Die Abfahrt erfolgte um 08.30 Uhr, erreichten bald die durch Olivenhaine verlaufende, schmale Straße 10.10, schauten hinüber auf die Halbinsel Kapidag, durchfuhren die kleine Ortschaft Edincek und stießen anschließend auf die Schnellstraße D 200, auf der es durch eine landwirtschaftlich geprägte Landschaft über Adatepe zu den Dardanellen ging, auf die wir kurz nach der Ortschaft bereits einen Blick werfen konnten. Nun bis zur Küste abwärts fahrend kamen wir in Cardak an, bogen in der Ortsmitte zum Fährhafen ab und hatten diesen unmittelbar darauf auch schon erreicht. Wir hatten Glück, wurden gleich nach vorne gewunken und zahlten am Kassenhäuschen aus dem Womo heraus für Fahrzeug und Fahrer 40 TL und für Gerti nochmals 4 TL, also 44 TL «16,30 €» und somit 6 TL «2,20 €» weniger als auf der Hinfahrt von Kilitbahir nach Canakkale, am südlichen Ende der Dardanellen. Dann mussten wir auch schon auf die Fähre, wo wir ziemlich weit vorne unseren Platz erhielten. Ich bin dann wieder von der Fähre hinunter, schaute mich etwas um, aber dann musste ich schleunigst wieder zurück. Kaum an Deck, legte die Fähre auch schon ab und ich bin schnell hinauf aufs Oberdeck, um von oben einen Blick zurück auf Cardak zu werfen und anschließend auf das immer näher kommende Gelibolu zu schauen. Der Hafenbereich von Gelibolu wurde erreicht und nach Beendigung des Anlegemanövers konnten wir nach einer halben Stunde auf See die Fähre wieder verlassen. Über die südwestliche Umgebungsstraße von Gelibolu erreichten wir die D 550, auf der wir nach 70 Kilometern in einer Stunde den nördlich von Kesan gelegenen Parkplatz eines Einkaufzentrums erreichten, wo wir bereits von Annelies und Gerhard erwartet wurden. Obwohl wir nur ein paar Tage getrennt waren, war die Freude groß, dass das Kleeblatt nun wieder zusammen war. Jetzt wurden im Kipa-Supermarkt die letzten türkischen Liras ausgegeben und dann machten wir uns auf den Weg zur knapp 30 km entfernten türkisch/griechischen Grenze, wo wir in einer knappen halben Stunde ankamen. Ehe wir uns versahen, standen wir an der letzten Kontrollstelle und nach etwas mehr als 5 Minuten hatten wir alle Grenzformalitäten hinter uns gebracht. Und, was für eine Überraschung, wir wurden wegen unserer aus Unkenntnis durchgeführten Schwarzfahrt bei Izmir nicht angesprochen und wir hatten schon die schlimmsten Befürchtungen. Und wenn ich zurückdenke, wieviel Versuche wir unternahmen, um unsere nicht bezahlte Maut zu begleichen, so wird auch dieses Vorkommnis als eins von vielen, vielen Erlebnissen in meinem Gedächtnis zurückbleiben. Wir fuhren über die Brücke des türkisch-griechischen Grenzflusses Evros Potamos, kamen an den beiden unmittelbar hintereinander liegenden Grenzhäuschen, dem türkischen und dem griechischen, vorbei und waren dann auch schon an der griechischen Grenzstation, die wir ohne nennenswerten Aufenthalt passierten. Nach 7 km auf der Autobahn bogen wir gleich an der ersten Ausfahrt auf die Nationalstraße 2 ab, erreichten eine knappe dreiviertel Stunde später die erst 1871 gegründete Stadt Alexandroupolis, tankten am westlichen Stadtrand zum ungewohnten Literpreis von 1,355 € und suchten nun den städtischen Campingplatz Alexandroupolis auf. Der Platz war ziemlich voll und wir hatten die Wahl, entweder auf verschiedenen Plätzen zu stehen, was keinem von uns zusagte, oder uns mit den zwei Wohnmobilen gemeinsam auf einen der recht großen Plätze zu stellen. Wir schauten uns die Plätze an und entschieden uns für diesen Platz.