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alter Hund und Cortison
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alter Hund und Cortison
Hallo an alle Hundebesitzer

viele von euch kennen ja unsere Idefix von ihrer fotoserie in den galerien.
Nun ist die süsse seit januar diesen jahres schwer herzkrank, aber dank der moderenen pharmazie dennoch munter und fidel.

leider muss sie aber cortison bekommen. nun meine frage an alle, die auch einen alten, evtl. gleich therapierten hund haben / hatten:

kann es sein, dass durch das cortison das fell total fisselig wird und ausfällt? sie hatte (siehe bilder) immer dichtes längeres fell, dass NIE (naja, vielleicht 1-2 mal im JAHR!!!) gekämmt werden musst, lag immer von selbst und war nie verfilzt.
nun aber verklumpt und verfilzt es total schnell.idefix ist die friedlichste hündin der welt, hat noch nie in ihren 13 jahgen geknapp oder gar gebissen, aber bei KÄMMEN dreht sie am rad. also muss ich die knoten rausschneiden, was nicht grad gut aussieht.

mir ist schon klar, dass sich, sollte es von den medis kommen, sich nicht mehr ändern lässt (und lieber n halbnackter hund als gar keiner...) wollte nur mal hören, ob hier evtl damit auch jemand erfahrungen hat.

danke euch im voraus
Grüsse von Karin
... meinwomo weiss immer wo´s langgeht , -)+
25.11.2008|: | womo66 | 1
Re:alter Hund und Cortison
Hallo Karin, hallo Fritz, hallo Idefix,
Dina war eine weiße Mischlingshündin, die aussah wie der Hund in der „unendlichen Geschichte“.
Sie war ein weitgereister Hund und dazu auch noch seefest, was sie bei ihren vielen Fahrten mit der Fähre zwischen Igoumenitsa und Brindisi bewiesen hatte.
Sie liebte Wasser über alles. Abends mussten wir ihr die Augen mit Süßwasser ausspülen, weil sie vom Meerwasser gerötet waren. Fliegen war ihre große Leidenschaft. Der Wasserflieger lag am Strand, Dina war nicht am Womo! An unseren Vorbereitungen hat sie natürlich gemerkt, dass es losgehen sollte. Sie hatte schon im Flugzeug oder auf dem Schwimmer Platz genommen.
Eine topfitte Freundin! Aber sie wurde auch älter, leider schneller als wir!
Mit dem Alter kamen die Beschwerden. Wasser in der Lunge und Herzschwäche.
Einer unserer Fliegerkameraden ist Tierarzt. Er hatte von Cortison abgeraten, weil es eine starke Belastung für das Tier gewesen wäre. Er gab Vetmedin-Tabletten 2, 5 mg fürs Herz und für die Entwässerung Furosemid.
Es hat gut geholfen, aber Dina ist natürlich kein neuer Hund geworden. Ich habe ca. 8 Jahre im Wohnmobil in Italien und Griechenland gelebt. Dina war meine treue Freundin.
Als sie hier in Rendsburg starb, war ich völlig fertig. Wir wohnen hier auf dem Verkehrslandeplatz Rendsburg-Schachtholm umgeben von großen Naturflächen (der eigentliche Flugbetrieb findet vorne am Kanal statt). Hier haben wir sie auch begraben. Es gibt bestimmt viele, die diese Gefühle nicht teilen und auch nicht nachvollziehen können. Das verurteile ich nicht, aber ich glaube das diese Menschen in gewisser Weise arm sind.

Herzliche Grüße nach Griechenland
flieger44

Gelassen bleiben!-+
25.11.2008|: | flieger44 | 2
Re:alter Hund und Cortison
Moin Norbert

ja, vetmedin bekommt idefix auch, dazu lasix. beides in entsprechender dosierung für ihr gewicht.

das cortison versuchen wir nun auszuschleichen, leider macht sich, immer wenn wir das probieren, der herzhusten stärker bemerkbar.
im kopf ist sie ein junges hündchen, aber die pumpe macht nicht mehr mit.

ich nehme auch an, dass entweder durch das cortison oder aber den leichten schlaganfall den sie im märz an den thermopylen hatte, sie sich auch mental sehr verändert hat. früher MUSSTE man sie quasi 24h am stück knuddeln, sooo verschmust war sie und ihre plätzchen waren immer dicht bei ihren menschen.
heute sind wir schon happy, wenn madame eine 5 minütige kraulrunde gestattet. na egal, hauptsache, sie ist ÜBERHAUPT bei uns.

was echt nervt ist die sache mit dem fell, denn sie sieht schlimm aus.. voller knoten und verfilzt, da sie sich beim bürsten dermassen aufregt, dass ich jedesmal einen herzinfarkt befürchte.

aber vielleicht wird das ja besser, wenn wir mit cortison aufgehört haben und ich überlege, ob ich ihr dann irgendwas fürs fell (hefe??) dazu gebe.


Grüsse von Karin
... meinwomo weiss immer wo´s langgeht , -)-+
26.11.2008|: | womo66 | 3
Re:alter Hund und Cortison
Wie konntest Du nur ...

Hallo Ihr drei, ich hoffe in Lefkas regnet es nicht.

Der Entschluss, ein Tier in die Familie aufzunehmen, bedeutet eine Verpflichtung, welche für die Lebensdauer des Tieres anhält!
Für euch ist das alles ganz klar, aber für viele hat das keine Gültigkeit.
Eine kleine Geschichte:
"Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Possen und brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich Dein Kind, und trotz einer Anzahl durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten Sofakissen wurde ich Dein bester Freund. Immer wenn ich "böse" war, erhobst Du Deinen Finger und fragtest mich "Wie konntest Du nur?" - aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken, um mir den Bauch zu kraulen.
Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger als erwartet, denn Du warst furchtbar beschäftigt, aber zusammen bekamen wir das in den Griff. Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an Dich kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse und Träume anvertrautest, und ich glaubte, das Leben könnte nicht schöner sein. Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist schlecht für Hunde", sagtest Du), und ich döste stundenlang in der Sonne, während ich auf Deine abendliche Rückkehr wartete.
Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Arbeit und Deiner Karriere zu verbringen - und auch damit, Dir einen menschlichen Gefährten zu suchen. Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer und Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst und als Du Dich verliebtest.
Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch" - trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war glücklich, weil Du glücklich warst. Dann kamen die Menschenbabies, und ich teilte Deine Aufregung darüber. Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern. Nur dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe".
Als sie aber grösser waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung - denn Deine Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre.
Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt. Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten über mich. In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde Dir zum Dorn im Auge.
Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und Du und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht gestattet sind. Du hast die richtige Wahl für "Deine" Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige Familie.
Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und sagtest "Ich weiss, Sie werden ein gutes Zuhause für sie finden". Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in "mittleren" Jahren erwartet - auch mit "Stammbaum". Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie "Nein, Papa, bitte! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!"
Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die Du ihm gerade beigebracht hattest: über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben. Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen.
Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?".
Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren. Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung, das seiest Du - dass Du Deine Meinung geändert hättest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei... oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte. Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegenüber ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete.
Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende des Tages kam, um mich zu holen, und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum. Ein angenehm ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung. Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen. Meiner Natur gemäss war ich aber eher um sie besorgt. Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erfühlen konnte.
Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich Dich vor vielen Jahren getröstet hatte. Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie konntest Du nur?".
Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so leid". Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich alleine gestellt wäre - einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort. Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr galt.
Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte.
Ich werde für immer an Dich denken und auf Dich warten.
Möge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen. "

flieger44

Gelassen bleiben!-+
28.11.2008|: | flieger44 | 4
Re:alter Hund und Cortison
boaah .. neee... da wollte ich eigentlich nur berichten, wie es mit dem cortison weiterging und sehe JETZT erst deinen beitrag "Wie konntest du nur".....

nun sitz ich hier im regnerischen lefkas und heule.....den blick auf unsere süsse alte fellnase geheftet, die friedlich neben mir auf der couch schlummert und leise vor sich hinschnarcht... und wieder einmal erfasst mich masslose wut auf menschen, die ihre besten freunde in tierheime abschieben....

vom cortison dann später............
Grüsse von Karin
... meinwomo weiss immer wo´s langgeht , -)-
03.12.2008|: | womo66 | 5
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