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4000 Ärzte fehlen
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Re:4000 Ärzte fehlen
100% Zustimmung, Christiane.

ganz genauso ist es. Die Krankenschwester ist heute nicht mehr in erster Linie zur Pflege ihrer Patienten da, sondern administrative Gehilfin der Verwaltung.

Und wenn der Mediziner mit seinen 12 Semestern erst mal durch ist, dann die Klinikzeit gemacht hat, die 3 Jahre Facharzt und und und.... und es passiert ihm ein Fehler, dann hat er nen Prozess am Hals, der ihn den Rest seines Lebens verfolgt.
Ist er dabei KH-Arzt das ganze dann für ein wirklich lachhaftes Gehalt für DEN Aufwand an Studium und DIE Verantwortung für Leib und Leben.

Damit will ich keinesfalls Ärztefehler schönreden, aber wenn, wie das ja seit Jahrzehnten gerne der Fall ist, amerikanische Verhältnisse auch nach D überschwappen und alles und jedes mit Prozessen belegt wird.. dann gut Nacht.

Wobei man sich nicht allen Ernstes wundern muss, dass Fehler passieren, bzw. man muss sich eigentlich wundern wie WENIG passiert.
Es kann ja jeder mal ganz einfach nachvollziehen: eine 36 Stundenschicht, paar mal aufs Ohr dazwischen, immer aus dem ersten Tiefschlaf geweckt und dann auch nach 30 Stunden noch höchstkonzentriert und total fit auf den Punkt!?

wobei ausgehend war ja die Frage nach dem Fehlen niedergelassener Ärzte. Was man da an Mangel speziell im Osten und in ländlichen Regionen sehen kann, ist schon erschreckend für ein reiches Land wie Deutschland.

Es kann doch nicht wirklich sein, dass Ärzte ums überleben kämpfen müssen????

Es muss sich grundlegend was ändern, sowohl im Anspruchsdenken der Patienten als auch generell im System.
Grüsse von Karin
meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz
-+
05.01.2010|14:58 | womo66 | 12
Re:4000 Ärzte fehlen
Ja, Karin, ausgehend war Deine Frage nach den niedergelassenen Ärzten.
Die, die sich niederlassen, sind aber nicht immer frisch von der Uni, sondern haben zuvor den Facharzt im Krankenhaus gemacht.
Na, und wenn ihm/ihr dort schon so das Fürchten gelehrt wird, dass er/sie auswandert, dann wird sich dies auch auf die Anzahl der hiesigen Anzahl der Praxen auswirken....und das alles bei dem stetig höher werdenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung.


LG,
Christiane
Zwillinge...man gönnt sich ja sonst nichts!!!
-+
05.01.2010|15:44 | profila | 13
Re:4000 Ärzte fehlen
daher sag ich ja, es müsste sich grundlegend was ändern, auch im Anspruch der Patienten.
wenn ich D mit dem Süden z.b. vergleiche, so hat gnauck schon den nagel auf den kopf getroffen.
geht man in deutsche sprechzimmer, so kann man durchaus den eindruck gewinnen, die sind nicht nur der warteraum zum doc, sondern auch kommunikationszentrum und treffpunkt für einsame rentner....
da wird dann halt auch mal, alleine schon um der einsamkeit zu entfliehen, wegen kleinigkeiten zum arzt marschiert.

macht das jeder, oder fast jeder, muss sich niemand über den bankrott der dt. krankenkassen wundern.

und bei DEM was heut in den kliniken so abgeht «auch ich hab aus alter zeit noch so meine kontakte....wie offenbar du auch, Christiane » so kann ich nur sagen, dass ICH heilfroh bin, nicht mehr dort arbeiten zu müssen.....
Grüsse von Karin
meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz
-+
05.01.2010|16:05 | womo66 | 14
Re:4000 Ärzte fehlen
Hallo zusammen,

bei uns, im Westen, ländliche Gegend, ist es schon spürbar. Die alten Hausärzte sterben aus oder gehen in Rente und keine Jungen kommen nach.
So bleibt nix übrig, als sich in der nächstgrössren Stadt einen neuen Arzt zu suchen. Wohl dem der dann noch mobil ist und über ein Auto verfügt, denn nicht nur die Ärztedichte wird immer dürftiger, es werden auch Busse und Bahnen reduziert.
Was das dann für nicht mehr so mobile Rentner ohne Auto bedeutet, kann man sich ausmalen.

Und Spezialisten!? Ach du lieber Gott! Meine Schwester leidet an Thrombose, hatte schon 2 Lungenembolien. Sie muss regelmässig zur Kontrolle, denn die Geschichte (im Bein) flackert immer wieder auf.
Selbst mit Beschwerden kann sie froh sein, wenn sie bei ihrem Gefässarzt einen Termin in 3 Monaten bekommt!

Ich grüsse Euch,
Walter
Heute der erste Tag vom Rest meines Lebens
-+
05.01.2010|16:26 | walter | 15
Re:4000 Ärzte fehlen
Das ist wirklich alles erschreckend. Bei uns hier in der niederbayerischen Kleinstadt herrschen da noch sehr komfortable Verhältnisse, ich weiß nicht, woran das liegt.
Grundsätzlich sind in dem System einfach ein ganzer Haufen Fehler, die sich gegenseitig verstärken. Einiges wurde schon angesprochen, zum Beispiel die Geldabschöpfung durch die Pharmaindustrie. Kein Mensch kann vernünftig erklären, wieso in Deutschland die gleichen Medikamente viel teuerer sind als überall im Ausland.
Ein anderer Punkt sind die Vergütungen für die niedergelassenen Ärzte. Was die für Beratungsgespräche oder gar Hausbesuche bekommen ist absolut lächerlich. Wer will denn da noch "Landarzt" werden, wenn er sich ausrechnen kann, dass das im finanziellen Ruin enden muss?
Schönen Gruss
Cornelius
Der Weg ist das Ziel.
Kunst ist, das Schöne in den Dingen zu sehen.
Liberté - Egalité - Fraternité !!!
-+
05.01.2010|17:50 | garibaldi | 16
Re:4000 Ärzte fehlen
Guten Morgen!

Die "Verarmung" der Ärzte kann ich nicht nachvollziehen, zumindest nicht hier im Südwesten.
Aussage eines Bekannten von mir (Allgemeinmediziner): "Ich zahle heute das an Sozialabgaben, was ich früher im Krankenhaus als Bruttoeinkommen hatte."
Es ist sicher nicht mehr das Segelboot und das Haus im Süden Europas obligatorisch. Aber von der "Hungersnot", die von den Standesvertretern an die Wand gemalt wird, sind wir weit entfernt.

Zudem sind Ärzte, vom Betriebswirtschaftlicher sicht her freie Unternehmer. Auch der Schreiner muss sich für seinen Betrieb eine Gegend suchen, in der es nicht schon zig Schreiner gibt. Wenn ich aber neine Praxis in einen Ortskern baue, in dem es schon drei Allgemeinmediziner gibt, wird es eng mit genügend Patienten.

Die, die regelnd eingreifen könnten, sind die Kassenärztlichen Vereinigungen. Sie vergeben die Zulassungen und könnten hier steuernd eingreifen. Tun sie aber nicht.
Warum ist die Dichte von Ärzten am Starnberger See um ein Vielfaches höher als auf dem platten Land in der Uckermark???
Gerade wurde solch ein Regulierungs-Versuch unternommen. Es ging darum die Vergütungen für Ärzte in ganz Deutschland auf ein Niveau zu bringen. Im Osten hörte man nichts, aber hier im Südwesten wurden die Pleitewellen an die Wand gemalt und mal wieder der Patient per Streik vor den Karren gespannt. Solidarität mit den Kollegen nenne ich das nicht gerade!!!

Unterm Strich stinkt das ganze System vom Kopf her. Im Berlin sind 100erte Lobbyisten nur damit beschäftigt unserer Regierung bei den Gesetzten zu "helfen", sprich die Gesetztgebung in ihrem Interesse zu beeinflussen. Und solange das möglich ist, wird sich auch für uns nur der Beitragssatz und für die Abgreifer der Profit ändern, sonst nichts!


Gruß
Stucki
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Toleranz ist die Erkenntnis, dass es keinen Sinn macht sich aufzuregen
-+
06.01.2010|07:02 | stucki | 17
Re:4000 Ärzte fehlen
Moin zusammen

wenn ich höre, dass ein Mediziner ab Mitte des Quartals keine bestimmten Dinge mehr verordnen kann, weil er sonst die Kosten aus eigener Tasche bestreiten muss, wenn ich sehe, dass ein Arzt von einer auch nur annähernden 40Stundenwoche nur träumen kann, wenn ich sehe, dass unser bester Freund, mit seinen Mitte 60 Tag und Nacht für seine Patienten da ist und auch morgens zur "gehtgarnicht" Zeit um 3 Uhr, AUCH in dieser Jahreszeit mit Eis, Schnee und Nebel rausgeklingelt wird, weil das Kind Bauchweh hat und er DENNOCH hinfährt, um die Eltern zu beruhigen und sich das Kind zur Sicherheit doch anzusehen, dann kann ich nur sagen... WER will heut noch Arzt sein?

(ok, ich geb zu, unser Freund ist wirklich ein Arzt der aussterbenden Art, umso höher bewundern wir seinen Einsatz!)

Ich bin weiss Gott weit davon entfernt, die "Halbgötter" in weiss zu glorifizieren, aber wer heute nicht aus Idealismus Arzt wird, sondern, wie in früheren Generationen üblich, aus Profitgier, der ist sowas von auf dem falschen Dampfer.

Die Verteilung ist einfach lachhaft: da verdient ein Bankmanager und Industrieboss Millionen und hat manchmal von seinem Job ne Ahnung wie eine Kuh vom Tangotanzen, während Leute, an deren Fähigkeiten unser aller Leben hängen kann, definitiv unterbezahlt sind.

Allerdings stimme ich Stucki zu, dass hier selbst im medizinischen System die Diskrepanz vorhanden ist: es ist lächelich, dass ein Schönheitschirurg am Starnberger See oder in sonst einem Schickimickiort mit der Reparatur abgehalfteter Millionärsgattinnen (wobei die ollen Millionärs ja auch immer öfter zum Falten-Anheb-Doc rennen) sich dumm und dusslig verdient, bei geregelter Arbeitszeit und nächtlicher Ruhe, während sein Allgemeinmedizinerkollege im kleinen Landkaff nicht weiss, wie er wegen der Kostenabrechung der Oma ihre Rheumatabletten verordnen soll, ohne die selbst zu zahlen.

Grüsse von Karin
meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz
-+
06.01.2010|08:10 | womo66 | 18
Re:Re:4000 Ärzte fehlen
Moin zusammen
=)
=)
=) Allerdings stimme ich Stucki zu, dass hier selbst im medizinischen System die Diskrepanz vorhanden ist: es ist lächelich, dass ein Schönheitschirurg am Starnberger See oder in sonst einem Schickimickiort mit der Reparatur abgehalfteter Millionärsgattinnen (wobei die ollen Millionärs ja auch immer öfter zum Falten-Anheb-Doc rennen) sich dumm und dusslig verdient, bei geregelter Arbeitszeit und nächtlicher Ruhe, während sein Allgemeinmedizinerkollege im kleinen Landkaff nicht weiss, wie er wegen der Kostenabrechung der Oma ihre Rheumatabletten verordnen soll, ohne die selbst zu zahlen.
=)


Hallo Karin!

Die "Lifter" in der Privatklinik meinte ich dabei gar nicht mal.
Gerade um Speckgürtel wie Starnberg lassen sich auch viele KV-Ärzte nieder. Hier ist halt eine andere (bessere?) Klientel als eben in Köln-Ossendorf.
In manchen nicht so angesehenen Stadtteilen der Großstädte gibt es z.B. kaum noch Kinderärzte. Die verbliebenen können sich dort kaum noch vor Patienten retten, während in einem "angesehenen" Stadtteil 3 Kinderärzte sitzen, die alle jammern, dass sie bald Pleite gehen.

Wie gesagt: Krankes Krankensystem!!!


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Toleranz ist die Erkenntnis, dass es keinen Sinn macht sich aufzuregen
-+
06.01.2010|11:06 | stucki | 19
Re:4000 Ärzte fehlen
Hallo Karin, da haben wir ja wohl neben den Twins noch eine Gemeinsamkeit entdeckt

Nun gut, dass einer der Ärzte, der viele Patienten betreut natürlich mehr verdient, als einer, der wenige Patienten hat, dass ist doch wohl klar- wäre bei einem selbstständigen Schreiner ja auch nicht anders!
Aber auch die Anzahl der von ihm behandelten Privatpatienten wird das Einkommen eines Arztes natürlich entscheidend beeinflussen (daher wohl die Tendenz seine Praxis eher in Gegenden zu betreiben, wo diese häufiger ihren Wohnsitz haben dürften).
Aber ich finde es schon komisch, dass unser System einem Arzt, der im Südwesten seine Patienten betreut für die gleiche erbrachte Leistung mehr Geld zuschreibt, als einer, der im Osten oder in NRW praktiziert.

Auch innerhalb der Pflegeversicherung gibt es solche Unterschiede.
Da können ambulante Pflegestationen in bestimmten Bundsländern ihre erbrachten Leistungen mit einem höheren Satz beim Patienten verrechnen, als in anderen. Der von der Pflegeversicherung gezahlte Betrag, bei gleicher Pflegestufe, ist jedoch überall in der BRD gleich. Ergo bekommen in manchen Bundesländern die Patienten weniger Leistung für das gleiche Geld, als in anderen!

Aber zurück zu den Ärzten: natürlich gibt es auch die Abzockermediziner, die jede kleine Möglichkeit in unserem Gesundheitssystem nutzen, um sich einen nicht ganz ehrlich erworbenen finanziellen Vorteil zu erschleichen. Natürlich gibt es auch immer noch die Ärzte, die dicke Villen, Segelschiff in der Karibik, etc. haben, aber das sind dann eher die Damen und Herren Chefärzte, die in einer Uniklinik beschäftigt sind oder aber die von Karin schon erwähnten Schönheitschirurgen oder Privatklinikbesitzer, aber weiß Gott nicht der Hausarzt/Internist um die Ecke. Da wird so mancher Handwerksmeister ein besseres Einkommen haben dürfen.



LG,
Christiane
Zwillinge...man gönnt sich ja sonst nichts!!!
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06.01.2010|12:14 | profila | 20
Re:Re:4000 Ärzte fehlen
aber weiß Gott nicht der Hausarzt/Internist um die Ecke. Da wird so mancher Handwerksmeister ein besseres Einkommen haben dürfen.
=)
=)
=)


Vertut euch da mal nicht:

Maischberger

Report Mainz

Leider finde ich die Fernsehdokumentation zum Thema "Auf dem Rücken der Patienten" nicht mehr, lief mal bei ARD oder ZDF. Es gibt nur noch das Begleitbuch unter dem Namen bei Amazon.
Wen die Sache noch tiefer interessiert kann bei Amazon auch mal unter dem Namen Jörg Blech gucken! Er ist Medizin-Journalist und hat schon vieles zum Thema "Raubmedizin" geschrieben, man bekommt Wut dabei.

Also; immer schön gesund bleiben!!!


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06.01.2010|13:50 | stucki | 21
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