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2015-10-27 | garibaldi
Re:Flüchtlingsproblematik
Tja, das mit Saudi-Arabien ist wirklich höchst peinlich, betrifft aber auch die Emirate etc., alles in der Nachbarschaft. Letztendlich hat sich der gesamte Westen das selbst zuzuschreiben. Wer hat denn die Golfstaaten jahrzehntelang gehätschelt, wohl wissend, dass das genau so brutale Diktaturen sind wie die von Saddam Hussein, Gaddhafi oder eben Assad? Mit dieser Politik des zweierlei Maß reiten wir uns immer weiter in die .... Das gleiche mit Israel, das seit Jahren jegliches Völkerrecht schlicht ignoriert und an den Palästinensern, wenn man es genau betrachtet, im Grunde einen Völkermord auf Raten betreibt, um sich deren Land vollständig einverleiben zu können. Ich hab´ ganz sicher nichts gegen Israelis oder Juden, genau so wenig wie gegen Palästinenser, Saudis, Syrer, Perser oder sonstwen. Und es gibt ja überall in diesen Ländern auch genug Leute, die das, was ihre jeweiligen Regierungen verbrechen, überhaupt nicht gut finden. Der Westen hat den nahen und mittleren Osten zu einem Pulverfass gemacht und wundert sich jetzt, dass ihm das um die Ohren fliegt. Nur noch der Vollständigkeit halber: natürlich hat die Sowjetunion seinerzeit da auch finiges Fragwürdiges angezettelt und Putins Russland nimmt neuerdings den Faden wieder auf. Aber bei Lichte betrachtet hat er im Fall Syrien sachlich schlicht recht, auch wenn sein Vorgehen höchst problematisch ist. Es ist von russischer Seite genau so inakzeptabel wie von amerikanischer, enorme "Kollateralschäden" (böses Wort!) schulterzuckend hinzunehmen. Aber nur zur Erinnerung: Die Lage in Syrien ist erst eskaliert, als die Rebellen angefangen haben, sich zu bewaffnen und mit Gewalt gegen das Regime zu kämpfen. Wer das angezettelt und bis heute unterstützt hat, ist ja bekannt.

Zurück zu den Flüchtlingen in Europa:
Da gibt es einiges, was mir unverständlich ist: In ganz Europa und der Türkei stehen tausende und abertausende Hotels, die meisten davon dürften zur Zeit ziemlich leer sein, weshalb man versucht, möglichst viele Billigstreisen zu verscherbeln. Es sollte doch kein Problem sein, etliche dieser Hotels zu chartern, um die Flüchtlinge vernünftig unterzubringen und zu versorgen! Da wäre sogar die perfekte Infrastruktur vorhanden, und ein großer Teil des benötigten Personals wäre ebenfalls da. Ich glaube nicht, dass das teurer käme als die Errichtung von Notunterkünften und die Hin- und Herschickerei der Menschen. Außerdem würde das in allen EU-Ländern funktionieren. Für die Bootsflüchtlinge in Libyen könnte man vor der dortigen Küste ein oder zwei dieser Monster-Kreuzfahrtschiffe verankern und als Erstaufnahmelager verwenden, dann müssten die Flüchtlinge nicht mehr auf Seelenverkäufern ihr Leben riskieren.

Was die EU bzw. deren Mitglieder zur Zeit veranstalten, ist wirklich ein Trauerspiel. Die einen wollen grundsätzlich keine Flüchtlinge und schämen sich nicht mal, das offen zu sagen, akzeptable Gründe für ihr Verhalten bleiben sie aber schuldig. Die Anderen sind völlig planlos und fantasielos und benehmen sich wie das Kaninchen vor der Schlange. Da werden ständig irgendwelche Treffen veranstaltet, aber nicht einer hat offensichtlich den Mumm, da mal ordentlich auf den Tisch zu hauen und diesen ganzen Politclowns mal richtig klar zu machen, was Sache ist. Die kapieren es einfach nicht. Grenzen dicht machen ist doch völlig illusorisch. Man kann doch nicht das ganze Mittelmeer flächendeckend überwachen. Sowas kann sich nur einbilden, wer noch nie auf See war. Die Flüchtlinge kommen immer irgendwie durch, man kann allenfalls etwas daran ändern, wie viele unterwegs umkommen.

Und zu den "sicheren" Herkunftsländern muss man ja auch mal sagen: Wer beurteilt das eigentlich? Tatsächlich ist es doch ganz offensichtlich so, dass man das einfach nur frei Schnauze festlegt, weil aus Land A oder B gerade viele Flüchtlinge kommen. Mit Recht und Gerechtigkeit hat das soviel zu tun wie eine Spielbank mit einer Sparkasse. Wie "sicher" diese Balkanstaaten speziell für Roma sind, kann man in ausführlichen Berichten nachlesen. Wer Roma-Familien dorthin zurückschickt, spielt vorsätzlich mit dem Leben von Kindern.

Die Frage an die, die die Flüchtlinge nicht aufnehmen wollen, muss am Ende immer lauten: Wohin sollen die den sonst? Soll man sie vielleicht, wie einst in Deutsch-Südwest die Herero, zum Verhungern und Verdursten in die Wüste schicken??? Das, denke ich, war es, was Angela Merkel meinte, als sie diesen denkwürdigen Satz sagte, dass das dann nicht ihr Land wäre.


Schönen Gruss
Cornelius

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