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FORUM 347005
Stammtisch
2015-06-05 | garibaldi
Re:Reisen nach Griechenland
Tja, die Wahrheit sagen manche schon, aber die Konsequenzen daraus sehen verschiedene Leute natürlich verschieden. Die von Dir genannten haben in meinen Augen zwar durchaus Sinn für Realtitäten, liegen mit ihren Einschätzungen, wie damit umzugehen sei, aber nicht selten noch weiter von sinnvollen Lösungen entfernt als die Regierenden. Was man da in den letzten Jahren so hören und lesen durfte, hätte die Krise der Weltwirtschaft teilweise noch weiter angeheizt als es die Politik eh schon getan hat.

Man muss sich das mal überlegen: Zum Beispiel Privatisierungen. Da wird Staatsvermögen (das ja eigentlich "dem Volk" gehört), zu Schleuderpreisen weit unter Wert verkauft, um ein bisschen Geld in die Staatskasse zu kriegen. Wer kann das Zeug kaufen? Entweder die, die eh schon alles haben, oder die, die genug Schulden haben, dass die Banken ihnen noch mehr Geld hinterherschmeißen in der Hoffnung, die Schuldner würden dadurch solventer. Ist ja die alte Masche, hat man schon immer so gemacht. Wohin soll das führen, wenn gleichzeitig die Einkommen der Normalbevölkerung halbiert werden? Von nix kommt nix ...

Privatisierungen hab´ ich schon immer für Betrug am Volk gehalten aus ganz einfachen Gründen: Dass beispielsweise Infrastruktur-Unternehmen Geld kosten, ist ja völlig normal, sie müssen halt unterhalten werden zum Wohl der Gemeinschaft, sprich des Volkes. Dafür zahlt man schließlich Steuern und Nutzungsgebühren (z. B. Briefporto, Bahntickets, Hafenliegegebühren etc). Was passiert, wenn sowas privatisiert wird? Man gibt theoretische Anteile des Volksvermögens in Form von beispielsweise Aktien an wohlhabende Privatleute oder sonstige Investoren aus. Die logische Folge ist, dass die ganze Gaudi für die eigentlichen Eigentümer, also das Volk, und die Nutzer teurer wird, weil neben den Betriebskosten auch noch Reniten für die Anteilseigner erwirtschaftet werden müssen. Aber genau das ist die Logik des Kapitalismus, dass der Besitzende auf Kosten der Allgemeinheit immer mehr besitzen soll. Und dieser Logik folgen IWF etc. schon immer, was letztlich zur Verarmung ganzer Völker und Kontinente auf der einen Seite und zu unvorstellbaren Vermögen auf der anderen Seite führt. Wer das gut findet, findet natürlich auch die Strategie der Troika gut ...

Jaaa, ich weiß, Staatsbetriebe arbeiten ineffizient, mit zu viel und zu teurem Personal etc. pp ... aber wer sagt eigentlich, dass das immer so sein müsste? Ist doch Quatsch, man kann in jedem Betrieb, egal wem er gehört, effizient arbeiten, wenn man will. Dass da ein systemischer Zusammenhang zwischen Staatlichkeit und Ineffizienz bestünde, ist eine Propagandalüge der Kapitalisten.

Schönen Gruss
Cornelius

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