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2016-12-12 | garibaldi
Re:Re:Meinen Dank an die Oesterreicher!!
Im Großen und Ganzen bin ich ja bei dir, dass es nicht angehen kann, dass die Schere immer weiter aufgeht.
=» Aber siehst du das nicht ein wenig blauäugig?


Warum sollte ich da was blauäugig sehen?

=)
Der Bodensatz an ·Sozialschmarotzern· würde sich durch ein bedingungsloses Grundeinkommen ganz sicher nicht erhöhen.
=» sagt wer? gibt es dazu bereits existierende Systeme in irgendeinem Land, wonach man Erfahrungswerte haben könnte?


Immerhin gab es schon diverse Pilot- und Versuchsprojekte in der Richtung. Und es gibt außerdem eigentlich gar keinen vernünftigen Grund anzunehmen, dass alle Leute plötzlich faul würden, wenn sie das Geld bekämen. Im Gegenteil! Der Anreiz, mehr zu haben als das, was man hat, der doch sicher unbestritten eine starke Triebfeder im Menschen (zumindest in den meisten) ist, würde dadurch eher beflügelt, das ist aus psychologischer Sicht genauso überzeugend wie aus rein logischer Sicht.
=)
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Stattdessen würden aber all die Millionen Menschen, die gerne etwas zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen würden, durch ihre prekäre wirtschaftliche Situation aber daran gehindert werden, in die Lage versetzt, den gewünschten Beitrag zu leisten,
=)
=» Millionen?? In Deutschland?? wieso hindert eine prekäre finanzielle Situation einen Menschen am arbeiten?


Sie hindert einen nicht grundsätzlich am Arbeiten, aber sie hindert einen daran, sich adäquat in der Gesellschaft einzubringen. Das ist ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Sieh´s mal von der anderen Seite: Geld ausgeben und dabei Mehrwertsteuer zahlen, das geht nur mit Geld, das man hat, oder? Gerade hat das Bundesarbeitsministerium veröffentlicht, dass 2014 jeder fünfte Beschäftigte unter 10 Euro die Stunde verdient hat, und dieser Anteil steigt. Bei 43 Millionen Erwerbstätigen sind das 8,6 Millionen. Und wenn die knapp über dem Sozialhilfesatz liegen, kriegen die sonst keinerlei Stütze. Und wenn die in Rente gehen, sind sie auf absolutem Hungerniveau. So sieht´s mittlerweile aus, zumal von diesen Geringverdienern dann viele auch noch nur Teilzeit arbeiten, sei es aus familiären oder betrieblichen Gründen. Da kommt eine Armutslawine auf uns zu, das muss man endlich begreifen!
=)
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- Dass das Grundeinkommen dien Leistungswillen gerade der weniger gut Verdienenden lähmen würde, ist eine einfach nur aus der Luft gegriffene Behauptung, die geeignet ist, die Würde der weniger Verdienenden in Frage zu stellen.
=) siehst du, DAS meine ich mit Blauäugigkeit. Wer heute auf HartzIV mit schwarzen "Nebengeschäften" sehr gut lebt (und davon gibt es eine Menge, du kannst mir nicht weismachen, dass alle aufgrund nicht von ihnen beeinflussbarer widriger Umstände nicht arbeiten können.....zumal in vielen einschlägigen Familien sogar "Hartzer" schon als "Berufswunsch" vom Nachwuchs genannt wird.. kein Scherz!), der reibt sich doch die Hände wenns von Vater Staat nochmehr Geld gibt.
=» das ist doch nur normal.


Siehste, da hast Du mich einfach falsch verstanden. Die, von denen Du da sprichst, sind doch genau der "Bodensatz", von dem ich vorher sprach. Aber den dunklen "Geschäften", mit denen die sich nebenher beschäftigen, würde zumindest teilweise der Boden entzogen ... und es geht ja beim Grundeinkommen nicht um die, die, wie Du ja nun selber schreibst, sowieso gibt. Es geht um die, die ihr Leben lang arbeiten und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen, und um die, die in Zukunft keine Arbeit mehr finden werden, weil sie geistig oder körperlich nicht dazu in der Lage sind u.s.w. Wie der wachsende Niedriglohnsektor eben beweist, wird das Problem von Jahr zu Jahr gefährlicher. Die Populisten freuen sich ...
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Gerade die würden durch eine angemessene soziale Absicherung in die Lage versetzt, mehr zu leisten, indem sie die Freiheit hätten, das zu leisten,
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=» warum sollten sie, wenns für nix noch mehr Geld gibt... meiner Meinung LÄHMT das gerade den "Leistungswillen", es geht ja auch so...


Tja, so geht das natürlich nicht, den entscheidenden Halbsatz beim Zitieren einfach weglassen ... es gibt ja nicht mehr Geld für nix, sondern mehr Geld für Tätigkeit. Für´s Nixtun gibt´s nur das Grundeinkommen. Zum Anreiz für mehr siehe oben.
=)
Denn dass unsere derzeitige Grundsicherung menschenwürdig sei, kann man mit Fug und Recht stark in Frage stellen, wenn zum Beispiel eine Rentnerin, die jahrzehntelang an einer Supermarktkasse gearbeitet hat, mit etwa 500 Euro im Monat leben und davon auch noch Miete bezahlen muss.
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=» von der Rentnerin rede ich auch nicht, die hat ja dafür gearbeitet. was mir sauer aufstösst sind die ohnehin bekannten Sozialschmarotzer.


Aber von der Rentnerin müssen wir eben reden. Die Sozialschmarotzer kriegste so oder so nicht weg, sonst gäbe es sie doch gar nicht mehr ...
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Vor diese Menschen «und das sind Hunderttausende, wenn nicht Millionen, mit zunehmender Tendenz!» in der heutigen Situation von menschenwürdiger Grundsicherung zu reden, kommt einer Verhöhnung gleich.
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=) ich denke, hier kann man nicht pauschalieren. nicht jeder, der immer gearbeitet hat, ist auch automatisch ein armer Rentner... man muss die Hintergründe beleuchten.
=) Eine Hausfrau und Mutter, die, um die Kasse aufzubessern vielleicht 20,30 Jahre nebenher geputzt hat, wird dir sicherlich garantieren, IMMER gearbeitet zu haben.. allerdings eher auf Aushilfsjob und schwarz... so kann natürlich keine Rente zustande kommen, das ist aber nix neues und immer schon bekannt

Genau da sind wir doch an einem wichtigen Punkt: Hat diese Hausfrau für die Gesellschaft weniger geleistet als irgend ein hochdotierter Sesselpfurzer? Wohl kaum. Aber Letzerer luchst Ersterer auch noch die letzten Spargroschen ab. Das ist der Istzustand, und so kann´s nicht weiter gehen. Ich karikiere jetzt die Figuren natürlich ein bisschen, zur Verdeutlichung. Aber das macht´s nicht falscher.
=» {ziat+}- Die soziale Marktwirtschaft würde durch ein bedingungsloses Grundeinkommen gestärkt, nicht in Frage gestellt, denn alle Menschen würden in die Lage versetzt, sich daran aktiv zu beteiligen. Darüber hinaus würden die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren, erheblich verbessert.
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=) wieso? und vor allem, was du uns immer noch nicht verraten hast.. WIE soll das Ganze finanziert werden??


Die Finanzierung kann sehr unterschiedlich aussehen, je nachdem, welche Gewichtungen man da setzen will. Es gibt verschiedene Ansätze, die von durchaus dazu fähigen Leuten gründlich durchgerechnet wurden und die absolut schlüssig sind. Aber da ins Detail zu gehen, würde hier zu weit gehen, zumal es wie gesagt verschiedene Ansätze gibt.

Die Marktwirtschaft würde selbstverständlich davon profitieren, denn es würde viel mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf zurück fließen, das jetzt auf irgendwelchen Konten und Briefkästen in Panama oder auf den Kaiman-Inseln verschimmelt. Natürlich würde dazu auch gehören, dass die entsprechenden Leute daran gehindert werden, das Geld so zu vernichten. Andererseits wäre das kein Problem, weil durch das Grundeinkommen die betrieblichen Kosten radikal gesenkt würden: Statt vollem Gehalt nur Gehalt oben drauf, statt Rentenbeiträgen, Arbeitslosenversicherung etc. keine derartigen Kosten, das böte der Wirtschaft die Möglichkeit, bei deutlich niedrigeren Preisen deutlich höhere Gewinne zu erzielen, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit ... es führt einfach zu weit für den Rahmen hier ...

Schönen Gruss
Cornelius

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