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Reiseberichte Deutschland
2020-10-11 | hanjo2609
Deutschland - Eine Weinreise durch Franken
16. – 18. September
Ochsenfurt Stellplatz 1121491
Auf nach Ochsenfurt! Vorher sind noch ein paar notwendige Dinge zu erledigen. Erst einmal unser Schmutzwasser ablassen. Der Tank ist gemäß unserer Anzeige fast voll. Dafür neigen sich andere Flüssigkeiten dem Ende zu. In einem REWE kaufen wir unterwegs Bier und Sprudel. Weil das Futter, das wir in Wertheim für unseren Hund gekauft hatten, ihm wohl nicht so gut schmeckt und ganz offensichtlich eine sehr flotte Verdauung zur Folge hat, suchen wir im Internet nach einer Futterhaus-Filiale. In der Nähe von Würzburg werden wir fündig. Die Adresse liegt glücklicherweise an unserer, für heute geplanten, Route.
Nachdem das alles geklärt ist, können wir kurz nach 10:00 Uhr losfahren. Zunächst fahren wir durch das liebliche Taubertal, wie es in unseren Unterlagen genannt wird. Aber es ist wirklich wahr! Urige Dörfer und eine liebliche Landschaft an den Ufern der Tauber. Nach dem Einkauf des Hundefutters geht es dann wieder zurück an den Main. An dessen Ufer fahren wir nach Ochsenfurt zu unserem heutigen Ziel, einem Campingplatz, der direkt am Fluss liegt. Dass ein Fluss zwei Ufer hat scheint unserem Navi nicht bekannt zu sein. Es führt uns zu dem in der Karte des Geräts markierten Platz. Von der Bundesstraße aus ist von einem Campingplatz nichts zu sehen. Nur ein größeres Wald-stück. Wir vermuten, dass der Platz wohl dadurch nicht zu sehen ist. Die charmante weibliche Stimme unseres Navis gibt uns präzise Anweisungen, wo wir abbiegen sollen. Wir vertrauen den Vorgaben, obwohl wir allmählich Bedenken haben, dass wir hier richtig sind. Der geteerte Weg geht in einen unbefestigten Waldweg über und nirgendwo findet sich ein Hinweisschild auf einen Campingplatz. Dafür etliche Wegweiser für Radfahrer, die hier zahlreich unterwegs sind. Einige schütteln auch verständnislos oder verärgert ihren Kopf, als wir, da wo es möglich ist, ganz vorsichtig an ihnen vorbeifahren. Als unser Navi meldet: „Sie haben ihr Ziel erreicht. Das Ziel liegt links.“, stehen wir vor einer kleinen wilden Müllkippe. Zum Glück können wir von hier aus die Bundesstraße sehen, die wir vorhin verlassen haben. Der Feldweg, auf dem wir stehen, scheint dort auch wieder hinzuführen. Nach einer etwas rumpeligen Fahrt freuen wir uns zwar, wieder auf eine normale Straße zu kommen, aber wat nu? - Auf einem kleinen Parkplatz überprüfen wir noch einmal die Adresse und navigieren nun mit Googlemaps auf unserem Smartphone. Der Platz liegt auf der an-deren Seite des Main! Aber es ist nicht so einfach die Zufahrt zu der Brücke, die dort hinführt, an-zusteuern. Ein paar städtische Gärtner, die in den Grünanlagen am Mainufer arbeiten sind sehr hilfsbereit und erklären uns wie wir durch das Gewirr von Einbahnstraßen auf die Brücke kommen.
Nach der Irrfahrt durch die Wälder und Felder auf der anderen Mainseite freuen wir uns, als wir den ausgewählten Platz endlich erreichen. Aber zu früh gefreut.
Der Platz ist grenzwertig. Die Masse der Stellplätze ist von Dauercampern belegt und die wenigen Möglichkeiten für Durchreisende im östlichen Teil sind schon besetzt als wir ankommen. Da wir vorab telefonisch reserviert haben, bekommen wir den letzten freien Platz zugewiesen. Der ist zwar gepflastert, aber für Pauline viel zu kurz, obwohl ich auf Nachfrage am Telefon die Länge unseres Wohnmobils angegeben hatte. Um auf den Stellplatz zu kommen, muss ich durch eine ziemlich tiefe querverlaufende Gosse fahren. Hoffentlich bleiben wir da nicht wieder mit unserem Abwasserrohr hängen. Gottseidank geht es gut. Als wir mit den Reifen auf der gepflasterten Fläche stehen blockieren wir jedoch mit dem Heck den Weg hinter uns. Also nach vorn auf die Wiese. Da reichen dann unsere Auffahrkeile nicht um „Pauline“ in Waage zu bringen. Naja, für zwei Nächte wird es gehen. Dafür ist der Stromkasten direkt neben uns.

Der zweite Tag in Ochsenfurt.
Über Nacht ist es deutlich kühler geworden und von der Sonne ist heute noch nichts zu sehen. Ein passendes Wetter für einen Stadtbummel. Meine Frau war schon einmal vor einigen Jahren in Ochsenfurt und ihre Schilderungen machen mich neugierig. Unser Hund freut sich wie immer, wenn wir zusammen ausgehen. Übermütig schnappt sich Nori unterwegs ein kleines Stöckchen und schüttelt es solange hin und her bis es bricht.
Der Weg vom Campingplatz in die Stadt führt entlang einer vielbefahrenen Straße und dann über eine Mainbrücke. Von dort aus können wir schon erahnen, warum Ochsenfurt auch Stadt der Türme genannt wird. Die historische Altstadt wird von einer nahezu vollständigen Befestigungsanlage mit zahlreichen Stadttoren und Türmen umrahmt.
Wir gehen durch das ‚Obere Tore‘, an das sich die guterhaltene Stadtmauer anschließt. Und schon sind wir auf der Hauptstraße im Zentrum der Stadt. Hier reihen sich viele schön restaurierte Fachwerkgebäude aneinander, die wirklich sehenswert sind. Kleine Gassen, die von der Hauptstraße abzweigen wecken die Neugier darauf, was dort noch zu entdecken ist.
Auf der Hauptstraße kommen wir an einem Friseurladen vorbei. Vor unserer Abreise hatte ich keine Gelegenheit die Friseurin meines Vertrauens aufzusuchen. Entsprechend ist meine Haarpracht etwas aus der Form geraten. Meine Frau hat schon angemerkt, dass ein Haarschnitt meinen Anblick deutlich verbessern würde. Sie hat ja recht. Also gehe ich kurz entschlossen in den Frisiersalon. Er trägt den vielversprechenden Namen ‚Style Up‘. Na, mal sehen wie ich gestylt werde. Schon nach zwanzig Minuten kann mich meine Frau in neuer Schönheit bewundern. Sie findet den Haarschnitt gut und so bin ich auch zufrieden.
Unser Stadtbummel führt uns an das Mainufer. Dort steht ein interessantes Gebäude, das sogenannte Schlössle. Ursprünglich war das Gebäude mit Wassergraben und Mauern versehen. Heute steht jedoch nur noch das innere Haus und erinnert durch seinen Namen an den geringen Umfang des Gebäudes. Das Schlössle war immer wieder Schauplatz von Kriegshandlungen. Im Jahr 1440 etwa war die Erstürmung der Stadt über die Tore vergeblich und so wurde das Schlössle erstiegen. Heute ist in dem auch als „Kämmerlein“ oder „Bürglein“ bezeichneten Gebäude das Heimatmuse-um untergebracht. Das Lokal „WeinWunderBar“ , das sich auch in dem „Schlössle“ befinde, macht einen einladenden Eindruck. Eine Freiluftterrasse hoch über dem Main ist genau das Richtige für eine Pause. So können wir gut die Zeit bis zum Essengehen überbrücken. Eine charmante junge Frau berät uns fachkundig bei der Auswahl des Weißweines, die wir probieren wollen. Wir entscheiden uns für Traminer und fränkischer Satz. Um es vorweg zu nehmen, beide Wein sind vorzüglich und überzeugen uns auf ganzer Linie, so dass wir beschließen, damit unsere heimatlichen Vorräte zu ergänzen. Als wir die junge Frau fragen, wo wir diesen Wein kaufen können lächelt sie und erklärt uns, dass dies bei ihrer Familie möglich sei, die im Nachbarort ein Weingutunter dem Namen „Steinmann’s Töchter“ bewirtschaften. Auf unsere Bitte, kündigt sie unseren Besuch bei ihrer Schwester für den nächsten Tag an. Passend zum Wein nehmen wir zwei Gläser mit. Daraus schmeckt der Wein deutlich besser, als aus unseren einfachen Gläsern, dir wir an Bord von „Pauli-ne“ haben. Sie nimmt bescheiden 2,50 € dafür. Auch der Preis für den Wein ist günstig und wir freuen uns den Besuch auf dem Weingut am nächsten Tag.
Bevor wir in der „WeinWunderBar“ versacken, machen wir uns auf dem Weg zu dem Hotel/Restaurant „Zum Kauzen“, einer Brauereigaststätte an der Hauptstraße.
Zurück auf dem Campingplatz öffnen wir noch eine Flasche Rotwein und schauen uns schon mal die Preisliste von „Steinmann’s Töchtern“ an. Da werden wir morgen bestimmt was finden, das uns schmeckt. Schade nur, dass ich lediglich ein winziges Schlückchen probieren darf. Wir wollen näm-lich anschließend noch weiter zu einem Campingplatz im oberen Leintal fahren.


Hanjo2609
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