Wir waren noch nicht richtig aus den Betten, als der Imbissbudenbesitzer schon vor unserer Tür stand und uns vorschlug, dass sein Onkel uns mit dem Pkw zum Nemrut Dagi fahren würde, obwohl wir ihm gestern schon mitteilten, dass wir heute mit unseren Wohnmobilen dorthin wollten. Als wir ihm dies noch einmal sagten, war er sichtlich enttäuscht.
Sind nach dem Frühstück die rd. 400 m an der Imbissbude vorbei hinauf zum Hierothesion, Bezeichnung für den heiligen Grabbezirk von Angehörigen eines Königshauses. Bei der riesigen Felsöffnung angekommen, erspähten wir nur einen kurzen, in die Tiefe führenden Gang, der allerdings nach einigen Metern versperrt ist. Offenbar geht es dort, soweit erkennbar, senkrecht in die Tiefe. Sind nun noch einige Meter weiter nach oben zu einem sehr gut erhaltenen Dexiosisrelief, welches Mithridates oder Antiochos mit Herakles darstellt. Rechterhand beginnt ein in die Tiefe führender Gang, in den ich ein Stück weit hinein bin. Aber nach geschätzten rd. 30 m wurde der schräg verlaufende Gang steiler und ich musste wegen schlechten Schuhwerks und fehlender Taschenlampe umkehren. Oben angekommen genossen wir gemeinsam noch den Blick in die Umgebung, auf die Zufahrtsstraße und linkerhand auf den Stellplatz. Dann ging es zurück zur Imbissbude, wo wir noch unsere Zeche von gestern bezahlen mussten. Dort angekommen, wurden wir zu einem Tee eingeladen, eine Ablehnung wäre unhöflich gewesen, und sofort die gestrige Zeche bezahlt. Aber damit war der Bursche auf einmal nicht mehr zufrieden, sondern er verlangte für das Parken noch zusätzliche 10 TL (4,30 €), obwohl das Parken mit Bezahlung der Eintrittsgebühr abgegolten ist. Dies machte ich ihm auch deutlich und gab ihm auch zu verstehen, dass seine Forderung nicht korrekt sei. Wir verzichteten nun auf seine Einladung, begaben uns umgehend zu unseren Wohnmobilen und machten uns auf den Weg. BILD 0 - Fahrstrecke vom SP antike Stadt Arsemia-SP Hotel Euphrat unterhalb des Nemrut Dagi gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Vorbei am Kassenhäuschen gelangten wir auf schmaler Straße über den kleinen Weiher Damlacik und durch eine schöne Landschaft fahrend, wobei wir auch einen tollen Blick ins Tal und auf den Atatürk-Stausee werfen konnten, wieder auf die D 360, folgten dieser nur ein kurzes Stück, um bei der Ortschaft Narince nach links in Richtung Nemrut Dagi abzubiegen. Narince war schnell durchfahren und zuerst auf asphaltierter, später auf gepflasterter Straße kamen wir nach Karadut, wo wir an einer Baustelle wegen Gegenverkehrs einen kurzen Zwangsstopp einlegen mussten, und hatten dann nach nur noch wenigen Kilometern unser Ziel erreicht, obwohl wir momentan nicht wussten, ob wir uns beim Hotel Euphrat oder dem einige Meter weiter oben befindlichen anderen Hotel niederlassen sollten. Nach Besichtigung der beiden war uns klar, dass aus unserer Sicht der Stellplatz beim Hotel Euphrat der bessere ist. Am späten Nachmittag logierte sich noch eine Gruppe Chinesinnen im Hotel ein, die von unserer Urlaubsform und der Reise so begeistert waren, dass wir meinten, wir kommen von einem anderen Stern. So häufig sind wir und auch die Wohnmobile noch nie fotografiert worden, aber es war nicht störend, sondern eine lustige Angelegenheit. Allerdings ist mir jetzt durch diese Fotografiererei auch bewusster geworden, was Menschen u.U. denken müssen, wenn sie von Unbekannten fotografiert werden.