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FORUM 341208

2014-02-10 | garibaldi

Re:Die große Putin - Show

München 72 war sicher ein besonderer Fall, da gebe ich Dir sogar recht. Und da ist auch was Brauchbares für die Zukunft übrig geblieben, zumindest im Kern, das Olympiagelände erfüllt ja immer noch recht gut seine Zwecke und ist ein Musterbeispiel an Offenheit. Aber das liegt in erster Linie daran, dass es fast mitten in der Stadt liegt und damals von wirklich genialen Leuten geplant und umgesetzt wurde. Dazu kommt, dass damals im gesamten Westen eine gewisse Aufbruchstimmung herrschte, das hatte noch wirklich jugendlichen Schwung - der sich in den Formen der "Zeltdächer" ausdrückte. Kein späteres Stadion hat je wieder diese architektonische Klasse erreicht, wage ich mal zu behaupten. Sosnt hätte man es vermutlich längst abgerissen. Die Münchener Olympiade war - zumindest in meiner Erinnerung - gerade nicht auf Selbstdarstellung angelegt, sondern im Gegenteil darauf, sich offen und uneitel zu zeigen. Was ja auch gelungen ist.

Natürlich ist das mit der Weltveränderung nicht einfach, das weiß im Grunde jeder, der sich engagiert, und trotzdem tun wir es, oder? Nur: Was bringt mehr? Wenn ich an meinem Platz bleibe, hier vor Ort etwas aktiv mache und nebenbei mit Zuwendungen Organisationen unterstütze, die wirklich was zu verändern versuchen, oder wenn ich mir für sehr viel Geld ein Ticket für Sotschi besorge und mit anschaue, wie irgendwelche gekauften Spitzensportler, die womöglich dann auch noch gedopt sind, sich selbst verwirklichen?

Und was die Region Sotschi angeht, wäre es für die nicht viel gesünder, ihre touristischen Potentiale langsam, nachhaltig und umweltfreundlich zu entwickeln? Ich glaube, es würden mehr Touristen gerne in eine intakte Schwarzmeerlandschaft reisen als in ein mit Olympiabauten zugeklotztes Gelände - langfristig gesehen ... und der Taxifahrer und die Klofrau hätten auch in Jahren noch was davon und nicht nur drei Wochen.

Schönen Gruss
Cornelius

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