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Reiseberichte Deutschland
2020-10-11 | hanjo2609
Deutschland - Eine Weinreise durch Franken
4. – 7. September
Klingenberg am Main Stellplatz 102710
Wir werden früh wach und das ist gut so, denn wir wollen früh los. Es hat die ganze Nacht mehr oder weniger heftig geregnet und es fieselt auch jetzt noch. Der morgendliche Hundespaziergang ist keine echte Freude. Auch Nori will schnell zurück zu „Pauline“ in ihr kuscheliges Körbchen.
Um 09:00 Uhr geht es auf die Piste. Der Himmel ist bewölkt, aber die Sonne kämpft. Es soll heute bis zu 29° werden. Na, schau ‘n wir mal.
Unsere Fahrt führt uns durch den Vogelsbergkreis im südlichen Hessen, das sich mit sanften Hügeln sehr ländlich präsentiert. In der schönen Landschaft wechseln sich Wälder, bewirtschaftete Flächen und Weiden auf denen Kühe und Pferde grasen ab. Die kleinen Orte die wir passieren sind sehr gepflegt und werden durch die meist gut erhaltenen Fachwerkhäuser geprägt.
Wir müssen aber irgendwann die Nebenstraßen verlassen um nicht zu spät in Klingenberg anzukommen. Auf einer Schnellstraße geht es zügig voran und wir kommen so frühzeitig an, dass die Anmeldung noch wegen Mittagspause geschlossen ist.
Der Platz ist gut besucht und wir fürchten schon, dass wir in Sonja´s Wohnmobil-Hafen nicht mehr unterkommen. Aber wir haben Glück. Wir finden noch einen freien Stellplatz und hoffen, dass wir dort stehen bleiben können. Alle Stellplätze sind direkt am Ufer. Trotz der am Ufer stehenden Bäume und Büsche haben wir einen schönen Blick auf den Main. Hinter uns erheben sich Weinberge. Auf dem Fluss fahren immer mal wieder Berufsschiffe, aber auch Sportboote und Yachten vor-bei. Die Szenerie erinnert uns an Les Roches de Condrieu an der Rhône wo unser Schiff einige Jahre im Yachthafen lag. Ob der Wein hier genauso gut schmeckt wie der ‚Condrieu‘?
Um 15:00 Uhr melde ich uns bei Sonja an und erfreulicherweise können wir auf dem Stellplatz, auf den wir uns hingestellt haben auch bleiben. Sonja sieht meinen Namen auf der Anmeldung und noch bevor ich fragen kann ob ein Brief für mich angekommen ist, holt sie einen Umschlag unter dem Tresen hervor. Sie entschuldigt sich wortreich, weil sie ihn geöffnet hatte, denn er ist an den Campingplatz adressiert. Nur aus dem Anschreiben geht hervor, dass ich der Empfänger bin.
Hocherfreut, dass das geklappt hat gehe ich zu „Pauline“ zurück. Bevor ich mich jedoch mit dem Update der Software unserer SAT-Schüssel beschäftige, richten wir uns häuslich ein. Für den Stromanschluss ist auch hier ein sehr langes Kabel erforderlich. Noch während ich mit der Verlegung beschäftigt bin, werde ich von unserem Stellplatznachbarn ziemlich unfreundlich darauf aufmerksam gemacht, dass er gleich seine Campingmöbel vor seinem Wohnmobil aufstellen will und ich mein Kabel außen um seinen Stellplatz herumführen soll. Dafür ist mein Kabel nicht lang genug, aber ich habe noch eine kurze Verlängerung und damit komme ich dann bis zu „Pauline“.
Unser Hund fordert sein Recht und so machen wir uns auf den Weg in Richtung Klingenberg. Die Betreiberin des WoMo-Hafens hatte mir erklärt, wo ich morgen früh Brötchen kaufen kann und das will ich mit Nori schon mal erkunden.
Auf unserem Weg dort hin entdecke ich in einem kleinen Park direkt an der Mainbrücke einen mobilen Kaffeewagen. Leider habe ich kein Geld dabei, aber morgen ist ja auch noch ein Tag.
Während meines Erkundungsgangs hat Heide das Abendessen zubereitet. Da es dazu einen guten Rotwein gibt, habe ich anschließend keine Lust mehr mich mit dem Update unserer Antennensoftware zu beschäftigen. Wie war das noch gleich? Morgen ist ja auch noch ein Tag.
Es ist im Laufe des Tages tatsächlich sehr warm geworden und wir genießen den schönen Abend vor unserer „Pauline“, lesen noch bis es uns zu dunkel wird, trinken die Flasche Rotwein aus und freuen uns auf den morgigen Tag.
Der beginnt mit der üblichen Routine. Brötchen holen mit Nori, Frühstück und „Pauline“ aufklaren. Danach machen wir uns mit unseren Fahrrädern auf Klingenberg zu erkunden. Aus dem Führer zur „Route der Genüsse“ haben wir zwei Adressen notiert, die uns Interesse geweckt haben. Eine Manufaktur feinster Gewürze, die von der Familie Holland im Alten Gewürzamt betrieben wird. Corona bedingt müssen wir draußen vor dem Laden ein wenig warten. Das Interesse an diesem Geschäft deutet daraufhin, dass es nicht nur weithin bekannt ist, sondern es wohl auch ein vielfältiges Angebot gibt. Und tatsächlich: Als wir die Räume in dem alten Gebäude betreten dürfen, stehen wir vor Regalen, die voll mit den unterschiedlichsten Gewürzen und vielfältigen Gewürzmischungen sind. Ein ganz besonderes Aroma liegt in der Luft, während wir durch den Laden schlendern. Es gibt alles, was sich der Gourmet für ein genussreiches Menü wünscht. Scharfe und milde Saucen, Essig und Würzbalsamspezialitäten., Honig, Senf und, und. Ein Besuch, der sich gelohnt hat, zumal meine Frau dort eine Raspel von Microplane entdeckt, die sie sich schon länger gönnen woll-te.
In der Butiglerei, einem Fachgeschäft der besonderen Art, in dem Außergewöhnliches und Anspruchsvolles für Home und Living geboten wird, finden wir ein nettes Souvenir für unsere Familie. Die angebotenen Weine aus Trauben von den Weinbergen des Ortes locken uns auch. Doch weil wir die Weine dort nicht probieren können, sehen wir davon ab die ein oder andere Flasche zu kaufen.
Nach dem Besuch der Altstadt machen wir uns auf den Weg zu einem ‚REWE‘ auf der anderen Mainseite. Wir kommen an dem kleinen Kaffeewagen vorbei, den ich am Vortag entdeckt hatte. Heu-te habe ich Geld dabei und lade meine Frau zu einem Kaffee ein. Die will aber lieber einen Kakao. Auch gut.
Unser dritter Tag in Klingenberg. Sonntag; es herrscht Aufbruchsstimmung. Etliche Wohnmobile werden fahrklar gemacht und verlassen den Platz.
Ich installiere das Update für unsere SAT-Schüssel und bin gespannt, ob wir nun wieder fernsehen können. Nach kurzem Suchen findet sie den Satelliten und wir haben wieder Bild und Ton. Nur sind die Sender nicht mehr so sortiert, wie vorher. Während ich mich daran begebe den alten Zustand wiederherzustellen, hören wir Martinshörner. Kurz danach treffen Feuerwehrfahrzeuge und Streifenwagen auf der Anlage ein. Am Ende des Platzes ist wohl irgendetwas passiert. Es treffen auch noch ein Krankenwagen und ein Notarzt ein. Es kommen noch weitere Feuerwehrfahrzeuge, da-runter ein Kranwagen. Ist da ein Fluss Kreuzfahrtschiff havariert? Von weitem sehen wir, dass eine Person, die von den Feuerwehrleuten geborgen wurde, von dem Notarzt behandelt wird. Sie wird schließlich in den Krankenwagen gebracht und wohl zum nächstgelegenen Krankenhaus gefahren. Die zahlreichen Feuerwehrleute, - es sind wohl fasst alle verfügbaren Einsatzkräfte der Region Klingenberg vor Ort -, bringen den Kranwagen am Ufer in Stellung und bergen ein großes Trike. Der Fahrer war damit anscheinend die Böschung hinuntergerutscht und in den Main geraten.
Der aufregende Sonntag geht für uns mit einem schönen Spaziergang am Ufer des Flusses entlang zu Ende.


Hanjo2609
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