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ukitesfrnlseDie Adria entlang bis Castel del Monte


 Die Hauptsaison ist vorbei, die Ferien sind zu Ende, und die Pensionisten sind wieder unterwegs. Unsere Reise führt uns wieder nach Italien, wir wollen diesmal ein paar Sehenswürdigkeiten der Adriaküste in Augenschein nehmen.
Dienstag, 02.9.08: Es geht los, um 9 Uhr vormittags verlassen wir Puchberg. Im Naturpark Malborghetto (N46 30.316 E13 26.528) gönnen wir uns und vor allem unserem Hund eine längere Pause. Am späten Nachmittag erreichen wir den Stellplatz in Spilimbergo (N46 06.520 E12 54.265). Wir sind diesmal ganz allein; kein anderes WOMO ist zu sehen, was eigentlich sehr selten vorkommt.
Mittwoch, 03.09.08: Am nächsten Tag fahren wir nach Portobuffolè (N45 50.922 E12 32.124); das ist eine nette kleine Stadt im Bezirk Trient auf dem Weg in den Süden. Es ist schrecklich heiß an diesem Tag, und so vergeht uns jegliche Lust auf weitere Besichtigungen. Wir stauen uns an Venedig vorbei und erreichen so gegen 14 Uhr Abbazia di Pomposa (N44 50.040 E12 10.670). Diese mittelalterliche Abtei liegt direkt an der Strada Romea und lädt uns immer wieder zu einer kurzen Rast ein. Für Musiker ist vielleicht interessant, dass der Mönch Guido von Arezzo hier im 11. Jhdt. die Grundlagen der heutigen Notenschrift erfunden hat.
Wir wollten an diesem Tag noch Comacchio besuchen, aber es ist einfach zu heiß. So fahren wir weiter bis Casal Borsetti. Auf dem CP Adria (N44 33.537 E12 16.797) finden wir ein schattiges Plätzchen und werden dort einige Tage bleiben. Der Platz ist durch einen schmalen Pinienwald vom Strand getrennt.
Sonntag, 07.09.08: Auf dem CP herrscht geschäftiges Treiben: Die Dauercamper müssen zusammenpacken und ihre Sommerwohnung für ein halbes Jahr schließen. Gott sei Dank ist es heute etwas bewölkt, und so brechen wir zur nächsten Besichtigung auf. Schon nach wenigen Kilometern erreichen wir Ravenna. Das Verkehrsaufkommen ist wie üblich an Sonntagen recht dürftig, und beim Mausoleo di Teodorico (Eintritt € 3.-) gibt es jede Menge Parkplätze (N44 25.454 E12 12.514). Der monumentale Bau wurde wahrscheinlich noch von Theoderich (520) in Auftrag gegeben. Über eine Außentreppe gelangt man in das Obergeschoß, dort steht in der Mitte eine große Porphyrwanne, in der vielleicht Theoderich aufgebahrt lag. Seine Gebeine sind heute verschollen.
Etwas außerhalb von Ravenna steht die Basilica Sant’Apollinare in Classe (N44 22.818 E12 13.914). Weithin sichtbar steht sie nahe der Schnellstraße nach Marina di Ravenna. Die Kirche ist bis auf einige Sarkophage fast leer. Die wunderschönen Mosaiken in der Apsis stellen in ausdrucksvollen Symbolen Christus als Erlöser sowie die Verklärung Christi dar und rechtfertigen auf jeden Fall den Eintritt von € 3.-.
Wir fahren dann weiter auf der SS16 bis Cervia und bleiben noch ein paar Tage auf dem CP Adriatico (N44 14.856 E12 21.541).
Auch hier stehen die Zeichen auf Aufbruch; überall wird geputzt und weggeräumt. Der Platz schließt am Wochenende seine Pforten und geht in die Winterpause.
Am Donnerstag, 11.09.08, geht’s auch für uns wieder weiter. Wir brechen relativ zeitig auf, denn wir wollen im Einkaufszentrum in Gatteo a Mare unsere Vorräte auffüllen.
Nach dem Einkauf fahren wir weiter bis Jesi; wir nehmen diesmal die Autobahn, denn die SS16 ist einfach zu stressig. Wer nicht unbedingt in Rimini, Pesaro oder Fano bleiben will und den Verkehr durch diese Städte kennt, meidet besser die Küste. Bei Ancona Nord verlassen wir die Autobahn, und bald darauf stehen wir auf dem Stellplatz (N43 31.129 E13 14.501) in Jesi. Mit einem Lift geht es hinauf zur Altstadt, die von vielen Renaissancebauten geprägt ist. Der Corso Matteotti lädt zum Schlendern ein und führt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Jesi ist eigentlich bekannt durch die so genannte „Öffentliche Geburt“: Konstanze, die Gattin von Heinrich VI. (Sohn des berühmten Friedrich Barbarossa) war mit ihren 42 Jahren bereits zu alt zum Kinderkriegen. Um die Echtheit der Schwangerschaft und somit die Legitimität des Nachfolgers zu beweisen, gebar sie ihren einzigen Sohn in aller Öffentlichkeit auf der heutigen Piazza Federico. Friedrich II. von Hohenstaufen wurde später König von Sizilien und ab 1220 Kaiser des Römischen Reiches.
Es ist schrecklich heiß an diesem Tag, und wir sind vollkommen durchgeschwitzt. Wir haben keine Lust auf dem wenig einladenden Stellplatz zu übernachten, wir brauchen einen CP mit ordentlichen Sanitärgebäuden. Wir ziehen den Campingführer zu Rate und finden nur wenige Kilometer nördlich von Jesi, in Ostra (N43 36.582 E13 09.230) einen Platz. Dieser Platz erweist sich als echter Glücksgriff: keine Leute, freundlicher Betreiber, saubere Sanitäranlagen und ein wunderschöner Ortskern in Gehdistanz.
Samstag, 13.09.08: Das Wetter hat umgeschlagen, Regen zieht auf. Wir fahren über Cingoli weiter in den Süden. Cingoli verdankt seinen Beinamen „Balkon der Marken“ seiner exponierten Lage auf 600m Höhe. Normalerweise hat man dort die beste Aussicht der ganzen Gegend. Nicht so an diesem Tag; Regen zieht auf, und mit der Fernsicht ist’s vorbei. Wir bummeln ein bisschen durch den verschlafenen Ort, trinken auf der Piazza am höchsten Punkt des Ortes einen Cappuccino und zittern uns dann wieder aus der Stadt heraus. Der alte Stadtkern ist wirklich nichts für Wohnmobile, kaum Parkplätze und enge, verparkte Straßen. Irgendwie kommen wir dann doch aus der Stadt heraus und fahren Richtung Recanati. Eine Besichtigung können wir uns aber schenken, es hat heftig zu regnen begonnen. Wir fahren die wenigen Kilometer bis Loreto weiter und stellen uns dort auf den offiziellen Stellplatz. Der Platz ist nicht schlecht, denn von dort führt ein Schrägaufzug direkt hinauf in die Altstadt. Es regnet noch immer heftig, und daher sind nur wenig Leute unterwegs. Auch die unvermeidlichen „Devotionalienstandln“ haben alle geschlossen, und wir können uns gar nicht vorstellen, dass jährlich über 1 Million Pilger den Weg zur berühmten Santa Casa finden. Der Legende nach wurde Maria in der Santa Casa geboren, und Jesus soll hier seine Kindheit verbracht haben. Weil im 13. Jahrhundert Nazareth in islamische Hände gefallen war, brachten vier Engel das „Heilige Haus“ an die Adriaküste. Tatsächlich jedoch dürfte eine Familie Angeli drei Wände des Hauses aus Nazareth in den Hafen von Ancona transportiert haben. Das Städtchen Loreto wurde dann vom Papst als endgültiger Standort erwählt. Im 15. und 16. Jahrhundert errichtete man dann zum Schutz um und über die Santa Casa eine mächtige Basilika, an der viele bedeutende Renaissance- Architekten mitwirkten. Das Kircheninnere und die Marmorverkleidung der Santa Casa sind wirklich eindrucksvoll, das Innere der Santa Casa beherbergt die Statue der Madonna mit dem Kind.
Der Besuch der Basilika dauert doch seine Zeit, und als wir wieder ins Freie kommen, haben sich die Regenwolken gänzlich verzogen. Die riesige Piazza erstrahlt zur Freude aller Fotografen wieder in glänzendem Sonnenlicht. Der Platz füllt sich mit Menschenmassen, die Souvenirgeschäfte öffnen wieder, und wir genießen im schönsten Kaffeehaus am Platz ein leckeres Eis.
So gegen 4 Uhr nachmittags verlassen wir dann wieder Loreto und fahren auf der A14 bis nach Giulianova. Auf dem CP Holiday (N42 46.652 E13 57.211) finden wir bald einen Platz und lassen den Tag bei einer guten Flasche „Valdo“ ausklingen.
In der Nacht von Montag auf Dienstag schlägt das Wetter wirklich um, es regnet in Strömen, und es wird auch noch kalt. Uns hält nichts mehr, und wir fahren weiter in den Süden. Das Wetter wird während der Fahrt etwas besser, und so machen wir bei Chieti einen kleinen Umweg nach Manoppello. In dem kleinen Ort ist in einer Wallfahrtskirche das so genannte „Volto Santo“, das Heilige Tuch mit dem Antlitz Christi beherbergt. Und tatsächlich, man sieht auf dem kleinen Tuch über dem Altar das Gesicht eines bärtigen Mannes. In Manoppello sagt man, dass diese wertvolle Reliquie bereits 1506 in dieses abgelegene Abruzzendorf gebracht worden sei. 2006 wurde hier auch 500 Jahre „Volto Santo“ gefeiert, und kein Geringerer als Papst Benedikt XVI. pilgerte am 1.September zur Wallfahrtskirche.
Nach einer kurzen Rast fahren wir weiter und erreichen gegen Nachmittag den Gargano. Unser Ziel ist der CP 5 Stelle in Foce Varano. Wir sind richtig entsetzt, als wir den Platz sehen. Wie dieser Platz seine Bewertung erhalten hat, ist uns schleierhaft; hier bleiben wir keine Minute. Wir fahren weiter bis Vieste und bleiben dann auf dem CP „Oriente Centro Vacanze“(N41 54.827 E16 07.163). Der Platz ist in Ordnung, Preis o.k., und gleich gegenüber der Einfahrt befindet sich ein Supermarkt.
Donnerstag, 18.09.08: Wir fahren weiter in den Süden. Bei Vieste versäumen wir wahrscheinlich die richtige Abzweigung Richtung Manfredonia, wir verirren uns auf die SS89 und fahren durch den Parco Nationale Del Gargano. Wie sich einige Zeit später herausstellt, haben wir eigentlich Glück, denn die Straße ist zwar ziemlich eng und kurvig, doch die Fahrt ist wunderschön, und zwischendurch finden wir herrliche Rastplätze.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Canne della Battaglia (N41 17.702 E16 09.293). Dieser Ort war 216 v. Ch. Schauplatz der berühmten Schlacht, in der Hannibal die Römer besiegte. Heute sind dort ein kleines Museum und Ruinen einer mittelalterlichen Grabstätte und eines Dorfes zu sehen.
Von Canne della Battaglia sind es nur wenige Kilometer bis Barletta. Die Stadt war einst sehr bedeutend, da von hier die Kreuzfahrer Richtung Osten aufbrachen. Leider war kein Parkplatz zu finden, so mussten wir unverrichteter Dinge weiter fahren. Wir werden einen Besuch später sicher nachholen. Gegen Abend erreichen wir den CP La Batteria (N41 15.312 E16 28.875) in Bisceglie. Dieser Platz hat laut Campingführer noch offen, und wir sind dann auch angenehm überrascht: Die Lage des Platzes ist traumhaft, die Betreiber sind ausnehmend zuvorkommend, und die Stellplätze perfekt. Wir werden sicher länger als geplant bleiben.
Am Samstag fahren wir dem Autobus (hält vor dem CP) nach Bisceglie; auch diese Stadt hat einiges zu bieten und ist einen Besuch wert.
Sonntag, 21.09.08: Das Wetter wird leider immer schlechter, uns hält nichts mehr. Schon zeitig am Morgen brechen wir auf und besuchen Barletta. Sonntag ist überhaupt ein günstiger Tag, um Städte zu besuchen. Wir finden tatsächlich direkt vor dem mächtigen Kastell einen Parkplatz und brechen zur Besichtigung auf. Vom Kastell sind es dann nur wenige Schritte ins Centro Storico. Das Wahrzeichen der Stadt ist eine römische Statue, Il Colosso. Diese über 4,5m hohe Statue stammt vermutlich aus dem 4.Jhdt. und stellt wahrscheinlich einen oströmischen Kaiser dar. Genau gegenüber ist eine kleine Bar; Cappuccino und Dolci con Crema mit Blick auf die Statue – das erfreut der Touristen Herz.
Nur wenige Kilometer von Barletta entfernt liegt Castel del Monte (N41 05.095 E16 16.284). Es steht einsam in beherrschender Lage hoch über der Ebene. Der ganze Bau ist aus einer einzigen geometrischen Figur entwickelt, dem Achteck. Friedrich II. ließ es um 1240 erbauen. Wer mit dem WOMO kommt, muss bis zum Parkplatz (€ 6,-) weiter fahren, kann aber dann einen kostenlosen Bus zum Kastell benützen.
Nach dem Rundgang fahren wir nur wenige Kilometer zur Azienda Agrituristica Sei Carri (N41 04.911 E16 15.057). Wir essen reichlich und gut und bleiben über Nacht (Stromanschluss).
Montag, 22.09.08: Nach einer ziemlich kalten Nacht brechen wir auf Richtung Toia. Die kleine Stadt liegt 17km südwestlich von Foggia. Wir besichtigen dort eine wunderschöne Kathedrale aus dem 11.Jhdt. Besonders sehenswert ist die prächtige Fassade mit der Fensterrose. WOMO- Fahrer finden dort einen Stellplatz in unmittelbarer Nähe (N41 21.699 E15 18.372) zum Centro Storico.
Von Troia sind es dann ca. 20km bis Lucera. Schon von weitem kann man die mächtige Festung sehen. Friedrich II. siedelte hier die ihm treu ergebenen sizilianischen Sarazenen an. Überhaupt ließ Friedrich II. zahllose Kastelle errichten, um seine stets gefährdete Macht zu untermauern. Leider ist von all diesen Bauten nur wenig erhalten; vieles wurde zerstört. Auch von Lucera sind nur noch die mächtige Ringmauer und der Burggraben zu sehen, trotzdem ist die Besichtigung einen Umweg wert. Die Zufahrt ist einfach, und vor dem Eingang findet man leicht einen Stellplatz ((N41 30.545 E15 19.424).
Mit dem Castello Svevo in Lucera beenden wir unsere Besichtigungen heuer; jetzt geht es Richtung Heimat. Auch das Wetter will heuer nicht so richtig mitspielen – entweder ist es zu heiß oder zu kalt. Wir fahren nach Roseto degli Abruzzi und hoffen am CP „Eurcamping“ (N42 39.448 E14 02.140) auf schöneres Wetter. Doch der „Altweibersommer“ will und will sich nicht einstellen, und nach einigen Tagen haben wir endgültig genug.
Donnerstag, 25.09.08: Der Himmel verdüstert sich, und ein heftiges Gewitter droht. So schnell wie möglich packen wir zusammen und flüchten regelrecht. Auf der Autobahn erwischt uns dann das Unwetter, es beginnt sogar leicht zu hageln. Je weiter wir nach Norden kommen, desto besser wird die Wetterlage. Im Einkaufszentrum in Gatteo a Mare machen wir nochmals Halt, kaufen die üblichen Geschenke ein, füllen unser Vorräte auf und fahren weiter bis zum Stellplatz „Oasipark“ (N44 52.093 E12 14.939) in Bosco Mesola. Der Platz (Strom, Dusche, WC, Ver- und Entsorgung) ist neu angelegt und wirklich zu empfehlen.
Freitag, 26.09.08: Schon zeitig in der Früh geht es los, lassen diesmal Venedig hinter uns und erreichen gegen Mittag den Stellplatz (N46 09.415 E13 00.821) in San Daniele. Prosciutto und ein Glas Wein vor der Domfassade – das muss sein. In der Fabrik Cordazzi (N46 08.762 E13 00.349) decken wir uns dann noch kräftig mit diesem herrlichen Schinken ein und fahren auf schnellstem Weg nach Kärnten.
Am Nachmittag erreichen wir den CP „Parth“ (N46 39.909 E13 58.572) in Ossiach, bleiben noch einige Tage, bevor wir am Dienstag endgültig nach Hause fahren.


klewo, 2009-03-26

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