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Reiseberichte Spanien + Portugal
2013-03-05 | ingohmes
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
15.April 2012
Wir steigen wieder an der uns bereits bekannten Haltestelle an der Kathedrale aus dem Bus aus. Von dort nehmen wir einen der kleinen roten Busse zur Alhambra, die eigentlich fast ununterbrochen abfahren, der Fahrpreis beträgt 1.-€. An einem speziellen Schalter wird unsere Reservierungsnummer in eine Eintrittskarte umgetauscht. Ab 14 Uhr dürfen wir uns nun in den Gartenanlagen des Generalife und in den Mauern der Alcazaba umsehen. Leider spielt das Wetter heute nicht mit, immer wieder gehen Regenschauer herunter, es ist ganz schön kalt, sich in den Gärten irgendwo hinzusetzen, ist unmöglich, alles ist nass. Trotzdem nimmt uns die Atmosphäre gefangen, verführt uns zum Träumen und entführt uns in eine andere fremde Welt. Reizvoll ist auch der Ausblick hinüber zum Sacromonte, der einst für seine Höhlenwohnungen berühmt war. Das weiche Gestein bot die Möglichkeit, sich Wohnhöhlen zu bauen, hauptsächlich Zigeuner nutzten diese preiswerte Wohnraumbeschaffung. Inzwischen sind aus den einfachen Erdlöchern komfortable Wohnungen geworden, die eher selten von Zigeunerfamilien bewohnt werden. Vor Ausflügen in dieses Viertel wird aber immer noch gewarnt, vor allem nachts sollte man die nur spärlich beleuchteten Gässchen meiden. Wir schauen also aus sicherer Entfernung hinüber und freuen uns an dem malerischen Bild.
Pünktlich um 16 Uhr stehen wir in der Schlange, die auf den Einlass in den Nasriden-Palast wartet. Um dorthinein zu kommen, hat man nur ein enges Zeitfenster zum Eintritt in die Gemächer, die Aufenthaltsdauer in den Räumern ist dann aber unbegrenzt. Obwohl uns überall durch die Öffnungen ein kalter Wind um die Ohren bläst und in den Innenhöfen die Regenschauer den Springbrunnen und Wasserspielen Konkurrenz machen, sind wir von der Schönheit der Ornamente, von der Feinheit der Stuckarbeiten, von der Mustervielfalt der Bogen um die Fenster und Türöffnungen und von der Farbigkeit der Kachelmuster der Fußböden fasziniert. Es ist schade, dass die Renovierung des Löwenhofs noch nicht fertig ist, wir sehen die Löwengruppe in einem Extraraum, trotzdem sind wir uns einig, selten so eine harmonische Anlage gesehen zu haben. Überall zeigt sich eine Verspieltheit und Leichtigkeit, durch unsere Fantasie schweben hauchdünne Schleier, gläserne Armreifen klirren, ein Hauch von Parfüm liegt in der Luft.
Wenige Schritte von dieser einmaligen Anlage entfernt, hat uns die Wirklichkeit wieder: Wir stehen vor dem machtprotzenden Palast, den sich Kaiser Karl V. erbauen ließ und wofür ein Teil des Nasriden-Palastes eingerissen werden musste. Zwar beschreiben Reiseführer den als Sommerpalast konzipierten Bau, der außen quadratisch und innen rund angelegt ist, als einzigartig und imposant, mir erscheint er neben dem feingliedrigen, ästhetischen, paradiesisch anmutenden Sultanspalast nur plump und grob. Vielleicht liegt das aber auch nur an dem Wetter, das sich ausgerechnet heute von seiner hässlichen Seite zeigt. Der Postkarten- Blick auf die Sierra Nevada ist vom Nebel verborgen, die gelegentlich durchstoßende Sonne wärmt nicht wirklich, wir sind schon froh, dass wir ohne nass zu werden, zu Fuß in die Stadt hinuntergehen können. Wir wollen nur noch zurück zum Campingplatz, eine warme Dusche und ein warmes Wohnmobil, in dem wir langsam wieder trocken und warm werden.
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