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Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
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Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Hallo,

der Streit um die Neuregelung des Rundfunkbeitrages geht in die nächste Runde.
Ein Gutachten im Auftrag des Handelsverbandes behauptet dieses.

Warum sich Filialunternehmen beschweren kann ich nicht nachvollziehen. Ich musste und muss für mein Geschäft ja auch zahlen. Ich nutze nur einen Computer, TV und Radio gab es bei mir noch nie.
Viel schlimmer und undurchsichtiger ist allerdings der Zwangsbeitrag zur IHK. Da weiss keiner was die mit dem Geld machen und wenn man mal einen Stempel auf ein Papier braucht muss man den nochmals extra bezahlen.

Mal abwarten was das Verfassungsgericht dazu zu sagen hat.


Gruss Uwe
OCEANLINE, unterwegs mit Frau und ehemals auch mit Hund im WoMoWeinsberg Carahome ...
denn die Welt ist zu schön um darüber zu fliegen
+
26.01.2013|11:25 | oceanline | 1
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Wobei wir aber beim Thema, Zwangsabgaben wären.... Nur wehren sich gegen die "Zwangsabgabe" der IHK zu wenig Betriebe, weil sie offensichtlich doch davon Profitieren... Jüngstes Beispiel die Lobby-Arbeit der Kaminkehrerinnung...

Auch wenn Dein Betrieb nicht direkt davon profitiert, so doch Dein Verband über deren Vertreter in den Ausschüsse...

Das ist aber nicht das Thema.... sondern die Zwangsabgabe der Rundfunkgesellschaften.... Nur so zur Orientierung, in den meisten Fällen ist der private Internetgebrauch in den Firmen verboten, schon gar Livestreaming von TV/Rado Sendungen... Zuwiderhandlungen, ziehen eine Abmahnung und in wiederholten Fällen eine sofortige Kündigung nach sich und werden auch von Arbeitsgerichte so beschieden.
Der Gebrauch von Radiogeräte/TV ist ebenso in den meisten Fällen verboten...

Großunternehmen, auch wenn sie nachweislich bei ihren Ausstellungsgeräte Livestreaming oder TV/Radio Empfang abschalten, müssen trotzdem zahlen...

Ich selbst muss trotz längern Nordamerikaaufenthalts bezahlen obwohl mich Deutsche Sender hier nun wirklich nicht interessieren.

Das Ganze rechtfertigt man nur, weil sich die Öffentlichen mit ein paar Apps im Internet beteiligen. Dass ich über 10000 Livstream TV/Radio Sender KOSTENLOS weltweit erreichen kann, interessiert hier keinen.

Im Ausland ist das Bezahlfernsehen schon längst eine solide Einrichtung, für umgerechnet, $40 / Monat bekommt man ein Packet von über 100 Sender die den Deutschen Öffentlichen in nichts nachstehen und schlechter als „Wetten das… mit Cindy kann’s auch nicht sein…

Meine Frage, mit welchem Recht, glauben Deutsche Politiker, diese Zwangsabgabe, nur weil mein Computer oder Handy diese Möglichkeit grundsätzlich eingebaut haben, abkassieren zu können.

Noch dazu Du ja keine Möglichkeit hast, auch wenn technisch einwandfrei geklärt ist, dass Du keine Öffentlichrechtlichen Sendungen auf, Deine Computer anzusehen sind, sich als Betrieb diese Zwangsabgabe zu entziehen...

Werde ich demnächst als potentialer Frauenvergewaltiger, vorsorglich kastriert, weil ich die Einrichtung ständig bei mir führe...

Nee, Leute wie lange dauert es eigentlich noch, bis wir endlich aufwachen und uns entsprechend dagegen wehren...
-+
26.01.2013|18:27 | antonis | 2
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Also erst mal ist die Rundfunkgebühr nicht nur für´s Fernsehen, sondern für sämtliche öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands. Und damit werden eben auch Dinge finanziert, die von privaten Anbietern garantiert nicht gemacht würden, weil sie keine Quoten bringen und für das Massenpublikum einfach zu anspruchsvoll sind. Darüber hinaus hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen dezidierten Informations- und Bildungsauftrag, dem er auch (wenn auch nicht immer im wünschenswerten Maß) nachkommt.

Schaut doch mal, was es da alles gibt! Arte, 3-Sat, BR-alpha, ZDF-Kultur, Deutschlandfunk, D-Radio Wissen, reine Informations-Radiosender wie Bayern 5 aktuell, Klassik-Sender, und so weiter und so fort. Glaubt denn irgendwer ernsthaft, ein solches Angebot gäbe es im komplett privatisierten Rundfunk auch nur annähernd? Die privaten bieten doch alle nur den dünnen Einheitsbrei, und der ist sehr schwer verdaulich.

Und noch ein Aspekt: Die öffentlich-rechtlichen zwingen die privaten auch, ihr Niveau nicht gänzlich ins Bodenlose abgleiten zu lassen. Wie geht´s denn im italienischen TV zu, das fest in Berlusconis Hand ist? Da sind doch sämtliche Programme in Deutschland noch Gold dagegen.

Mein Fazit: Die Rundfunkgebühr ist gut angelegtes Geld!
Schönen Gruss
Cornelius
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28.01.2013|12:56 | garibaldi | 3
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Ich muß Cornelius Recht geben. Ohne ARD/ZDF gäbe es deutlich weniger Vielfalt.
Was mich aber immer geärgert hat ist der GEZ-Aufwand, man könnte für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auch Steuergelder zur Verfügung stellen. Das will man aber nicht, um von der Politik unabhängig zu bleiben. Soweit die Theorie, aber wenn man sich ansieht, wer in den Aufsichtsgremien sitzt oder über die Besetzung der leitenden Positionen beschließt, dann sind es eben doch wieder die Politiker. Und daß ein Bayerischer Rundfunk zumindest in der Vergangenheit auch sowas wie vorauseilenden Gehorsam der CSU gegenüber demonstriert hat, ist ja hinlänglich bekannt. Soviel zur politischen Unabhängigkeit.
Es ist auch die Frage, ob es nicht alles auch viel billiger geht. Man muß nur mal die Anzahl der öff.rechtl. TV-Sender und Rundfunksender zusammenzählen. Da kommt man schnell auf sehr große Zahlen (jedes Bundesland hat eine eigene Rundfunkanstalt mit mind. 5 eigenen Programmen, da könnte man viel optimieren).
Aber die entscheidende verfassungsrechtliche Frage wird sein, ob man auch Gebühren zahlen muß, wenn man keine entsprechende Gegenleistung erhält. Nur weil es sonst zu kompliziert ist.
Bisher konnte ich mich von der Gebührenzahlung befreien lassen, wenn ich längere Zeit im Ausland war. Das geht nun nicht mehr. Für mich wird die GEZ-"Reform" damit erheblich teurer, mind. 100 Euro pro Jahr.
-+
28.01.2013|13:28 | gg-wanderer | 4
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Da muss ich Dir nun auch wieder recht geben. Wobei es relativ irrelevant ist, ob das nun über Steuern oder Gebühren finanziert wird. Aber einige Details wären da sicher verbesserungsbedürftig, gerade auch was die Besetzung von Führungspositionen und Aufsichtsgremien angeht, aber auch manches andere. Andererseits: Wäre es nicht schrecklich, wenn alles perfekt wäre?

Was Deinen persönlichen Mehraufwand in der Sache angeht, das ist in der Tat eine verfassungsrechtlich problematische Situation. Wenn Du nachweisen kannst, dass Du über einen längeren Zeitraum gar keine Möglichkeit hast, die Dienste in Anspruch zu nehmen, kann eigentlich keiner Geld dafür von Dir verlangen. Andererseits ist es im Zeitalter von Internet und Weltfunk schwer vorstellbar, dass man zumindest manche dieser Dienstleistungen irgendwo auf der Welt gar nicht in Anspruch nehmen kann - außer vielleicht irgendwo im tiefsten brasilianischen Regenwald oder so ohne Satellitenempfang. Und das Autoradio ist ja jetzt dann frei, wenn ich das richtig verstanden habe.
Schönen Gruss
Cornelius
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28.01.2013|14:33 | garibaldi | 5
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Wir leben in einer Demokratie mit dem Recht, eine Eigene Meinung zu vertreten.

Auch wenn Öffentlich Rechtliche, einen dezidierten Informations- und Bildungsauftrag, für sich in Anspruch nehmen, heißt es noch lange nicht dass man Beträge zwangsweise eintreibt um diese nach Gutsherrenart zu verbrauchen.

Denn wenn sie wirtschaftlich betrachtet Handeln müssten, könnten sich so manche Bundesländer eigene Rundfunkanstalten gar nicht mehr leisten. Wo seht geschrieben dass man mit "Steuergelder" so betrachte ich eine Staatlich verordnete Zwangsabgabe, Br-Alpha, 3-Sat, ZDF und den längstüberholten Deutschlandfunk finanzieren muss, bei denen wiederum etliche Intendanten ein Gehalt beziehen, wo Oma davon nur träumen kann.
Wo steht geschrieben dass ein Herr Jauch, über seine Medienfirmen, mit seinen Sendungen in Öffentlich Rechtliche bis zu 10 Millionen Euro im Jahr Wert sein soll....

Gegen solche Angebote habe ich nichts einzuwenden, wenn ich sie frei Wählen kann und dafür bezahle. Muss ich die ganze Geschirr, Kochtöpfe mitkaufen wenn ich nur einen Einbauherd erwerben will.. oder eine ganze Kuh bei einem Bauern in den Stall stellen soll, wenn ich nur 1 Liter Milch benötige....

Ich frage mich immer, weshalb wird in eine Art vorauseilendem Gehorsam verfallen, wenn der "Staat", seinen "UN"mündigen Bürger vorschreibt, welche Staatsaufträge zum Wohle des "deutschen" Bürgers und Bürgerinnen beschlossen werden und dann zur Kasse gebeten werden.

Dass das Bildungsniveau der Privaten durch "Öffentlich Rechtlichen" angehoben wird, ist ja gerade zu lächerlich. Die Privaten, verfolgen Einzig alleine der Maxime des Gewinnes, und zwar durch Quoten und deren Werbeeinahmen...
ARD und ZDF wären froh, bei manchen Sendungen überhaupt in die Nähe der Quoten der Privaten zu gelangen... Man muss sich nur das Durchschnittsalter der betreffenden Sendungen anschauen... Aber wer Dschungelcamp sieht, bleibt es ihm auch im Alter treu...
Oder möchte man jetzt ernstlich behaupten, Musik-Stadel und Wetten ... mit Cindy ist Niveau Fernsehen... Auch hier entscheiden letztendlich Quoten, wenn man ja unschwer bei Gottschalk erkennen konnte...

Aber mit dem Niveau-Fernsehen von den Privaten ist es wie bei einer bekannten Tageszeitung, keiner will sie lesen (bezw. anschauen) und hat doch die stärkste Auflage...

Für mich sind die Tage der „Öffentlich Rechtlichen“ auf Dauer gezählt, mit der Einführung solcher „Zwangssteuer“ beschleunigen sie nur ihren Niedergang, wie man am Beispiel Radio unschwer erkennen kann. Längst haben junge Hörer im Durchschnittalter von 37, 4 Jahre den B3 Sender zu Gunsten von Antenne Bayern abgelöst…

Eine Frechheit ohne Gleichen bezeichne ich die Einführung eines Internet APPs, um Personen wie mich auch während eine Auslandsabwesenheit, außerhalb der Satellitenempfanges von Europa abkassieren zu können, obwohl laut Staatsvertrag dies eigentlich gar nicht erlaubt ist... Und die Umkehrung der rechtsstaatlichen Beweispflicht an die Person zu delegieren, diese Sender im Ausland nicht doch zu empfangen.

Ich glaube diesen Umstand sind sich manche noch gar nicht bewusst, dass der Staat und mit ihm die umbenannte GEZ, einfach durch die Gebührenverordnung, festlegt, dass jeder Deutsche gemeldete Staatsbürger auch im Ausland, die Öffentlich rechtlichen auf gefälligst zu empfangen hat, ob er nun will oder nicht.-+
28.01.2013|22:23 | antonis | 6
Re:Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?

=) Auch wenn Öffentlich Rechtliche, einen dezidierten Informations- und Bildungsauftrag, für sich in Anspruch nehmen, heißt es noch lange nicht dass man Beträge zwangsweise eintreibt um diese nach Gutsherrenart zu verbrauchen.

Den Informations- und Bildungsauftrag nehmen die nicht für sich in Anspruch, den haben sie per Gesetz, das ist kein Wollen, sondern eine Pflicht!


=) Denn wenn sie wirtschaftlich betrachtet Handeln müssten, könnten sich so manche Bundesländer eigene Rundfunkanstalten gar nicht mehr leisten. Wo seht geschrieben dass man mit "Steuergelder" so betrachte ich eine Staatlich verordnete Zwangsabgabe, Br-Alpha, 3-Sat, ZDF und den längstüberholten Deutschlandfunk finanzieren muss, bei denen wiederum etliche Intendanten ein Gehalt beziehen, wo Oma davon nur träumen kann.

Wenn man alles wirtschaftlich handhaben wollte, wäre dies ein verdammt armes Land! Es gäbe keine Theater, keine klassische Musik, keine Schulen, keine Schwimmbäder, keine Infrastruktur. Es gäbe nur noch Hauen und Stechen.

Und wie Du darauf kommst, der Deutschlandfunk wäre längstüberholt, musst Du schon mal erklären. Hast Du Dir den mal angehört? Das ist der einzige Radiosender, der auch mal ausführlicher über aktuelle Themen berichtet, incl. Hintergrundinformationen etc... Das wäre allerdings durch Werbung nicht zu finanzieren, gerade deshalb ist der Deutschlandfunk besonders wichtig. Und auch andere Sender wie 3-Sat oder BR-alpha haben sehr wohl ihre Berechtigung. Du solltest schon davon ausgehen, dass andere Leute andere Interessen haben als Du, falls Du mit diesen Sendern gar nichts anfangen kannst.


=) Wo steht geschrieben dass ein Herr Jauch, über seine Medienfirmen, mit seinen Sendungen in Öffentlich Rechtliche bis zu 10 Millionen Euro im Jahr Wert sein soll....

Das ist doch eine Frage des Angebots und der Nachfrage. Wenn die Sendungen von Herrn Jauch niemand sehen wollte, wären sie ganz schnell weg ... aber die wollen halt offensichtlich viele sehen ...


=) Gegen solche Angebote habe ich nichts einzuwenden, wenn ich sie frei Wählen kann und dafür bezahle. Muss ich die ganze Geschirr, Kochtöpfe mitkaufen wenn ich nur einen Einbauherd erwerben will.. oder eine ganze Kuh bei einem Bauern in den Stall stellen soll, wenn ich nur 1 Liter Milch benötige....

Schau Dir doch einfach mal die Alternative an! Willst Du nur noch von den Privaten mit Rundfunk und Fernsehen versorgt werden? Dann müssen Deine Ansprüche diesbezüglich aber schon sehr bescheiden sein. Im Übrigen: Wenn Du einen Liter Milch kaufst, was glaubst Du, was Du da alles mitbezahlst, was Du gar nicht brauchst?


=) Ich frage mich immer, weshalb wird in eine Art vorauseilendem Gehorsam verfallen, wenn der "Staat", seinen "UN"mündigen Bürger vorschreibt, welche Staatsaufträge zum Wohle des "deutschen" Bürgers und Bürgerinnen beschlossen werden und dann zur Kasse gebeten werden.

Was heißt da "vorauseilender Gehorsam"? Die Neuregelung der Rundfunkgebühren wurde in den zuständigen parlamentarischen Gremien über ewige Zeiten diskutiert, von Juristen geprüft, demokratisch verabschiedet. Was willst Du denn noch mehr? Einen Volksentscheid? Man kann es auch übertreiben.


=) Dass das Bildungsniveau der Privaten durch "Öffentlich Rechtlichen" angehoben wird, ist ja gerade zu lächerlich. Die Privaten, verfolgen Einzig alleine der Maxime des Gewinnes, und zwar durch Quoten und deren Werbeeinahmen...

Wie gesagt, schau mal nach Italien ...


=) ARD und ZDF wären froh, bei manchen Sendungen überhaupt in die Nähe der Quoten der Privaten zu gelangen.

Welche Sendungen meinst Du damit? Abgesehen davon, warum sollen die Privaten nicht auch gute Quoten erzielen? Genug Publikum dafür gibt es ja offensichtlich.

Man muss sich nur das Durchschnittsalter der betreffenden Sendungen anschauen...

Dass unterschiedliche Altersgruppen tendenziell unterschiedliche Interessen haben, ist doch wohl völlig normal. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht bestimmten Zielgruppen, sondern der Gesamtbevölkerung verpflichtet. Das ist bei den Privaten anders, die dürfen bestimmte Zielgruppen, wenn diese nicht genug Einnahmen versprechen, einfach übergehen.

Aber wer Dschungelcamp sieht, bleibt es ihm auch im Alter treu...
=) Oder möchte man jetzt ernstlich behaupten, Musik-Stadel und Wetten ... mit Cindy ist Niveau Fernsehen... Auch hier entscheiden letztendlich Quoten, wenn man ja unschwer bei Gottschalk erkennen konnte...

Da verstehst Du was prinzipiell falsch. Bei diesen (in meinen Augen) Schrottsendungen geht es genau wieder darum, der Gesamtbevölkerung und nicht nur bestimmten Gruppen ein Programm nach ihrem Geschmack zu bieten. Natürlich spielen die Quoten auch eine Rolle, aber in einem anderen Sinn: Wenn eine Sendung, die auf das anspruchslose Massenpublikum zugeschnitten ist, keine hohen Quoten bringt, taugt sie nichts. Dann wird sie irgendwann verschwinden. Andere Sendungen werden dagegen nicht auf Quote produziert, sondern auf Inhalt. Die haben dann vielleicht weniger Zuhörer oder Zuschauer, dafür werden sie aber dem Bildungs- und Informationsauftrag gerecht. Das erwartet man von den Schrottsendungen dann doch weniger. Was ich eher noch bedenklich finde ist da die geradezu horrende Krimidichte.


=) Aber mit dem Niveau-Fernsehen von den Privaten ist es wie bei einer bekannten Tageszeitung, keiner will sie lesen (bezw. anschauen) und hat doch die stärkste Auflage...

Ich kann da nur für mich sprechen. Mir kommt diese Zeitung nie ins Haus und der private Rundfunk weder ans Ohr noch auf die Mattscheibe.
=)

=) Für mich sind die Tage der „Öffentlich Rechtlichen“ auf Dauer gezählt, mit der Einführung solcher „Zwangssteuer“ beschleunigen sie nur ihren Niedergang, wie man am Beispiel Radio unschwer erkennen kann. Längst haben junge Hörer im Durchschnittalter von 37, 4 Jahre den B3 Sender zu Gunsten von Antenne Bayern abgelöst…

Hörst Du auch Antenne Bayern? Hör´ lieber Deutschlandfunk oder Bayern 2, ist gesünder und interessanter. Antenne Bayern ist nur nervtötend. Q.e.d.
=)

=) Eine Frechheit ohne Gleichen bezeichne ich die Einführung eines Internet APPs, um Personen wie mich auch während eine Auslandsabwesenheit, außerhalb der Satellitenempfanges von Europa abkassieren zu können, obwohl laut Staatsvertrag dies eigentlich gar nicht erlaubt ist... Und die Umkehrung der rechtsstaatlichen Beweispflicht an die Person zu delegieren, diese Sender im Ausland nicht doch zu empfangen.

Das würde ich dann doch einfach mal abwarten. So einfach haben die das ja nicht gemacht. Bevor sowas in geltendes Recht umgesetzt wird, wird es immerhin Monate bis Jahre lang auf Zulässigkeit geprüft. Und gerade bei den Rundfunkgebühren hat es ja schon seit sehr langer Zeit heftige Diskussionen gegeben. Ich weiß ja nicht, ob Du die Zulässigkeit laut Staatsvertrag besser beurteilen kannst als ein ganzes Rudel Fachjuristen.
=)

=» Ich glaube diesen Umstand sind sich manche noch gar nicht bewusst, dass der Staat und mit ihm die umbenannte GEZ, einfach durch die Gebührenverordnung, festlegt, dass jeder Deutsche gemeldete Staatsbürger auch im Ausland, die Öffentlich rechtlichen auf gefälligst zu empfangen hat, ob er nun will oder nicht.

Was ist das denn für eine verdrehte Logik? Es zwingt Dich und uns doch niemand, diese Angebote anzunehmen. Es sind und bleiben doch Angebote und keine Zwangsvollstreckungen! Außerdem ist Deine Darstellung falsch. Die Gebühr wird nicht je Staatsbürger, sondern je Haushalt erhoben. Du kannst also der Gebühr entkommen, wenn Du Deinen Wohnsitz ins Ausland verlegst. Wenn Du allerdings dauerhaft im Ausland lebst und gleichzeitig in Deutschland eine Wohnung hältst, die aber nicht bewohnt wird, ist das Dein ganz persönlicher Luxus. Du könntest die Wohnung ja auch vermieten, dann fiele die Rundfunkgebühr korrekterweise auf die Mieter.

Sieh es halt einfach mal von der anderen Seite: Du bist irgendwo im Ausland weit weg und willst wissen, was in Deutschland los ist. Der nächste Zeitungskiosk ist 100 km weg oder hat nur einheimische Zeitungen in einer Sprache, die Du nicht beherrschst. Du hast doch ein Recht zu wissen, was in Deiner Heimat passiert, auch wenn Du gerade nicht da bist. Diesem Recht kommt der Rundfunk entgegen und bietet Dir die entsprechenden Möglichkeiten.

Übrigens hat das ganze auch was mit Solidarität zu tun. Was meinst Du, was Du zahlen müsstest, wenn Du Dir ein höchst persönliches, anspruchsvolles, informatives und unterhaltsames Rundfunk- und Fernsehprogramm produzieren lassen würdest? Was würde es Dich beispielsweise kosten, speziell für Dich eine Reportage aus irgend einem fernen Land herstellen zu lassen? Mit Reporter, Kamerateam, Ausrüstung, Flügen, Hotelaufenthalten, örtlichen Führern u.s.w? Warum sind in den privaten Medien die Informationen, die in die Tiefe gehen, so vergleichsweise dünn? Weil sie keiner haben will? Nee, die kosten richtig Geld! Rundfunkgebühren!
Schönen Gruss
Cornelius
Der Weg ist das Ziel.
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29.01.2013|13:07 | garibaldi | 7
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Im Rundfunk-Staatsvertrag stand einmal, daß die öffentlich rechtlichen Rundfunk- anstalten eine Basisversorgung der Bevölkerung mit Rundfunk und Fernsehprogrammen garantieren soll.Ich hab die genauen Zahlen nicht im Kopf, aber ist es dazu nötig, in Deutschland über 50 Fernsehprogramme und über 200 Radioprogramme zu betreiben??
Die öffentlich rechtlichen Anstalten argumentieren, sie kämen mit ihren Programmen auch einer neutralen (???) Informationspflicht nach.
Im Spiegel vor einer Woche veröffentlicht: Durchschnittlich genau 32 Minuten !! wird über die Sender informiert, der Rest ist, wie bei den Privaten sanfte Unterhaltung u.s.w.Und dafür zahlen wir in Deutschland die teuersten Gebühren weltweit!!!
Technisch müsste es doch eine Kleinigkeit sein, an jedem Fernseher ein kleines Gerät zu installieren, was den genauen ´Verbrauch´an öffentlich rechtlichen Sendungen ermittelt, um nur das zu zahlen, was man tatsächlich verbraucht hat.Ein solches Gerät hätte sich spätestens nach einem Jahr amortisiert.
Es würde dann auch zutage kommen, daß das Durchschnittsalter der Fernseh-Zuschauer über 60 Jahre ist, also die jungen Generationen die öffentlich rechtlichen Sender kaum noch ansehen.Das Durchschnittsalter bei den Privaten liegt bei 40!!
Gruß
dschaps -+
29.01.2013|16:52 | dschaps | 8
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Hallo,

die Gebührenordnung muss meiner Meinung nach doch noch einmal überarbeitet werden. Da sind einige Dinge nicht schlüssig.
Z.B.: Ich bezahle die Haushaltsabgabe. Damit sind alle Verpflichtungen in meinem Haushalt abgedeckt. Jetzt verlasse ich meine Wohnung und muss schon wieder bezahlen und das nur weil mein Geschäft nicht in meiner Wohnung ist. Der Freiberufler mit Büroraum in seinem Haus zahlt nichts. Ich bin aber nur einmal da und kann das Angebot auch nur an einem Ort nutzen. Also, warum muss ich 2mal bezahlen ? Oder, warum muss ein Arbeitgeber bezahlen ? Die Mitarbeiter haben doch auch schon die Haushaltsabgabe bezahlt.


Gruss Uwe
OCEANLINE, unterwegs mit Frau und ehemals auch mit Hund im WoMoWeinsberg Carahome ...
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29.01.2013|17:02 | oceanline | 9
Re:Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
...
=) Es würde dann auch zutage kommen, daß das Durchschnittsalter der Fernseh-Zuschauer über 60 Jahre ist, also die jungen Generationen die öffentlich rechtlichen Sender kaum noch ansehen.Das Durchschnittsalter bei den Privaten liegt bei 40!!
=) Gruß
=» dschaps


Hallo,

die meissten Fernsehsendungen die ich mir ansehe kommen von den öffentlich rechtlichen Sendern.
O.K., ich bin noch deutlich unter 60 und habe deshalb wohl nicht genug Zeit zum Fernsehen.


Gruss Uwe
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29.01.2013|17:05 | oceanline | 10
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Cornelius, ich habe jetzt nun wirklich keine Lust, jeden Deiner Sätze zu kommentieren, aber nur so zu Orientierung, ich bin B3 Hörer, weil ich mit Rock und Pop, "Altgeworden" bin und hoffentlich im Altersheim noch "Rocke".... Ungesund für mich sind auf alle Fälle Bayern 2 etc. die haben mich noch nie interessiert. Darum vergleiche ich auch nur Antenne Bayern und ähnliche Sender mit B3...

Politisch orientiere ich mich nach Spiegel (Online ABO), Focus, Die Zeit und noch eine Vielzahl anderer Wirtschafts- und Politik Magazine..

Dein Beispiel mit dem kulturellen Angebot für Theater im Gegensatz zu Rundfunk/TV ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen... Dein Aufschrei möchte ich hören, wenn Du zukünftig eine Zwangsabgabe für alle Staatstheater in Deutschland abführen müsstest...

Scheinbar bist Du Dir der Problematik gar nicht bewusst, da liegst Du nämlich komplett falsch, die Abgabe wird natürlich per Haushalt erhoben, aber als Grundlage, zur Zwangsabgabe dafür dienen die Einwohnermeldeämter und die dort gemeldeten Personen, egal ob sie sich nun im Empfangsbereich von TV/Radio befinden oder nicht….

Darum auch mein Einwand keine Möglichkeit mehr als Deutscher Staatsbürger längern Auslandsaufenthalt außerhalb des Empfangsgebietes sich vorübergehend abzumelden... Dafür wurden ja die Internet Empfangsmöglichkeit geschaffen um hier In Mexiko, die B3 Staumeldungen empfangen zu können..
Wenn ich etwas über Deutschland wissen will dann ganz bestimmt nicht über Radio/TV im Internet, auch Dir dürfte Klar sein, dass dazu gewisse schnelle Internetverbindungen nötig sind, die zwar Browsertätigkeiten zulässt aber kein Streaming….

Nochmals mit Solarität hat das nicht das Geringste zu tun, Leistung freiwillig im Empfangnehmen und dafür bezahlen ist o.k. aber nicht von Staatswegen durch Zwangsverordnung abkassieren...-+
29.01.2013|20:19 | antonis | 11
Re:Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Im Rundfunk-Staatsvertrag stand einmal, daß die öffentlich rechtlichen Rundfunk- anstalten eine Basisversorgung der Bevölkerung mit Rundfunk und Fernsehprogrammen garantieren soll.Ich hab die genauen Zahlen nicht im Kopf, aber ist es dazu nötig, in Deutschland über 50 Fernsehprogramme und über 200 Radioprogramme zu betreiben??
=) Die öffentlich rechtlichen Anstalten argumentieren, sie kämen mit ihren Programmen auch einer neutralen (???) Informationspflicht nach.
=) Im Spiegel vor einer Woche veröffentlicht: Durchschnittlich genau 32 Minuten !! wird über die Sender informiert, der Rest ist, wie bei den Privaten sanfte Unterhaltung u.s.w.Und dafür zahlen wir in Deutschland die teuersten Gebühren weltweit!!!
=) Technisch müsste es doch eine Kleinigkeit sein, an jedem Fernseher ein kleines Gerät zu installieren, was den genauen ´Verbrauch´an öffentlich rechtlichen Sendungen ermittelt, um nur das zu zahlen, was man tatsächlich verbraucht hat.Ein solches Gerät hätte sich spätestens nach einem Jahr amortisiert.
=) Es würde dann auch zutage kommen, daß das Durchschnittsalter der Fernseh-Zuschauer über 60 Jahre ist, also die jungen Generationen die öffentlich rechtlichen Sender kaum noch ansehen.Das Durchschnittsalter bei den Privaten liegt bei 40!!
=) Gruß
=» dschaps


Genau so ist, es! Darin liegt ja auch die Problematik, denn die Generation, die momentan bei den Privaten landet, ändert ja im Alter das Fernsehverhalten nicht um plötzlich Öffentlich Rechtliche fernsehen.. Da man ja nicht unendlich die Gebühren erheben kann um nicht doch einen Aufschrei in der Bevölkerung zu riskieren, hat man sich auf die neue Gebührenverordnung geeinigt, ohne aber wie so oft die Auswirkungen zu bedenken…

Vielmehr was ja auch noch nie zur Sprache kam, ist aber auch die Tatsache, dass ähnlich wie bei den Landesbanken die Öffentlich Rechtlichen, als Pensionsfriedhöfe für altgediente Politiker genutzt werden...
-+
29.01.2013|20:28 | antonis | 12
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Lieber garibaldi, Sie sind ein Gott wenn ich das lese!
LG Gerd-+
29.01.2013|22:18 | schorschi | 13
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Moin Moin,

"dschaps" - so kenne ich es auch.

Unser Sohn studiert in Frankfurt und hat dort eine "Studentenbude" ohne Fernseher etc.
Bisher hat er für seinen PC bezahlt - jetzt bezahlt er, da er kein Bafög erhält bzw. beantragt hat, das "volle Programm". Da nützt auch die Beschwichtigung vom SPD Beck - "es kann nach zwei Jahren geprüft werden..." nichts, denn dann hat der Student und die anderen "Härtefälle" schon zwei Jahre bezahlt in denen das Geld gebraucht würde.

Es bleibt für mich die Frage - warum überhaupt noch solche Gebühren, sind ja eigentlich eine zusätzliche Steuer, in der heutigen Zeit.
Irgendwo habe ich mal etwas über die Intendantengehälter im Öffentlich-Rechtlichem gelesen - da war mir klar warum unser Beitrag so hoch sein muss. Und jeder kleine Zwergstaat in Deutschland und jeder kleine Furzsender leistet sich so einen Intendanten mit Gefolge.

Wie Cornelius anführte - ja es ist richtig das es sehr viele kulturelle Sender im öffentlich/rechtlichen Bereich gibt - es ist auch richtig, nur wenige schöpfen das Angebot aus.
Ergibt sich die Frage, brauchen wir denn eigentlich all diese Sender wenn sie nicht "angenommen" werden und warum bezahlen wir alle für die wenigen Zuschauer?

Zum Schluss - ich bin oft sehr lange Zeit nicht in Europa und habe nicht die
Möglichkeit diese Gebühren abzumelden.
Das ist für mich "Abzocke" und macht mich jedesmal richtig wütend.

Ich persönlich kann auf die öffentlich rechtlichen Sender getrost verzichten.
Das mit der unabhängigen Berichterstattung und dem Bildungsauftrag ist doch eine Mär und hat sich spätestens mit der Freigabe für die Werbung überholt.



Gruß aus dem Teltow Fläming
Norbert
-+
29.01.2013|23:28 | norefe | 14
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
was mir wirklich auf den Zeiger geht, ist die Klassifizierung zwischen

öffentlich-rechtliche Sender - Publikum = intelligent
private Sender - Publikum = doof

Ich sehe GERN RTL, Pro 7, VOX und mich öden Wetten Dass, Verstehen sie Spass total an, Florian Silbereisen und Co erzeugen gar Brechreiz.
Also. Warum um alles in der Welt soll ich für etwas bezahlen, was für mich einer Körperverletzung gleich kommt??

Ok, 3Sat hat schöne Sachen, Arte auch aber diese beiden, sowie fast alle Dritten (allerdings: wer bitte braucht Bauerntheater)haben in 80% im tiefen Süden gar keinen Empfang (wie zum Leidwesen meines Mannes, der gerne ZDF Krimis schauen WÜRDE) auch das ZDF....

Laut landläufiger Meinung bin ich nun, da ich mir gerne zur Entspannung schlichtes TrashTV à la RTL reinziehe ein geistiger Vollpfosten.
Genau wie die vielen Millionen Nicht-Leser der BILD?? (ok, die lesen wir nun wirklich nicht!)

na herzlichen Dank auch.

Und was die Nachrichten betrifft. Wir haben seit unseren frühen Seglerjahren, wo wir wetterberichtechnisch auf die DW angewiesen waren keinerlei Radio mehr gehört.

wozu auch? Nachrichten bietet schneller und genauer nachzulesen das Internet. Ich kann mir rauspicken, was mich interessiert, ohne mir Gelaber um uninteressante Themen anhören zu müssen

das war nun in dieser Kostendebatte zwar ot, aber es musste mal raus
Grüsse von Karin
meinwomo weiss immer wo´s langgeht ,-)
-+
30.01.2013|10:30 | womo66 | 15
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Da gäbe es jetzt vieles zu antworten. Der Thread wird aber einfach zu unübersichtlich. Wenn ich auf jeden Punkt der letzten Beiträge, zu dem mir eine Widerrede einfiele, eingehen wollte, müsste ich einen ganzen Essay schreiben. Das sprengt das Format.

Nur so viel: Ich denke, man muss erst mal unterscheiden zwischen
a) der Frage: Rundfunkgebühr ja oder nein
b) wie sollte diese ausgestaltet werden.

Die meisten Kritikpunkte hier beziehen sich auf Punkt b), also die Ausgestaltung. Darüber kann man natürlich endlos streiten, ob diese oder jene Detailregelung sinnvoll, unsinnig oder sogar ungerecht ist. Das ist vollkommen in Ordnung. Eine ganz andere Sache ist die Frage in Punkt a). Und da bin ich ganz entschieden der Meinung, dass die Rundfunkgebühr sinnvoll und vernünftig ist. Und das hat verschiedene Gründe.

Erstens: Auch wenn andere das nicht interessiert, ich möchte auf ARTE, 3-Sat, Bayern 2 und Deutschlandradio nicht verzichten müssen.

Zweitens: Die Rundfunkgebühr macht die Sender von Werbung und damit von massiver Einflussnahme durch Interessengruppen wenigstens etwas unabhängiger als eine reine Werbefinanzierung. Man sollte sich da vielleicht mal als Parallele eine seriöse Zeitung, die man auch bezahlen muss, mit den allwöchentlich in jeden Haushalt flatternden Anzeigenblättern vergleichen. Erstere muss ich auch komplett bezahlen, selbst wenn ich nur die Todesanzeigen lese. Letztere haben zwar oft auch einen redaktionellen Teil, aber der Inhalt derselben lässt doch häufig sehr zu wünschen übrig, und dazu kommt, dass hier häufig Artikel erscheinen, die nur scheinbar redaktionell sind, in Wahrheit aber reine Werbung. Kritische Artikel über die Firmen, die da belobhudelt werden (mit großformatiger Anzeige gleich neben dem Artikel, ist ja logisch), wird man da wohl vergeblich suchen, falls mal was vorkommt. Nach eben diesem Prinzip funktionieren Privatsender, da kann mir keiner was erzählen.

Drittens: Die Gelder aus der Rundfunkgebühr gehen meiner Einschätzung nach am allerwenigsten in die albernen Dudelsender wie Bayern 3 etc. Diese Formate kosten sicher nicht sehr viel, und außerdem gibt´s da dann ja auch noch Werbung zur Finanzierung. Was richtig ins Geld geht sind eben dann doch eher die Sachen, die dem Bildungsauftrag gerecht werden: Große Reportagen von der ganzen Welt, Korrespondentenberichte aus allen Ländern, kulturelle Veranstaltungen vielseitigster Art etc. pp. Ich denke da gerade spontan zum Beispiel an die Konzertreihe Grundton-D des Deutschlandfunks, wo Benefizkonzerte zugunsten zu sanierender oder zu rettender Baudenkmäler veranstaltet werden.

In dem Zusammenhang sollte auch erwähnt werden, dass die Vielzahl der Sender in Deutschland durchaus bis zu einem gewissen Grad Sinn macht, denn sie spiegelt in Form der Landesanstalten die kulturelle Vielfalt des Landes wider. In Hamburg kann man schwerlich ein bayerisches Kulturprogramm veranstalten, ebenso wenig kann der Bayerische Rundfunk Sendungen auf Plattdeutsch gebrauchen.

Bliebe die Frage, ob man das nicht durch Steuern finanzieren könnte. Da spricht ein rechtlicher Grundsatz dagegen: Steuern dürfen nicht zweckgebunden erhoben werden. Würde also die Regierung eine Rundfunksteuer statt der Gebühren erheben, hätte die Regierung die Kontrolle darüber, wieviel der Rundfunk bekommt und wer im Rundfunk wieviel bekommt. Was das bedeuten würde, brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern ...
Schönen Gruss
Cornelius
Der Weg ist das Ziel.
Kunst ist, das Schöne in den Dingen zu sehen.
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-+
30.01.2013|12:39 | garibaldi | 16
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Moin Moin,

warum schließt du von vornherein aus das gut gemachte Bildungs-, wie Natur-, Reise-, Geschichtsfilme auch wirtschaftlich "gemacht" werden können.
Der Ansporn bzw. die Treibkarft ist doch gar nicht da - "wird ja eh bezahlt".
Ich glaube eher - es hat sich eine staatlich sanktionierte finanziell gut gestellte Medienparallelgesellschaft gebildet die ihr eigenes intellektuelles Süppchen kochen, zelebrieren und pflegen.
Warum müssen alle deinen Musikgeschmack bezahlen - den nur ...% teilen.
Ich bin z.Zt. in den USA - da kannst du eben dein "Geschmäckle" durch zeitweisen Zukauf eines bestimmten Progamms "befriedigen" - das find ich in Ordnung.
Wenn dadurch irgendwelches Sachen gesponsert werden - dann sind das doch Spenden und nicht die Gebühren.
Also - deine Argumente überzeugen mich wirklich nicht.
Gruß aus dem Teltow Fläming
Norbert
-+
30.01.2013|13:42 | norefe | 17
Re:Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Steuern dürfen nicht zweckgebunden erhoben werden.

Ach deshalb heisst der Ossi-Soli wohl auch Soli... und nicht Steuer??
Das ist doch Augenwischerei wie das Kind genannt wird, geschröpft werden wir so oder so
sonnige Grüsse
Brigitte
-+
30.01.2013|13:45 | sonnenscheinchen | 18
Re:Re:Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Steuern dürfen nicht zweckgebunden erhoben werden.
=)
=) Ach deshalb heisst der Ossi-Soli wohl auch Soli... und nicht Steuer??
=)


Genau so ist es! Deswegen darf der Soli nur für den Aufbau Ost verwendet werden, während jegliche Steuer für alle x-beliebigen Dinge verjubelt werden darf. Wenn´s der Regierung passt, kann sie die Tabaksteuer für Subventionierung der Zigarettenindustrie verwenden. So sieht´s leider aus.
Schönen Gruss
Cornelius
Der Weg ist das Ziel.
Kunst ist, das Schöne in den Dingen zu sehen.
Liberté - Egalité - Fraternité !!!
-+
30.01.2013|16:13 | garibaldi | 19
Re:Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?

=) warum schließt du von vornherein aus das gut gemachte Bildungs-, wie Natur-, Reise-, Geschichtsfilme auch wirtschaftlich "gemacht" werden können.

Ich schließe das ja nicht aus, aber es ist eine Frage der Kultur, ob das klappt. Weiter unten mehr dazu ...

=) Der Ansporn bzw. die Treibkarft ist doch gar nicht da - "wird ja eh bezahlt".
=) Ich glaube eher - es hat sich eine staatlich sanktionierte finanziell gut gestellte Medienparallelgesellschaft gebildet die ihr eigenes intellektuelles Süppchen kochen, zelebrieren und pflegen.

Das ist eine ziemlich bösartige Unterstellung, die sich beispielsweise die Korrespondenten, die gerade in irgend welchen Krisenregionen unterwegs sind, bestimmt nicht gerne gefallen ließen ...

=) Warum müssen alle deinen Musikgeschmack bezahlen - den nur ...% teilen.

Weil ich auch für deren Musikgeschmack mitbezahle ... Solidarität nennt man das. Ich zahle auch Gewerkschaftsbeitrag. Dabei hab´ ich davon praktisch gar nix, weil ich in keinem tarifgebundenen Betrieb arbeite. Aber für die ganze Gesellschaft ist es mir das wert.


=) Ich bin z.Zt. in den USA - da kannst du eben dein "Geschmäckle" durch zeitweisen Zukauf eines bestimmten Progamms "befriedigen" - das find ich in Ordnung.

Ja, da kannst Du kaufen - vorausgesetzt Du kannst es Dir leisten! Vom Rundfunkbeitrag kannst Du bei Bedürftigkeit freigestellt werden. Wenn man alles nur noch kaufen kann, werden die Armen der Gesellschaft um ihre Teilhabe an derselben beschissen. Das ist nicht das, was man in Europa unter Gerechtigkeit versteht. Aber es ist das, was in den letzten Jahren vor allem von einer bestimmten Richtung heftig propagiert wurde, mit der Folge, dass die Wohlstandsschere immer weiter auseinander geht. Hängt alles miteinander zusammen.

In den USA hat man in dieser (wie in vieler) Hinsicht eine ganz andere Kultur, ein anders Verständnis von Gemeinschaft und Verantwortung als in Europa. Und es gibt eine Menge Dinge, die dafür sprechen, dass das europäische Modell der sozialen Marktwirtschaft (um die geht es nämlich auch dabei letztlich) dem eher amerikanischen der reinen Marktwirtschaft vorzuziehen ist. Es dürfte sich meiner Einschätzung nach als nachhaltiger erweisen, und auch in den USA gibt es erste Anzeichen, dass sich die Einstellung ganz langsam verändert - siehe Krankenversicherung ...


=) Wenn dadurch irgendwelches Sachen gesponsert werden - dann sind das doch Spenden und nicht die Gebühren.

Wenn man ein Benefizkonzert veranstaltet, zahlen für gewöhnlich die Besucher einen Eintrittspreis, die Künstler treten kostenlos oder für eine geringe Gage auf und der Veranstalter rsp. Organisator stellt kostenlos das gesamte Equipment, im Falle des Rundfunks einschließlich der kompletten Aufzeichnungstechnik und so weiter. Das kostet ja alles einen Haufen Geld. Und die Einnahmen kommen ja komplett dem zu fördernden Projekt zugute. Gleichzeitig wird durch die Ausstrahlung der Konzerte "Werbung" für die geförderten Projekte gemacht, was zusätzliche Spenden etc. generieren kann. Indirekt fördert man also mit den Gebühren auch soziale und kulturelle Projekte.



Schönen Gruss
Cornelius
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-+
30.01.2013|16:46 | garibaldi | 20
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Eben deswegen, der Soli, weil damit zwar zweckgebunden der eheml. Osten aufgebaut wird aber mit dieser Zwangssteuer eben auch der Haushalt für den Westaufbau entlastet wird.... und der Zweckgebunden Aufbau in erster Linie nachweislich NUR den Westfirmen zu gute kam...

Und wer noch daran glaubt dass die Arbeitslosenversicherung eine Versicherung ist, glaubt noch an das Christkind...

Zurück zum Thema, hier geht es gar nicht darum, den Rundfunkbeitrag zur Diskussion zu stellen, sondern schlicht und ergreifend um die Tatsache der Zwangsabgabe nach der Neusten Gebührenverordnung.

Mag ja für Garibaldi der B3 Sender nur ein Dudelsender sein, so kann ich Bayern 2 mit seinen Beiträgen zur Maisfäule und Ernteerträge für den Gäuboden, auch nichts abgewinnen.. Bei Bayern Plus interessiert mich natürlich brennend das Kulturgut, der Mittenwalder Geigenbauer und des Steinhöringer Dreigesang....

Damit will ich Dir eigentlich nur sagen, dass man über Geschmack bekanntlich streiten kann und kaum als Argumente dienlich ist...

Nun aber zur Argumentation gut gemachte Bildungs-, wie Natur-, Reise-, Geschichtsfilme wirtschaftlich machen.

Es sollte eigentlich schon klar sein wie auch Öffentlich Rechtliche arbeiten.
Denn eine Vielzahl der Bildungs- Natur- und Reisefilme werden nämlich durch FREIE JOURNALISTEN und Filmemacher über Agenturen gemacht und haben nur indirekt mit einem Auftrag der Sendanstalten zu tun. Einen großen Teil der Nachrichtenbeschaffung geschieht über Reuters und natürlich eignen Auslandsstudios...
Die meisten Filme, Hörspielsendungen, Sportveranstaltungen werden bei freien Agenturen über Lizenzen gekauft. Wobei jüngster Zukauf der Lizenzen der Fußballübertragungen so richtig viel Geld kostet…

Zusätzliche Einnahmen durch die Vermarktung durch Videos etc. bei Eigenproduktionen.

Nichts anderes machen die Privaten....

Nicht dass ich jetzt sage in den USA ist alles besser, aber hier gibt es zwar mit nervigen Werbungen unterbrochen, einen 24 Stunden Wetterkanal, und 24 Nachrichten... Wenn ich das ganze in einem Packet erwerben will, sogar ganz ohne Werbung...
Sattelitenradio in bester Empfangsqualität, von über 500 Sender (ohne Werbung) aber das ist auch gar nicht nötig, zahlreiche Radistationen senden rund um die Uhr, für jeden Geschmack ist etwas dabei, meist ohne Werbung !!! -+
30.01.2013|17:09 | antonis | 21
Re:Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Eben deswegen, der Soli, weil damit zwar zweckgebunden der eheml. Osten aufgebaut wird aber mit dieser Zwangssteuer eben auch der Haushalt für den Westaufbau entlastet wird.... und der Zweckgebunden Aufbau in erster Linie nachweislich NUR den Westfirmen zu gute kam...
=)
=) Und wer noch daran glaubt dass die Arbeitslosenversicherung eine Versicherung ist, glaubt noch an das Christkind...

Tja, das ist halt alles wie mit dem Beton: Es kommt drauf an, was man draus macht ...

=) Zurück zum Thema, hier geht es gar nicht darum, den Rundfunkbeitrag zur Diskussion zu stellen, sondern schlicht und ergreifend um die Tatsache der Zwangsabgabe nach der Neusten Gebührenverordnung.
=)
=) Mag ja für Garibaldi der B3 Sender nur ein Dudelsender sein, so kann ich Bayern 2 mit seinen Beiträgen zur Maisfäule und Ernteerträge für den Gäuboden, auch nichts abgewinnen.. Bei Bayern Plus interessiert mich natürlich brennend das Kulturgut, der Mittenwalder Geigenbauer und des Steinhöringer Dreigesang....
=)
=) Damit will ich Dir eigentlich nur sagen, dass man über Geschmack bekanntlich streiten kann und kaum als Argumente dienlich ist...
=)
=) Nun aber zur Argumentation gut gemachte Bildungs-, wie Natur-, Reise-, Geschichtsfilme wirtschaftlich machen.
=)
=) Es sollte eigentlich schon klar sein wie auch Öffentlich Rechtliche arbeiten.
=) Denn eine Vielzahl der Bildungs- Natur- und Reisefilme werden nämlich durch FREIE JOURNALISTEN und Filmemacher über Agenturen gemacht und haben nur indirekt mit einem Auftrag der Sendanstalten zu tun. Einen großen Teil der Nachrichtenbeschaffung geschieht über Reuters und natürlich eignen Auslandsstudios...
=) Die meisten Filme, Hörspielsendungen, Sportveranstaltungen werden bei freien Agenturen über Lizenzen gekauft. Wobei jüngster Zukauf der Lizenzen der Fußballübertragungen so richtig viel Geld kostet…
=)
=) Zusätzliche Einnahmen durch die Vermarktung durch Videos etc. bei Eigenproduktionen.
=)
=) Nichts anderes machen die Privaten....

Bis hierhin Übereinstimmung ... dass die derzeitige Regelung möglicherweise oder besser gesagt offensichtlich diverse Mängel aufweist, ist ja kein Wunder. Bei den "Machern" ... das spricht halt nur nicht gegen Rundfunkgebühren an sich.

=) Nicht dass ich jetzt sage in den USA ist alles besser, aber hier gibt es zwar mit nervigen Werbungen unterbrochen, einen 24 Stunden Wetterkanal, und 24 Nachrichten... Wenn ich das ganze in einem Packet erwerben will, sogar ganz ohne Werbung...
=» Sattelitenradio in bester Empfangsqualität, von über 500 Sender «ohne Werbung» aber das ist auch gar nicht nötig, zahlreiche Radistationen senden rund um die Uhr, für jeden Geschmack ist etwas dabei, meist ohne Werbung !!!

Zumindest das meiste davon gibt´s doch hier auch ... aber mal eine Frage: Wer finanziert denn die Sender, die in den USA ohne Werbung senden? Ich gebe zu, ich weiß es nicht, aber ich habe da einen gewissen Verdacht ...
Schönen Gruss
Cornelius
Der Weg ist das Ziel.
Kunst ist, das Schöne in den Dingen zu sehen.
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-+
30.01.2013|17:48 | garibaldi | 22
Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?
Moin Moin Antonius,

sehe ich auch so !

- Gruß von S/W nach Acapulco

.
Cornelius - weder ARD noch ZDF sind Werbefrei!

.

Gruß aus dem Teltow Fläming
Norbert
-+
30.01.2013|17:55 | norefe | 23
Re:Re:Re:Rundfunkbeitrag verfassungswidrig ?


=) Zumindest das meiste davon gibt´s doch hier auch ... aber mal eine Frage: Wer finanziert denn die Sender, die in den USA ohne Werbung senden? Ich gebe zu, ich weiß es nicht, aber ich habe da einen gewissen Verdacht ...


Dein Verdacht ist nicht ganz unbegründet, da gebe ich Dir Recht.

Wobei ja bekannter Maßen in letzter Zeit Stimmen laut wurden, die doch glatt behaupteten, die Bayerische Staatsregierung auch Berlin, würden Intendanten doch glatt darauf hinweisen, allzu kritische Berichterstattungen würden nicht gerne gesehen.....

Na ganz ohne Werbung geht es natürlich bei den Freien Lokalen Sendestationen auch nicht, manche in Blöcke für ca. 5 Minuten, jede volle Stunden oder so mal zwischen drinn, Werbung für lokale Geschäfte aber nicht so Nervend wie TV.....
-
30.01.2013|21:20 | antonis | 24
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