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Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
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Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Ganz alte Steine
Veröffentlicht am 30. April 2014 von herrjeh99
30.04.2014 - Capua bis Paestum – 124 km (100.679)
Alte Steine in zwei Rationen – Nummer eins: das Amphitheater von Santa Maria Capua Vetere. Direkt am Übernachtungsparkplatz gelegen, waren wir gegen 9 Uhr die ersten Besucher. Im ersten Jahrhundert vor Christus erbaut ist das Theater dem Kolosseum in Rom recht ähnlich und auch fast genau so groß. Im Ursprung einmal über 40 m hoch und mit vier Rängen gebaut, sind heute noch die beiden unteren Ränge auf drei viertel des Rundes zu sehen. Dazu sind Gänge unterirdisch und innerhalb der Mauern teilweise erhalten, durch die Kämpfer und auch “wilde Tiere” ins Innere geführt worden, um dort ihre blutigen Kämpfe auszutragen. In den Jahrhunderten nach dem Bau wurden die Gebäude auch oft anderweitig genutzt, zum Beispiel als Kirche. Insgesamt sehenswert, auch, weil das Gelände mit einem kleinen Museum und einem modernen Eingangsbereich ergänzt wurde.
Danach starteten wir zunächst in Richtung Neapel. Eigentlich war der Vesuv das Ziel, wir wollten den Parkplatz auf halber Höhe ansteuern. Allerdings spielte das Wetter nicht mit, der Vulkan war zu allergrößten Teilen fast bis unten in Wolken gehüllt. Wir blieben auf der Autobahn und durchquerten den Großraum Neapel / Salerno mit einigen Ausblicken auf Häfen, Steilküsten und auf die Amalfi-Halbinsel. Letztere steuerten wir nicht an, die Panoramastraße rundherum ist für Womos gesperrt – und auch aus der Erinnerung mit dem Scudo, der nun wahrlich recht klein im Gegensatz zu unserem jetzigen Gefährt ist, verzichtete ich liebend gern auf diesen Versuch.
Ab Salerno ist die Autobahn mautfrei, dennoch verließen wir diese bald und fuhren parallel zur Küste direkt bis zum Nordeingang des Ausgrabungsgeländes von Paestum. Für 5 Euronen durften wir parken, die Übernachtung war dabei inbegriffen. Der hintere Teil des -von Norden kommend- zweiten Parkplatzes ist baumbestanden und nahezu ideal als Stellplatz (ohne V+E und ohne Strom) geeignet. Kaum sind die Tagestouristen verschwunden herrscht Stille, der Blick geht, je nach Stellplatz, auf die Berge des Cilento oder auf einen der Tempel.
Noch ältere Steine (bis zum sechsten Jahrhundert v.Chr. zurück) bot das Ausgrabungsgelände. Zuerst besuchten wir mit dem Kombi-ticket das Museum. Hier war besonders eine Sonderausstellung zum Thema “Farben” interessant. Wir sehen immer nur weiße (oder gelbe oder graue) alte Steine, wenn wir Tempel aus griechischer Zeit betrachten. Doch waren diese ehemals wirklich bunt. Die gezeigten Animationen wirkten zwar teilweise wie ein schlecht kolorierter Schwarz-Weiss-Film, dennoch sieht man vor allem die Tempel danach irgendwie anders, also bunter..
Wir schlenderten durch die Grundmauern alter Häuser (fast immer mit Atrium) und zwischen den drei teilweise gut erhaltenen Tempeln entlang, besichtigten das halbe Amphitheater und verbrachten danach einen ruhigen und völlig relaxten Restnachmittag im Womo.

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28.05.2014|11:56 | herrjeh99 | 5
Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Das Meer und ein “Parkplatz” mit Ziegen und Kühen
Veröffentlicht am 6. Mai 2014 von herrjeh99
01./02. Mai 2014 - Paestum – Santa Maria di Castellabate – Caselle in Pittari - 133 km (100.812)
Der erste Mai hatte am frühen Morgen noch nicht ganz begriffen, dass es a) Mai (= nicht mehr April!) und b) Feiertag ist. Es schüttete in der Nacht und am Morgen mehrfach heftigst, so dass wir gegen Morgen fluchtartig den Wiesenbereich des Parkplatzes in Paestum verließen. Die Angst uns festzufahren war unbegründet, offensichtlich besteht auch der Parkplatzuntergrund aus einer ausreichenden Menge an alten Steinen. Nach einem schnellen Frühstück war der Plan gefasst, weiter am Meer nach Süden und Ziel – möglichst ein Parkplatz mit befestigtem Untergrund. 35 km weiter in S. Maria di Castellabate war ein solcher gefunden. Den Sosta Camper nebenan ignorierten wir, und kaum hatten wir ordentlich eingeparkt, waren auch die letzten Tropfen des Regens verschwunden. Parkplatz mit Meerblick, Stühle raus, und die zunehmende Sonne genießen. Chris “bezahlte” für den Tag, der, “1.-Mai-würdig” von 11 –20 Uhr mit Sonnenschein pur verwöhnte, mit einem kleinen Sonnenstich. Ich bekam aus der “Tarnung” des Womos ein paar nette Geschichten vor die Linse und zu sehen: das Feiertagsverhalten von Italienern !

Erst wurde die technische Errungenschaft “Einwegkamera” ausgepackt, bestaunt, ausprobiert; danach ging es mit “kleinem Gepäck für immerhin 45 Minuten an den Strand.
Aber auch Unmengen von anderen Italienern zeigten uns, was Italiener gern tun: Straße bis zum Meer fahren, direkt bei Ankunft (gaaanz wichtig!) hupen, mit (oder auch ohne!) Aussteigen schauen, ob das Meer noch da ist und (je nach Auffassungsgabe) nach wenigen Sekunden oder auch mal einer halben Stunde (ja, es IST noch da!) wieder zurück düsen – mit heftigem Wenden und quietschenden Reifen (Mercedes Kompressor aus den 80er Jahren) oder hochtonigem Rückwärtsfahren (Fiat 500 L) – “bella figura” jedenfalls fast immer .
Auch der Morgen des 2. Mai ließ uns nicht lange schlafen, Bauarbeiter und Baumaschinen umzingelten uns mit dem schönsten Piepen, welches Baumaschinen beim (Rückwärts-)Fahren von sich geben können. Also – wieder 99 km weiter in Richtung Süden. Zunächst fanden wir nach einigen Kilometern Küstenstraße mit schönsten Blicken in Ascea am Meer noch eine gute V+E (kostenfrei), dann ging es über die Schnellstraße weiter bis kurz vor Sapri und dort ins Landesinnere in den Nationalpark Cilento.
Ein wunderschöner Wanderparkplatz, der, von Dylan bestaunt, auch Ziegen und später Kühen diente, wurde Stell- und Übernachtungsplatz.

Der Blick auf den Ort, während des Abendbrotes (“nur” in Olivenöl gebratenes Weißbrot, warme Tomatenstücken mit Zwiebel, Mortadella, Finocchina und Parmaschinken, dazu natürlich Rotwein) direkt aus dem Womo.

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28.05.2014|11:57 | herrjeh99 | 6
Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Der dritte Tag in Folge
Veröffentlicht am 6. Mai 2014 von herrjeh99
03.05.2014 - Caselle in Pittari nach Lamezia Terme - 290 km (101.102)
Besser gesagt war es der dritte Morgen in Folge, an dem wir, zumindest für Urlaubsverhältnisse, viel zu zeitig aus dem Bett getrieben wurden. Der traumhaft schöne Stellplatz war ein großes Wiesenstück – unverträglich mit der Tatsache, dass es seit drei Uhr morgens regnete, schüttete, kurz, den Platz komplett unter Wasser gesetzt hatte. Kurz vor sieben stand die Wiese bereits fünf Zentimeter tief unter Wasser….
Zum Glück hatten wir vorsorglich mit etwas Gefälle zur Straße hin eingeparkt, auch die Keile lagen als Anfahrhilfe passend – so kamen wir mit viel Glück und etwas Geschick ohne uns völlig festzufahren auf die Straße. Im Ort besuchten wir zum Frühstück bei weiterhin prasselndem Regen die örtliche Bar – und wurden in süddeutschem Akzent hinterm Tresen angesprochen . Ein nettes Gespräch verschönte uns das Frühstück, der Inhalt war nicht sooo prickelnd: “Dieses” Wetter, nämlich anderthalb Tage Regen und dann mal ein paar Stunden schön, wiederholte sich hier wohl schon seit Anfang April. Wir beschlossen also, erst mal das Gebirge wieder zu verlassen und einen Stellplatz für die nächsten Nächte zu suchen, der auf jeden Fall festen Untergrund hat!
Wir düsten auf der kostenfreien (teilweise bereits gut modernisierten, teilweise grottenschlechten) Autobahn gen Süden, Ziel Cosenza. Die Stadt soll wohl nicht ganz hässlich sein…. Eine Überprüfung konnte nicht stattfinden, die im Reiseführer genannten Womo-tauglichen Stellplätze waren überfüllt. Allerdings war es auch Samstagvormittag (auch hier fährt an selbigem die Landbevölkerung in die “große Stadt”…, außerdem fand irgendwo in der Nähe auch noch eine Hochzeit statt – kurz und schlecht – kein freier Fleck für uns.
So blieb uns als Ziel die Terme Caronte bei Lamezia, ein kostenfreier Parkplatz (mit asphaltiertem Untergrund!) als Ziel. V+E am Platz waren vorhanden, die Schwefelgerüche der Quellen störten uns kaum (auf das Bad im kostenfreien Schwefel-Wasser-Pool verzichteten wir) und so richteten wir uns dort ein und blieben auch gleich noch den ganzen Sonntag. (Zeitvertreib: Regen beobachten, abwechselnd mit Lesen, Regenpausen für kurze Spaziergänge nutzen…)

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28.05.2014|11:57 | herrjeh99 | 7
Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Tropea und blaues Meer
Veröffentlicht am 6. Mai 2014 von herrjeh99
05.05.2014 - 63 km (101.165) - Lamezia Terme nach Tropea
Mehr als ein ganzer Tag Nichts-Tun war genug, das Wetter noch nicht durchschlagend besser. Also – wie immer, weiter nach Süden und ab ans Meer. Tropea als eine der wenigen wirklich sehenswerten Städte an der Küste war das Ziel und wurde schnurstracks angesteuert. Am späten Vormittag rollten wir zum Hafen Tropeas, kurz davor zum “Lido di Nonna” und brauchten gar nicht weiter zu suchen – perfekt:

Sowohl der Blick zum Meer wie auch der Blick auf die Stadt auf dem Felsvorsprung überzeugten uns auf Anhieb zum Bleiben. Nach dem Mittag statten wir zunächst der Wallfahrtskirche Santa Maria dell’ Isola und dann dem Ort selber einen Besuch ab, schlenderten durch die Gassen, tranken einen Martini und beschlossen, mindestens noch einen weiteren Tag auf diesem Fleckchen zu bleiben – höchstwahrscheinlich auch der südlichste Fleck unserer Reise.

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28.05.2014|11:58 | herrjeh99 | 8
Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Strandtag und neue Himmelsrichtungen
Veröffentlicht am 16. Mai 2014 von herrjeh99
06.05.2014 - 0 km - Tropea
Ein Urlaubstag am Meer, wie er nicht schöner sein könnte. Sonne, Strand und Meer vor Augen, am Nachmittag ein Bummel durch Tropeas Altstadt – und wir hatten komplett fertig !
07.05.2014 - 226 km (101.391) - Tropea nach Marina di Amendolara
Gleich zwei Himmelsrichtungen änderten wir heute. Zunächst starteten wir in Richtung Norden, womit Tropea definitiv der südlichste Punkt der Reise bleiben wird. Über die Autobahn nach Cosenza (zum Einkaufen, auf einen neuen Anlauf zur Stadtbesichtigung hatten wir keine Lust) ging es zum Südrand des Pollinogebirges, um dort auch noch die Küste zu wechseln. An der Ostküste war Sibari unser Ziel, allerdings war der anvisierte Strandparkplatz zur Baustelle mutiert.Somit fuhren wir noch ein Stück weiter am Ionischen Meer in Richtung Taranto und fanden in Marina di Amendolara ein schönes Fleckchen (Bilder sind vom nächsten Morgen), zwar am Straßenrand, aber dennoch direkt hinterm Meer mit Blick auf selbiges. Den Tag beendete ein Strandspaziergang, wobei die “Korngröße” die Mikro- oder Millimeter etwas überschritt und eher im Bereich kleiner bis mittelgroßer Melonen anzusiedeln war.
Die zum Abendessen gerösteten Auberginen und Zucchini zeigten uns, wie frisches Gemüse eigentlich schmecken sollte – und dass das, was man im D-land unter diesen Begriffen kauft mit dem Original nicht sehr viel (eher “nichts” zu tun hat.
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28.05.2014|11:59 | herrjeh99 | 9
Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Alte Steine (schon wieder ; -)) und lecker Wein
Veröffentlicht am 16. Mai 2014 von herrjeh99
08.05.2014 - 194 km (101.585) - nach Lecce

Nach ruhiger Nacht starten wir zeitig, um dem “Absatz” des italienischen Stiefels unseren Besuch abzustatten. Wir verließen Kalabrien, streiften die Basilikata und kamen schließlich nach Apulien. Taranto im gleichnamigen Golf besichtigten wir nur von der Tangenziale aus, Häfen und Öl- und Schwerindustrie waren nicht wirklich einladend. Unser erstes Ziel war Grottaglia. Wahrscheinlich klang der Reiseführer wie “idyllische kleine Stadt” mit vielen Töpferwerkstätten – oder wir waren einfach nur zur falschen Zeit, nämlich der mittäglichen Rushhour, da – kurz und gut gefiel es uns gar nicht und so ging es schnell weiter.
Das nächste Ziel war mehr kulinarisch oder besser vinophil geprägt und ein “Treffer”. Manduria hat alte Steine, Ausgrabungen und eine wohl nie versiegende Quelle – besser als jedes Wasser sind aber Primitivo und Negroamaro. Der “Primitivo de Manduria” hat hier ein eigenes Museum, und in selbigem gibt es zwar ein paar alte Fässer anzuschauen, aber eben auch eine echte “Weintankstelle”. Große Edelstahltanks, daran Zapfsäulen für rot und weiß, trocken oder prickelnd…. Die Einheimischen kommen mit Plast- oder Glasgefäßen zum Abfüllen. Wir verkosten und kaufen dann, Womo-tauglich im Bag-in-Box. Der Preis ist vollständig unschlagbar (5, 90 Euro für 3 Liter), die Qualität ausgezeichnet. So bekommt unser Womo das eine oder andere Kilo Übergewicht, zumal auch noch 10 Liter Olivenöl gebunkert werden.
Dann geht’s schnell nach Lecce, außerhalb der Stadtmauer findet sich ein Park- und Übernachtungsplatz, der zwar sicher nicht völlig ruhig sein wird, dafür keine 300 m von der Altstadt entfernt ist. In dieser drehen wir eine spätnachmittägliche Runde:

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28.05.2014|11:59 | herrjeh99 | 10
Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Otranto und schöne Flecken am Ionischen Meer
Veröffentlicht am 16. Mai 2014 von herrjeh99
09.05.2014 - 80 km (101.665) - Otranto und Strände in der Nähe
Am Vormittag bummelten wir noch einmal durch Lecce – der Eindruck der Stadt ist ein ganz anderer. Die barocken Gebäude strahlen nicht mehr in angenehmen Gelb, sondern fast gleißend weiß. Auch ist der Trubel ein anderer, verbreiten ihn doch nun in erster Linie Touristen und nicht wie gestern Abend die Einheimischen. Gegen Mittag starten wir wieder in Richtung Küste, um zunächst in Acája mit Kanister und Gießkanne unsere Wasservorräte aufzufüllen und dann in Torre dell’Orso direkt hinterm Meer Mittagspause zu machen:

Weiter ging es nach Otranto, dem südlichsten Punkt auf dem Absatz des Stiefels, den wir erreichen wollten. Die Parkplatzsuche war zunächst etwas nervenaufreibend, endete in einem Wohngebiet, allerdings überraschenderweise dann recht nah am “Ortsstrand” und in unmittelbarer Nähe der Altstadt. Vorbei an angelegten Strandpromenaden folgten wir der Richtung, die der Blick zum Campanile in der Altstadt vorgab. Selbige ist schwer befestigt und sehr wehrhaft, im Inneren auch wieder mit schönen Gebäuden aus gelben Tuffstein. Natürlich besahen wir uns neben dem Glockenturm und einigen weiteren Kirchen die Basilika mit dem berühmten Mosaik-Fußboden. Leider wird die Stadt von Scharen von Touristen, oft Schulklassen, “heimgesucht”, so dass die Atmosphäre in den Kirchen nicht wirklich “feierlich” ist. Nach unserer Besichtigungsrunde “flüchten” wir vor den Menschenmengen ans Meer einige Kilometer nördlich und finden diesen wunderbaren (Übernachtungs-)Platz in Torre Specchia Rugerri:

10.05.2014 - 0 km
Der Platz gefiel uns zu gut, um nicht noch einen völlig faulen Tag hier zuzubringen. Aber dafür heißt das Ganze ja auch Urlaub. Außerdem ist das Wetter nun langsam im sommerlichen Bereich angekommen, wir müssen aufpassen, bei der frischen Brise am Meer nicht zu verbrennen.

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28.05.2014|12:00 | herrjeh99 | 11
Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Zipfelmützenhäuser (ital.: “Trullo”, Mehrzahl: “Trulli”)
Veröffentlicht am 16. Mai 2014 von herrjeh99
12.05.2014 - 79 km (101.854) - Ostuni nach Putignano
Auch in Ostuni begann der Tag mit einer kleinen Runde durch die Stadt, Frühstück und der(erfolglosen) Suche nach WiFi. Das Trulligebiet war unser nächstes Ziel, doch zunächst galt es wieder einmal, Weinvorräte zu ergänzen. Wir fuhren also nach Locorotondo, eine ebenfalls weiße Stadt am Berg, aber lange nicht so touristisch wie Ostuni. Die örtliche Cantina Sociale ist bekannt für ihren guten Weißwein, von dem wir auch hier ein Womo-freundliches 5-Liter-Bag-in-Box mitnahmen. Zur Ortsbesichtigung durften wir das Auto auf dem Gelände der Weinkellerei stehen lassen.
Weiter ging die Fahrt ins bekannte Alberobello mit einem Stadtteil, der ausschließlich aus Trulli besteht, inklusive Kirche. Die Parkplatzsuche war wie gewohnt schwierig, der Parkplatz teuer, aber auch nicht weit außerhalb der Stadt. Zunächst folgten wir den Touris, fanden dann aber noch viele schöne Stellen. Bemerkenswert und symptomatisch für die vielen Besucher ist, dass das überwiegende Interesse nur an den Häusern in der typischen Trulli-Form besteht, in denen Andenken- und Kitschläden beheimatet sind (linkes Bild). Keine hundert Meter entfernt der einschlägigen Besuchermeilen sind die Trulli genauso sehenswert, die Gassen aber menschenleer (rechtes Bild):

Vom gegenüberliegenden Stadtteil (fast ohne Besucher) hat man dann die schönsten Blicke (links), dort sind die Trulli dann auch ganz normal bewohnt (rechts):

Unseren Übernachtungsplatz fanden wir in Putignano, direkt neben einem Trullo, der uns am nächsten Tag Zugang zur italienischen Unterwelt gewähren sollte…

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28.05.2014|12:00 | herrjeh99 | 12
Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Durch die Gravina zu den Sassi von Matera
Veröffentlicht am 16. Mai 2014 von herrjeh99
13.05.2014 - 158 km (102.012) - zum Castel del Monte
En ereignisreicher Tag lag vor uns. Von der Unterwelt Italiens zu den Höhlen von Matera weiter zum alten Friedrich (dem II.) und seinem “Jagdschloss” Castel del Monte.
Am Morgen besuchten wir die Grotte von Putignano. Die Tropfsteinhöhle ist schwer beeindruckend – als Thüringer sind einem Stalagmiten und Stalagtiten durchaus bekannt (Feengrotten!). Hier sind sie aber ohne jedes Anstrahlen farbig. Dies liegt an der roten Erde der Puglia (Apuliens) und ist einmalig in Europa. Ebenfalls außergewöhnlich ist, dass die Höhle zu einem großen Teil nur einen (!) Meter unter der Erdoberfläche ist. “All das, was Sie hier sehen, dürfte wissenschaftlich betrachtet hier gar nicht sein!” – erklärt uns der Höhlenforscher und –führer. Er kann nur italienisch, die Zuhörer sprechen deutsch (bzw. österreichisch ) und Chris übersetzt fleißig. Nach einer wirklich interessanten Führung mit Herzblut (der gute Mann ist Unterweltler mit Leib und Seele) fahren wir weiter nach Matera. Dort ist die Unterwelt nur halb unterirdisch….
Kurz vor Matera quälen wir unser Womo auf ein Hochplateau. Zunächst statten wir dem Infopunkt einen Besuch ab, danach fahren wir bis an den Rand des Canyons, durch den der Fluss “Gravina” fließt. Direkt gegenüber von Matera haben wir schöne Blicke in das tief eingeschnittene Tal und auf die gegenüberliegende Stadt mit den “Sassi” – Höhlenwohnungen am Rande der Schlucht, in die Felsen gehauen.
Nach dem Mittag machen wir uns auf zu einer “kleinen” Wanderung. Zunächst betrachteten wir einige der diesseitigen Höhlen, dann marschierten wir entlang eines teilweise schmalen, direkt zwischen Felsen und Höhlen auf der einen Seite und Abgründen auf der anderen Seite gelegenen Pfades. Später ging es abwärts, über Steine durch den Fluss, um auf der anderen Flanke des Tals nach Matera in die Stadt aufzusteigen. Dort besichtigten wir die Höhlenwohnungen, Kirchen im Fels und Schnee-Aufbewahrungs-Höhlen; kurz, die teilweise schon wieder zum Leben erweckte Höhlenstadt.


Nach einer Espresso-Pause ging es wieder retour mit dem Vermerk auf der “internen To-Do-Liste”, hier noch einmal mit mehr Zeit herzukommen. Die Versuche, in Richtung Castel del Monte einen vernünftigen Stellplatz zu bekommen scheiterten, so dass wir direkt bis zum Kastell des alten Staufers Friedrich II. fuhren. Kurz vorm offiziellen Parkplatz fanden wir an einer Kirche einen ruhigen Stellplatz für die Nacht….
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28.05.2014|12:01 | herrjeh99 | 13
Re:Italien - Einmal rundherum - 24.04. - 25.05.2014
Ostuni
Veröffentlicht am 16. Mai 2014 von herrjeh99
11.05.2014 - 110 km (101.775) - Ostuni
Tagesziel war die weiße Stadt Ostuni, vorher wollten wir aber noch ein altes Kloster anschauen. Über den Stadtring von Lecce erreichten wir Santa Maria di Cerrate, eine ehemalige Klosterkirche. Das Gelände wird von einem Umwelt-Fond betreut, neben der Klosterkirche gehört noch ein kleines sehenswertes Museum dazu.
Die Klosterkirche ist erst vor wenigen Jahren wieder teilweise saniert worden. Offensichtlich nicht mehr als solche genutzt, sind im Inneren wunderschöne Fresken in den Bögen der Zwischenwände zu bestaunen. Auch an den Wänden verzaubern mehr oder weniger vollständige Malereien das Auge. Glücklicherweise wurde hier im Gegensatz zur sonst oft vorherrschenden Praxis nicht auf Teufel komm raus saniert. Vollständig Erhaltenes wurde teilweise restauriert, Unvollständiges blieb Fragment. Das Museum war recht klein und zeigte Gebrauchsgegenstände aus alten Zeiten, ohne historisch korrekt sein zu wollen. Neben Alltagsgegenständen waren auch beeindruckende Korn- und Olivenmühlen zu sehen.
Unterwegs war endlich einmal Zeit und Gelegenheit, ein paar Straßenrandbilder zu machen. Nein, nicht die Damen des “Gewerbes”, die, immer dunkelhäutig, oft an den Straßenrändern, auf “bedürftige” LKW-Lenker warten, sondern eine noch viel häufiger auftretende Erscheinung:

Weiß, gelb, blau, orange, rot, violett – in allen erdenklichen Farben blüht es zwischen Oliven, an Wiesen, eigentlich an jedem Straßenrand. Erkenntnis dazu: Nie wieder im Herbst nach Italien!
Weiter ging es Richtung Norden nach Ostuni. Zwischen schier endlosen Olivenhainen (eher Oliven-Felder, teilweise wird die Erde um die Olivenbäume wie Ackerland bearbeitet) war die weiße Stadt auf einem Hügel schon weithin sichtbar. Nach dem üblichen Gekurve durch für ein Womo viel zu enge Gassen fanden wir direkt unterhalb der Stadt schließlich einen Parkplatz mit V+E, kostenfrei (außer Mitte Juni bis Mitte September) und mit schönem Blick zur Stadt hinauf und in die andere Richtung übers Land.
Da die Temperaturen mittlerweile in der Mittagszeit die 25-Grad-Marke deutlich überschritten, hielten wir zunächst erst einmal ausgiebig Siesta, immer die Stadt “im Blick”.
Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf zur Stadtbesichtigung. Ein schöner Treppen-Aufgang vom Parkplatz zur Altstadt führte uns zur Piazza della Liberta, dem Hauptplatz (mit Tourist-Info). Von dort aus schlenderten wir durch enge Gassen, versuchten nicht immer im Touristenstrom mit zu schwimmen und fanden so einige schöne Einblicke in schmale Durchgänge und immer wieder auf Treppen auf- und abwärts. Die Kathedrale beeindruckte auch hier wieder in gelbem Tuffstein mit einem schönem Portal und barocken Verzierungen. Nicht verwundert waren wir über alte Männer, die zu den Plätzen offensichtlich gehören wie die Steinplatten auf dem Fußboden, und nur wenig über irische Pubs in süditalienischen Gässchen….

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28.05.2014|12:02 | herrjeh99 | 14
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