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2012-07-24 | garibaldi
Re:Re:Re:Der Euro ist wie ein Huhn......

=)
=) =) Geradezu kriminell ist das Verhalten der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Euro-Krise. Die gießen ebenso systematisch wie zielstrebig Öl ins Feuer, anstatt vernünftige Löschversuche zu unternehmen. Wenn der Euro wirklich den Bach runter gehen sollte, ist eine der Hauptverantwortlichen dafür die Bundesregierung.
=» =»

=)
=) Garibaldi ,Dein ständige Eindreschen auf die Bundesregierung und Frau Merkel ist ja nun hinlänglich bekannt,aber dennoch wird es dadurch nicht richtiger!
=) Schuld an der Eurokrise sind die vor allem in den Südländern durch gegenüber der Vor-Eurozeit erheblich verbilligte Kredite angehäuften Staatsschulden und die von Spanischen Banken (wie in den USA)vergebenen Häuserkredite ohne hinreichende Sicherheiten.
=) Die Strukturreformen,die in den Südländern angepackt wurden,sind bis jetzt halbherzig,vor allem traut sich weder Italien noch Spanien an den verkrusteten Arbeitsmarkt mit einem überzogenen Kündigungsschutz und daraus (schon vor der Krise) resultierender etwa 50 %-iger Jugendarbeitslosigkeit heran.
=) Was man Frau Merkel vorwerfen kann,ist,daß sie,die ja im Anfang Maastricht-treu war und kein Geld für andere Staaten geben wollte(wie es die Verträge vorschreiben),dann doch umgefallen ist und mit dem Retten der Griechen angefangen hat(ohne jeden Erfolg).
=) Wenn damals eine vor Dir sicherlich favorisierte Rot- Rote oder Rot-Grüne Bundesregierung an der Macht gewesen wäre,dann hätten wir schon lange Eurobonds oder eine Staatsschulden-Finanzierung durch die EZB.
=) "Der Börsenexperte Mr. Dax, Herr Müller hat es heute im Deutschlandfunk- Interview auf den Punkt gebracht: Entweder müssen wir eine Finanzunion mit einer gemeinsamen Finanz- und Arbeitsmarkt- Politik einrichten(was keins der Südländer und auch Frankreich nicht will),oder wir müssen zu einer EU wie vor der Währungsunion zurück,wo ein jeder Staat für sich selbst verantwortlich ist."
=)
=) Gruß
=» dschaps


Dass Du mich in der Sache nicht so verstehst, wie ich es meine, bin ich ja schon gewöhnt ... . Was ich der Bundesregierung vorwerfe ist ihre Verzögerungstaktik! Dass Griechenland faktisch pleite ist, ist ja nun schon jahrelang bekannt. Und welche Konsequenzen zieht man daraus seit Jahren? Man täuscht mit Hilfe unter anderem deutscher Gelder vor, es gebe die Pleite nicht. Das ist nichts anderes als vorsätzliche Insolvenzverschleppung, und wer dabei die Dummen sind und wer die Gewinner, ist ja klar. Und was der entscheidende Punkt ist: Es war die Bundesregierung, die immer verschleppt hat! Ich kann mich nicht erinnern, dass Berlin, wie es ja jetzt endlich - hoffentlich halbwegs vernünftig - kommen soll, eine europäische Bankenaufsicht wollte. Das ist ja auch gegen die reine liberale Lehre! Und wer keine Bankenaufsicht will, kann natürlich auch keine Eurobonds wollen, das ist ja logisch. Es fehlte bisher der Bundesregierung schlicht die Einsicht, dass man einen Euro nicht ohne einheitliches und auch "wehrhaftes" Regelwerk machen kann. Dass Maastricht nicht funktionierte, ist ja nun schon seit langer Zeit bekannt, es war unter anderen die Bundesrepublik, die die Kriterien als erste brach. Und was ich der Bundesregierung auch vorwerfe ist, dass sie permanent Öl ins Feuer gießt. Und das ist Fakt, das kann keiner bestreiten.

Und was die Strukturreformen angeht, die die Südländer nicht auf die Reihe kriegen: Ja wie denn? Wenn die Griechen mal ganz andere Leute wählen, dann bricht in Europa die Welt zusammen, mit dem Ergebnis, dass die Wahl wiederholt werden muss und dann die alten Kader wieder ans Regieren kommen. Ja toll! Vielleicht sollte man statt solcher Kapriolen einfach mal vernünftig miteinander reden anstatt nur übereinander. Und außerdem: Reformen kann man nicht ohne Geld machen. Rein technisch könnte man das schon, dann müsste man halt Hungersnöte, Seuchen und sonstige Übel in Kauf nehmen, mit allen Konsequenzen. Und zum Dritten: Festgefahrene Strukturen lassen sich nun mal nicht von heute auf morgen umkrempeln. Dafür braucht´s viel Geduld, Überzeugungsarbeit vor Ort bei jedem einzelnen Betroffenen, Zeit und Hartnäckigkeit. Aber genau diese Zeit wollen die Zocker im Welt-Finanzmarkt nicht zugestehen. Und dagegen helfen die diversen Rettungsschirme gar nichts. Da hätte nur eine Insolvenz bei Zeiten geholfen. Um die wiederum machen zu können, hätte man möglichst zügig die Bankenaufsicht installieren und den Markt regulieren müssen.

Deinem Börsenexperten widerspreche ich überhaupt nicht, im Gegenteil. Nur behaupte ich, dass die These, die Südländer und Frankreich seien gegen eine gemeinsame Finanz- und Arbeitsmarktpolitik, so nicht stimmt. Wogegen sie zu Recht sind, ist der deutsche Oberlehrerton, mit dem sowas immer daher kommt. Was wäre denn der erste Schritt in diese Richtung? Eine europäische Bankenaufsicht wäre doch so ein Schritt. Aber aus Deutschland klingt das immer so, dass Deutschland die Aufsicht führen will und alle anderen zu kuschen haben. So funktioniert aber keine demokratische Gemeinschaft. Und genau deshalb fällt Frau Merkel immer wieder auf die Schnauze, auf gut deutsch gesagt. Es stimmt halt einfach nicht, dass nur die deutsche Regierung die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und alle Anderen sind Idioten.

Und wenn dann der Vizekanzler und Wirtschaftsminister ungefragt und ohne Grund öffentlich über Griechenlands zu erzwingenden Euro-Austritt schwadroniert, so lange das alles noch ungelegte Eier sind, dann ist das nichts weniger als verantwortungslos. Das ist so was, was ich mit "Öl ins Feuer gießen" meine.

Schönen Gruss
Cornelius

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