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Reiseberichte Grossbritannien + Irland
2010-09-01 | stucki
Re:Schottland Reisebericht
Tag 9 (Dienstag): Ullapool
Oh je! Was hatten wir uns nur dabei gedacht...
Nein, die Nacht war es nicht, im Gegenteil: Ein traumhafter Sonnenuntergang samt Regenbogen krönte den Abend und keine unser bisherigen Nächte war stiller gewesen als diese. Aber der nächste Morgen... Die tanzenden Mitches vor den Fenstern verhießen nichts Gutes. So gab es Kaffee und Frühstück im Auto, Vertreterdusche sowie die Suche nach einem Platz, an dem wir wenigstens die Zähne putzen konnten. Was wir mit jeder Menge Pusteln – und so manche Mücken mit dem Leben bezahlten. Kurz darauf trafen wir zwei junge Männer, die sich auf einem Parkplatz zur Wanderung fertig machten und neben der Ganzkörperverhüllung auch noch einen Hut mit eingebautem Mückennetz überzogen (s. Bild) - man muss sich nur zu helfen wissen (unsere Rettung hieß Autan).
Etwas frustriert wegen der ungeplanten Morgenattacke und dem nicht berauschenden Wetter zogen wir los, wieder zurück nach Portree, von dort aus an der Burg Moir in Kyleakin vorbei und wieder über die Brücke aufs Festland. Von dort aus ging es zunächst wieder ein Stück zurück – bei aufbrechendem Wetter. Unser Wetterglück sollte uns auch heute nicht verlassen, doch davon später.
Das folgende Stückchen Schottland, die obere Westküste, sah wieder ganz anders aus als die Landschaften zuvor: Grün, mit teilweise uraltem Baumbestand (Mammutbäume?), kleinen versteckten Lochs in den Tälern, dann wieder weite Moor-Hochebenen, die wir schon kannten. Teilweise fühlten wir uns an Kanada erinnert, nur dass diese Berge hier rund sind und nicht spitz. Auch hier wechselten sich die Single-Trails mit zweispurigen Straßen ab. Wir konnten vor uns die eine oder andere Regenzelle sehen, aber uns selbst traf es selten und dann nur kurz. Das ging so bis zum Abend und hörte auch in Ullapool, dem nächsten Stopp, nicht auf. Ein genialer Campingplatz direkt an der Wasserkante zum Loch, ein traumhaftes Hafenstädtchen, Fish & Chips in der Bar des Jahres („Chippy“) und zu guter Letzt noch einen Absacker mit Schwarzbier in einer Hafenkneipe – was will man mehr? Zwischendurch besorgten wir noch ein Mitbringsel für Tochter, zwei weitere Triples für meine Whisky-Sammlung und eine Westie-Karte für Bekannte mit Westie. Am Hafen gab es ein ziemlich großes Schiff (Küstenwache) und tatsächlich einen Seehund, der im Hafenbecken neugierig auf die Kaimauern schaute. Glück muss man haben! Die Rundfahrt mit dem Speed-Boot zu den Robbenbänken und Delfinen war leider schon weg und so wird es bei den Fantasien bleiben.
Den Nachmittag und Abend über konnten wir sehen, wie ein Regenband nach dem anderen im Landesinnere vorbei zog, während wir an der Küstenlinie blauen Himmel und Sonne hatten. Ich sage ja: Schottland liebt uns!
Ob wir morgen wohl auch so ein Glück haben werden? Wir wollen in eine einsame kleine Bucht namens „Sandwood-Bay“, 90 Minuten Fahrzeit und zwei Stunden Fußmarsch weiter nördlich. Und wenn nicht – nun, dann suchen wir uns eben ein neues Ziel, Schottland hat ja genug davon. Bis dahin Gute Nacht!
Nachtrag: Wir hatten noch ein Guinnes, einen Topf Muscheln und eine Gratis-Vorführung mit Drums & Pipes im Dorf und kamen dem entsprechend spät, aber gut gelaunt zurück.



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Toleranz ist die Erkenntnis, dass es keinen Sinn macht sich aufzuregen
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