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Stammtisch
2015-06-08 | garibaldi
Re:Reisen nach Griechenland
Na das Privatschuldenproblem ist doch genau das, was auch zum Beginn der Krise in den USA geführt hat. Häuser zu 120% fremdfinanziert und dann brechen die Löhne ein. Ist doch klar, dass das nicht gut geht. Aber - nochmal zur Erinnerung! - dass in Griechenland Löhne und Gehälter und Renten etc. halbiert wurden, war eine Pflichtvorgabe der Troika!!! Die waren es doch also, die die Privat-Überschuldung ausgelöst haben. Ein normaler Bänker gibt einem Kunden keinen Kredit, der seine Einkommenssituation überfordert. Aber wenn das Einkommen plötzlich ausbleibt ... vorher hatten die Leutchen Schulden auf dem Haus, Auto etc., schön und gut, hat ja praktisch fast jeder Häuslebauer mehr oder weniger. Solange das Einkommen stimmt, ist das ja kein Problem. Blöd wird´s erst, wenn irgendwelche Profis daherkommen und die Binnenwirtschaft plattmachen. Genau das hat die Troika gemacht und sieht bis heute nicht ein, dass das nicht gutgehen konnte. Stattdessen fordern sie immer noch mehr Reduzierungen, Einschränkungen etc. Was soll denn da am Ende rauskommen?

Die logische Folge ist, dass die ganze Gaudi für die eigentlichen Eigentümer, also das Volk, und die Nutzer teurer wird, weil neben den Betriebskosten auch noch Reniten für die Anteilseigner erwirtschaftet werden müssen. Aber genau das ist die Logik des Kapitalismus, dass der Besitzende auf Kosten der Allgemeinheit immer mehr besitzen soll.
ist das nicht ein wenig arg verallgemeinert?? NATÜRLICH werden a priori im Kapitalismus RENDITEN angepeilt... aber doch nicht nur für den Eigner, sondern auch für alle, die etwas dafür TUN.
Es wird also nicht nur der BESITZENDE etwas mehr haben, sondern jeder, der mit Grips und manpower dafür sorgt, dass der Laden brummt.


Langsam, ich hab´ ja nicht vom normalen Geschäftsleben geredet, sondern von der Infrastruktur! Anders ausgedrückt, von dem, was notwendig ist, damit überhaupt eine vernünftige Wirtschaft in Gang kommen kann, sprich: Strom- und Wasserversorgung, Straßen, Bahn, Häfen, Verwaltung etc. In diesen Bereichen sind die Privatisierungen Betrug am Volk. Was dann auf Grund der bestehenden Möglichkeiten sich an Geschäftsideen und sonstigem Wirtschaftsleben entwickelt, steht auf einem anderen Blatt. Aber auch da muss man den Leuten genau auf die Finger schauen. Der Fehler am Kapitalismus ist der Mensch, der im Zweifelsfall seinem eigenen Vorteil Vorrang gibt vor dem Wohl der Allgemeinheit. Deshalb hat man ja seinerzeit ins Grundgesetz den schönen Satz geschrieben, dass Eigentum verpflichtet, aber Papier ist bekanntlich geduldig.

Es ist doch ganz offensichtlich, dass aller öffentliche Besitz dem Volk gehört und keinen Privatpersonen gehören kann. Nimm als Beispiel die Bahn. Früher hat die allen gehört (auch Dir und mir ein bisschen). Dann wurde sie privatisiert. Jetzt gehört nur noch der Staatsanteil ein bisschen Dir und mir. Was ist mit dem Rest? Da hat unser Staat unser Eigentum verscherbelt. Aber das ist immer das Problem, dass die Bürger sich gar nicht darüber im Klaren sind, dass sie Miteigentümer des Staates sind. Deswegen fühlen sie sich auch nicht verantwortlich dafür. Worauf ich hinaus will: Es ist nicht in Ordnung, wenn die Grundversorgung der Bevölkerung auf deren Kosten privatisiert wird. Und es funktioniert ja auch nicht. Teile Englands und die Stadt Grenoble zum Beispiel können ein Lied davon singen, was dabei rauskommt, wenn man die Wasserwirtschaft privatisiert.

Natürlich ist es gut, wenn man auf Grund eigener Leistungen zu was kommen kann, zumal es Anreize schafft. Nur ist es nun mal so, dass nicht alle Menschen dazu in der Lage sind, aus verschiedensten Gründen. Und die fallen doch beim kapitalistischen System hinten runter! Ich weiß nicht, wie es Dir bei der Vorstellung geht, mir behagt der Gedanke ganz und gar nicht, im Falle der Bedürftigkeit (wer weiß, wie´s uns in 20 Jahren geht?) auf private Hilfsbereitschaft angewiesen zu sein.

Kommunismus und Planwirtschaft waren ja nun wirklich ein totaler Flop, das steht sicher nicht zur Debatte. Aber der Kapitalismus ist für die Menschen insgesamt auch keine vernünftige Alternative (außer für die wenigen "Gewinner"). Den Welthunger verdanken wir kapitalistischen Wirtschaftsmethoden.

Schönen Gruss
Cornelius

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