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FORUM 322235

2010-07-14 | garibaldi

Re:ICE und die Folgen

An der ganzen Geschichte sind mehrere ärgerliche Aspekte.
- Die Tatsache, dass die ICEs offensichtlich Murks sind, ist an sich schon irre. In Japan fahren seit Jahrzehnten haufenweise Hochgeschwindigkeitszüge teilweise im Stundentakt mit einer geradezu faszinierenden Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, bei mindestens so extremen Bedingungen wie wir sie hier haben. Aber im HighTech-Deutschland ist man nicht in der Lage, solch zuverlässige Züge aufs Gleis zu stellen. Wahrscheinlich will man es immer sooo perfekt machen, dass es am Ende Murks wird.
- Um den Börsengang der Bahn zu fördern, hat man offensichtlich an sämtlichen Elementen gespart, die für einen halbwegs reibungslosen Zugverkehr nötig sind: An den Betriebswerken, wo die Wartung der Züge gemacht wird, hat man massiv Personal abgebaut. An der Anzahl der Fahrzeuge hat man gespart, sodass im Notfall keine Ersatzzüge zur Verfügung stehen. An den Aufenthaltszeiten in den Bahnhöfen hat man gespart, was die ohnehin schon vorhandene Neigung zu Verspätungen noch verstärkt. Am Service spart man sowieso, und an der Ausbildung des Personals offensichtlich auch.

Mir ist völlig schleierhaft, wieso die Zugführer angesichts der Zustände in den Zügen diese nicht sofort, oder besser noch im nächsten zu passierenden Bahnhof, egal ob das in Hintertupfingen ist, angehalten haben. Ist denen der Fahrplan wichtiger als das Leben und die Gesundheit ihrer Fahrgäste? Das ist schon nicht mehr nur bekloppt, das ist schon kriminell.

Schönen Gruss
Cornelius

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