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Wetterchaos, gesperrte Autobahnen und Pässe


 Frau Holle stellte mehrere Rekorde auf

So wurden laut MeteoSchweiz in Einsiedeln mit 46 Zentimetern und in Langnau im Emmental mit 27 Zentimetern Werte gemessen, wie sie in einem Monat Oktober noch nie aufgetreten sind.
Sogar am Hauptsitz von MeteoSchweiz, auf dem Zürichberg, lag auf einer Höhe von 556 Metern über Meer am Donnerstagmorgen eine Schneedecke von 20 Zentimetern. Diese Neuschneemenge übertrifft den bisherigen Maximalwert von 14 Zentimetern vom 27. Oktober 1939 bei weitem. Die Statistik von MeteoSchweiz reicht bis ins Jahr 1931 zurück. Ganze 53 Zentimeter Neuschnee innerhalb von 24 Stunden wurden zudem in Andermatt gemessen. Dort ist die Schneedecke bereits 71 Zentimeter dick.

Ausgelöst wurden die Rekord-Schneemengen durch eine über der Schweiz stationäre Luftmassengrenze. Seit Beginn des Ereignisses sind auf der Alpensüdseite 100 bis 125 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, im Gebiet des San Bernardino waren es um die 150 Liter und im oberen Maggiatal sogar gegen 180 Liter pro Quadratmeter.

100 Zentimeter Schnee auf der Göscheneralp

Nördlich der Alpen wurden laut MeteoSchweiz folgende Niederschlagsmengen registriert: Im Gebiet Domleschg - Surselva - Urnerland - Obwalden 70 bis 100 Liter pro Quadratmeter und in der gesamten Deutschschweiz 30 bis 60 Liter. Verantwortlich für das Absinken der Schneefallgrenze bis in tiefste Lagen waren einerseits die Nachtabkühlung und anderseits vor allem die hohe Intensität der Niederschläge.

So wurden am Donnerstagmorgen für den Oktober extreme 24-Stunden-Neuschneemengen gemessen: Neben den Rekordwerten in Einsiedeln, Langnau und am Standort von MeteoSchweiz wurden beispielsweise in Ulrichen 40 Zentimeter sowie in Grächen und Gstaad je 32 Zentimeter gemessen. In höheren Berglagen wurden auf der Göscheneralp 100 Zentimeter, in der Region Grindelwald-Rosenlaui 60 Zentimeter, im Gebiet Haslital bis Schwyz an diversen Orten 50 bis 55 Zentimeter Neuschnee gemessen.

Schneeschmelze am Wochende

Die Niederschläge liessen am Donnerstag nach. In Verbindung mit einer Warmfront aus Südwesten werden auf Freitag erneut Niederschläge erwartet, allerdings deutlich weniger. In den westlichen Alpen dürften es zehn bis 15 Liter pro Quadratmeter sein, am Alpensüdhang weitere 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter, am zentralen und östlichen Alpennordhang wird dagegen kaum Regen erwartet. Da die Schneefallgrenze wieder ansteigt, dürfte es mit der sich anbahnenden Föhnlage zum Beginn des Wochenendes zu einer starken Schneeschmelze kommen.

Schnee zwingt Bahn in die Knie

Der massive Schneefall führte vor allem auf dem Schienennetz zu massiven Unterbrüchen und Verspätungen. Ursache waren in erster Linie Bäume, die unter der schweren Nassschneelast auf Fahrleitungen stürzten. Die SBB riefen die Pendler auf, ihre Reise wenn immer möglich später anzutreten oder mehr Zeit für den Arbeitsweg einzuberechnen. So waren um 07.00 Uhr die Strecken Oberglatt - Niederwenigen, Effretikon - Fehraltorf, Safenwil - Zofingen, Zürich - Altstetten - Affoltern, Spiez - Interlaken und Schaffhausen - Singen unterbrochen. Im gesamten Zürcher S-Bahn-Netz herrschte ein einziges Chaos. Betroffen waren auch die Strecken Arth-Goldau, Göschenen und Brig. Die Matterhorn Gotthard Bahn musste den Autoverlads an der Furka einstellen. Um 09.00 Uhr meldeten die SBB eine Normalisierung, kurz vor Mittag lief der Bahnbetrieb wieder weitgehend normal.

Dutzende Autounfälle

Ebenso prekär gestaltete sich die Lage auf dem Strassennetz, wo am Donnerstagmorgen die Schneeräumequipen im Grosseinsatz standen. Auf den schneeglatten Strassen kam es vor allem wegen nicht angepasster Geschwindigkeit zu weit über hundert Unfällen. 67 Unfälle ereigneten sich allein im Kanton Zürich, wobei vier Menschen verletzt wurden. 122 Meldungen wegen Störungen vor allem durch umgestürzte Bäume gingen ein. Im Kanton Zug staute sich der Verkehr wegen Sperrung des Hirzels auf der Verbindungsachse der A4 von Luzern nach Zürich. Im Kanton Luzern wurden drei Verkehrsteilnehmer bei Unfällen verletzt. 80 Meldungen wegen umgestürzter Bäume gingen ein.

Gesperrte Autobahnen

Auf dem vollständig schneebedeckten Bündner Strassennetz wurde bis in den Nachmittag hinein mit Unterbrüchen gerechnet. Die Nationalstrasse A13 und die Kantonsstrasse waren Mitte des Morgens zwischen Sufers und Hinterrhein weiterhin für jeglichen Verkehr gesperrt. Auf der San Bernardino-Route wurde der Schwerverkehr auf der Nordseite bereits in Thusis und auf der Südseite in Mesocco angehalten. Phase rot galt für den ganzen Donnerstag auch auf der Nord-Süd-Achse über den Gotthard, wobei die mit 120 Lastwagen besetzten Stauräume im Laufe des Tages entleert werden sollten.

Im Kanton Bern gab es 17 Verkehrsunfälle. Eine Person wurde schwer verletzt. Rund 170 Meldungen wegen umgestürzter Bäume oder herabfallender grosser Äste gingen ein. Im Berner Obrland machten sich zum Teil ganze Kuhherden auf Wanderschaft, nachdem Schnee Zäune niedergedrückt hatte. Störungen durch Unfälle und umgestürzte Bäume meldeten auch die Kantone Uri, Schwyz, Thurgau und das Baselbiet.

Pässe gesperrt

Laut viasuisse waren die Strassen am Donnerstagmorgen fast überall auf der Alpennordseite schneebedeckt. Vorübergehend gesperrt wurden die Pässe Albula, Forcola di Livigno, Gotthard, Lukmanier, San Bernardino und Splügen. Schneebedeckt waren Bernina, Flüela, Julier, Lenzerheide Maloja, Ofen, Simplon, Umbrail und Wolfgang sowie die Zufahrt zum Gotthard in Göschen. Wintersperre haben bereits Furka, Grimsel, Grosser St. Bernhard, Klausen, Nufenen, Oberalp, Pragel und Susten.


~womo66~fritz14~fritz~, 2008-10-30

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