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FORUM 347005
Stammtisch
2015-07-06 | garibaldi
Re:Re:Re:Re:Reisen nach Griechenland
Dass man in Griechenland das Steuern zahlen gerne vermeidet, ist wohl auch nicht ungewöhnlich.
=» dein laissez-faire in der Sache ist fast schon griechisch :»... na dem Motto, ist halt Mentalitätssache. Der doofe Deutsche buckelt und zahlt Steuern, der Südländer geniesst und bescheisst.. oder wie??


Nee, da verstehste mich falsch. Aber Gelegenheit macht genauso Diebe wie Steuervermeider. Wenn man alle Türen zur Vermeidung sperrangelweit offen stehen lässt, ist es doch logisch, dass sie genutzt werden. Das den Menschen zum Vorwurf zu machen ist erstens unsinnig und zweitens scheinheilig. Der Deutsche versucht doch auch Steuern zu sparen und zu umgehen, wo er kann. Er kann halt nur nicht so gut, weil der Staat mehr Schranken eingebaut hat.
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Der Fehler ist wohl auf administrativer Ebene zu suchen, alle bisherigen Regierungen haben offensichtlich systematisch vermieden, da was zu ändern. Das hat natürlich auch Folgen beim Verhalten der Bevölkerung.
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=» nicht dein Ernst?? Ich kann ja bis zu einem gewissen Maße nachvollziehen, dass man eine gewisse Schlitzohrigkeit charmant findet, aber dass Steuern BEWUSST nicht gezahlt werden und das auf weiter Front, dafür aber laut nach Geld gerufen wird, dass "irgendwer" doch bitte fließen lassen möge... DAS ist normal???


Halloooo??? Es waren doch die bisherigen Regierungen Samaras und wie sie alle hießen, die dieses Spiel gespielt haben mit breiter Unterstützung von Troika und Merkel etc.! Also was soll das? Es waren die, die jetzt abgestraft wurden, die den Mist verbockt haben, nicht Tsipras und Co. Man kann doch eine neue Regierung in Griechenland nicht für Fehler verantwortlich machen, die die alten Regierungen im Verein mit IWF, EZB und den Regierungen der Euroländer verbrochen haben. Aber genau das machen letztere permanent, was verlogen, unanständig, unfair und nebenbei auch noch unprofessionell ist. Dass Tsipras und Varoufakis als erste mal deutlich und öffentlich darauf hingewiesen haben, was da für eine Sauerei am Laufen war, ist doch ein Verdienst der beiden und kein Fehler. Es kann doch nicht sein, dass die Übeltäter diejenigen auch noch anschwärzen dürfen, die ihre Übeltaten benennen.
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Man kann ein Volk zum Steuervermeiden erziehen.
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=) wir wissen aus ersten Händen, dass bis Anfang diesen Jahres Steuern gezahlt wurden, wenn auch murrend, aber hey, das kann der Deutsche auch gut.
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=) Dann kam Syriza mit großmäuligen Versprechen, dass nichts mehr gespart werden muss, dass die Renten erhöht werden, dass Entlassene postwendend eingestellt werden würden und was der Dinge mehr waren.
=) Was war die Folge.. ab sofort "schenkte" man sich das Steuer sparen, in der Euphorie Tsipras war im Auge des VOlkes das erstmal nebensächlich, ER würde das auch so auf die Reihe bringen.
=» Die Bescherung hast du nun. Zusammen mit der monatelang «ein Schelm, der Böses dabei denkt..» Verschleppung einer Kapitalfluchtkontrolle haben diese beiden Punkte nun definitiv für gähnende Leere in den Staatskassen und Banken gesorgt.


Mal abgesehen davon, dass die Absichten von Tsipras etc. hier etwas sehr vereinfacht dargestellt sind, von den Ideen zur Gegenfinanzierung gar nicht zu reden, die ja durchaus auch vorhanden waren, was bitte haben Sozialreformen mit Steuervermeidung zu tun? Das sind doch zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Und dass die Kapitalflucht ebenso wie die Steuervermeidung von Tsipras ausgelöst wurde, ist ein völlig schiefe Sicht. Tatsächlich haben mit Sicherheit viele ihr Kapital in Sicherheit gebracht, weil sie befürchtet haben, dass die Hartnäckigkeit, mit der die "Institutionen" jeden Versuch der griechischen Regierung, einen neuen Ansatz zu finden, rigoros abgeblockt haben, was ja zwangsläufig zur weiteren Verschuldung des Landes und zu weiterer Rezession führen musste. Wie Stiglitz sagte: Das sogenannte Rettungsprogramm von IWF, EZB und Eurogruppe ist und war ein reines Rezessionsprogramm. Wenn ich sowas auf unabsehbare Zeit ausgeliefert wäre und selbst eine neue Regierung daran absolut nichts ändern könnte, würde ich auch versuchen, meine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Übrigens hätte vielmehr die EZB und nicht die griechische Regierung die Mittel, eine solche Kapitalflucht zu verhindern. In Zypern haben sie es damals getan, warum jetzt nicht in Griechenland??? Eben: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ... und was glaubst Du, was es für einen Aufschrei in den Institutionen gegeben hätte, wenn Tsipras vor sagen wir 4 Monaten alle Geldtransfers ins Ausland verboten hätte? Da hätte es geheißen, das untergrabe das Vertrauen in die Rettungsmaßnahmen! Die hätten das verhindert, darauf kannste Gift nehmen.
=)

Und nun sollen wieder andere kommen, um diese aufzufüllen....???


Wer sagt denn das? Das sagen doch die Deutschen etc.! Abgesehen davon: Was gäbe es denn für Alternativen? Humanitäre Hilfskonvois mit Lebensmitteln und Medikamenten? So weit kommts noch, wenn die "Institutionen" und Merkel/Schäuble nicht endlich einsehen, dass sie Sch... gebaut haben.
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im Zweifelsfall die Regierungen sie raushauen, denn sie gehören der selben "Kaste" an. Man muss sich doch nur mal das Personalkarussell in den Kreisen der Hoch- und Staatsfinanzen anschauen. Da kann mir keiner weismachen, dass das nicht alles abgekartet war.
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=) ganz genau und genau solche Leute sitzen ebenfalls in Syriza und co.
=» Oder was glaubst du wohl, warum es monatelang mit angesehen wurde, wie die Gelder nur so ins Ausland strömten... Wer weiss denn schon , wo V und T ihre Konten sitzen haben????


Sei mir nicht böse, aber bei den Beiden weiß man es nicht, bei denen, die vorher dran waren, weiß man es. Andere sind nicht da. Soll man überführte Ganoven wieder in ihr Amt einsetzen, nur um welche loszuwerden, denen man (noch) nichts nachgewiesen hat? Wo ist da die Logik? Zum Geldtransfer ins Ausland siehe oben.
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auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen.. ausser viel Tamtam und Party gestern sieht man bis zur Stunde nix... da muss sich der Herr Tsipras eilen, will er nicht wieder mal ein Versprechen brechen.. wie war das "gibt es ein OCHI, dann sind innerhalb 48 h die Probleme gelöst..."
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=) na ich bin gespannt ;)
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Zugegeben, die nehmen den Mund immer mal wieder ganz schön voll, das ist schon arg leichtsinnig, das mit den 48 Stunden zum Beispiel, von anderen Sachen mal abgesehen. Die Institutionen und Merkel samt Kollegen müssen sich ja jetzt erst mal neu sortieren, das kann schon ein paar Tage dauern, und bis dahin wird nicht viel passieren außer dass die EZB noch einen Schwung Überbrückungsgeld rüberschieben wird.

Bis jetzt hatten die Institutionen und Merkel&Co. die Tsipras-Truppe vor sich her getrieben, hatten jeden Versuch von dort, einen notwendigen Politikwechsel wenigstens vorsichtig einzuleiten, rigoros abgeblockt. Mit der Volksabstimmung hat Tsipras den Spieß umgedreht. Jetzt sind die Institutionen gezwungen, auf deren Vorschläge wenigstens einzugehen und darüber ernsthaft nachzudenken. Schön finde ich, dass gerade jetzt der IWF selbst zugegeben hat, dass das bisherige Programm verkehrt war. Auf das hin müssen die sich ja wohl endlich bewegen, oder? Und Angela wird sich wohl nicht mit dem IWF anlegen.

Was zu tun wäre für Tsipras, ist eigentlich klar. Vorausgesetzt, er bekommt den finanziellen Spielraum, den er braucht, muss er praktisch die komplette Verwaltung neu aufstellen - ja, auch mit Neueinstellungen, denn ohne Arbeitskräfte lässt sich nun mal nix verwalten. Das Steuersystem muss renoviert werden (da waren sich ja beide Seiten sogar weitgehend einig), es müssen anständig bezahlte Steuerkontrolleure mit entsprechender Fachkenntnis her (das wird erstmal teuer, denn die müssen genug verdienen, um einigermaßen unbestechlich zu sein). Weiter muss ein landesweites Kataster erstellt werden - eine Heidenarbeit wird das, Kosten siehe oben. Das wird alles nicht wenig Zeit in Anspruch nehmen, unter 5 bis 10 Jahren wird das kaum gehen, bis es sich richtig amortisiert. Das heißt, so lange müsste das Land vom Schuldendienst befreit werden, damit frei werdende Gelder in diese Projekte fließen könnten. Ähnlich lange wird es vermutlich dauern, die Wirtschaft wieder einigermaßen zum Laufen zu bringen. Ist auch logisch, denn das eine hängt ja mit dem anderen zusammen.

Siehst Du irgend jemanden, der das sowohl wollen als auch im Kreuz haben könnte? Die alten Garden kommen ja wohl nicht in Frage, und bei der jetzigen Truppe sind natürlich auch Zweifel angebracht, nur ist gerade keiner sonst in Sicht, wenn ich das richtig sehe. Vielleicht geht ja was, wenn man offen miteinander umgeht und wirklich konstruktiv hilft anstatt zu fordern - das sollte natürlich für beide Seiten gelten. Sich nur gegenseitig öffentlich anzugiften hilft bestimmt nicht weiter, genauso wenig wie es weiter hilft, den Kontrahenten einfach nicht ernst zu nehmen. Diese Lektion sollten doch alle gelernt haben.

Schönen Gruss
Cornelius

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