Nachdem gestern viel Betrieb in der Basarstraße war, sind wir heute zurück über die Brücke und dann gleich rechts in die Basarstraße. Natürlich war um 08.45 Uhr nicht der geringste Betrieb und so sind wir allein auf der Straße gewesen und hatten bald das Minarett im Visier, bei dem zu erkennen war, dass die Zeit schon ganz kräftig an der Minarettspitze gearbeitet hatte. Am Ende der Straße befindet sich das Kassenhäuschen, von wo aus es zur Besichtigung der Felsenwohnungen geht. Wir aber warfen nur einen Blick hinüber, machten eine Kehrtwendung und gingen zurück zu den Wohnmobilen. Kurz nach 09.00 Uhr war Abfahrt zum Van-See. Vorbei an abgeernteten Getreidefeldern, auf denen eifrig die Spreu in Säcke gepackt und auf Lastwagen verladen wurde, fuhren wir auf der D 955 die ersten 10 km entlang des Tigris und stießen dann vor Batman nach 30 km auf die D 370. Ihr folgten wir, fuhren dabei an Kurtalan vorbei und nach 65 km bogen wir auf die D 965 in Richtung Norden ab. Weiter ging es über Baykan und in der Folge durch eine wildromantische Gegend. Rechtzeitig zur Mittagszeit entdeckte ich beim Vorbeifahren einen Rastplatz. Wir mussten ein kurzes Stück zurückfahren und konnten durch eine Leitplankenöffnung auf den Platz fahren. Gerade ausgestiegen, fuhr eine türkische Großfamilie vorbei, bemerkte uns, hielt an, beratschlagten sich und kamen dann mit ihren fünf Fahrzeugen auch auf den Platz und machten Siesta. Auf der Weiterfahrt stellten wir vor Bitlis fest, dass die Ortschaft nun durch einen Tunnel umfahren werden kann. Da uns allerdings nicht bekannt war, ob dieser Tunnel mautpflichtig ist und wir nicht schon wieder Probleme mit dem Bezahlen bekommen wollten, verzichteten wir auf die Fahrt durch den Tunnel und ließen unsere Wohnmobile durch Bitlis rollen. Als wir dann wieder auf der Hauptstrecke waren, hatten wir nur noch 14 km bis wir die ersten Gebäude von Tatvan und den Van-See erblickten. Nachdem wir uns entschlossen hatten, den Van-See entgegen dem Uhrzeigersinn zu umfahren, mussten wir die D 965 verlassen und nach rechts auf die D 300 abbiegen. Wir fuhren durch Tatvan und ziemlich am Ortsende bemerkten wir auf dem Mittelstreifen der vierspurigen Straße grasende Kühe; wobei wir wieder einmal daran erinnert wurden, dass man in der Türkei beim Autofahren immer hellwach sein muss. Die D 300 führt dann streckenweise unmittelbar am Van-See entlang, dann wieder von diesem entfernt und wieder zurück zum See. Und dann hatten wir wieder einmal das Pech, an eine kilometerlange Baustelle zu gelangen, auf deren nichtasphaltierter Straße wir teilweise im Blindflug unterwegs waren. Etwa 10 km vor Gevas entdeckten wir auf einmal das Hinweisschild zum Campingplatz Ahtamara und da uns die Umgebung gefiel, hielten wir am Straßenrand an und schauten uns den Platz an. Die sanitären Anlagen ließen zwar zu wünschen übrig und der Platz selbst wirkte auch etwas heruntergekommen, aber da uns die Plätze unmittelbar am See zusagten und auch der Komplettpreis von 20 TL (8,80 €) stimmte, entschlossen wir uns, hier einen Halt zu machen.