirtschaft ohne die Erntehelfer aus dem Osten längst den Bach runter gegangen, und der Landwirt muss natürlich zusehen, dass er die Leute kriegt. Mit Hungerlöhnen und miserablen Unterkünften, wie das lange der "Brauch" war, wird das sicher nicht mehr drin sein - wobei die "Hungerlöhne" damals für die Osteuropäer noch besser waren als die Aussichten im eigenen Land, sonst wären sie nicht gekommen.

Was die Langzeitarbeitslosen angeht, so muss man das einfach auch differenziert betrachten. Ich habe keine Zahlen, aber ich gehe davon aus, dass ein großer Teil derer auch deshalb langzeitarbeitslos ist, weil sie schlicht nicht mehr in dem geforderten Maß leistungsfähig sind, zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen, das reicht von den üblichen körperlichen Gebrechen bis zu psychischen Problemen. Erntehelfer-Jobs sind nun mal Knochenarbeit verbunden mit Stress durch Zeitdruck. Welcher 50-jährige, der seit ein paar Jahren aus dem Job ist, weil er Probleme mit Bandscheiben, Kniegelenken oder sonstwas hat, ist denn fit genug für so eine Arbeit? Ich will gar nicht leugnen, dass es auch die Drückeberger und Tagediebe gibt, aber die sind sicher nicht repräsentativ, das konnte bisher jedenfalls niemand belegen.

Je brutaler die Anforderungen im Berufsleben werden, desto größer wird die Zahl derer, die dem nicht mehr gewachsen sind, das ist eine ganz einfache logische Folge. Es läuft wie immer wieder auf den Konflikt zwischen Sozialstaat und menschenverachtendem Turbokapitalismus hinaus. Wenn wir Verhältnisse wie in China haben wollen, brauchen wir nur weiter dafür sorgen, dass die FDP mitregiert ...

Und was Christiane schreibt, dem kann ich nur zustimmen. Wenn jemand sich engagieren will, muss man ihm eine echte Perspektive bieten. Unbezahlte Praktika und befristete Arbeitsverträge in Serie sind keine Perspektive. Die meisten Menschen sehnen sich nach einem Mindestmaß an Sicherheit, das ihnen die Möglichkeit bietet, beispielsweise eine Familie zu gründen und eine Heimat zu finden (worin auch das Wort Heim steckt), also einen Ort der Geborgenheit und Zukunftssicherheit. Genau diesen Grundbedürfnissen der Menschen wird mit der bisherigen Anstellungspolitik ins Gesicht geschlagen zu Gunsten der Profitmaximierung. Das ist organisierte Verantwortungslosigkeit.

Schönen Gruss
Cornelius

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