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2015-11-22 | garibaldi
Re:Re:Re:Flüchtlingsproblematik
Die Zahlen sprechen doch für sich. Gehen wir nochmal zurück zu dem Beispiel Gelsenkirchen: Die Stadt hatte im vergangenen Schuljahr insgesamt 25.773 Schüler. Können da 2000 mehr wirklich so ein großes Problem sein? Bricht, um im Bild der Schule zu bleiben, eine Klasse zusammen, wenn sie 25 Schüler hat und 2 neue dazu kommen? Was braucht es da? Zusätzliche Schulbücher und Hefte und so weiter, also Material, Hardware, Dinge, die Geld kosten. Das ist das Problem. Das Geld wäre aber da, wenn die Politik wollte! Das gleiche gilt für alle anderen Probleme mit der Flüchtlingsfrage. Es fehlt in der Politik am Willen, vernünftige Lösungen zu finden. Stattdessen werden absichtlich in der Bevölkerung Ängste geschürt. Ich weiß, ich wiederhole mich schon wieder. Aber es ist halt einfach so, und es wird leider auch nicht anders, wenn ich es nicht schreibe.
=)
=) Nein, das Problem wäre nicht pro Klasse zwei neue Schüler dazu zubekommen, aber so läuft es eben nicht. Deine Aussagen, dass es lediglich um zusätzliche Schulbücher und Hefte und so weiter, also Material, Hardware, Dinge, die Geld kosten, geht, ist komplett falsch! Das dies das Problem sein soll, zeugt von Unkenntnis der Situation!
=) Da diese Schüler zum größten Teil kein Deutsch sprechen, kann man sie erstmal eben nicht so einfach in eine Klasse stecken!
=) Da würde verfehlte Integration doch schon anfangen.
=) Hier werden Förderklassen gebildet, die 20 Stunden Deutschunterricht pro Woche bekommen und u.U. dann den restlichen Unterricht in den anderen Klassen mitmachen.
=) Da fehlt es nicht nur an Räumlichkeiten in den Schulen, sondern auch an Lehrkräften. Auch wenn NRW schon bereit ist über 2500 neue Lehrerstellen zu schaffen, bzw. schon geschaffen hat, so gehen ihnen so langsam die Deutschlehrer, bzw. sonstige befähigte Personen aus.
=) In anderen Bereichen, so z.B. am Gymnasium meiner Söhne, werden die Flüchtlingskinder in speziellen Klassen unterrichtet, in denen nur bis zu 22 Kinder sind ( in der Klasse meiner Söhne sind übrigens 32 Kinder und nicht 25!). Andere Gymnasien der Stadt machen es ebenso, um den Flüchtlingen größtmögliche Chancen im deutschen Schulsystem zu ermöglichen, denn in Klassen mit über 30 Schülern hätten sie sicherlich gar keine Chance.
=» Dies geht aber schon an die Grenze der Schule, da die räumliche Situation sehr prekär ist. Dies ist in GE sicherlich genauso der Fall.


Ich gehe mal davon aus, dass Du mich nicht absichtlich falsch verstehst. Mit der 25-Kinder-Klasse meinte ich natürlich nicht, dass man die Kinder einfach in den Schulen verteilen sollte, das war lediglich ein Rechenbeispiel, um die tatsächliche Dimension des "Problems" zu verdeutlichen. Und alles, was Du sonst über die tatsächliche Situation in "Eurem" Gymnasium etc. schreibst, beweist einmal mehr die Richtigkeit meiner These, dass es am Willen der Politik fehlt, und das nicht erst seit Kurzem. Die Zustände in den Schulen ebenso wie in vielen anderen Bereichen unseres Landes sind schlicht eine Schande für eines der reichsten Länder der Welt. Und verantwortlich dafür sind genau die, die jetzt Obergrenzen für den Flüchtlingszuzug verlangen.
=)
=)
Abgesehen davon: Die Flüchtlinge sind jetzt wo? Verteilt in der Türkei, Griechenland, Mazedonien, Bulgarien, Serbien, Kroatien, Slowenien, Österreich. Schön und gut, sollen sie da bleiben? Diese Länder wollen sie nicht versorgen und teilweise können sie es auch nicht. Sonst würden sie sie nicht entgegen den vereinbarten Regeln einfach durchwinken. Was soll also geschehen, soll man die, die es bis hierher geschafft haben, versorgen und gleichzeitig bei einer humanitären Katastrophe in einigen dieser ·Transitländer· tatenlos zuschauen? Da stellt sich dann natürlich auch die Frage, was uns im Endeffekt besser bekommt - und weniger kosten wird. Und darüber hinaus muss man auch die Relationen in diesem Zusammenhang im Auge behalten. Dass beispielsweise Slowenien nicht so viele Flüchtlinge aufnehmen kann, dürfte jedem einleuchten. Die versuchen trotzdem, wenigsten die meisten zu registrieren, was immerhin mal ein Anfang ist. Nach Dublin müssten sie sie aber dann auch im Land behalten, was natürlich vollkommen absurd ist. Trotzdem will De Maiziere an Dublin festhalten. Ist das noch normal? Für mich ist das einfach nur noch bescheuert. Man stelle sich vor: Lager mit Hunderttausenden von Flüchtlingen in Slowenien. Ein Albtraum!
=)
=» Natürlich ist die Situation in den Transitländern schlimm, aber tun wir den Flüchtlingen eine Gefallen, wen wir demnächst solche Lager haben werden, weil der Zustrom ungebremst so weiter gehen wird?


Wer sagt, dass wir solche Lager zukünftig haben müssen? Ich bin überzeugt, das lässt sich vermeiden, wenn man das richtig handhabt. Komischerweise haben kleinere Gemeinden da nur selten und wenn, dann nur geringe Probleme (von manchen Gemeinden in bestimmten Gegenden mal abgesehen). Aber da ist man halt noch gewöhnt, sich gegenseitig zu helfen und aufeinander zu achten. Das funktioniert dann auch bei solchen Fragestellungen.


Da schließe ich mich Norbert an, der schreibt, dass keiner etwas gegen die Flüchtlinge unternehmen will, die schon hier sind, es aber ganz klar eine Beschränkung des Zustroms geben muss.
=) Dies soll ja nicht heissen, dass keiner mehr hineinkommen wird, aber dass es in Kontigenten passieren muss, die auch weiterhin eine bestmögliche Integration ermöglichen, weil wir sonst auf Dauer die von Dir genannten Ghettos in D haben werden und was dies bringt, sieht man ja z.B. in Paris (ich meine nicht die jüngsten Anschläge der IS!), wo sich die Unzufriedenheit der Imigranten Bahn bricht , indem es gerade in den ghettoisierten Viertel zu Unruhen kommt, Autos angesteckt werden, etc.
=» Dies hat u.a. dazu geführt dem Front National zu erheblichem Stimmenzuwachs verholfen.


Natürlich muss eine Ghettoisierung vermieden werden. Diese ist aber nicht eine Frage der Anzahl der zureisenden Personen, sondern eine Frage von Strukturpolitik. Ghettoisierung ist nur eine der negativen Seiten der neudeutsch so hübsch "Gentrifizierung" genannten Politik der absichtlichen Wohnraumverknappung zum Zwecke der Gewinnmaximierung. Da liegt doch das eigentliche Problem. Dabei ist es völlig zweitrangig, ob eine oder zwei Millionen Menschen untergebracht werden müssen. Zur Integration ist es notwendig, in allen Quartieren eine gesunde Mischung der Bewohner zu haben, Arme und Reiche, Alte und Junge, Einheimische und Zugezogene, Gesunde und Kranke. Überall, wo es so ist, funktioniert Integration. Nur wo separiert wird, funktioniert sie nicht.

Natürlich lässt sich das nicht komplett von heute auf morgen ändern, aber die jetzige Lage wäre ein ausgezeichneter Anlass, endlich damit zu beginnen und den neoliberalen Wahnsinn der letzten Jahrzehnte endlich zu beenden, der am unteren Ende der Gesellschaft genau zu den Zuständen führt, die wir nicht wollen. Allerdings habe ich erhebliche Zweifel, ob die Politik zu einem solchen Wandel bereit ist, wenn ich das Verhalten fast aller etablierten Parteien in unserem Land und in den Ländern der Nachbarschaft so sehe. Übrigens haben auch die Fluchtursachen, gegen die Angela Merkel und manche Andere jetzt endlich vorgehen wollen (falls man ihnen da glauben kann), mit dieser Politik eine ganze Menge zu tun. Aber das ist ein anderes Thema, wenn auch alles mit allem zusammenhängt.

Schönen Gruss
Cornelius

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