Ich denke, so einseitig die Schuld an der Geschichte dem GdL-Vorsitzenden zuzuschreiben ist nicht ganz fair. Zum einen ist der ja seinen Mitgliedern verantwortlich. Und es ist ja nicht er, der streikt, es sind die Mitglieder, die das wollen und tun.
Dass die GdL ums Überleben kämpft, ist ja angesichts der Situation begreiflich und legitim. Und wer es wirklich ist, der mauert, ist ja ganz und gar nicht klar, die Konfliktparteien widersprechen sich ja gegenseitig, und was in den Verhandlungen wirklich vor sich geht, kann ja niemand von außen nachvollziehen. Der Verdacht, dass die Bahn auf Zeit spielt, ist ja keineswegs von der Hand zu weisen.
Wenn die Regierung jetzt im Sommer ihr Tarifeinheitsgesetz durchpeitschen will, sind weitere Konflikte dann auch schon vorprogrammiert, denn dass dieses Gesetz vor dem Bundesverfassungsgericht landen wird, ist mehr oder weniger absehbar.
Um das Ganze mal in einen größeren Zusammenhang zu bringen: Es geht eigentlich nicht so sehr um Lokführer und Rangierführer etc., die halten nur her für einen viel größeren gesamtgesellschaftlichen Konflikt, der da heißt Neoliberalismus gegen soziale Marktwirtschaft. Und unter dem Aspekt kann man der GdL nur viel Erfolg wünschen, denn in den deutsche Chefetagen herrscht immer noch der alte Ungeist von der Freiheit der Märkte.
Schönen Gruss Cornelius
Der Weg ist das Ziel. Kunst ist, das Schöne in den Dingen zu sehen. Liberté - Egalité - Fraternité !!!