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Schottland- Rundreise
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Re:Schottland- Rundreise
Jetzt war erst ein mal Platzsuche für die Nacht angesagt. Da der CP durch den aufgeweichten Rasen nicht infrage kam und auch im Ort flächendeckend „No Overnight Parking“ –Schilder standen fuhren wir 5 Km weiter zum Ardmair Point CP.
Ardmair Point
Der CP liegt auf einer Landzunge, umgeben von Bergen. Einfach nur schön und sehr ruhig. Außer uns standen nur 3 weitere Wohnmobile auf dem Platz. Auch das Wetter hatte erbarmen und am späten Nachmittag schien herrlich die Sonne. Wir holten das erste mal in Schottland die Campingstühle aus dem Womo und genossen den tollen Sonnenuntergang.
Als wir am nächsten Morgen erwachten, trauten wir unseren Augen kaum. Kein Regen prasselt auf das Womo-Dach, nein. Greller Sonnenschein und wolkenloser Himmel. Das mussten wir ausnutzen. Schnell war der Beschluss gefasst noch einen Tag hier stehen zu bleiben. Und es hat sich auch gelohnt. Den ganzen Tag Sonne, etwa 20 Grad, ein grandioser Blick auf die Berge und das Meer, schön mal ein Tag ohne Auto fahren
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24.03.2013|17:56 | berni046 | 9
Re:Schottland- Rundreise
Wer rastet der rostet, und schon ging es weiter. Jetzt richtig in die Highlands, dem bergigen Hochland im Norden Schottlands. Bizarre Felsen, baumlose Hochebenen, viele Seen und Hochmoore, fast menschenleer. Menschenleer, weil Anfang des 19. Jahrhunderts englische Gutsherren und schottische Clans die gesamten Highlands entvölkerten. Ansässige Bauern und Viehzüchter wurden enteignet und vertrieben. Die gewinnbringende Schafzucht war profitabler als Landwirtschaft. Viele Häuser und Höfe wurden zerstört, die Zeugen dieser Zeit sieht man heute noch.
Fast alle Straßen in den Highlands sind Single-Track Roads. Auf Single-Track Roads passen kaum zwei Autos nebeneinander und deshalb gibt es immer wieder Ausweichstellen (passing places). Wenn man sieht, dass einer entgegenkommt, dann sollte man immer versuchen in einen passing place zu fahren und in den Highlands sieht man den Gegenverkehr meist sehr früh. Hier gilt das Gesetz der Höflichkeit und die Schotten sind sehr höflich. Sobald sie ein Fahrzeug im Gegenverkehr sehen, halten sie an. Auch wenn es noch 2 Km weg ist.
Wer jetzt noch Lust hat in dieser schönen Einöde zu übernachten, kein Problem. Einen Platz zum schlafen findet man überall. Wir haben es auch getan. Weit oben in den Bergen, an einem kleinen See, weit und breit kein Haus. Nur unser Womo, wir zwei und eine grandiose Natur.

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24.03.2013|18:02 | berni046 | 10
Re:Schottland- Rundreise
Nach einer super ruhigen Nacht ging es weiter Richtung Norden. In Bettyhill trafen wir wieder auf das Meer. Ziel war erst einmal Thurso, eine kleine Stadt mit 7000 Einwohnern und gleich am Ortseingang ein Lidl-Markt. Wie schön, erst ein mal Vorräte aufbessern. Als Übernachtungsplatz hatten wir uns Dunnet Head ausgesucht. Dunnet Head ist der nördlichste Punkt des britischen Festlandes. Der Leuchtturm liegt 200 m über dem Meer und bei guter Sicht kann man die Orkney-Inseln sehen. Schnell erkannten wir, dass es mit übernachten hier nichts wird. Der extreme Sturm schüttelte unser Womo regelrecht durch. Aber wir machten wenigstens einen Spaziergang zu den mächtigen Klippen rechts vom Leuchtturm. Jetzt musste ein Ersatz für die Nacht her und so entschlossen wir uns das kleine Stück bis John o Groats zu fahren.-+
24.03.2013|18:33 | berni046 | 11
Re:Schottland- Rundreise
Im Jahre 1496 soll der Holländer Jan de Groot die Fährrechte zu den Orkney-Inseln erworben haben. De Groot verlangte für den Fährtransport einen Preis von vier Pence. Die damit verbundene Münze wurde als ein Groat bekannt. Diese Fährverbindung besteht noch heute. Täglich gibt es vom Hafen aus eine Schiff-Bus-Tour zu den Orkney-Inseln.
Der kleine CP John O´Groats Caravan and Camping Site ist schön angelegt mit tollem Rund-um-Blick. Das Wetter spielte auch mit, strahlender Sonnenschein und fast windstill. Nach einem schmackhaften Essen aus der Bordküche fielen wir in unsere Betten und redeten noch lange über unsere neu-erworbenen Eindrücke von Schottland.
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24.03.2013|20:15 | berni046 | 12
Re:Schottland- Rundreise
Gut ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen weiter. Immer an der Ostküste entlang über Wick, Helmsdale bis kurz vor Golspie. Hier befindet sich das für mich schönste und prunkvollste Castle Schottlands, Dunrobin Castle. Über 700 Jahre ist es im Besitz der Earls und Dukes of Sutherland. Aber es gibt auch negatives von diesem Märchenschloß zu berichten. Während der Clearances wurden in dieser Gegend die einfachen Leute besonders brutal von ihrem Land vertrieben, um das Land für die Schafzucht zu nutzen. Noch heute sind die Bewohner dieser Gegend nicht gut auf die Sutherlands zu sprechen.
Aber trotz alle dem lohnt sich eine Besichtigung auf jeden Fall. Das Castle hat sage und schreibe 189 Zimmer und bei einem Rundgang kann man viele von ihnen besichtigen. In jedem Zimmer stehen Angestellte, die sehr kompetent sind und sehr fachliche Auskünfte geben. Aber nicht nur das Castle ist sehenswert, auch der fantastisch angelegte Garten zum Meer hin ist eine Augenweide. Weiterhin befindet sich dort eine Falknerei und ein kleines Museum mit Jagd- Trophäen.
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24.03.2013|20:20 | berni046 | 13
Re:Schottland- Rundreise
Nach dem 5-stündigen Besichtigungsmarathon fuhren wir weiter zu unserem nächsten Übernachtungsplatz, Cromarty. Cromarty
Cromartry ist ein kleiner Ort und liegt zwischen Moray Firth und Cromarty Firth. Der Übernachtungsplatz ist gleich hinter dem kleinen Hafen am Rand einer großen Wiese, gleich am Leuchtturm. Bei unserer Ankunft standen viele Leute mit Fernglas und Fotoapparat am Ufer. Bald sahen auch wir, warum. Delphine. Etwa 10-15 Tiere tummelten sich in 300-400m Entfernung. Was für ein Empfang. Nach dem Abendessen wurde noch der kleine Ort erkundet und schon bald danach gingen die Lichter im Womo aus. Als wir am nächsten Morgen aufwachten, strahlender Sonnenschein und keine Wolke am Himmel. Wir entschlossen uns kurzerhand, noch einen Tag hier stehen zu bleiben. Am Vormittag versuchte ich mein Glück noch mal mit der Angel. Ohne großen Erfolg. Ein paar kleine Köhler, die heute noch schwimmen dürften, das war alles. Meine Frau hatte endlich mal Zeit, ein Buch zu lesen. Am Nachmittag saßen wir bei 22 Grad vor dem Womo und starrten auf das Wasser. Heute ließ sich kein Delphin blicken. Da hatten wir gestern wohl richtig Glück.
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24.03.2013|20:29 | berni046 | 14
Re:Schottland- Rundreise
Gut ausgeruht ging es am nächsten Morgen zur Malt Whisky Trail. Unser Hauptziel war Dufftown und die Glenfiddich-Distillery. Schon auf dem Weg dorthin viele Brennereien, die sich der Herstellung dieses hochprozentigen, goldenen Wassers verschrieben haben.
Dufftown ist ein kleiner Ort mit 1500 Einwohnern. Whisky wird hier seit 1823 gebrannt. Nicht weniger als 7 Distilleryn gibt es in dem kleinen Ort und deshalb wird Dufftown auch als Whisky-Hauptstadt bezeichnet.
Am Eingang der Glenfiddich- Distillery wartet ein großer kostenloser Parkplatz auf Besucher. In dem schön angelegten Besucherzentrum schlossen wir uns einer Führung an. Die nette Dame merkte schnell, dass wir die einzigen Deutschsprachigen sind; sie schlug vor, erst alles in englisch zu erklären und dann nur für uns zwei in deutsch. Fanden wir echt toll. Wir erfuhren sehr viele Details zur Whiskyherstellung. Natürlich durfte auch eine Verkostung nicht fehlen. Es gab 12, 15, und 18 Jahre gereiften. Den 21 und den 30 Jahre gereiften gab es natürlich nicht zu verkpsten. Diese Sorten konnte man im angrenzenden Shop käuflich erwerben. Eine Flasche 15-Jährigen haben wir auch mitgenommen und fortan gab es jeden Abend ein Gläschen echten Glenfiddich. Noch gut bei Sinnen «es gab ja nur winzige Schlucke» fuhren wir weiter nach Aberdeen. Wir fanden ein Plätzchen für die Nacht an der Straße zum Leuchtturm Aberdeen . Zwei Plätze stehen dort zur Auswahl, beide mit toller Sicht auf die aus- und einlaufenden Schiffe.
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24.03.2013|20:39 | berni046 | 15
Re:Schottland- Rundreise
Nach einer sehr ruhigen Nacht war unser nächstes Ziel das Balmoral Castle. Es wurde im Jahr 1390 erbaut und nach und nach immer mehr erweitert. Heute ist es Privatbesitz der Königin von England. Balmoral Castle soll heute einen Wert von 14 Mio. £ haben. Die königliche Familie denkt jedoch nicht über einen Verkauf nach, zumal Queen Elizabeth das Schloss sehr liebt und hier jedes Jahr ihren Sommerurlaub im August verbringt. Es muss ein tolles Schloss sein, gesehen haben wir nichts. Am Eingang standen zwei uniformierte Herren, die uns nett, aber rigoros abwiesen. Kann man nichts machen, schade. An Übernachten war hier auch nicht zu denken, überall Schilder „No Overnight Parking“. Gut, dass wir einen Ort vorher ein CP-Schild gesehen hatten. Also den kurzen Weg zurück nach Ballater CP Ballatar . Der CP liegt direkt an dem Fluss Dee und ist sehr gemütlich. Auch die Sanitäreinrichtungen sind außerordentlich gut.
Eigentlich wollten wir am nächsten Morgen weiter fahren, aber das tolle Wetter lud uns noch zu einem Ausruhtag ein.
Ballater ist ein kleiner Ort, nichts umwerfendes, außer: die „Old Royal Station“. Sie war Endhaltestelle für die königliche Bahnstrecke Aberdeen-Ballater. 1876 fuhr der erste Zug mit Königin Victoria (damalige Besitzerin von Balmoral Castle) hier ein. Viele royale Empfänge folgten. 1966 wurde der Bahnhof geschlossen und ist heute ein kleines nettes Museum.
Unser Urlaub neigte sich so langsam dem Ende. 4 Tage hatten wir noch bis zur Abfahrt der Fähre in Newcastle. Einen besonderen Leckerbissen hatten wir uns für das Ende unserer Rundreise gelassen. Edinburgh.
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24.03.2013|20:52 | berni046 | 16
Re:Schottland- Rundreise
Also fuhren wir morgens recht früh vom CP Ballater los. Erst ging es nach Braemar. Dort finden jährlich am ersten Wochenende im September die Highland-Games statt. Da waren wir 3 Wochen zu spät dran. Nach Braemar geht es dann steil nach oben in die Berge der
Grampian Mountains. Die höchsten Berge sind hier fast 1200 m hoch - für Schottland schon ganz gewaltig. Hier befindet sich auch Schottlands größtes Skigebiet. Schon bald nach der Passstraße geht es wieder bergab in Richtung Perth, das sicher auch einen Besuch verdient hätte. Aber leider drängt die Zeit etwas und wir fuhren direkt nach Edinburgh. Im Vorfeld hatten wir gelesen, dass es mit Stellplätzen nicht so doll bestellt ist. Wir beschlossen deshalb den CP CP Edinburgh anzufahren. Dazu ging es erst ein mal quer durch die ganze Stadt und das mitten im Berufsverkehr. Gut, dass wir schon das links fahren gewohnt waren und TOM-TOM erledigte den Rest. Was wir dann vorfanden war ein wirklich guter CP. An der Rezeption ist man total auf Edinburgh-Touristen eingestellt. Hier bekommt man sämtliche Infos für einen gelungenen Aufendhalt in Schottlands Hauptstadt.
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24.03.2013|21:04 | berni046 | 17
Re:Schottland- Rundreise
Für uns stand fest, dass wir uns auf jeden Fall das Edinburgh-Castle ansehen wollten. Also ging es am nächsten Morgen zur 300 m entfernten Bushaltestelle. Achtung, auch die Busse fahren links, unbedingt auf der richtigen Straßenseite auf den Bus warten und immer passend Geld für ein Tagesticket dabei haben. Es gibt kein Wechselgeld.
Angekommen am Castle - ooooh je - Menschen über Menschen. Aber Dank der riesigen Anlage gibt es nirgendwo Gedränge. Selbst in dem Gebäude mit den schottischen Krohnjuwelen, die man besichtigen konnte, war es einigermaßen erträglich. Mein Fazit zu diesem Castle: sehr sehenswert, vor allem auch der Blick vom Castle über die Stadt.
Nach 4 Std. hatten wir genug gesehen und hatten beschlossen noch einen Spaziergang durch die Royal Mile zu machen. In dieser Straße befindet sich alles, was ein gutbetuchtes Herz höher schlagen lässt. Vom angesagtesten Insider-Laden, historischen Gebäuden, Luxushotel bis zum urigsten Pup. Wir begnügten uns mit Letzterem. Ein letztes Essen in einem typisch britischen Pup. Nostalgie pur, aber irgendwie hatte das auch Stil. Noch einmal gab es Haggis und Guinness. Also, ich muss ganz ehrlich sagen: uns hat dieses Haggis geschmeckt. Am späten Nachmittag ging es dann etwas fußlahm zurück zum CP.

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24.03.2013|21:08 | berni046 | 18
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