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Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
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Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
„O excelso muro, o torres coronadas“ und dann folgten auch noch „aureas puertas““, so oder so ähnlich begann ein Gedicht mit dem Titel „ Granada“, das ich im Alter von etwa 15 Jahren las und ich träumte lange davon, einmal Granada zu sehen.
Der Traum geriet mit der Zeit in Vergessenheit und dann lockten doch andere Reiseziele. Als wir uns vor 3 Jahren ein Wohnmobil kauften, begann ich erneut zu träumen, wohl wissend, dass es diesmal nicht beim Träumen bleiben müsse.
Ich kaufte und entlieh Reiseführer, besorgte spezielle Wohnmobil- und Stellplatzführer und begann zu planen. Geholfen haben mir bei der Planung die Reiseführer Andalusien“ und der „Kunstreiseführer Andalusien“ von Dumont, „Andalusien“ von Know How, „Andalusien“ von Lonely Planet und aus der WOMO-Reihe „Mit dem Wohnmobil nach Süd-Spanien“ und „Mit dem Wohnmobil nach Ost-Spanien“. Auch im Internet habe ich nach Reiseberichten über Andalusien gesucht, manches auch gefunden, trotzdem blieben sehr viele Fragen offen, besonders die Fragen, die mit der Ver- und Entsorgung eines Wohnmobils zu tun hatten.
Wir wollten Anfang April starten, so halfen mir die vielen beschriebenen WoMo-Badeplätze sehr wenig, auch gehe ich in Deutschland nicht zu „Lidl“ einkaufen und hätte mir von daher für die Planung etwas mehr Variantenbreite gewünscht. In Andalusien reizt ja vor allem die Kultur und die befindet sich nun mal meist in den Städten, da hätte ich mir auch etwas präzisere Angaben zu Stellplätzen gewünscht, da ja überall davor gewarnt wird, das Wohnmobil wegen der Einbruchgefahr auf „normalen“ Parkplätzen abzustellen. Besonders in diesem Zusammenhang stellte sich dann auch heraus, dass ein Führer, der aus der Sicht eines Camp-Mobils geschrieben ist, nur bedingt auch auf ein Wohnmobil anwendbar ist. Trotzdem ist der Führer „Mit dem Wohnmobil nach Süd-Spanien“ sehr zu empfehlen, einige sehr schöne Stellplätze hätten wir ohne diesen nicht gefunden und auch unsere, meist wetterbedingten „Umorientierungen“ wären ohne diesen Führer schwieriger geworden.
Da mir aber doch einiges fehlte, habe ich beschlossen, unsere Reise zu dokumentieren, um Anderen damit vielleicht die Planung zu erleichtern.
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28.02.2013|13:01 | ingohmes | 1
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
4. April 2012
Da wir im Süden Baden-Württembergs nahe der französischen Grenze wohnen, beginnen wir unsere Reise in einem französischen Supermarkt, um uns für die Fahrt durch Frankreich, die wir zwar schon ein bisschen als Urlaub sehen, aber trotzdem zügig hinter uns bringen wollen, mit Obst, Gemüse, Wein und Dosenbier einzudecken. Deswegen kommen wir auch nicht sehr weit und bleiben auf dem Wohnmobil-Stellplatz in Baume-les-Dames über Nacht stehen. Unerwarteter Weise ist er, so früh im Jahr, schon sehr voll, so dass wir uns auf die Plätze neben dem Hafen stellen, was uns - als ehemalige Bootfahrer - auch viel besser gefällt.
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28.02.2013|13:18 | ingohmes | 3
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
5.April 2012
Wir fahren überwiegend auf der Landstraße weiter, nicht unbedingt, um die Autobahngebühren zu sparen, sondern weil wir bei früheren Fahrten festgestellt hatten, dass wir mit dem Wohnmobil auf der Autobahn nicht wirklich viel schneller unterwegs sind als auf der Landstraße und das Fahren viel entspannter ist. Wir möchten gerne die Brücke von Millau sehen und haben uns daher für die Anfahrt nach Spanien über die A75 entschieden, die außerdem kostenlos zu befahren ist. Um dorthin zu gelangen, folgen wir erstmal der A72. Aus dem ADAC Stellplatzführer haben wir uns den Platz in Champoly (F-42430, keine Koordinaten angegeben), nahe der Autobahn, ausgesucht. In der Beschreibung steht: „Leicht geneigter, kleiner Platz hinter der Kirche im Ortszentrum“. Ein, wie wir am nächsten Tag feststellen, vorhandenes Hinweisschild übersehen wir. An der Kirche gibt es zwar Parkplätze, die scheinen aber nicht speziell für MoWos zu sein. Ein Verbotsschild finden wir aber auch nicht. Aus einem sich öffnenden Fenster heraus erklärt uns ein Mann etwas, dem ich entnehmen kann, dass wir irgendwie um die Kirche herumfahren müssten und dann den Berg hinunter, wir erkunden das zu Fuß, finden keinen weiteren Platz und beschließen, die Nacht vor der Kirche zu verbringen. Es ist schön ruhig, niemand stört uns, niemand scheint sich an uns zu stören.
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28.02.2013|13:48 | ingohmes | 4
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
6.April 2012
Beim Verlassen von Champoly am nächsten Morgen fällt uns am Ortsausgang ein Sandplatz auf, dort steht auch das, von uns übersehene, Hinweisschild, dass es sich um einen WoMo-Stellplatz handelt. Da hat uns aber unser Kirchen-Vorplatz viel besser gefallen! Anscheinend wurde der Stellplatz von der Ortsmitte an den Ortsrand verlegt, was wir durchaus einsehen, denn mehrere WoMos hätte der kleine hübsche Kirchenparkplatz nicht vertragen. Aber die Saison hat noch nicht begonnen, so waren wir das einzige WoMo im Ort und haben daher kein allzu schlechtes Gewissen.
Die A 75 wartet mit einer Überraschung auf, von der wir nichts wussten und die wir mit Staunen betrachten: Der Viadukt von Garabit, eine Eisenbahnbrüche, die von Gustave Eiffel, dem Erbauer des Eifelturms in Paris, geplant und 1884 fertiggestellt wurde. Auf einem Autobahnrastplatz steht man der Brücke genau gegenüber. Überhaupt sind wir von der gesamten Strecke ganz begeistert, in ca. 1000m Höhe schwingt sich die Autobahn durchs Massif Central und lässt immer wieder imposante Ausblicke zu. Natürlich ist die Autobahnbrücke von Millau das Highlight auf dieser Strecke. Wir halten auf dem davorliegenden Parkplatz an und erklimmen einen kleinen Hügel, der einen direkten Ausblick auf die Brücke bietet und machen die obligatorischen Fotos. Die Mautgebühr, um über die Brücke rollen zu dürfen, bezahlen wir gerne!

A75_Bruecke_von_Millau -+
28.02.2013|14:17 | ingohmes | 6
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
Die km-Angaben bis zur Küste werden immer kürzer und wir sind noch ziemlich hoch oben, aber dann geht es auf den letzen 30 km doch hinunter, es wird deutlich wärmer und die Namen der Ortschaften werden vertrauter. Auf dem WoMo-Stellplatz „4 vents“ in Gruissan-Plage « N43°05´44´´ E03°06´41´´ » stellen wir unser Fahrzeug ab «8.- €», laufen durch den Ort, den wir vor vielen Jahren einmal per Boot angesteuert hatten und sind erstaunt, was aus dem kleinen Fischerdorf geworden ist.
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28.02.2013|14:25 | ingohmes | 7
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
7.April 2012
Da wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Füllkapazität unserer Toilette meist nach etwa drei Tagen ausgeschöpft ist, nehmen wir jede Gelegenheit war, um Überschüssiges los zu werden und Frisches ein zu füllen, wir fahren also erst mal die Ent – und Versorgungsstation an. Dann holen wir den WoMo-Führer „Mit dem Wohnmobil nach Ost-Spanien“ aus dem Handschuhfach, der uns die ersten Etappen begleiten soll. Wir folgen den Empfehlungen für Route 8, allerdings in umgekehrter Richtung, lassen die Ortschaften aus und die Landschaft auf uns wirken. Gemütlich „klettern“ wir die Pyrenäen hinauf und wieder hinunter, erfreuen uns an der warmen Sonne und den schönen Ausblicken und nähern uns, auf den WoMo-Führer vertrauend, unserem ersten spanischen Übernachtungsziel, dem „Parc natural Aiguamolis de l’Empordà“. Aber, was nirgends steht, Anfang April sind noch sämtliche Campingplätze geschlossen und auf dem im Führer angegebenen Wanderparkplatz darf nicht übernachtet werden. Eine freundliche junge Dame im Informationzentrum „El Cortalet“ « N42° 13’27.9‘‘; E3° 05‘31.9‘‘ , Parkgebühr für den ganzen Tag bis 8 Uhr abends 2.50€ – es wird kontrolliert, dass der Platz geräumt ist» empfiehlt uns einen Parkplatz in Castellò d’Empùries“, den wir mit ihrer guten Beschreibung auch schnell finden. Der Platz ist noch ziemlich leer, wir stehen eben und wir haben die Stadt im Blickfeld. Leider beginnt es zu regnen, so sehen wir aus dem Trockenen staunend zu, wie sich der Parkplatz mehr und mehr füllt und Familien, gut gekleidet, aus den Autos steigen, bis uns einfällt, dass es Ostersamstag ist und die Menschen wahrscheinlich zum Gottesdienst gehen. Auf dem Parkplatz des Informationszentrums war ein Bauernmarkt aufgebaut, Brot und Käse sahen sehr verlockend aus. Normalerweise lerne ich wenigstens ein paar Brocken der Landessprache, da ich aber Französisch und einigermaßen Italienisch spreche, wollte ich damit zurechtkommen. Ernst isst keinen Ziegenkäse – es ließ sich jedoch nicht eindeutig zuordnen, ob nicht eines der Stücke doch aus Ziegenmilch gemacht war und genau jetzt ließen mich meine Italienischkenntnisse im Stich. So zeigte ich auf die Käsestücke und fragte „Muh? – Mäh?“, was zu allgemeinem Gelächter führte, mir die Namen „vaca“ für Kuh und „cabra“ für Ziege genannt wurden und nach diesem Erfolg und den ersten Kontakten mit Einheimischen, zogen wir glücklich mit unseren Einkäufen los und lassen uns nun das erste Abendbrot auf spanischem Boden mit Blick auf ein Stadttor schmecken und verbringen, nachdem die Kirchgänger den Parkplatz wieder verlassen haben, eine ruhige Nacht.
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28.02.2013|14:36 | ingohmes | 8
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
8.April 2012 «Ostersonntag»
Eigentlich hatten wir uns ja ein Osterfrühstück im Grünen vorgestellt, aber der bunte Ostertisch im WoMo gefällt uns dann doch auch ganz gut.

Osterfruehstueck -+
28.02.2013|14:43 | ingohmes | 9
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
Den Parkplatz von „El Cortalet“ kennen wir ja bereits und so finden wir uns dort wieder ein, um etwas von der Vogelwelt zu sehen. Wir entdecken einen schwarzen Ibis, den hatten wir noch nie gesehen und freuen uns sehr darüber. Anschließend steht „Kultur“ auf dem Tagesplan. Wir fahren nach Figueres, wir sind keine Dali-Fans, trotzdem wollen wir uns das Theater wenigstens von außen ansehen, es sieht witzig aus mit den großen „Eiern“ auf dem Dach. Uns locken heute eher die alten Kulturen und so biegen wir bald auf den großen Parkplatz der Ausgrabungsstätten von L’Estartit « N42° 07‘ 49.8‘‘, E3° 07’12.7‘‘ » ein. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Mauern der griechischen Stadt die älteren sind, die erhaltenen Mauern aus der Römerzeit sind schon deutlich „gekonnter“ aufgebaut – aber faszinierend sind beide Anlagen, besonders die gut erhaltene Mosaike der römischen Häuser sind beeindruckend. Da wir diesen Teil von Spanien eigentlich als „Durchfahrtsstrecke“ betrachten, lassen wir viele der im Führer angegebenen Sehenswürdigkeiten aus – wir werden diese bestimmt auf einer der nächsten Reisen genauer anschauen. Langsam wird es Zeit, einen Übernachtungsplatz zu suchen, im WoMo-Führer finden wir einen „offiziellen“ WoMo-Stellplatz, wenn es hier so etwas gibt, wollen wir diesen auch nutzen und entscheiden uns, die Nacht in St. Feliu de Guixols zu verbringen « N41°46’48.2‘‘ E3°01’21.3‘‘ ». Es ist gar nicht einfach, diesen Platz zu finden: An der Stelle, wo uns unser Navi links von der Haupstraße wegführen möchte, ist wegen eines Kunsthandwerkermarktes das Abbiegen verboten. Kurz darauf kommt rechts ein Parkplatz, dem das Navi die eingegebenen Koordinaten zuordnet, der uns aber nicht wirklich vertrauenserweckend erscheint und wir können eigentlich nicht glauben, dass dies der offizielle Platz sein soll. In solchen Fällen ist der Fahrer gefordert. Er steigt aus und erkundet die Gegend zu Fuß, während ich das WoMo „hüte“. Es dauert nicht lange bis er zurückkommt, er hat den Platz gefunden und festgestellt, wie wir von „rückwärts“ dorthin kommen, was dann auch ohne Probleme gelingt. Wir bekommen den letzten Platz, es sind Stellplätze für ca. 15 WoMos vorhanden. Der Platz hat eine Entsorgungsstation und sogar kostenloses Wlan.
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28.02.2013|14:50 | ingohmes | 10
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
9.April 2012
Auch wenn wir die Fahrt durch den Osten Spaniens „nur“ als unvermeidbare Anfahrtsstrecke zu unserem eigentlichen Ziel Andalusien betrachten, wollen wir uns doch die Sehenswürdigkeiten, die quasi „auf der Strecke“ liegen, nicht entgehen lassen. So ist Barcelona unser nächstes Etappenziel. Freunde hatten uns den Tipp gegeben, auf dem Campingplatz „Barcelona“ in Mataró (www.campingbarcelona.com) zu bleiben. Dieser Platz an der Uferstraße zwischen St. Andreu de Llavaneres und Mataró, ca. 30 km nördlich von Barcelona, bietet nicht nur einen recht hübsch gelegenen Stellplatz – etwas später im Jahr stünde auch ein netter Swimmingpool zu Verfügung - , er bietet, und das reizt uns vor allem, einen kostenlosen Shuttlebusdienst, der sowohl vier mal täglich (2012 um 9.15, 11.15, 17.15 und 19.15 Uhr) in die Innenstadt von Barcelona als auch ab 8.45 fast stündlich zum Bahnhof von Mataró, wo regelmäßig Züge nach und von Barcelona verkehren, und zurück zum Campingplatz fährt (der letzte um 23.30 Uhr). Wir sind schon recht früh in Mataró, so dass sich die Fahrt mit dem Bus nach Barcelona noch lohnt, für die Rückfahrt wollen wir den Zug nehmen und mit dem Shuttlebus vom Bahnhof aus zum Campingplatz fahren. Die Fahrt mit dem Bus nach Barcelona dauert ungefähr 45 Minuten – er fährt anschließend sofort wieder zum Campingplatz zurück – ein kurzes Stück am Meer entlang, dann auf die Schnellstraße (wo wir mit dem WoMo Maut bezahlen müssten), dann durch die Vororte Barcelonas. Wir fahren die Av. Diagonal entlang vorbei am Placa de Toros, die schönen Geschäfte, Cafes und breiten Straßen vermitteln uns schon einen ersten Eindruck der Stadt. Mit Hilfe des Stadtplans können wir die Route verfolgen. Nebenher informiere ich mich im Reiseführer, den ich mir auf meinen e-book-Reader geladen habe, darüber, was wir uns am Besten in der Innenstadt ansehen sollten. Der Bus hält sehr zentral am Placa de Catalunya, dort fährt er auch wieder ab, um 20 Uhr zum letzten Mal.
Wir bummeln einmal um den Platz um uns zu orientieren, dann folgen wir den Wegweisern zur Kathedrale. Sie hat noch geöffnet und mit Hilfe des e-book-Reiseführers finden wir uns gut zurecht. Anschließend folgt das erste Glas spanischen Weins in einer Bar gegenüber mit Blick auf die Kathedrale und wir lernen die ersten spanischen Worte, die wir dann auch immer wieder brauchen werden: „Dos vinos tinto, por favor“ – ein bisschen anders als im Italienischen ist es schon. Es gibt ein Schälchen Oliven dazu, eine schöne Sitten, die wir fast überall erleben. Leider scheint die Sitte dort, wo sich viele Touristen aufhalten, langsam in Vergessenheit zu geraten. Am üppigsten und einfallsreichsten waren diese kleinen Zugaben in den Lokalen, die fast ausschließlich von Spaniern besucht wurden, das eine oder das andere Mal waren wir so von den „Zugaben“ begeistert, dass wir gleich zum Abendessen sitzen blieben oder später wiederkamen. Auch die Rückfahrt mit der Linie 1 meistern wir problemlos, der Bus zum Campingplatz liefert uns wohlbehalten ab.
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28.02.2013|14:58 | ingohmes | 11
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
10.April 2012
Nach einem ausgiebigen Frühstück nehmen wir den Bus um 11.15 Uhr. Das scheint der am häufigsten frequentierte Bus zu sein, wir befürchten erst, keinen Platz mehr zu bekommen, aber dann ist der Bus doch groß genug. Wieder nutze ich die Zeit, um im Reiseführer herauszufinden, wie wir vom Placa de Catalunya weiterkommen, wir haben für heute auf dem Programm die von Antonio Gaudi konzipierte und begonnene Kathedrale Sagrada Familia. Als wir dort ankommen, ist die Schlange vor dem Eingang schon recht lang. Da wir hierher ja mal wiederkommen wollen, entscheiden wir uns nur für eine Umrundung der Kirche, um sie von allen Seiten auf uns wirken zu lassen. Deutlich lassen sich die Teile, die von Gaudi selbst gebaut worden waren, von denjenigen unterscheiden, die nach seinem Tod von anderen Baumeistern errichtet wurden. Da es keine Baupläne dafür gibt und jeder Baumeister so bauen kann, wie er sich Gaudis Weiterarbeit vorstellt, gibt es nun deutliche Brüche und die Homogenität des Stils von Gaudi leidet stark. Er war eben ein unübertroffenes Genie!

Sagrada_Familia_Barcelona -+
28.02.2013|18:09 | ingohmes | 12
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
Nachdem wir uns mit dem U-Bahn-System vertraut gemacht und eine Mehrfartenkarte erstanden haben, fahren wir zum Parc Güell. Das Wetter ist schön und wir genießen den Ausblick auf die Stadt und die im Park verstreuten Objekte von Gaudi, besonders hat es uns, wie sichtbar auch allen anderen Besuchern, die „Schlange“ angetan, aber auch die beiden Eingangsportale gefallen uns ausgesprochen gut. Der Parc gehört heute zum Welterbe der UNESCO, ebenso die von Gaudi erbauten Häusern, wie z.B. Casa Battlo und Casa Milá, deren Formreichtum wir etwas später bestaunen, als wir durch das Viertel "Quadrat d´Or" im Stadtteil Eixample, zwischen Aribau und Sant Joan südlich der Av. Diagonal, bummeln. Der Nachmittag vergeht viel zu schnell. Noch ein Punkt ist noch offen: Das Picasso-Museum, in dem Arbeiten des jungen Picasso zu sehen sind. Es zu finden, gelingt uns nur mit einigem Nachfragen, wir sind aber genau zur richtigen Zeit dort, denn der Himmel bewölkt sich. Während wir die frühen Bilder, z.T. aus seiner Schulzeit, auf uns einwirken lassen, geht draußen ein Regenschauer herunter. Dies bekommen wir aber erst mit, als wir aus dem Museum auf die nasse Straße kommen, der Regen hat schon wieder aufgehört und wir können auf dem Rückweg zur Bushaltestelle noch ein paar Schaufenster ansehen. Die Mode ist etwas anders als bei uns, frau würde gerne bei einem längeren Aufenthalt shoppen gehen…..-+
28.02.2013|18:32 | ingohmes | 13
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
11.April 2012
Da wir nicht wissen, wo wir in den nächsten Tagen stehen bleiben werden, wird vor der Abfahrt die Ent- und Versorgungsanlage des Campingplatzes aufgesucht . Wir bezahlen für die zwei Übernachtungen incl. Strom 53.20 €, der im WoMo-Führer beschriebene Parkplatz „Carrer del Taulat“ hätte 25.-€ pro Tag gekostet. Wir fühlten uns in Mataró besser aufgehoben. Wir verlassen Barcelona in Richtung Westen, weil ich mir vor Andalusien noch einen weiteren Traum erfüllen möchte: Ich möchte Toledo sehen! Der Auslöser dieses Traums ist kein Gedicht, sondern das Gemälde „Gewitter über Toledo“ von El Greco. Den Montserrat lassen wir rechts liegen – auch ein Ziel, das wir uns für ein Wiederkommen vornehmen – und wenden uns in Richtung Zaragosa. Auf dem WoMo-Stellplatz in St. Feliu de Guixols hatten wir einen Tip für einen Übernachtungsplatz bekommen, den wir nun ausprobieren wollen. In Calatayud verlassen wir die A2 und fahren in Richtung Munébrega. Unterwegs sehen wir bereits ein Hinweisschild zu unserem Ziel, dem Monasterio de Piedra. An einem sehr schön gelegenen Stausee vorbei, erreichen wir den Parkplatz der Klosteranlage. Wir stellen fest, dass wir irgendwo, ohne es zu bemerken, den Null-Meridian überfahren haben, denn wir befinden uns nun westlich von Greenwich « N41°11’40.4‘‘ W1°47’03.0‘‘ ». Es gibt Stellplätze, die mit einem Caravan-Schild bezeichnet sind, ein WoMo steht bereits da, im Laufe des Abends werden noch weitere folgen. Das kleine Restaurant hat um diese Jahreszeit nur über Mittag geöffnet, aber der Andenkenladen ist noch auf, dort gibt es auch einen Plan der Anlage, die jetzt leider auch schon geschlossen hat. Ein Rundweg, der ca. 2 Stunden dauert, führt durch eine kleine Schlucht, vorbei an einem Wasserfall und an Picknickplätzen. Wir nehmen uns vor, am nächsten Morgen unser Frühstück ein zu packen und auf diesem Rundweg an einem dieser Plätze ein zu nehmen. Bei einem Rundgang durch die Anlage um das Klostergebäude, soweit sie nicht zum eintrittspflichtigen Teil gehört, haben wir von einer Stelle aus auch einen schönen Ausblick auf ein Flüsschen.

Monasterio_de_Piedra -+
28.02.2013|18:58 | ingohmes | 14
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
12.April 2012
Unsere Picknicktour fällt aus. Was wir in der Nacht unter unseren warmen Zudecken nicht gemerkt haben, überfällt uns beim Aufstehen fast schockartig: Es ist lausig kalt. Etwa 7-8 Grad, wenn wir unserem Thermometer trauen. Und es nieselt. Schade! Ob wir noch einmal hierherkommen werden? Wir wissen es nicht. So nehmen wir nach einem „normalen“ Frühstück im WoMo ein wenig wehmütig Abschied von diesem idyllischen Plätzchen.
Die spanische Hauptstadt umkurven wir großräumig, zwar würde El Escorial, das königliche Schloss auch reizen, aber wir wollen unser eigentliches Ziel Andalusien nicht aus den Augen verlieren. Es gäbe so viel, was unterwegs sehenswert wäre! Am frühen Nachmittag erreichen wir den Campingplatz „El Greco“ « N39°865841 E 04°047250 » in Toledo. Auch hier ist noch fast nichts los, wir dürfen uns einen Platz aussuchen und finden ihn unten am Tajo, nur durch einen Maschendraht vom Wasser getrennt, mit Blick auf die Kathedrale.
Toledo, die Stadt der Toleranz. Lange Zeit lebten hier die Religionen friedlich nebeneinander, es gab einmal 10 Synagogen, von denen noch zwei überdauerten, eine davon war eine der ältesten in Europa und ist heute die Kirche Santa Maria la Blanca. Toledo, die spanische Hauptstadt. Dort lebten im 16. Jahrhundert 60 000 Menschen. Toledo, das religiöse Zentrum Spaniens über Jahrhunderte hinweg. Dort steht eine der größten Kirchen der Welt.
Heute ist Toledo zwar UNESCO-Welterbe, hat aber nur noch 10 000 Einwohner, weil die engen größtenteils kopfsteingepflasterten Gässchen, die die Touristen anlocken, keine Parkmöglichkeiten bieten und in den alten ehrwürdigen Häusern kein Platz für Supermärkte zu schaffen ist.
Etwa 200 m müssen wir einen schön gepflasterten Weg bergauf zur Bushaltestelle an der Hauptstraße gehen, von wo aus ein Bus in die Stadt fahren soll. Es gibt keinen Fahrplan und so warten wir. Wir warten ziemlich lange. Dann hält gegenüber der Bus aus der Stadt. Wir hoffen, dass er die Endhaltestelle bald erreicht und dann zurückkommt, um uns mitzunehmen. Wir überlegen, ob wir zu Fuß nicht inzwischen in der Stadt wären – da kommt der Bus. Toledo ist auf einem Hügel gebaut und wir fahren ganz hinauf, dort steht auch der Alcázar. Unser Blick fällt hinunter zum Fluss, wir folgen den kleinen Gassen, in der Kathedrale ist gerade Gottesdienst, so können wir still einen Blick hineinwerfen ohne Eintritt zahlen zu müssen, dürfen allerdings auch nicht umhergehen. Da locken die beiden zu Kirchen umgebauten Synagogen, dort die kleine Kirche, die einst Moschee war und ganz unten erreichen wir die Brücken, eine davon hat El Greco in sein Gemälde eingefügt. Ich weiß zwar, dass der Maler auf seinem Gemälde „geschummelt“ hat, er hat sowohl die Brücke als auch den Flusslauf verändert, trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, nach dem Blick zu suchen, den er auf die Stadt hatte, als sein berühmtes Bild entstand. Von dort aus ist der Campingplatz nicht mehr weit, wir warten diesmal nicht, bis ein Bus kommt. Auch Toledo ist ein Ort, an dem ich gerne noch bleiben würde, aber noch sind wir am Anfang unserer Reise und wissen nicht, wie viele andere Orte noch kommen werden, an denen wir vielleicht auch gerne länger verweilen würden.

Blick_vom_Campingplatz_Toledo_zur_Kathedrale Kathedrale_von_Toledo Portal_der_Kathedrale_von_Toledo Bruecke_über_den_Tajo -+
28.02.2013|19:11 | ingohmes | 15
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
13.April 2012
Die hübschen, sauberen Duschanlagen verführen zur ausführlichen Pflege, vorsichtshalber wird auch das WoMo gepflegt, bzw. ent- und versorgt. Wir zahlen für alles 30.-€. Nach einer Fahrt auf den der Stadt gegenüberliegenden Hügel, von dem sich uns ein prächtiges Panoramabild bietet, verabschieden wir uns: Nun lockt Andalusien!

Toledo -+
28.02.2013|19:32 | ingohmes | 16
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
Heute ist Freitag, der 13.! Aber nicht weil wir abergläubisch sind, sondern weil das Wochenende naht, machen wir zum Einkaufen Halt in Valdepenas. Carrefour-Einkaufszentren sind uns von Frankreich her vertraut und wir freuen uns, einen solchen Supermarkt auch in Spanien zu finden.
Gespannt auf die „Desfiladero de Despenaperros“ (Schlucht der hinabstürzenden Hunde), das Tor nach Andalusien, beobachten wir die Kilometrierung der Strecke. Plötzlich befinden wir uns auf einer vier-spurigen Straße, wie es sich für ein langsameres Gefährt gehört, auf der rechten Spur, während wir ununterbrochen überholt werden - woher kommen denn plötzlich diese vielen Autos? Unerwartet geht von der linken Spur eine kurze Abfahrt weg auf den Parkplatz des von Hubert und Gudrun Kügler beschriebenen Restaurants „El Jardin Despenaperros“, von dem sie den herrlichen Blick in die Schlucht hatten. Hier fällt uns zum ersten Mal auf, dass Führer, die von Campmobil-Fahrern geschrieben sind, nicht eins zu eins umsetzbar sind für Wohnmobilfahrer. Entweder gab es diese „Autobahn“ noch nicht, als die beiden dort unterwegs waren – dafür spricht, dass sie im Prinzip noch im Bau ist: Brücken, die sich bald über die Schlucht spannen werden, stehen schon sichtbar aber nicht befahrbar in der Landschaft – oder sie waren mit ihrem Camper so viel wendiger als wir und haben es deshalb in die so plötzlich auftauchende Parkmöglichkeit auf der „falschen“ Seite geschafft. Wir schaffen es nicht und da es durch die Baustellen auch keine weiteren Ausfahrten gibt, landen wir sehr schnell und etwas überrascht in Santa Elena am Fuß der Schlucht. Noch mal zurückfahren? Dazu haben wir eigentlich keine Lust und so geht es weiter nach Süden, die Straße wird nun von Olivenbäumen gesäumt und ein schwerer, süßlich-würzig-öliger Geruch liegt in der Luft. Wir biegen ab nach Baeza, die erste der zahlreichen Öl-„Hauptstädte“, die wir noch besuchen werden. Vor allem aber ist Baeza eine Stadt der Renaissance. Die interessanten Prachtbauten werden ausführlich in den einschlägigen Reiseführern beschrieben, wir lassen uns durch die Straßen treiben und brauchen eigentlich keine ausführlichen Erklärungen, zu offensichtlich ist die Schönheit der alten Häuser. Am ehemaligen Justiz- und Gefängnisgebäude rätseln wir über auffällige Schriftzeichen.

Baeza Baeza -+
28.02.2013|19:38 | ingohmes | 17
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
Unser WoMo haben wir auf dem von Küglers beschriebenen Plaza de Toros vor der Stierkampfarena « N37°59.654‘ W3°27.673‘ » abgestellt.
Hier muss ich darauf hinweisen, dass Hubert und Gudrun Kügler (Süd-Spanien) eine andere GPS-Daten-Schreibweise anwenden wie Reinhard und Waltraud Schulz (Ost-Spanien). Ich habe die Daten so übernommen, wie sie jeweils aufgeführt sind.
-+
28.02.2013|19:54 | ingohmes | 18
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
14.April 2012
Der Samstag Morgen führt uns noch einmal in das Städtchen, aber es ist nicht wirklich viel los. Einen Markt, wie wir das von französischen Orten kennen, scheint es hier nicht zu geben. In einem der Geschäfte kaufen wir Olivenöl, eine große Flasche zum Mitnehmen, eine kleine für die WoMo-Küche. Im Reiseführer steht, dass die Kathedrale von Jaen um 13 Uhr schließt, da sie als schönste Renaissancekirche Andalusiens gilt, wollen wir uns dieses Schmuckstück nicht entgehen lassen, dafür lassen wir die Stadt Ubeida aus. Ebenfalls für sehenswert erachtet werden die arabischen Bäder im prunkvollen Pallazio de Villardompardo, auch sie sollen, unseren Informationen nach, am Samstag nur bis 13 Uhr geöffnet sein. Also nichts wie los! Parallel zu unserer sehr gut ausgebauten Straße begleitet uns viele Kilometer lang die Baustelle einer vierspurigen „Autobahn“, weder Baufahrzeuge noch –arbeiter können wir entdecken. Ein Bild, das wir in Spanien noch oft sehen werden, so kann man EU-Gelder auch buchstäblich in den Sand setzen. Wir erreichen die A4, die uns schon durch das Tor von Andalusien gebracht hat, sie führt uns nördlich der Stadt in Richtung Westen, bald folgen wir den Schildern „Centro“. In Jaen einen Parkplatz für unser WoMo zu finden, erweist sich als Sisyphosarbeit. Zum Castillo hinauf zu fahren, schenken wir uns, wenn schon Küglers beschreiben, dass sich die Stellplätze dort nur für Camp-mobile eignen, glauben wir ihnen gerne und müssen das nicht nachprüfen. Also versuchen wir es mit den beiden im WoMo-Führer angegebenen Plätzen, finden sie aber nicht. Unsere Suche führt uns immer weiter in die Stadt hinein, die Straßen werden immer enger, wir kommen sogar direkt an der Kathedrale vorbei, aber dann geht es nicht mehr weiter, mühsam müssen wir wenden. Und da lernen wir gleich eine der liebenswerten Seiten der spanischen Autofahrer kennen: Obwohl unser Wendemanöver recht lange dauert: Keiner hupt – keiner schimpft. Alle warten geduldig, bis wir es geschafft haben, selbstverständlich bedanken wir uns rundum mit freundlichem Lächeln und entschuldigenden Gesten, bevor wir zurückfahren. Wenn wir jetzt nicht sofort einen Parkplatz finden, lohnt es sich nicht mehr, die Besichtigungstour zu beginnen. Natürlich finden wir keinen! Etwas desillusioniert- wird das immer so enden? – entschließen wir uns, Jaen den Rücken zu kehren, zumal es auch zu regnen anfängt. Tanken müssen wir noch und dabei finden wir dann, neben der Tankstelle, einen großen Parkplatz, den wir guten Gewissens als Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung angeben können, zumal er, den Koordinaten nach, nahe den beiden Plätzen liegen muss, die der WoMo-Führer empfiehlt « N37°46.163‘ W03°46.708‘ ». Für uns kommt er zu spät. Schade!
Den Sonntag würden wir gerne in der Natur verbringen und hoffen, diesen Plan in der Sierra Subbética umsetzen zu können. Sowohl für Priego de Córdoba als auch für Cabra sind Stellplätze im Führer erwähnt. Der Regen wird heftig und heftiger, an der großen Kreuzung bei Alcaudete müssen wir eine Entscheidung treffen. Dunkle Wolken hängen über dem Gebirgszug, in dem wir wandern wollten. Wenn wir wegen des Regens nicht aus dem WoMo kommen, macht Natur rundum auch keinen Spaß. In der Hoffnung, der Regen möge näher zur Küste hin aufhören, biegen wir ab nach Granada. Tatsächlich – ab Pinos Puente lockern die Wolken auf und als wir Granada erreichen, sehen wir blaue Himmelsstücke und die Sonne zwischen den grauen Wolken hervor blinzeln. Der Campingplatz „Sierra Nevada“ « N37°11.891‘ W3°36.708‘ » ist gut zu finden.
Eine der ersten Fragen, die bei der Anmeldung an uns gerichtet werden, ist, ob wir die Alhambra besichtigen wollen und ob wir schon Karten bestellt hätten. Auf die erste Frage antworten wir mit „si“, auf die zweite mit „no“. Wir hatten im Internet gelesen, dass es ratsam sei, für den Besuch der Alhambra Karten vorzubestellen, da wir uns aber nicht auf einen bestimmten Tag festlegen wollten und auch hofften, das so früh in der Saison noch nicht Scharen von Touristen in der Stadt sein würden, wollten wir uns diesem Problem - wenn es denn zu einem würde - vor Ort stellen. Notfalls hätten wir am Ende unserer Reise Granada nochmal besucht und vorher von unterwegs Karten bestellt. Es geht ganz unproblematisch, der nette junge Mann an der Rezeption befragt seinen Computer, schlägt uns einen Termin am nächsten Tag um 14 Uhr vor (14 Uhr Einlass in die Anlage, 16 Uhr Besichtigung des Alhambra-Palastes), wir akzeptieren, zahlen per Kreditkarte 20.60 €, bekommen eine Reservierungsnummer und können uns entspannt zum ersten Stadtbummel aufmachen. Die Bushaltestelle ist etwa 250 m vom Campingplatz entfernt, der Bus, der aus der Stadt kommt, hält gegenüber vom Eingang zum Campingplatz.
Die Haltestelle, an der sich auf einmal fast alle zum Aussteigen drängen, ist die Haltestelle unmittelbar vor der Kathedrale. Wie in Spanien fast durchweg üblich, zahlen wir Eintritt. Nur während der Gottesdienstzeiten sind die spanischen Kirchen ohne Eintrittsgebühr zu betreten. Gelegentlich ist auf der Eintrittskarte vermerkt, welcher Anteil des Eintrittsgeldes der Denkmalspflege einer Kirche und welcher der Institution Kirche zufällt. Auch Frankreich kennt ja die Art von Kirchensteuer, wie sie in Deutschland üblich ist, nicht, trotzdem kann ich mich nicht erinnern, dass ich für die Besichtigung einer französischen Kirche je hätte Eintritt zahlen müssen. Für die 4.-€, die wir pro Person bezahlt haben, dürften wir auch noch die Schatzkammer und die Grabmäler der spanischen Königsfamilie besichtigen, wir haben es aber nicht so mit Königen, tote sind uns zwar schon eher sympathisch als lebendige, trotzdem schauen wir uns lieber in der Stadt um. Granada ist, wie ich finde, keine besonders schöne Stadt, die moderne Stadtplanung hat schon vieles zerstört, bevor das, was modernen Umgestaltungen entgangen ist, auf die Liste „Weltkulturerbe der Menschheit“ gesetzt wurde. Wir bummeln die Carrera del Darro entlang, trinken an der Plaza Sant Ana einen Espresso, folgen dann dem Flüsschen Rio Darro, blicken hinauf zu den Mauern der Alhambra und tauschen in das Gassengewirr des Stadtviertels Axares ein. Irgendwie stehen wir plötzlich wieder in der Gran Via de Colon, wo wir aus dem Bus gestiegen sind. Noch einmal geht es an der Kathedrale vorbei, Romafrauen halten uns kleine, angeblich geweihte und damit wirksame – wogegen auch immer – Kräutersträußlein „als Geschenk“ hin. Natürlich wird ein Geldstück erwartet, wenn man eines der Sträußchen annimmt. An der Plaza Bib-Rambla essen wir in einem der zahlreichen Cafes und Restaurants ein süßes Gebäck: aus einer Düse gleitet der weiche Teig ins heiße Frittieröl, nachdem fast ein Meter Teig in das Öl gelaufen ist, wird der Teigstrang abgeschnitten, herausgefischt, in handliche Stücke geschnitten und auf einem Teller serviert. Es schmeckt köstlich, danach können wir uns nicht vorstellen, dass noch ein Abendessen in uns hinein passen würde. Vorbei an der letzten in Andalusien noch erhaltenen Karawanserei, dem Corral de Carbón, von der, außer dem mit Arabesken verzierten Eingangsportal, kaum etwas von der orginalen Bausubstanz übrig geblieben ist, gelangen wir in ein modernes Geschäftsviertel zur Puerta Real, von wo aus uns der Bus zu unserem WoMo zurückbringt.
-+
05.03.2013|00:33 | ingohmes | 19
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
15.April 2012
Wir steigen wieder an der uns bereits bekannten Haltestelle an der Kathedrale aus dem Bus aus. Von dort nehmen wir einen der kleinen roten Busse zur Alhambra, die eigentlich fast ununterbrochen abfahren, der Fahrpreis beträgt 1.-€. An einem speziellen Schalter wird unsere Reservierungsnummer in eine Eintrittskarte umgetauscht. Ab 14 Uhr dürfen wir uns nun in den Gartenanlagen des Generalife und in den Mauern der Alcazaba umsehen. Leider spielt das Wetter heute nicht mit, immer wieder gehen Regenschauer herunter, es ist ganz schön kalt, sich in den Gärten irgendwo hinzusetzen, ist unmöglich, alles ist nass. Trotzdem nimmt uns die Atmosphäre gefangen, verführt uns zum Träumen und entführt uns in eine andere fremde Welt. Reizvoll ist auch der Ausblick hinüber zum Sacromonte, der einst für seine Höhlenwohnungen berühmt war. Das weiche Gestein bot die Möglichkeit, sich Wohnhöhlen zu bauen, hauptsächlich Zigeuner nutzten diese preiswerte Wohnraumbeschaffung. Inzwischen sind aus den einfachen Erdlöchern komfortable Wohnungen geworden, die eher selten von Zigeunerfamilien bewohnt werden. Vor Ausflügen in dieses Viertel wird aber immer noch gewarnt, vor allem nachts sollte man die nur spärlich beleuchteten Gässchen meiden. Wir schauen also aus sicherer Entfernung hinüber und freuen uns an dem malerischen Bild.
Pünktlich um 16 Uhr stehen wir in der Schlange, die auf den Einlass in den Nasriden-Palast wartet. Um dorthinein zu kommen, hat man nur ein enges Zeitfenster zum Eintritt in die Gemächer, die Aufenthaltsdauer in den Räumern ist dann aber unbegrenzt. Obwohl uns überall durch die Öffnungen ein kalter Wind um die Ohren bläst und in den Innenhöfen die Regenschauer den Springbrunnen und Wasserspielen Konkurrenz machen, sind wir von der Schönheit der Ornamente, von der Feinheit der Stuckarbeiten, von der Mustervielfalt der Bogen um die Fenster und Türöffnungen und von der Farbigkeit der Kachelmuster der Fußböden fasziniert. Es ist schade, dass die Renovierung des Löwenhofs noch nicht fertig ist, wir sehen die Löwengruppe in einem Extraraum, trotzdem sind wir uns einig, selten so eine harmonische Anlage gesehen zu haben. Überall zeigt sich eine Verspieltheit und Leichtigkeit, durch unsere Fantasie schweben hauchdünne Schleier, gläserne Armreifen klirren, ein Hauch von Parfüm liegt in der Luft.
Wenige Schritte von dieser einmaligen Anlage entfernt, hat uns die Wirklichkeit wieder: Wir stehen vor dem machtprotzenden Palast, den sich Kaiser Karl V. erbauen ließ und wofür ein Teil des Nasriden-Palastes eingerissen werden musste. Zwar beschreiben Reiseführer den als Sommerpalast konzipierten Bau, der außen quadratisch und innen rund angelegt ist, als einzigartig und imposant, mir erscheint er neben dem feingliedrigen, ästhetischen, paradiesisch anmutenden Sultanspalast nur plump und grob. Vielleicht liegt das aber auch nur an dem Wetter, das sich ausgerechnet heute von seiner hässlichen Seite zeigt. Der Postkarten- Blick auf die Sierra Nevada ist vom Nebel verborgen, die gelegentlich durchstoßende Sonne wärmt nicht wirklich, wir sind schon froh, dass wir ohne nass zu werden, zu Fuß in die Stadt hinuntergehen können. Wir wollen nur noch zurück zum Campingplatz, eine warme Dusche und ein warmes Wohnmobil, in dem wir langsam wieder trocken und warm werden.

Granada_Alhambra_Ornament Granada_Alhambra_Tuerbogen Granada_Alhambra_DreiFenster Granada_Alhambra_Deckenmuster Granada_Alhambra_Nischenmuster -+
05.03.2013|02:37 | ingohmes | 20
Re:Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
Unser WoMo haben wir auf dem von Küglers beschriebenen Plaza de Toros vor der Stierkampfarena « N37°59.654‘ W3°27.673‘ » abgestellt.
=) Hier muss ich darauf hinweisen, dass Hubert und Gudrun Kügler (Süd-Spanien) eine andere GPS-Daten-Schreibweise anwenden wie Reinhard und Waltraud Schulz (Ost-Spanien). Ich habe die Daten so übernommen, wie sie jeweils aufgeführt sind.


kleine Anmerkung:
sicherlich sind die meisten der Plätze auch wesentlich aktueller als in irgendeinem Printführer in der MeinWomoDatenbank vertreten
wer also die Route nachfahren möchte, macht sich einfach seinen persönlichen Stellplatzführer mit den aktuellsten Daten hier im Portal selbst...
Oder er nimmt sich das SOS «StellplatzOfflineSystem» mit...
Grüsse von Karin
meinwomo weiss immer wo´s langgeht ,-)
-+
05.03.2013|15:22 | womo66 | 22
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
16.April 2012
Strahlender Sonnenschein weckt uns. Es ist trotzdem empfindlich kalt, in der Sierra Nevada soll Schnee gefallen sein. Wir überlegen, ob wir uns um Eintrittskarten für den Generalife bemühen sollen, um bei diesem tollen Wetter den berühmten Blick auf die Sierra doch noch genießen zu können, entscheiden uns dann doch für die Weiterfahrt. Nach fast einer Woche Besichtigung von Kirchen, Palästen, Adelshäusern zieht es uns nun heftig zu Wiesen und Bäumen. Obwohl gegenüber vom Campingplatz ein großes Einkaufszentrum lockt, beschließen wir, irgendwo unterwegs ein zu kaufen. Nur der nahegelegene Lidl wird aufgesucht, um einige Dosen deutsches Bier mit zu nehmen. Wir verlassen Granada in Richtung Süden, die A 338 zu finden, der wir nach Westen folgen wollen, haben sowohl das Navi als auch wir mit der Straßenkarte einige Probleme, die wir letztendlich zur Zufriedenheit aller lösen können. Über sanfte Hügel hinweg schauen wir noch einmal zurück auf die im wahrsten Sinn des Wortes schneeweiss glänzende Sierra Nevada, dann konzentrieren wir uns auf die Schönheiten, die vor uns liegen. BILD Fahrt_Granada_Antequera_Blick_Sierra_Nevada gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Fahrt_Granada_Antequera_Stausee_Bermejales1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Fahrt_Granada_Antequera_Stausee_Bermejales2 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Am Embalse de los Bermejales legen wir ein kurze Rast ein, überqueren dann auf der alten Stadtmauer den See und erreichen kurz darauf Alhama de Granada, wo wir einen Parkplatz vor der Kirche finden. Auf der Rückseite der Kirche blicken wir staunend in eine tiefe Schlucht, die durch den Rio Alhama gebildet wurde. Wir laufen noch ein bisschen durch den Ort, bevor wir zur Weiterfahrt durch den Naturpark La Alcaiceria starten. Sanfte Olivenhaine wechseln mit schroffen Felsen ab, BILD Fahrt_Granada_Antequera gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) wir stoßen auf die von Malaga kommende Autobahn, folgen ihr ein Stück und biegen ab nach Antequera. In der Stadt entdecken wir einen spanischen Supermarkt, erinnern uns, dass wir ein paar Vorräte auffüllen sollten und stellen uns auf den Parkplatz. Im Supermarkt fallen besonders die großen geräucherten Schinken auf, die an einer der Wände hängen oder in den Einkaufswagen der spanischen Kunden liegen. An einer Theke ist ein Schinken in ein Gestell eingespannt und der Verkäufer säbelt mit einem dünnen, leicht gebogenen Messer hauchdünne Scheiben herunter. Davon müssen wir natürlich haben, auch eine lange, dünne Paprikawurst landet in unserem Wagen, dem Berg Tomaten können diejenigen, die in unsere Tüte gewandert sind, aber kaum etwas anhaben, da noch ein bisschen Obst, dort noch zwei Paprika, Milch, Eier, Käse, der Kühlschrank ist wieder voll und wir brauchen keine Angst vor etwaigem Verhungern zu haben.An dieser Stelle muss ich vielleicht einmal auf unsere Essgewohnheiten eingehen: Wir frühstücken normalerweise ausgiebig mit Wurstwaren, Käse und Marmelade, unterwegs gibt es mal einen Keks oder etwas Obst und am Abend eine warme Mahlzeit, unser Wohnmobil ist mit Küchenutensilien gut ausgestattet, ich koche gerne und kaufe deshalb auch gerne landestypisch ein. Allerdings bin ich bei Fleischprodukten sehr „eigen“, aus diesem Grund haben wir einen Vorrat von Gläsern, gefüllt mit diversen Gulaschsorten, Rinderbraten – und Rouladen, Hühner- und Kalbsfrikasée, die der Metzger unseres Vertrauens selbst zubereitet hat, sowie Gläser mit z.B. Thunfisch und Hechtklößchen an Bord. Wir gehen zu Hause gerne und häufig zum Essen aus, unterwegs suchen wir uns die Lokale aber ziemlich sorgfältig aus, sprich: Wir gehen eher in Restaurants, die uns von Freunden, Bekannten oder renomierten Führern „empfohlen“ wurden, als so einfach spontan eine Gaststätte aufzusuchen, obwohl wir das natürlich auch gelegentlich machen.
Wir haben die Koordinaten N36°57.181 W4°32.675‘ eingegeben, das Navi führt uns durch die Stadt hindurch, die an einer Hügelflanke liegt, nach unseren inzwischen gemachten Erfahrungen mit spanischen Örtchen, wird uns etwas mulmig, aber es geht gut, wir kommen an einer Kirche am oberen Ende aus der Stadt hinaus und folgen der A 7075 bis wir einen Abzweig nach „El Torcal“ sehen, eine schmale, aber gute Straße führt ziemlich steil den Berg hinauf, wir wagen es, ihr zu folgen, passieren eine geöffnete Schranke und erreichen nach ca. 5 km einen großen Parkplatz vor dem Astronomischen Zentrum. Es ist inzwischen 18 Uhr, nur wenige Autos stehen auf dem Parkplatz, eben fährt ein Bus ab. Wir suchen uns einen Platz, von dem wir notfalls auch schnell starten können und beschließen, hier oben die Nacht zu verbringen. Das Informationszentrum hat noch geöffnet, davor stehen Tafeln mit der Beschreibung von Wanderwegen, heute ist es dafür zu spät, ein paar Schritte laufen wir noch in die bizarre Felsenwelt hinein und genießen den Sonnenuntergang. Nachdem auch die Ranger des Infozentrums weggefahren sind, ohne sich um uns zu kümmern, stehen wir ganz allein da. Wir wissen nicht, ob die Schranke unten inzwischen geschlossen ist und wir gar nicht mehr hinunterkönnten, es ist so friedlich hier oben, dass uns das kein Kopfzerbrechen macht. Tatsächlich genießen wir die tiefe Stille und eine ausgesprochen angenehme Nachtruhe.


Fahrt_Granada_Antequera_Stausee_Bermejales1 Fahrt_Granada_Antequera_Stausee_Bermejales2 Fahrt_Granada_Antequera Fahrt_Granada_Antequera_Blick_Sierra_Nevada El_Torcal1 El_Torcal2 -+
06.03.2013|23:09 | ingohmes | 23
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
17.April 2012
Strahlender Sonnenschein weckt uns, er ist etwas trügerisch, denn es ist windig und dadurch doch recht kühl. Das kann uns nicht davon abhalten, nach unserem üblichen Frühstück, tiefer als gestern in die Felsenlandschaft einzudringen. Gutes Schuhwerk ist geraten, doch die Pfade sind gut markiert und meist eben. Wir haben uns den einstündigen Rundweg ausgesucht, kommen aber vor lauter Staunen über die fantastischen Felsformationen kaum vom Fleck. Nach nur wenigen Schritten bleiben wir immer wieder stehen, weil jedes Aufblicken neues Entzücken hervorruft. Als dann auch noch Bergziegen unseren Weg kreuzen, hört meine Kamera gar nicht mehr zu klicken auf.
BILD El_Torcal3 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD El_Torcal4 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD El_Torcal5 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)
BILD El_Torcal_Ziege gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD El_Torcal_zwei_Ziegen gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)

Das Dumont Reise-Handbuch verspricht uns, dass wir im Reserva Natural Laguna de Fuenta de Piedra fast die Hälfte des gesamten Flamingobestandes des Mittelmeerraumes erleben könnten. Von Antequera dorthin sind es nur etwa 25 km, also machen wir uns auf, die Flamingos zu besuchen. Wir wissen nicht, ob es gestattet ist, auf dem Parkplatz des Besucherzentrums zu übernachten, es ist niemand da, den wir fragen könnten. In Fuente de Piedra gibt es den kleinen Campingplatz „La Laguna“, wir stellen unser Fahrzeug dort ab und fahren mit den Rädern zum See. Weder mit dem Rad noch zu Fuß kommt man sehr nahe an das Wasser heran, zwar sehen wir weiße Punkte, ob dies Flamingos sind?

El_Torcal3 El_Torcal4 El_Torcal5 El_Torcal_Ziege El_Torcal_zwei_Ziegen -+
06.03.2013|23:40 | ingohmes | 24
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
18.April 2012
Wieder strahlender Sonnenschein, wir starten mit den Fahrrädern zur Flamingobeobachtung. Als erstes quert eine ziemlich große Smaragdeidechse unseren Weg, es ist die erste, die ich sehe. Zwar gibt es bei uns im Kaiserstuhl ebenfalls Smaragdeidechsen – so wird berichtet – aber gesehen habe ich noch nie eine. Das ist aber auch das einzig Erfreuliche an diesem Tag. 20 km führt uns die Asphaltstraße um den See herum, immer in sicherer Entfernung von mindesten 300 m zum Wasser. Wie am Tag davor sehen wir weiße Punkte, die wir nicht zuordnen können, auch das Fernglas holt sie nicht nahe genug heran, zumal die weißen Punkte nicht in Ufernähe, sondern auf der Seemitte, also mindesten 500m «wenn nicht noch weiter entfernt» herumstehen oder schwimmen. Wir finden das etwas frustrierend. Von den als „Mirador“ ausgeschilderten Plätzen ist der Blick über den See wirklich schön, wer aber wegen der Flamingos hierher gekommen ist, fühlt sich doch an der Nase herumgeführt. Wir umrunden die Lagune noch einmal mit dem Wohnmobil und verabschieden uns ziemlich enttäuscht. Es geht von der Ebene, in der die Laguna d la Fuente de Pedra liegt, zurück ins Gebirge, der A357 folgend. Wir passieren einen Zipfel des Embalse de Guadalteba-Guadalahorce, streifen Ardales, und biegen bei Zalea auf die A354 nach Westen ab und in Alozaina auf die A366 in Richtung Ronda. In der Nähe von El Burgo « N36°46.907‘ E4° 59.248‘ » machen wir Rast auf dem im WoMo-Führer beschriebenen Wanderparkplatz und steigen hinauf zum Mirador del Guarda Forestal und genießen die Aussicht auf den Ort El Burgo. Am Wegrand wachsende Pflanzen erwecken mein Interesse, da ich sie nicht kenne, schieße ich Fotos. BILD El_Burgo_unbekannte_Pflanze gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD El_Burgo_Pflanze_unbekannt gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)
Die Weiterfahrt durch die Serrania de Ronda führt an schroffen Felsen vorbei, bis dahin war mir nicht bewusst gewesen, wie gebirgig Andalusien ist. In Ronda stellen wir uns auf den Campingplatz „El Sur“« N36°43.272‘ W5°10.315‘ » und sind schon sehr gespannt auf die Stadt, die so viele spanische Prospekte ziert. Etwa eine halbe Stunde müssen wir uns noch gedulden, so lange dauert es, zu Fuß bergab auf einer asphaltierten Straße vom Campingplatz in die Stadt zu gelangen und dann stehen wir auf der Brücke und blicken hinab in die Schlucht des Guadalevin, der diese Stadt in zwei Hälften geteilt hat. In der Touristeninfo gibt es einen Stadtplan, außerdem Briefmarken, die gar nicht so einfach zu bekommen sind, wir fragen nach Taxiständen, da wir gerne heute in einem der Restaurants essen würden, aber anschließend nicht im Dunkeln zurücklaufen wollen. Das Restaurant, das wir uns ausgesucht haben, liegt am Platz, an dem die Arena ist, und hat natürlich heute Ruhetag. Die Restaurants, an denen wir vorbei bummeln, in einem nehmen wir einen Aperitif, reizen uns nicht besonders, also kaufen wir noch ein bisschen ein, u.a. wieder eine Flasche Olivenöl zum Mitnehmen sowie eine Flasche Wein und laufen zum Campingplatz zurück. Das kleine Restaurant am Campingplatz hat geöffnet, die Speisekarte sieht gut aus, andere Gäste lassen sich entspannt das Essen schmecken, also nichts wie rein! Und es ist tatsächlich gut! Am Ende der Reise werden wir feststellen, dass wir nicht oft so gute Tapas gegessen haben. Die einzige „Enttäuschung“, die uns eigentlich schon die ganze Zeit begleitet, sind die spanischen Weine. In Deutschland sind Weine aus Spanien im Supermarkt eher Massenprodukte, wenn man mal welche in einem Restaurant bekommt, sind sie sündhaft teuer und geschmeckt haben sie mir bisher noch nie – bei den Preisen schon gar nicht. Ich war davon ausgegangen, dass wir „vor Ort“ sicher Besseres zu erwarten hätten, aber bisher hatte ich den Rotweinen, die ich entweder als Aperitif getrunken oder eingekauft hatte, noch nichts abgewinnen können. Nun kommen wir aus einer Gegend, die für gute Weine bekannt ist und sind sicher etwas "verwöhnt" – aber immerhin ist Spanien ja auch ein anerkanntes Weinland. Trotzdem konnte ich mich bis jetzt noch nicht mit den Weinen anfreunden und wir hatten nun schon einige Flaschen unterschiedlichster Preisklassen gekauft und probiert….
Gut gesättigt fallen wir in unsere Betten, nachdem wir noch den Stadtplan studiert hatten, um für Morgen einen Abstieg unter die Brücke zu finden.

El_Burgo_unbekannte_Pflanze El_Burgo_Pflanze_unbekannt -+
06.03.2013|23:54 | ingohmes | 25
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
19.April 2012
Wir hätten es uns denken können, schon gestern waren immer mal wieder dunkle Wolken aufgezogen, der Wind wehte manchmal heftig und kalt: heute regnet es. Was tun? Ronda im Regen von unten zu betrachten, finden wir nicht besonders reizvoll und wir wollen Spanien endlich so sehen, wie wir es uns vorgestellt hatten: Sonne, Meer, ein Glas Wein in der Hand am Grill stehend.
Wir bezahlen für die Übernachtung 23.-€ und wenden uns kurz entschlossen nach Süden in Richtung Meer, je näher wir ihm kommen, umso blauer wird der Himmel, die Sonne bekommt Oberhand, es wird warm, es wird schön, es wird „Spanien“. Eigentlich wollten wir ja Gibraltar auslassen…. Da wir britische Pässe haben und Gibraltar nun sozusagen vor unserer Nase liegt, entscheiden wir uns, wenigstens auf eine Stippvisite vorbei zu schauen.
Wir halten uns nicht lange damit auf, in der Nähe der Grenze einen Übernachtungsplatz zu finden, wir suchen sofort den Campingplatz in La Linea de la Conception « N36°11‘30‘‘ W05°20‘06‘‘ » auf, der in einem der Reiseführer angegeben ist. Er ist nur wenige Schritte vom Meer entfernt, ziemlich einfach, aber in Ordnung. Leider ist der Weg zur Bushaltestelle ziemlich weit «ca. 30 Minuten» und diese sehr schwer zu finden – oder wir stellen uns irgendwie ungeschickt an. Später erfahren wir, dass wir Gibraltar bequem per Fahrrad vom Campingplatz aus hätten erreichen können. Der Bus, für den wir je 90 Cent bezahlen, spukt uns unmittelbar an der Grenze aus, ein paar Schritte noch und wir stehen auf britischem Boden. Wir haben weder vor, die Affen zu besuchen noch in die Oberstadt hinauf zu fahren, dazu ist es auch inzwischen zu spät und morgen wollen wir schon wieder weiter. Wir bummeln ein bisschen herum, finden einen netten Pub und lassen uns in der Abendsonne „fish and chips“ schmecken. Die Linie L3 bringt uns wieder zurück, der lange Fußweg bleibt uns leider nicht erspart.

Gibraltar_beim_Campingplatz Gibraltar_Abschied -+
07.03.2013|00:01 | ingohmes | 26
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
20.April 2012
Unser Wohnmobil wird wieder ent- und versorgt, alles in allem zahlen wir 17.80€ und nach einigen letzten Blicken auf den Felsen von Gibraltar nehmen wir die Küstenstraße nach Algeciras und Tarifa. Das Wetter ist traumhaft, das ist Spanien! Wir denken ein bisschen darüber nach, ob wir von Tarifa aus nach Marokko übersetzen sollten, finden aber den Preis zu hoch. Später begegnen wir anderen Wohnmobilfahrern, die sich vom Preis nicht abschrecken ließen und uns durch ihre Berichte darin bestätigten, dass wir uns richtig entschieden hatten. Wir begnügen uns mit dem Blick über die nur wenige Kilometer breite Meeresstraße zum Atlasgebirge und glauben, in der Stadt am Fuss der Berge Ceuta zu sehen.BILD Blick_auf_Afrika gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Blick_auf_Afrika_Ceuta gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) In Tarifa schauen wir ein Weilchen den Strandfliegern zu, schwanken ein bisschen, ob wir den Campingplatz mit herrlichem Sandstrand aufsuchen sollen, den Freunde von uns ein Jahr zuvor besucht und uns wärmstens empfohlen hatten, dann locken uns doch die Ruinen der Römerstadt Baelo Claudia inmitten einer nahezu unberührten Landschaft. Wir parken auf dem großen Museumsparkplatz « N36° 5.238‘ W5°46.195‘ » auf dem man gut über Nacht stehen bleiben könnte. Zuerst fällt der moderne Museumsbau auf, der innen noch viel ungenutzten Platz hat, durch ihn hindurch gehend betritt man die eigentliche Stadtanlage. Einem leichten Hang entlang folgt eine der beiden Straßen, die sich kreuzen, die andere führt hinunter zum Meer. Im Zentrum liegen ein Forum, drei Tempel, das Theater, die Thermen und der Marktplatz. Unten am Meer lag die Fischfabrikation, die wahrscheinlich der Grund war, hier eine Stadt für die Arbeiter anzulegen. Wir fahren weiter nach Vejer de la Frontera, dem ersten der berühmten „weißen Dörfer“. Am Ortsrand finden wir den angegebenen WoMo-Stellplatz « N36° 15.354‘ W5° 58.038‘ ». Das Örtchen, das sich seit 1978 zu den „schönsten Dörfern Spaniens „ rechnen kann, ist wirklich sehr hübsch. Besonders gut gefällt mir auf der Plaza Espana der Froschbrunnen, der gleich von allen Seiten fotografiert wird, weil meine Schwester Frösche jeglichen Materials sammelt und dieses Bild als Postkarte bekommen wird. Durch blumengeschmückte Gassen gelangt man auf einen Aussichtsplatz, von dem der Blick über das schöne Umland bis hin zum Atlantik schweifen kann. Wir finden eine kleine Bar für den Nachmittagsaperó «wie unsere Schweizer Nachbarn sagen». Ich weiß nicht so recht, was ich bestellen soll, da mir der rote Wein nicht so zusagt. Ernst meint: „Bestell doch mal einen Weißen“, ich bin skeptisch, Spanien und Weißwein? Als der bestellte Weißwein dann kommt, bin ich sehr angenehm überrascht, er ist trocken und fruchtig, aber nicht sauer, er schmeckt mir ausgesprochen gut. Na, dann weiß ich jetzt wenigstens, was ich in Zukunft trinken werde. Wir müssen ja nur unser WoMo wiederfinden…

Blick_auf_Afrika Blick_auf_Afrika_Ceuta Vejer_de_la_Frontera -+
07.03.2013|00:08 | ingohmes | 27
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
21.April 2012
Wir haben eine ruhige Nacht verbracht, möchten unser Fühstück aber in schönerer Umgebung einnehmen. Wir fahren zurück nach Barbate und von dort zum Leuchtturm von Trafalgar, in der Seeschlacht, die hier 1805 stattgefunden hatte, besiegte Lord Nelson die spanische und die französische Flotte. Auf dem Parkplatz ist noch nicht einmal ein Wächter zu sehen, so stellen wir unser Fahrzeug einfach ab und gehen die Straße entlang, bis wir den Leuchtturm vor uns sehen. Aber als Frühstücksplatz haben wir uns etwas anderes vorgestellt. Der Parkplatz bei Al Torre in El Palmar ist schon ziemlich voll belegt, wir fahren weiter in Richtung Conil de la Frontera und finden an der Playa de los Batales einen schönen Platz mit Blick aufs Meer. Nach dem Frühstück faulenzen wir noch in der Sonne. Es sind nur wenige Kilometer bis Medina Sidonia. Während wir durch das Gewirr der engen Gassen bummeln, wartet unser WoMo vor der Stadt. Nicht mehr weit wäre es nun nach Arcos de la Frontera, da das Wochenende vor der Tür steht, wünschen wir uns eine ausgiebige Dusche und eine größere Anlage, und würden gerne auch mal „schön“ essen gehen. Ein Freund, der in Malaga wohnt, hat uns ein Lokal in El Puerto de Santa Maria empfohlen. Da wir diese Hafenstadt, gegenüber von Cadiz, sowieso als Ausgangspunkt für die Besichtigung der „Weißen Stadt Cadiz“ vorgesehen hatten, wenden wir uns direkt dorthin. Der Campingplatz „Las Dunas“« N36° 35‘15‘‘ W6° 14‘27‘‘ » ist sehr schön, allerdings nicht mehr so leer, wie die, die wir bisher aufgesucht hatten. Wenn man am Campingplatz vorbei in Richtung Stadt weiter fährt, kommt in der Linkskurve rechter Hand ein großer Parkplatz, von dem man einen guten Blick auf den Verkehr auf dem Fluss und hinüber nach Cadiz hat, wer also nicht auf dem Campingplatz stehen möchte, hätte hier evtl. eine Alternative. Wir haben Zeit genug, um uns ein wenig im Städtchen um zu sehen und zu erkunden, wie wir von hier nach Cadiz kommen können. Das alte Dampfschiff, von dem wir gelesen und auf das wir uns schon gefreut hatten, fährt leider nicht mehr. Es gab einen Unfall, bei dem es stark beschädigt wurde und so musste es aus dem Verkehr gezogen werden. Ob es jemals repariert und seinen Dienst wieder fortsetzten wird, steht in den Sternen. Aber ein Fährschiff pendelt wochentags ab 7 Uhr etwa im Stundentakt hin und zurück und auch am Samstag, an Sonn- und Feiertagen kommt man ab 10 Uhr und ab dann etwa jede zweite Stunde für 2.35 € hinüber. Das viele Herumlaufen macht nicht nur müde, sondern auch hungrig, wir beschließen daher, das vielgepriesene Restaurant „Romerijo“ aufzusuchen, das seit 1952 für Fisch und Schalentiere bekannt ist. Dort lassen wir uns auf der Terrasse eine Riesenportion Langusten und Krebse schmecken. Der Weg zurück, etwa 2 km, führt am Königlich Spanischen Yachtclub vorbei, der ziemlich vornehm aussieht und gar nicht so recht hierher passt.
-+
09.03.2013|01:37 | ingohmes | 28
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
22.April 2012
Heute macht die Costa de Luz – die Küste des Lichts – ihrem Namen alle Ehre. Der Himmel ist blau, das Meer ist blau, über allem strahlt die Sonne und je näher wir kommen, immer deutlicher sichtbar, strahlt die „goldene“ Kuppel der Kathedrale. Auch wenn die Fähre, die uns von El Puerto herüberbringt, im Industriehafen anlegt, haben wir das Gefühl uns dieser Stadt, einer der ältesten in Europa, „standesgemäß“ genähert zu haben. Auf der Plaza San Juan de Dios fallen die weißen Häuser mit den typischen weißen Gittern vor den Fenstern sofort auf. BILD Cadiz_weisse_Haeuser1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Cadiz_Plaza_San_Juan_de_Dios gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Im Innern der Stadt, in den schmalen engen Gassen, in die die Sonne nur kurze Zeit hineinscheint, sticht das Weiß nicht mehr so ins Auge. Eine Altstadtgasse geleitet uns weiter zur Nueva Catedral, die von der großen gelben Kuppel, die wir schon vom Meer aus golden glänzen sahen, gekrönt wird. BILD Cadiz_Nueva_Catedral gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Nach Entrichten von 3.-€ Eintrittsgeld finden wir uns in einem überraschend hellen Innenraum wieder. Da heute Sonntag ist, ist der Marktplatz leer, gerne hätte ich hier eingekauft, überhaupt gerne in Spanien mal einen Markt besucht, bisher habe ich noch keinen gesehen und argwöhne, dass die spanischen Hausfrauen lieber in den Supermärkten einkaufen und die Markttradition, die wir aus anderen südlichen Ländern kennen, hier in Vergessenheit gerät. Aber vielleicht waren wir bisher immer nur zur falschen Zeit am falschen Ort, wie jetzt in Cadiz. Wir spazieren auf der Stadtmauer entlang, gehen auf dem Damm hinaus zum Castillo de San Sebastian, an dem gebaut wird, kehren zurück zum Stadtstrand und verlieren uns wieder in den Altstadtvierteln. Auf den Wohnhäusern fallen uns die für Cadiz typischen Aussichtstürme auf, die früher dazu dienten, das Meer zu beobachten, um die einlaufenden Handelsschiffe frühzeitig zu entdecken. Zum Ausruhen setzen wir uns in eines der Cafes an der Plaza de Las Flores, schauen in eine Kunstausstellung im Castello Santa Catalina hinein, genießen noch ein Eis auf dem Rathausplatz und sinken erschöpft auf die Plastikbänke der Fähre, die uns zurückbringt nach El Puerto.
Bereits gestern hatten wir im Restaurante Casa Flores einen Tisch zum Abendessen reserviert. Wir werfen uns ein bisschen „in Schale“, lassen ein Taxi rufen und genießen in gepflegtem Ambiente ein schmackhaftes Fischmenü. Wir bestellen aus der Karte einen Weißwein. Hinter jedem Wein, ob weiß oder rot, steht der Preis von 10.-€, wir haben ein Flasche bestellt und rätseln etwas, ob das nun der Preis pro Flasche oder pro Glas ist. Es stellt sich beim Bezahlen heraus, dass es der Flaschenpreis war, was uns sehr angenehm überrascht. Das Lokal füllt sich schnell, wir sind froh, an eine Reservierung gedacht zu haben. Auch für den Rückweg lassen wir ein Taxi kommen, die Taxipreise in Spanien sind recht niedrig.

Cadiz_weisse_Haeuser1 Cadiz_Nueva_Catedral Cadiz_Plaza_San_Juan_de_Dios -+
09.03.2013|01:49 | ingohmes | 29
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
23.April 2012
Wie immer, wenn wir nicht genau wissen, wie die Fahrt weitergeht, laufen wir die Ent – und Versorgungsstation an, dann werfen wir einen letzten Blick hinüber nach Cadiz und wenden uns den weißen Dörfern zu, die wir noch nicht kennen: Arcos de la Frontera ist unser nächstes Ziel. Aber zuerst erreichen wir Jerez de la Frontera und den im WoMo-Führer angegebenen Parkplatz« N36°41.733 W6°8.258‘ ». Auf dem Bummel durch die Stadt überlegen wir, ob wir in einer der berühmten Bodegas eine Führung mitmachen sollen, dann zieht es uns doch weiter in Richtung Berge. In Arcos de la Frontera finden wir schnell einen Parkplatz, der zwar etwas vermüllt ist « N36°44.989‘W5°48.908‘ », gegenüber ist eine kleine Anlage, in der eine Treppe nach oben führt und uns in die Calle Corredera entlässt, die wir bergauf gehen, bis wir in die engen Gässchen der Altstadt kommen. Wir besichtigen für zwei Euro die Kirche Santa Maria de la Asunción, schauen über den Balcón von Arcos über die wunderschöne Landschaft und gehen dann noch für nur einen Euro Eintritt in die Inglesia de San Pedro. Dort steht eine wunderschöne Statue, eine heilige Theresa. BILD WeisseDoerferGrazalema001a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Ich frage den in der Kirche anwesenden Priester, ob damit Theresa von Avilla gemeint wäre, was er bejaht und mir dann erklärt, dass die Statue in der Art der neapolitanischen Krippenschnitzer angefertigt worden sei. Von diesem Städtchen trennen wir uns nicht leicht, aber der Parkplatz gefällt uns zum Übernachten nicht.

WeisseDoerferGrazalema001a -+
01.04.2013|00:50 | ingohmes | 30
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
Im Ort El Bosque soll es einen der wenigen „echten“ WoMo-Stellplätze « N36°45.469‘ W5°30.612‘ » geben und da wir eine Wanderung machen wollen und dabei auch die iberische „Igeltanne“ sehen möchten, müssen wir uns bei der Parkverwaltung in El Bosque eine Genehmigung holen. Der Stellplatz ist leicht zu finden, er liegt in einer hübschen Wohngegend, durch eine gepflegte kleine Anlage kommen wir schnell zur Parkverwaltung. Dort gibt es Informationen über die Wege, für die eine Genehmigung benötigt wird und welche auch ohne solche begangen werden dürfen. Wir wollen heute nicht mehr weiterfahren, bekommen für den übernächsten Tag eine Genehmigung für eine kleine Tour, die uns auch durch einen Wald der Igeltanne führen wird «die große Tour ist bereits ausgebucht» und einen Tipp für eine kleine Wanderung direkt von El Bosque aus. Wir folgen dem kleinen Bach Rio Majaceite, er ist bekannt als südlichstes Forellenfanggebiet Europas. Vorbei an einer Aufzuchtstation für Forellen folgen wir dem Flüsschen, das uns munter über die Steine hüpfend entgegenkommt, nach oben. Nach etwa zwei Stunden ist Benamahoma erreicht. Dort gibt es eine Busstation und ein Gasthaus, auf der Terrasse lassen wir uns ein Glas Wein schmecken. Dem Busfahrplan ist zu entnehmen, dass von Benamahoma nach El Bosque kein Bus verkehrt, daher geht es den Weg wieder hinunter. Unterwegs überquert vor uns eine Schlange die Steinplatten, sie trägt etwas quer im Maul und hat einen merkwürdig geformten Kopf. Am nächsten Morgen fragen wir in der Parkverwaltung nach und erfahren, dass es eine „Culebra de Herradura“ war, was auf Deutsch in etwa „Hufeisenschlange“ bedeutet, weil ihr Kopf entsprechend aussieht und dass sie harmlos war.
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01.04.2013|01:00 | ingohmes | 31
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
kleiner tip: du kannst die Stellplätze, die zumeist ohnehin bei uns verzeichnet sind, auch als link direkt einfügen, wie den letztgenannten hier

schau einfach mal in die faq, da steht, wies geht....

ansonsten schöner Bericht
Grüsse von Karin
meinwomo weiss immer wo´s langgeht ,-)
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01.04.2013|14:34 | womo66 | 32
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
Danke, Karin, für den Hinweis, aber ich habe den Text schon fertig in einer Worddatei - da ich ihn auch anderweitig verwenden will- und da ist es einfacher für mich, ihn so zu verwenden, wie ich ihn habe, denn sonst muss ich ja jeden link suchen und überprüfen. Wenn ich vielleicht einen Bericht von unserer für dieses Jahr geplanten Nordkap-Tour mache, werde ich das von vornherein anders angehen.
LD Ingeborg-+
01.04.2013|22:49 | ingohmes | 33
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
24.April 2012
Wir fahren in Richtung Ubrique. Die Straße windet sich in die Höhe, überall gibt es fantastische Ausblicke, besonders auf dem Stück zwischen Ubrique und Benoacaz, leider finden wir keine Möglichkeiten, anzuhalten. Erst als wir auf der Höhe ankommen, treten die Berge etwas zurück, wir entdecken neben der Straße einen Schotterplatz und lassen die Landschaft bei einem Picknick auf uns wirken. BILD WeisseDoerferGrazalema 032 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Der Verkehr ist gering, wir lassen uns viel Zeit. Beim Einfahren in den Ort Villaluenga del Rosario entdecken wir eine große Höhle, die müssen wir uns ansehen! BILD WeisseDoerferGrazalema 039a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Der große Parkplatz « N36° 41.779‘ W5° 22.972‘ würde sich auch zum Übernachten eignen. Bei Grazalema schauen wir uns den WoMo- Wanderparkplatz , der als „Grazalema I“ im WoMo-Reiseführer beschrieben ist an: Das Piktogramm auf dem Schild ist eindeutig: WoMo tags erlaubt, nachts nicht! Mutig fahren wir nach Grazalema hinein und haben Glück. Eines der zwei Wohnmobile, die auf der Plaza de Espana standen, fährt gerade weg und macht den Platz für uns frei. Es ist einer der schönsten Stellplätze, die wir bisher hatten «und das wird er auch bleiben», wir haben eine herrliche Aussicht und die Restaurants sind fast direkt vor unserer Türe. Dafür hat sich der Band 47 aus der WoMo-Reihe auf alle Fälle gelohnt, ohne den Tipp daraus, hätten wir es wahrscheinlich nicht gewagt, uns dort hin zu stellen. Das von Küglers empfohlene „El Simancón“ hat sich leider gerade den heutigen Tag als Ruhetag ausgesucht, aber es gibt genügend andere auf dem kleinen Platz, den wir mit wenigen Schritten erreichen. BILD WeisseDoerferGrazalema 009a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Sonst gibt es in dem Ort nicht viel zu sehen, aber was es gibt, verzaubert uns vollkommen, die Atmosphäre ist wirklich einmalig. Ein bisschen haben wir noch Bedenken, dass uns jemand von unserem „Balkonplatz“ wegjagen könnte, aber niemand stört sich an uns. BILD WeisseDoerferGrazalema 006a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD WeisseDoerferGrazalema 007a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Ich weiß nicht, wie das ist, wenn viele WoMos hier stehen, aber noch sind nicht allzu viele unterwegs. Ein letztes Glas Wein vor dem Einschlafen und dann verbringen wir eine gute Nacht.

WeisseDoerferGrazalema 032 WeisseDoerferGrazalema 039a WeisseDoerferGrazalema 009a WeisseDoerferGrazalema 006a WeisseDoerferGrazalema 007a -+
01.04.2013|22:58 | ingohmes | 34
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
25.April 2012
Wir brechen auf zur Wanderroute „Llano de Rabel“, für die wir uns die Genehmigung geholt haben. Ausgangspunkt ist der Parkplatz, an dem auch die Tour in die „Garganta Verde“ – der Grünen Schlund – beginnt. Wir dürfen oben bleiben und sehen, wie sich im Tal der Weg hinschlängelt. Unser Weg führt gemächlich in die Höhe, er ist schön, aber nicht sonderlich spektakulär. Nach gut zwei Stunden kommen wir auf einer großen „Wiese“ an und denken: „Das war’s“. Eine oder zwei einsame Igeltannen stehen im Hintergrund herum und wir freuen uns, wenigstens diese gesehen zu haben. Auf unserem Plan ist noch ein Rundweg eingetragen zu einem „Märchenwald“ und wir folgen dem Schild. Nach wenigen Schritten geht es etwas steiler bergauf und nach noch ein paar Schritten stehen wir inmitten von Igeltannen. Es wird immer steiler und unwegsamer, wir sind froh, dass wir gute Wanderschuhe angezogen haben. Der Blick in den Himmel über uns ist von den Kronen der Igeltannen versperrt, es ist zwar kein „Märchenwald“, aber märchenhaft. Eine gute halbe Stunde marschieren wir den Berg hinauf, dann öffnen sich die Baumspitzen, wir sind irgendwo „oben“ angekommen, viel sehen wir nicht, nur Igeltannen über Igeltannen. Nun geht es in Serpentinen wieder hinunter bis zu der „Wiese“. Wie schön, dass wir den Rundweg noch gemacht haben, wir hätten das Schönste verpasst. Nun müssen wir uns auf dem Rückweg ein bisschen sputen, wir wollen uns noch zwei Dörfer ansehen, über die wir im Fernsehen einen Bericht gesehen hatten: Montejaque und Benaojan. Es sind die Partnerstädte eines Ortes in der Nähe von Maulbronn bei Stuttgart. In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts kamen spanische Gastarbeiter von dort in diesen Ort im Schwäbischen. Sie arbeiteten nicht nur dort, sie schlossen auch Freundschaften. Viele gingen, als sie genug verdient hatten oder als sie zu alt zum Arbeiten waren, wieder in ihre spanischen Dörfer zurück, die Freundschaften blieben bestehen. Mitgenommen haben sie manches, was ihnen an Deutschland gefallen hat: Die Art, Brot zu backen, die schwäbische Kehrwoche!! Inzwischen sind die Orte „Partnergemeinden“ und jedes Jahr kommen Delegationen aus Spanien nach Deutschland und fahren Delegationen von Deutschland nach Spanien. Wir sind gespannt auf diese „deutschen spanischen Dörfer“. Die Anfahrt ist spektakulär, zwar ist der Stausee von Montejaque ohne Wasser, aber die ihn umgebende Felslandschaft ist grandios. Die Orte selber können uns nicht begeistern, sie sind viel größer, als ich erwartet hatte und sehen aus wie spanische Feriendörfer und irgendwie steril. Wir finden auch keinen schönen Platz, an dem wir stehen bleiben könnten, so entschließen wir uns, nach Zahara de la Sierra zu fahren. Bald erreichen wir den Embalse de Zahara und erkennen die Nasriden-Burg, die den Ort überragt. BILD WeisseDoerferGrazalema030a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Die angegebenen Stellplätze finden wir zum Teil nicht und den, den wir dann am See finden, der gefällt uns nicht. Da wir nicht mehr lange suchen wollen, entscheiden wir, nach El Bosque zurück zu fahren und nehmen dazu die CAP5232, die uns schnell und ohne viele Kurven an den schon bekannten Stellplatz bringt.
Nach der vielen Fahrerei und der vorangegangenen Wanderung bin ich heute zu faul, um zu kochen, in der Nähe gibt es ein Restaurant, wir schlendern hin, bestellen ein Glas Wein und wollen gerade nach der Speisekarte fragen, als einer der Ober einen riesigen Fernseher heraus schleppt : das Fußballspiel Bayern München gegen Real Madrid wird in wenigen Minuten angepfiffen. Das ist mir zu riskant: wenn München mehr Tore schießen sollte, ist der Koch sauer, wenn Real mehr Tore schießt, ist er sicherlich begeistert, in beiden Fällen weiß ich nicht, ob sich das nicht irgendwie auf unser Essen auswirken könnte. Also muss doch noch die WoMo-Küche eröffnet werden. Bayern München gewinnt!

WeisseDoerferGrazalema 025a WeisseDoerferGrazalema 026a WeisseDoerferGrazalema 022a WeisseDoerferGrazalema030a WeisseDoerferGrazalema010a -+
01.04.2013|23:30 | ingohmes | 35
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
26.April 2012
Heute nehmen wir von El Bosque aus die A372 in Richtung Grazalema, wir wollen auf der CA 9104 nach Zahara fahren, da wir gestern nur ein Stückchen dieser Strecke bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gesehen haben. Auf dem Pass Puerto de la Palomas halten wir an und genießen den Blick nach allen Seiten. Der große Parkplatz „Puerto de Acebuches“ lockt ebenfalls zum Halten, der Blick auf den Stausee ist fantastisch, türkisgrün lockt das Wasser. Das WoMo findet einen Stellplatz « N36° 50.532‘ W5° 23.377‘ » und wir steigen in das Städtchen hinauf. Es lohnt sich wirklich, der Blick von der obersten Plattform aus entschädigt uns. Den Tagen in dieser schönen Bergwelt trauern wir noch ein wenig nach, machen uns dann aber auf in Richtung Norden, wo uns eine große Stadt hinlockt: Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens.
Wir fahren über Algodonales bis nach Montellano. Dort verfahren wir uns irgendwie –unser Navi moniert mit Verspätung - und sind auf einmal auf der Straße nach Moron de la Frontera. Also folgen wir der Straße bis Monte Palacio und kommen dort auf die A92, die wir in Alcala de Guadaira verlassen. An der Brücke, die uns über den Rio Guadaira führt, halten wir an, von dort hat man einen guten Blick auf die Silhouette der Burg. So gelangen wir nach Dos Hermanas, wo sich der einzige Campingplatz, Camping Villsom, 30 km südlich von Sevilla, befindet. Der Empfang ist freundlich, wir dürfen uns einen Platz aussuchen, der Platz ist aber schon recht gut belegt. Warum das so ist, erfahren wir bald: wir haben es geschafft, uns für den Besuch von Sevilla die Zeit der „Feria“ herauszusuchen. Im ersten Augenblick machen wir uns noch nicht viele Gedanken darüber, wir wollen uns vor allem die Kathedrale mit der Giralda und den Alcazár ansehen. Mich interessiert außerdem noch der „El Metropol Parasol“, eine Überbauung des Berliner Architektenbüros Jürgen Mayer H. des alten Marktplatzes mit einer modernen Holzkonstruktion, die mit Polyurethan beschichtet ist und eine begehbare Aussichtsplattform bietet.
Von Dos Hermanas aus gibt es eine regelmäßige Busverbindung nach Sevilla, die Bushaltestelle ist in 15 Minuten zu erreichen, auch große Einkaufszentren sind knapp 10 Minuten vom Campingplatz entfernt. Der Bus, der aus Sevilla kommt, hält praktischerweise direkt hinter dem Campingplatz. Mit diesen nützlichen Informationen versehen, blättern wir nach dem Abendessen noch ein wenig in den Reiseführern und fallen bald in unsere Betten.
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01.04.2013|23:48 | ingohmes | 36
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
27.April 2012
Der Bus kommt pünktlich. Je mehr wir uns Sevilla nähern, umso eleganter werden die Wohnviertel, bis wir auf eine Avenue kommen, die von den Botschaften verschiedener Länder gesäumt wird, oft ist schon am Baustil zu erkennen, welches Land dort vertreten ist. An der Avenida de Portugal steigen wir aus, in unmittelbarer Nähe zum Parque de Maria Luisa, durch den wir zum Rio Guadalquivir gelangen könnten. Auch die sehenswerte Plaza de Espana ist in wenigen Schritten zu erreichen. Die heben wir uns für später auf, zuerst zieht es uns in die Innenstadt. Wir überqueren die Plaza de Juan de Austria und biegen in die Av. San Fernando ein. Dort stehen wir direkt vor der alten Tabakfabrik, in die Georges Bizet den Handlungsplatz seiner Oper „Carmen“ gelegt hat. Heute befindet sich darin der Sitz der Universität, durch die Tore, die die 24 Innenhöfe miteinander verbinden, eilen junge Leute. Neugierig schauen auch wir uns in einigen der Höfe um. Durch die Hauptstraße, Av. de la Constitución, in die wir dann gelangen, fährt eine futuristisch anmutende Straßenbahn. Es sieht so aus, als ob sie in diesem Innenstadtbereich mit Strom aus ihren Akkus fährt, keine Oberleitungen verunzieren die elegante Prachtstraße. Das Hauptportal der Kathedrale, die größte Kirche Spaniens und die drittgrößte Europas, ist verschlossen, aber nebenan ist eine Türe geöffnet und wir werfen einen Blick in die verschwenderische Barockwelt der Kirche El Sagrario. An der Mauer des Orangenhofes entlang, kommen wir zu Giralda, dem ehemaligen Minarett einer Mezquita, die damals zu den größten Bethäusern der Welt zählte. Als die Mauren aus Spanien vertrieben worden waren, wurde die Moschee in eine christliche Kirche umgewandelt und nach einem Erdbeben, das große Teile des Gebäudes zerstörte, die gotische Kirche erbaut, die wir heute vor uns sehen. Im Innern der Giralda führt eine bequeme Rampe auf die Aussichtsplattform in 70 m Höhe. Im Innern der Kirche beeindruckt das Chorgestühl, das dem Hochaltar gegenüber liegt, dieser ist der größte gotische Altar der Welt. Leider ist er wegen Restaurierungsarbeiten verhängt, eine Kopie auf ein Tuch, das davor herunter hängt, lässt nur wenig von der Schönheit erahnen. Ein riesiges Grabmal zieht die Blicke auf sich: Dort liegen die Gebeine von Christoph Kolumbus. Erst seit kurzem ist durch DNA-Analyse nachgewiesen, dass es sich tatsächlich um seine Knochenreste handelt. Es gibt noch vieles in der Kirche zu sehen und so dauert unser Aufenthalt in ihr ziemlich lange. BILD SevillaPalast040a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)
Da sowohl die Kathedrale als auch der Alcazár zum UNESCO-Welterbe gehören, zahlen Personen, die älter als 60 Jahre sind, nur jeweils 2.-€ «das gilt allerdings nicht überall, z.B. ist der Eintritt in die Alhambra recht teuer, der Eintritt in Ausgrabungsstätten umsonst, wenn man einen EU-Pass vorzeigt». Der Palast gefällt uns fast noch besser als der Alhambra-Palast, beide sind zwar in etwa in derselben Zeit gebaut worden, aber in Sevilla waren die maurischen Herrscher schon vertrieben worden, während in Granada der Nasridenkönig Mohamed V. noch regierte. Dass er das konnte, verdankte er Peter I., auch der Grausame genannt, der gar nicht so grausam, Mohamed Unterschlupf gewährt hatte. Aus Dankbarkeit sandte dieser seine Bauleute nach Sevilla und der Mix aus christlicher und islamischer Baukunst, dem sog. Mudejár-Stil, ist unübertroffen. Wir können uns kaum an den vielfältigen Formen, den Arabesken der Schriftbänder, den hufeisenförmigen Fenster- und Türöffnungen sattsehen. Da die Sonne warm scheint, begeistern uns auch die Wasserspiele. BILD Palast2 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Palast3 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Palast8 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Palast10 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Palast_Ornament5 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Palast_Ornament4 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Palast_Ornament3 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Palast_Ornament1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Durch einen Hof mit Orangenbäumen verlassen wir den Palast und gelangen in das Barrio de Santa Cruz, das malerischste Stadtviertel Sevillas. Überall fallen uns nun Frauen in langen stufenförmigen Gewändern auf, die so aussehen, als ob sie gerade der Oper „Carmen“ entstiegen wären. Geschmückte Pferdekutschen werden von Herren mit Zylinderhüten kutschiert. Wir erinnern uns daran, dass es die Zeit der „Feria“ ist und gehen zum Touristenbüro, um in Erfahrung zu bringen, was wir davon sehen können. Wir bekommen eine Wegbeschreibung zur Festwiese auf der anderen Seite des Flusses und einen Plan der „Zeltstadt“. Für heute ist es uns inzwischen zu spät, uns tun die Füße weh und wir haben Hunger. Im Barrio de Santa Cruz gibt es eine Tapasbar an der anderen, wir suchen uns eine aus und genießen bei Tapas und Wein die Atmosphäre. Ganze Familien flanieren festlich gekleidet durchs Viertel, selbst kleine Mädchen, noch im Sportwagen, tragen die schönen Kleider und einen Dutt, wie wir es von Bildern spanischer Flamenco-Tänzerinnen kennen. Nur schwer können wir uns losreißen, um zum Bus zu gehen und zum Campingplatz zurück zu kehren.

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01.04.2013|23:57 | ingohmes | 37
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
28.April 2012
Die Fahrstrecke des Busses ist uns schon vertraut, ebenso die Haltestelle, an der wir aussteigen müssen. Durch den Parque de Maria Luisa gehen wir in Richtung Fluss, wir müssen nur den schön gekleideten Familien folgen, alles strebt dem Festplatz zu. Wir schreiten durch ein großes Tor, zumindest bemühen wir uns, uns ebenso elegant fort zu bewegen, wie die Andalusierinnen, was in Turnschuhen und Jeans aber bei weitem nicht so elegant wirken kann. Eine ganze Stadt aus Zelten ist aufgebaut. Die Zelte werden von Familien, die sich so etwas leisten können, von einer Firma für ihre Angestellten oder von einer Gruppe von Freunden oder Arbeitskollegen gemietet, um darin Freunde, Bekannte und Verwandte zu bewirten. Wir haben im Touristenbüro einen Plan bekommen, in den jedes Zelt eingetragen ist, aber das hilft uns leider nichts, wir haben ja keine Einladungskarte vom „Eigner“ des Zeltes, die uns den Zutritt gewähren könnte. Es gibt auch drei größere Zelte, die für Touristen vorgesehen sind, diese reizen uns nicht so sehr. So schlendern wir durch die breiten Straßen, weichen den Kutschen aus, die auch schon mal im Trab daherkommen und schauen und staunen…..
BILD Feria13 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Feria12 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Feria4 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Feria3 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Feria2 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Feria14 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Feria6 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Feria11 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Feria8 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)
Zurück zur Stadt nehmen wir den Bus, der uns bis zum Rathaus bringt. In der nach Norden führenden Calle Sierpes grenzt ein Laden an den anderen, noch sind die Geschäfte geöffnet, noch könnte frau einkaufen….
Im Barrio de La Macarena treffen wir auf alte Krämerläden und Handwerksgeschäfte und gelangen schließlich zur Plaza de la Encarnación, die von deutschen Architekten eine fünfgeschossige Anlage erhielt. Im Untergeschoss befindet sich ein archäologisches Museum, auf der nächsten Ebene versorgen sich die Bewohnen des Viertels mit Lebensmitteln aus den kleinen Geschäften und dem Markt, die Erdgeschossebene dient als Treffpunkt und für Veranstaltungen und dann folgt die zweigeschossige Dachlandschaft mit einem Cafe/Restaurant und einer Flanierebene, von der aus der Blick rundum über Sevilla gleiten kann. Wir genießen einen Espresso und den sagenhaften Ausblick, bevor wir uns langsam wieder auf den Weg zur Bushaltestelle machen. BILD ModernerMarkt1w gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD ModernerMarkt2w gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)
Noch reicht die Zeit, um der Plaza Espana einen Besuch abzustatten. Dieser Platz entstand 1929 anlässlich einer iberoamerikanischen Ausstellung mit Wasserkanälen und Springbrunnen und vereint die Kunststile Sevillas. Bunte Landkarten aus Keramik erzählen von den historischen Ereignissen der einzelnen spanischen Provinzen. In einer der Nischen spielt eine Gruppe junger Musikanten, auf dem Kanal versuchen sich Pärchen im Tretbootfahren, ein Fotograf drapiert die fließenden Gewänder einer hübsch gestylten jungen Frau für seine Aufnahmen, dazwischen toben Kinder, schlurfen alte Männer von Bank zu Bank und Touristen wie wir, vertiefen sich in die Geschichte Spaniens.
Sevilla ist die Stadt, die uns bisher am Besten gefallen hat, für die Hauptstadt einer so großen Region kommt sie erstaunlich leise und zurückhaltend daher, ohne Hektik und beschaulich, aber elegant und gediegen.
Auf der Rückfahrt steigen wir schon eine Haltestelle früher aus und besorgen in den großen Supermärkten noch einige Vorräte. Als wir mit unseren Tüten am Wohnmobil ankommen, fallen große Tropfen und dann geht ein Sintflut-ähnlicher Regen herunter, der fast die ganze Nacht anhält.

Feria12 Feria4 Feria3 Feria2 Feria14 Feria6 Feria11 Feria8 Feria13 ModernerMarkt1w ModernerMarkt2w -+
02.04.2013|00:07 | ingohmes | 38
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
29.April 2012
Nach den üblichen und notwendigen Ent- und Versorgungsmaßnahmen bezahlen wir für die drei Nächte inklusive Strom knapp 65.-€ und verlassen wir den Campingplatz, es regnet immer noch ein bisschen, der Himmel ist grau. Im Norden von Sevilla wurde eine römische Stadt ausgegraben, die ursprünglich ein Feldlazarett war, als 205 v. Chr. die ersten römischen Städte auf iberischen Boden gegründet wurden. In dem riesigen, gut erhaltenen Amphitheater stellen wir uns Gladiatorenkämpfe vor, auch Tierhatzen zogen ein großes Publikum an, es war Platz für 25 000 Zuschauer vorhanden. Die gut erhaltenen, fast 10 mal 10 Meter großen Fußbodenmosaike der Wohnhäuser zeigen u.a. ein Mosaik mit 32 Vögeln und ein anderes mit Abbildungen der römischen Planeten-Götterwelt. BILD Mosaik5 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Mosaik3 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Mosaik6 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Mosaik2 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Wir haben Glück, denn der nächste Regenschauer erfolgt erst, als wir schon wieder im WoMo sitzen.
Das war nun der westlichste Punkt unserer Reise, wir wenden uns nach Osten, der nächste Halt heißt Carmona. Die Ausgrabungen der römischen Nekropolen sind für heute nicht mehr geöffnet, wir bekommem die Empfehlung, morgen zu kommen. Der Stellplatz vor dem Stadttor Puerta de Córdoba « N37° 28.593‘ W5° 37.956‘ », wäre eigentlich sehr gut zum Übernachten geeignet, er bietet einen schönen Blick, leider stinkt es dort fürchterlich nach Fisch. So sehen wir uns nur ein Weilchen im Ort um und fahren weiter. In Palma del Rio haben wir etwas mehr als die Hälfte der Strecke Sevilla – Cordoba zurückgelegt, es regnet ununterbrochen, wir hätten nichts dagegen, stehen zu bleiben. Wir finden den angegebenen Stellplatz auch ohne Mühe « N37° 41.545‘ W5° 17.078‘ », aber der gesamte Platz ist Baugrube: Er soll mit EU-Geldern neu angelegt werden mit Kinderspielplatz und Anlagen, so verspricht es eine Zeichnung auf einer Tafel – ob dann auch wieder ein Platz für Wohnmobile eingeplant ist? Also weiter, obwohl es nun auch noch zu hageln beginnt. Dafür erscheint ein wunderschöner Regenbogen BILD Regenbogen_vor_Almodovar gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) , der uns etwas mit dem Wetter versöhnt. Vor uns taucht im Regendunst die Silhouette einer Burg auf, Almodovar del Rio. Als wir auf den gepflasterten Parkplatz einbiegen « N37° 48.588‘ W5° 1.498‘ », hört der Regen auf. Der Ort bietet nicht viel, das Gasthaus hat geschlossen, zum Glück haben wir gestern unsere Vorräte aufgefüllt. Wie beschrieben, kommen, als es dunkel wird, Jugendlich auf den Platz, da es immer wieder zu regnen beginnt, dauert dieses Intermezzo nicht lange, dann ist es wieder ruhig.

Mosaik5 Mosaik3 Mosaik6 Mosaik2 Regenbogen_vor_Almodovar -+
02.04.2013|00:20 | ingohmes | 39
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
30.April 2012
Der nächste Tag erwartet uns mit Sonnenschein, wir steigen zur Burg hinauf und genießen den Blick in die Ebene des Guadalquivir. Diese Anlage wird als die besterhaltene Festung Andalusiens gerühmt. BILD Almodovar3 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Der Eintritt in die Burg soll 5.- € kosten, wir glauben nicht, dass sich die Geldausgabe lohnt und kehren zu unserem Fahrzeug zurück. Übermorgen ist der 1. Mai, wir haben keine Vorstellung davon, wie es sich in Spanien mit diesem „Tag der Arbeit“ verhält. Deswegen und weil heute auch noch Montag ist, an dem bekanntlich die meisten Museen geschlossen sind, beschließen wir, in die Natur zu fahren. Küglers beschreiben eine „Area Recreativa“« N37° 58.860‘ W4° 48.065‘ », die wir aufsuchen und genau, wie sie es beschrieben haben, genießen wir eine einsame ruhige Nacht. Kurz bevor wir das Licht löschen, fährt ein Fahrzeug der Guardia Civil an uns vorbei, da sie uns nicht weiter beachteten, begeben wir uns beruhigt zur Ruhe.

Almodovar3 -+
02.04.2013|00:34 | ingohmes | 40
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
1. Mai 2012
So ruhig die Nacht gewesen war, so geräuschvoll beginnt der nächste Morgen. Menschenscharen klettern aus Autos, wir werden rundum zugeparkt, jeder schleppt entweder Stühle oder Tische oder Grill oder Lebensmittelkörbe oder Wasserflaschen zu den unzähligen Grillplätzen und Holztischen, die weit im Park verstreut liegen und bald steigt uns der Geruch von gegrilltem Fleisch appetitlich in die Nasen. Wir erkunden die Wanderwege und warten den frühen Abend ab, der Autos und Menschenmenge wieder entschwinden lässt. Gemütlich rollen wir Córdoba entgegen, noch wollen wir nicht auf den Campingplatz, da wir das Wohnmobil nicht für längere Zeit verlassen wollen, wagen wir, auf den Parkplatz am Zoo zu fahren « N37° 52.130‘ W4° 47.229‘ », diesen hat uns ein netter WoMo-Fahrer aus Melk auch empfohlen, er stand sogar zwei Nächte unbehelligt dort. Wir sichern das Fahrzeug gut und laufen etwa 10 Minuten, meist am Guadalquivir entlang, kommen zu der Stelle, an der sich ein arabisches Schöpfrad befindet, die ganze Anlage wird neu gestaltet, wir sehen nichts vom Rad und stehen im Weitergehen plötzlich vor der berühmten Mezquita. Sie ist schon geschlossen, wir umkreisen sie einmal und kehren zum Wohnmobil zurück, das unversehrt auf uns wartet.
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02.04.2013|00:36 | ingohmes | 41
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
2. Mai 2012
Wir haben eine ungestörte Nacht verbracht, da wir heute den ganzen Tag in der Stadt verbringen wollen, ziehen wir eine Unterbringung des WoMos im Campingplatz vor. Der Campingplatz „El Brillante“ ist leicht zu finden. Es ist ein sehr schöner Campingplatz, die einzelnen Stellplätze sind mit Tujahecken voneinander getrennt und groß genug, um Tisch und Stühle auf zu stellen, Grillen ist jedoch verboten. Auch die Duschen sind sehr sauber, allerdings fehlt eine vernünftige Abtrennung, so dass alle Utensilien nass werden. 20 Meter entfernt ist die Haltestelle der zwei Buslinien «Nr.10 und Nr. 11», die alle 20 Minuten zum Zentrum fahren, für 1.15 € pro Person und Strecke. Es ist auch möglich, zu Fuß in die Stadt zu gehen, wir haben allerdings nicht ausprobiert, wie lange das dauert. In 450 Meter Entfernung in Richtung Innenstadt fährt eine weitere Buslinie, Nr.9. In zwei Stadtvierteln beginnen die Vorbereitungen für den „Patio“, dabei werden Innenhöfe, die normalerweise verschlossen gehalten werden, mit Blumen geschmückt und die Hausbesitzer wetteifern damit, den schönst geschmückten Hof zu haben. Wir bekommen einen Plan, in den die Stadtviertel, die in diesem Jahr an der Reihe sind, eingezeichnet werden. So ausgestattet machen wir uns auf ins Zentrum. An der Plaza Tendillas verlassen wir den Bus, hier sind wir im modernen Cordoba mit seinen Geschäftsstraßen und Einkaufshäusern. Von dort dringen wir langsam in die Altstadt vor, durchstreifen die Gassen des ehemaligen jüdischen Viertels, das viele gut erhaltene bzw. gut restaurierte Häuser vorweisen kann. Es sind recht viel Touristen unterwegs in Cordoba, das hatten wir bisher so nicht erlebt, der 1. Mai scheint ein Starsignal für Touristen zu sein. Vor der Synagoge steht eine Menschenschlange, wir zögern, ob wir uns anschließen sollen, immerhin gehört sie, zusammen mit den beiden mittelalterlichen Synagogen Toledos zu den letzten in Spanien, in den Pogromen des 14. Und 15. Jahrhunderts sind alle anderen zerstört worden. Die Anziehungskraft der Mezquita ist größer, nach wenigen Schritten haben wir sie erreicht. Der Eintritt kostet 8.- € pro Person. Die Tore, die gestern verschlossen waren, stehen weit auf, wir betreten den Hof der Orangenbäume und tauchen dann ein in eine geheimnisvolle Dämmerung. In einem Wald von rotweißen Säulen versuchen wir uns zurecht zu finden, flackernde Lichter zeigen uns den Weg. Trotz des gewichtigen steinernen Baumaterials scheinen die Säulen zu schweben und er Besucher kann sich des Eindrucks nicht entziehen, selbst nach oben gezogen zu werden. Selten habe ich den Zustand des „Entrücktseins“ so unmittelbar erlebt. BILD Mezquita12a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Mezquita3a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Mezquita6a gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Und dann der Schock: Ein schneeweißes, lichtdurchflutetes Gewölbe, das die Harmonie und feine Ästhetik der Säulenreihen brutal unterbricht. Wieder einmal äußert sich die Macht, diesmal die der Kirche, auf zerstörerische Weise. Ich flüchte zurück ins Dämmerlicht, hier könnte ich stundenlang sitzen und träumen, während das Kirchengewölbe höchstens Alpträume entstehen lässt. Auch die schönsten Träume haben ein Ende, eigentlich viel zu lange sind wir hier verweilt, es gibt noch einiges zu sehen. Den berühmten Blick aus der Calleja de las Flores zurück zum Glockenturm der Moschee-Kathedrale wollen wir uns nicht entgehen lassen. Und auch nicht die Plaza de la Corredera, einen der wenigen Plätze in Andalusien, der vollkommen von Häusern umschlossen wird, nur durch drei Arkadenbögen ist der Zutritt möglich. Mit ein paar Tapas und einem Glas Wein stärken wir uns für weitere Entdeckungen. Im dahinterliegenden Viertel beobachten wir die Ausschmückungen der Innenhöfe, zwar sind noch nicht alle fertig, aber in einige erhalten wir schon Einblick. Bevor uns der Hunger überwältigt, überqueren wir noch die Puente Romano und schauen von anderen Flussufer am Torre de la Calahorra zurück auf die Silhouette der Mezquita. In der Nähe der Puerta de Almodóvar haben wir ein hübsches Lokal mit Tischen in einem schön geschmückten zweigeschossigen Innenhof gesehen, die Taverne „Puerta Sevilla“, auch die Angebote der Speisekarte sagen uns zu, wir bestellen einen Aperitif auf der Außenterrasse und fragen nach einem Tisch, der uns für 8 Uhr zugesagt wird. Die Sonne verschwindet hinter dem Stadttor, es wird langsam kühl, da kommt auch schon der Ober mit der Mitteilung, dass unser Tisch bereit ist. Nach und nach füllt sich der Hof, meistens sind es spanisch sprechende Grüppchen, was uns darin bestärkt, eine gute Wahl getroffen zu haben. Drei Stunden später verlassen wir, vollauf zufrieden, diese gastliche Stätte. Der letzte Bus ist inzwischen abgefahren, wir bummeln im Mondlicht hinüber zur Mezquita, dort erinnern wir uns Taxistände gesehen zu haben. Und auf einmal, ganz plötzlich, wird er wahr: Mein Traum von El Andaluz! Der Mond scheint auf die metallenen Türen der Mezquita, sie glänzen wie Gold! Da sind sie, die erhabenen Mauern, die gekrönten Türme, die goldenen Tore! Die Ankunft eines Taxi lässt mich abrupt erwachen, aber nun weiß ich, dass mein Traum wahr geworden ist.

Mezquita12a Mezquita3a Mezquita6a -+
02.04.2013|00:38 | ingohmes | 42
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
3. Mai 2012
Für heute war vorgesehen, uns die Innenhöfe genauer anzuschauen, aber das Wetter lädt nicht dazu ein. Bummeln mit Regenschirm finden wir nicht so toll. Was tun? Am Stadtrand von Cordoba lockt die Palaststadt Madinat al-Zahra, heute nur noch eine Ruine, aber dereinst eines der schönsten und wichtigsten Bauwerke der Omaiyadenzeit. Der von Kugler angegebene Parkplatz ist nicht mehr zugänglich, im Tal wurde ein großer Parkplatz für Autos und Busse angelegt « 37° 52.909‘ W4° 51.173‘ », dort ist auch das zu den Ausgrabungen gehörende Museum in einem unterirdischen Bau, wo auch die Eintrittskarten für die Palastanlage erhältlich sind «der Eintritt ist für EU-Bürger kostenlos», dafür kostet der Bustransfer 2, 10 €. Die Busse fahren regelmäßig zur Anlage hinauf und nach Cordoba, wir warten im WoMo, um den Rhythmus der Busse in die Stadt und nach oben zu erkennen, dann sind wir sicher, dass der nächste Bus, der in den Parkplatz einfährt, der zur Anlage sein wird und spurten im Regen hinüber. Vor dem Eingang zur Anlage sind einige wenige Parkplätze durch eine Schranke zu erreichen, die geöffnet wird, wenn der Bus kommt, ich denke, dass sie für die Angestellten sind, auch mehrere „Rollstuhlfahrer“- Parkplätze sehen wir. Als wir aus dem Bus aussteigen, hört der Regen auf, verschämt blinzelt die Sonne durch die Wolken. Die Anlage ist sehr groß, obwohl nur etwa ein Zehntel zu besichtigen ist, mit etwas Fantasie kann man sich in die Zeit der Kalifen zurück versetzen, beim Bummeln durch die Bogengänge vergessen wir die Zeit und sind plötzlich erstaunt, wie schnell diese vergangen ist. Noch mal Campingplatz, um die Patios doch noch anzusehen? Oder weiter? Es beginnt wieder zu tröpfeln und das spricht für Weiterfahren.
Wir nehmen die N 432 und stellen in Espejo fest, dass das Bild der Stadt auf dem Hügel, das im WoMo-Führer „…nach Südspanien“ auf Seite 72 fälschlicherweise mit „Castro del Rio“ unterschrieben ist, Espejo zeigt! Castro del Rio, das wir kurz darauf passieren, liegt nicht auf einem Hügel. Als großer Olivenöl-Fan müssen wir in Baena natürlich anhalten und neben einem Rundgang durch die Stadt Olivenöl einkaufen, dazu fahren wir die Ölmühle Nunez de Prado an (Avda. de Cervantes 15). Da die Zeit der Olivenpressung längst vorbei ist, sparen wir uns die 3.-€ der Besichtigung und erstehen gleich das Endprodukt.
Der Versuch, in Zuheros einen Stellplatz zu finden scheitert, der Parkplatz am Ort ist für ein WoMo zu knapp bemessen – ein Campmobil würde da Platz finden – auch ist er ziemlich schräg. Der Stellplatz in Cabra ist nicht zu erreichen, anscheinend stimmen die angegebenen Koordinaten nicht, auch die Zufahrtsbeschreibung hilft uns nicht weiter. Von der Calle Junquillo aus kommt man nicht auf den Parkplatz, wir haben es mehrmals versucht und der Parkplatz am Ende der Calle Junquille ist für ein Wohnmobil zu klein, wieder mal ein Beispiel dafür, dass man eine Empfehlung von einem Campmobil aus gegeben, nicht unbedingt auf ein Wohnmobil übertragen kann. Aber es gibt ja noh einen Tipp: Ein WoMo-Stellplatz in Priego de Córdoba « N37° 26.618‘ W4° 12.695‘ ». Diesen finden wir leicht, er ist zwar nicht besonders schön, an Strom kommen wir auch nicht – ich denke, dass man so früh im Jahr noch nicht mit WoMo-Gästen rechnet, wir sind auch die einzigen auf dem Platz – die Stellfläche ist asphaltiert, aber etwas schräg und er ist ziemlich weit von den Sehenswürdigkeiten der Innenstadt entfernt, die wir am nächsten Tag natürlich erkunden wollen.
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02.04.2013|00:47 | ingohmes | 43
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
4. Mai 2012
Nach einem flotten 30-minütigen Marsch entlang einer unspektakulären Hauptstraße, erreichen wir das Rathaus, in dem sich das Touristenbüro befindet. Ein sehr zuvorkommender junger Mann erklärt uns auf Deutsch! was wir uns alles ansehen sollten und gibt uns einen Plan mit den Öffnungszeiten aller Sehenswürdigkeiten. Wir sind in Spanien ausschließlich auf nette hilfsbereite auskunftswillige Menschen gestoßen, aber dieser war nun so besonders nett, dass ich das hier ausdrücklich erwähnen möchte. Versehen mit einem Stadtplan machen wir uns auf den Weg, noch nicht ahnend, dass Priego de Córdoba, neben Arcos del Frontera, meine zweite „Lieblingsstadt“ in Andalusien werden wird. In der Iglesia de la Asuncción sehen wir zu, wie der Altar geschmückt wird und wie die Madonna für eine Prozession am Sonntag hergerichtet wird, gar nicht losreisen kann ich mich von den Stuckornamenten des Sakramentshäuschen. BILD Madonna_Priego_de_Cordoba1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) An den weiß gekalkten Häusern des Barrio de la Villa entlang, stoßen wir immer wieder auf winzige, geschmückte Platze und landen auf dem „Balkon“ der Stadt, der Adarve benamten Straße, die von einem Geländer begrenzt wird, hinter dem es 50 Meter in die Tiefe geht. An einer Grünfläche steht ein hübsches Hotel – wie wäre es, hier mal ohne WoMo herzukommen? – beim Durchstreifen des angrenzenden, südlichen Stadtviertels kommen wir wieder an sehenswerte Kirchen und kleine Stadtpalästen vorbei, bis sich die Gassen öffnen und wir vor drei schönen Wasserbecken stehen. Die mit zahlreichen Masken verschönerten Wasserspeier versetzen uns in das Schloss Versailles. Bei schönerem Wetter, es tröpfelt immer wieder, mal mehr, mal weniger heftig, könnte ein Ausruhen, umgeben von der Melodie des plätschernden Wassers, richtig Spaß machen. Es ist ein wirklich idyllisches Städtchen, hierher würde ich gerne noch einmal zurückkommen. Wir reißen uns nur schwer los, auf dem Rückweg kaufen wir noch ein bisschen ein, in einem hübschen Geschäft gegenüber vom Rathaus auch Olivenöl und nehmen vor der Abfahrt die Möglichkeit des Entsorgens in Anspruch.
Der graue Himmel will seine Farbe heute gar nicht ändern, vielleicht sollten wir die Sonne woanders suchen, wir wenden uns nach Süden in Richtung Meer. Auf der Karte sehen wir im Süden von Priego bei der Stadt Iznajar einen See, vielleicht finden wir dort einen Übernachtungsplatz. Iznajar liegt malerisch auf einem Hügel, zu Füßen des Hügels dehnt sich ein recht großer Stausee aus, als wir daran entlang fahren, sehen wir auf einem Sandstück am Seeufer ein Wohnmobil stehen. Es dauert ein bisschen, dann haben wir es gefunden und stellen uns in angemessener Entfernung dazu. Das Paar kommt ursprünglich aus Deutschland, was den Erfahrungsaustausch sehr erleichtert, lebt nun in Mallorca und möchte den Süden Spaniens kennenlernen. Sie haben schon die letzte Nacht hier verbracht. BILD Am_Stausee_Iznajar gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Wir wollen die wenigen Sonnenstrahlen genießen, die sich soeben hervorwagen und ich suche die Zutaten für das heutige Abendessen zusammen, als ein Wagen der Guardia Civil ankommt. Die Beamten weisen uns sehr höflich, aber auch sehr bestimmt darauf hin, dass hier übernachten verboten sei. Unser neuer Bekannter diskutiert eine Weile mit ihnen, jedoch ohne Erfolg. Es ist verboten, in weniger als 100 Meter Entfernung zu einem See, einem Fluss, einem Ort über Nacht stehen zu bleiben, der Sandstreifen erlaubt es nicht, diese Distanz ein zu halten. Sie empfehlen uns, ein paar Meter bergauf zu fahren, dort finden wir an einem Hotel einen gepflasterten Parkplatz und können dort, sogar mit schönem Blick über den See, die Nacht verbringen. BILD Iznajar3 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)

Madonna_Priego_de_Cordoba1 Am_Stausee_Iznajar Iznajar3 -+
02.04.2013|00:50 | ingohmes | 44
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
5. Mai 2012
Der neue Tag ist ebenso wechselhaft wie die vorangegangene: Die A333 bringt und auf die A92, wir biegen ab in Richtung Loja und verlassen sie wieder kurz vor Loja «Abfahrt 187», um mit der A341 am Puerto de los Alazores die Gebirgszüge der Axaquia e zu überqueren. Bei Alfarnate wagen wir uns auf eine kleine Straße nach Alfarnatejo, die aber problemlos zu befahren ist, selbst für Busse, von denen uns ganz plötzlich gleich zwei hintereinander begegnen. Sie bringen Mittagsgäste nach Alfarnatejo, dort gibt es eine der ältesten Gasthäuser Andalusiens. BILD bei_LosAlazores_Schlucht gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD bei_LosAlazores gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)
Die A7204 bringt uns an den Embalse de la Vinuela, den wir bereits von der Fahrt Granada – Antequera kennen, diesmal kommen wir aus einer anderen Richtung. Obwohl wir durch eine sehr schöne Gebirgslandschaft und an netten Orten vorbei kommen, zum Aussteigen können wir uns nicht aufraffen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass meiner Meinung nach die Tour in der umgekehrten Richtung noch schöner wäre.
Das Wetter bessert sich auch nicht, über dem Meer hängen tiefe Wolken. Im Reiseführer von Lonely Planet ist ein Restaurant beschrieben, das sich im Ort Competa am Fuß der Sierra de Almijara befindet. Als wir uns von der Küstenstraße A7/E15 in unzähligen Kurven immer höher schrauben, nimmt der Regen proportional zur Höhe zu. Als wir unser Ziel erreichen, schüttet es wie aus Kübeln. Wir parken in der Ortsmitte, da wir uns nicht in die engen Gassen wagen und Ernst geht mit Regenschirm auf die Suche nach dem Gasthaus. Es dauert lange, bis er zurückkommt und verkündet, dass an dem Haus ein „Verkaufsschild“ angebracht ist und das Restaurant nicht mehr existiert. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als wieder hinunter zu fahren, was wir so langsam und vorsichtig machen, dass uns die Sturzbäche zu überholen scheinen. Der nächste Ort am Meer ist Torrox, in Torrox-Costa dort finden wir den Campingplatz „El Pino“, davor auch eine Tapasbar, so endet der Tag doch noch gut.

bei_LosAlazores bei_LosAlazores_Schlucht -+
02.04.2013|00:56 | ingohmes | 45
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
6. Mai 2012
Wir zahlen inklusive Strom 17.-€, was wir als einen angenehmen Preis empfinden, denn der Platz ist nett angelegt und sauber. Nicht weit von Torrox liegt Nerja, das mit seinen Höhlen lockt. Direkt davor gibt es Parkplätze, die auch für WoMos geeignet sind, wir zahlen für den Eintritt genau so viel, wie für den Campingplatz, aber es lohnt sich, riesige Tropfsteinhöhlen- Säle öffnen sich, in einer werden sogar regelmäßig Konzerte geboten, eine 32 Meter hohe Säule wird von einem von unten nach oben wachsenden Stalagmit und einem ihm entgegengewachsenen Stalaktit gebildet.
Heute strahlt die Sonne, wir fahren die Küstenstraße entlang, halten unterwegs zu einem Picknick und einem Abstecher zum Meer an. BILD westl_Nerja1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD westl_Nerja2 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD westl_Nerja3 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Auf dieser Strecke folgt ein hübscher Picknickplatz auf den anderen, sie entstanden bei der Neugestaltung der Straße, wobei die alten Straßenstücke, meist durch einen Felsen von der neuen Straße getrennt, als Parkplätze erhalten wurden .
Wir möchten zwar noch einmal ins Gebirge, aber noch lockt die Sonne, nachdem sie sich so ausgiebig sehen läßt. Wir sind keine Bade-Fans, aber eine hübsche Strandpromenade, von der aus das Spiel der Wellen zu beobachten ist, verachten wir nicht. Deshalb verlassen wir die Straße und fahren nach Herradura, die Bucht wird an beiden Seiten von einem großen ins Wasser vorspringenden Felsen begrenzt, am Ortsrand liegt der nette, noch fast leere Campingplatz „Nueva Camping de Herradura“. Wir müssen eine Weile warten, da noch Mittagspause ist und kommen mit einem Schweizer Ehepaar ins Gespräch, die per Fahrrad unterwegs sind. Ich bin froh, dass unser WoMo unsere Ausrüstung samt den Fahrrädern transportiert, heute wollen wir ihm jedoch die Last der Fahrräder abnehmen und mit ihnen den Ort erkunden. Die Strandpromenade ist etwas 2 Kilometer lang und sauber, mehrere ansprechende Bar-Restaurants liegen an ihr, wir sehe uns einige an, dasjenige, am anderen Ende des Sandstrandes liegt, gefällt uns am Besten, wir nehmen auf der Terrasse einen Aperitif und reservieren für den Abend einen Tisch. Wir drehen noch eine Runde durch die hinter der Strandpromenade liegenden Viertel, dort sind Geschäfte angesiedelt, alles sieht ziemlich normal aus, keine für Touristen gestylte Einkaufsfallen. Die Fahrräder bringen uns schnell wieder zum Campingplatz, ich tausche mein etwas angeschwitztes T-Shirt gegen ein frisches aus und wir bummeln unserem Abendessen entgegen. Darüber sei noch berichtet, dass es uns gut geschmeckt hat und wir zufrieden eingeschlafen sind.

westl_Nerja1 westl_Nerja2 westl_Nerja3 -+
02.04.2013|00:59 | ingohmes | 46
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
7. Mai 2012
Wir bezahlen 27.-€, was für den einfachen Campingplatz recht viel ist, aber die Lage des Ortes ist es uns wert. Wir fahren auf die A 4050, wieder geht es schnell auf über 1000 Höhenmeter, der Aufstieg ist spektakulär, wieder locken Miradores zum Anhalten uns Schauen. Meist haben wir einen herrlichen Blick hinüber zu Sierra Nevada, von der der viele Schnee von Anfang April inzwischen fast weg geschmolzen ist. Die Abfahrt Richtung Granada verläuft sehr gemächlich, immer wieder entdecken wir verlassene Häuser neben der Straße. Am Puerto de Suspiro del Moro halten wir auf einen Espresso an, an das Restaurant, dessen Speisekarte sehr verlockt, ist ein dreigeschossiges Turmgebäude angebaut, von dessen Aussichtsplattform der Blick nach Granada schweifen kann. An dieser Stelle soll der Sage nach der letzte muslimische Herrscher mit einem Seufzer Abschied von seinem Palast genommen haben. Ich versuche, die Alhambra zu erkennen, mache auch mit starker Vergrößerung ein Foto von einem rötlichen Gebäude, das sich, als wir auf der Weiterfahrt näher an Granada herankommen als ein modernes Gebäude – eine Klinik? – entpuppt. Wir umfahren Granada und nehmen die Auffahrt zum Pico del Veneta, wir genießen die Aussicht auf den Embalse de Canales und kehren auf halber Höhe wieder um. Eine etwas abenteuerlich erscheinende Straße stürzt sich rechts von uns ins Tal, wir folgen ihr vorsichtig und finden kurz vor Cenes de la Vega die Straße nach Quentar. Wieder fahren wir durch eine begeisternde Landschaft, vorbei am Embalse de Quentar geht es mal an Felsen, dann wieder an sanften Wäldern vorbei. BILD nördliche_Sierra1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD nördliche_Sierra2 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD nördl_Sierra gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD SierraNevada_Nordseite_1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Plötzlich ragen neben der Straße rote Sandwände auf, die uns in eine weite Ebene entlassen, schön angelegt Parkplätze laden zum Stehenbleiben und schauen ein. BILD Schlucht1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Schlucht2 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Kurze Zeit später erreichen wir die Stadt Guadix, die für ihre Höhlenwohnungen berühmt ist. Rund um die Altstadt ragen Schornsteine aus der Erde und jeder dieser Schornsteine gehört zu einer Wohnung. BILD Höhlenwohnungen1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Es wird Zeit, einen Übernachtungsplatz zu suchen, in Guadix finden wir keinen geeigneten Platz. Es soll einen kleinen Campingplatz in Jeres de Marquesado, La Momilla, geben, aber es ist als ob uns der Marquis de Sade quälen wollte, unser Navi führt uns mit den eingegebenen Koordinaten mitten in das Gassengewirr des kleinen Ortes. Ziemlich verzweifelt fragen wir einen der Dorfbewohner, der uns anweist, seinem Auto zu folgen. Er fährt eine abenteuerliche Strecke bergauf, diese kann ja nur für Camper mit Zelt gedacht sein, aber das WoMo schafft es und nach einigen Kilometern außerhalb des Ortes stehen wir tatsächlich vor einem kleinen Restaurant mit Campingplatz, nur ist leider beides verschlossen. Wir wollen unserem Helfer eine Dose Bier anbieten, diese lehnt er aber vehement ab. Vor dem Campingplatz, der mir mehr wie ein Zeltplatz aussieht, ist eine ebene Sandfläche, da sich niemand blicken lässt, verbringen wir hier die Nacht, allerdings muss ich vorher noch ein Essen auf den Tisch bringen, das war so nicht geplant, denn das Restaurant wurde im Lonely Planet-Führer gerühmt. Sollte jemand den Mut haben, es uns nach zu machen, hier sind die Koordinaten: 37° 10.468‘ W3° 10.139‘ . Vielleicht bekommt man später im Jahr auch in den Genuss des gepriesenen Essens.

nördl_Sierra nördliche_Sierra1 nördliche_Sierra2 SierraNevada_Nordseite_1 Schlucht1 Schlucht2 Höhlenwohnungen1 -+
02.04.2013|02:51 | ingohmes | 47
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
8. Mai 2012
Der Blick, der uns am nächsten Morgen erwartet, ist grandios, vor uns, zum Greifen nahe, ragt die Sierra Nevada auf. BILD SierraNevada_Nordseite_Mai gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Heute wollen wir sie mit dem WoMo überqueren. Eine Burg weist uns den Weg in die richtige Richtung, sie überragt den Ort La Calahorra BILD Castel1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Von da ab geht es bergauf, die Straße A337 ist nicht sehr breit, die Kurven sind eng, wir wünschen uns keinen Gegenverkehr. Unser Wunsch geht in Erfüllung, erst auf der Passhöhe treffen wir ein Personenauto. BILD 2000m gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) wir sind auf 2000m Höhe angekommen. Die Abfahrt auf der anderen Seite ist vergleichsweise harmlos, eine gut ausgebaute Straße mit Mittelstreifen bringt uns bequem in die Region der Alpujarras. Wir fahren die am höchsten gelegen Straße Richtung Westen, zwischen den Orten Yegen und Mecina-Bombarón gäbe es einige Möglichkeiten stehen zu bleiben, so richtig gefällt uns keine. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich irgendwie von dieser Region enttäuscht bin. Ich hatte vor der Abreise ein Buch gelesen über den Kampf der letzten Morisken in dieser Gegend, ich weiß nicht genau, welche Vorstellungen ich mir dabei gemacht habe – sicher nicht die, dass alle so „normal“ aussieht. Wenig ist übriggeblieben, vielleicht erkennt man noch am leichtesten die terrassenförmigen Anlagen für die Obstgärten, die blutigen Kämpfe, die hier stattgefunden haben, kann ich mir nicht vorstellen, aber so ist das wohl mit Vorstellungen. Vielleicht wären meine Vorstellungen weiter im Westen, in Trevélez oder Capileira eher erfüllt worden, zumindest hätten wir dort möglicherweise eher einen netten Übernachtungsplatz gefunden, aber wir geben auf und wenden uns nach Cadiar und der weiterführenden Straße in Richtung Meer. Noch ein paar Abschiedsblicke zur Sierra Nevada, dann glänzt das Meer unter uns. Aber ist das wirklich das Meer? Beim Näherkommen erkennen wir Quadratkilometer große Flächen, die mit hellen Plastikbahnen überspannt sind, darunter gedeiht das spanische Obst und Gemüse, das dann Lastwagenweise zu uns nach Deutschland gekarrt wird. Schön sieht das Plastikmeer nicht aus, aber schön sehen unsere abgedeckten Spargelfelder auch nicht aus. Leider weiß ich aber auch, dass die in der Bruthitze arbeitenden, meist aus Nordafrika gekommenen Menschen brutal ausgenützt und zu Dumping-Löhnen beschäftigt werden. Darüber hinaus schockiert mich, als wir in der Ebene direkt an den Gewächszelten entlangfahren, der Dreck und Abfall, der um die Zelte herum liegt. Nur da wo Bio-Betriebe sind, später östlich von Almeria, ist es ringsherum ordentlich aufgeräumt und macht einen hygienischen Eindruck. War mir bisher spanisches Gemüse und Obst eh schon suspekt, weiß ab jetzt, dass ich das zu Hause nie mehr anrühren werde, wenn es nicht aus „BIO“-Anbau kommt. Um unser nächstes Ziel, den Naturpark Cabo de Gata, zu erreichen, ist es schon etwas spät. Zwischen Aguadulce und Roquetas del Mar gibt es mehrere Campingplätze, wir entscheiden uns für den Platz „Camping Roquetas“, für den wir am nächsten Morgen 18.44 € bezahlen.

SierraNevada_Nordseite_Mai 2000m Castel1 Flamingo4a Apujarras1 Apujarras2 -+
02.04.2013|03:26 | ingohmes | 48
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
9. Mai 2012 Wir nehmen die Autobahn A7, um hier möglichst rasch weg zu kommen und fahren auch an Almeria vorbei, obwohl sich ein Abstecher sicher lohnen würde. Bei Retamar verlassen wir die Schnellstraße und biegen ab zum Cabo de Gata. Als Erstes suchen wir das Centro de Visitantes de las Amoladeras auf, um einen Plan des Naturschutzgebietes und für die Campingplätze zu bekommen. Das Touristenbüro liegt 3 km vor Ruescas, Wohnmobilisten, die wir unterwegs getroffen hatten, schwärmten von San José, deshalb entscheiden wir, dorthin zu fahren. Vorher wollen wir den Leuchtturm sehen und verlassen deshalb die nach San José führende Straße vor Ruescas. Das letzte Stück um den Felsen herum zum Faro del Cabo de Gata ist ziemlich steil und eng, aber keiner kommt uns entgegen, obwohl dann doch einige WoMos auf dem Parkplatz stehen. Wir stellen uns dazu und schauen in die Tiefe auf die Felsen, die den Namen „Kap der Sirenen“ tragen und an denen sich die Wellen mit lautem Getöse brechen. Das Übernachtungsverbot-Schild ist nicht zu übersehen. Auch bei der Abfahrt begegnet uns keiner. Am Fuß des Felsens stehen am Strand «„La Fabriquilla“, N36° 44.121‘ W2° 12.317‘» einige WoMos, auch wir bleiben dort erst mal stehen. Neben der Straße, die wir gekommen sind, gibt es Salinen und in den kleinen Salzseen stehen Vögel herum, vielleicht sehen wir hier einige Flamingos? Die Räder werden abgeladen und auf der ebenen Straße fahren wir zu den Salinen zurück. Am Rande der Seen stehen kleine Hütten, die uns vor der Sonne, die heute ziemlich brennt, schützen und aus dem angenehmen Schatten heraus sehen wir tatsächlich Flamingos auf ihren langen, staksigen Beinen im Wasser stehen.
Anschließend an den kleinen Radausflug setzen wir uns in den Sand neben unserem Fahrzeug und genießen die Sonne. Die anderen scheinen über Nacht bleiben zu wollen, ob das gelingt, erfahren wir nicht, denn wir machen uns auf den Weg zum Campingplatz in San José („Tau“. Er liegt etwas am Rand des Örtchens, seine etwas „arabisch“ anmutenden Gebäude gefallen uns sehr gut, er ist ziemlich leer. Mit dem Fahrrad und selbst zu Fuß gelangt man schnell zum „Zentrum“, das hier am kleinen Hafen liegt, wo sich auch ein Restaurant neben dem anderen befindet. Als wir dort herumschlendern, passiert es zum ersten Mal in Spanien, dass die Kellner forsch und etwas drängend auf uns zukommen, um uns zur Einkehr in „ihr“ Lokal zu veranlassen. Als ehemalige Bootfahrer zieht es uns zu den Schiffsliegeplätzen und dort im Bootshafen entdecken wir ein kleines Restaurant. Wir setzen uns, um ein Glas Wein zu trinken, die dazu gereichte „Zugabe“ besteht aus mehreren kleinen Scampis, richtig luxuriös. Das gefällt uns so gut, dass wir beschließen, zum Abendessen hier zu bleiben, es ist inzwischen auch Essenzeit. Wir lassen uns berichten, welche Fische heute frisch gefangen wurden, ein gut spanisch sprechender Engländer, der im Ort wohnt und im Lokal bekannt ist, hilft weiter, wenn der Mischmasch aus Spanisch (Kellner) und Italienisch (ich) ins Stocken kommt. Ganz verschwenderisch bestellen wir einen ganzen Steinbutt, wir bereuen es nicht, die Boote verschwinden langsam in der Dunkelheit, Sterne stehen am Himmel….so lässt es sich aushalten, die nicht ganz niedrige Rechnung (auf die wir allerdings gefasst waren) nehmen wir da gelassen hin.

Capo_de_Gato2 Vor Capo_de_Gato1 Vor Capo_de_Gato2 Vor Capo_de_Gato3 -+
02.04.2013|03:32 | ingohmes | 49
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
10. Mai 2012
Auch heute brennt die Sonne vom Himmel. Wir hatten schon gestern Tisch uns Stühle aus dem „Unterdeck“ des WoMos befreit und genießen ein entspanntes Frühstück im Freien. Das ist der richtige Tag, um mal einen Badestrand auf zu suchen. Auf der Karte, die wir im Touristenbüro bekommen haben, ist ein 5 Kilometer langer Radweg zum Strand „Playa de de la Media Luna“eingezeichnet und da uns dieser Halbmondstrand vom Namen her gut zu unserer Andalusienfahrt passt, auf der wir überwiegend den Spuren des „Halbmondes“ folgen, machen wir uns dahinauf. Ab dem Ortsrand ist der Radweg eine Schotterpiste, aber nicht mit kleinem, feinem Schotter: Auf einem festgefahrenen, allerdings recht breitem, Feldweg holpern und stolpern die Räder über alle möglichen, bis zur faustgroßen, Steine hinweg, gelegentlich überholt uns ein Auto, das eine lange Staubwolke hinter sich herzieht und uns damit einhüllt. Ich bin eh kein Fan des Fahrradfahrens und schimpfe heftig vor mich hin. Auf der Hälfte der Strecke steht ein einsamer Baum, der eine Ansammlung von Kakteen beschützt, vor dem Schmiedetor, das den Weg zu einem recht ansehnlichen Gebäude begrenzt, in seinem Schatten bleiben wir einen Augenblick stehen. Dann liegt ein breiter, fast menschenleerer Sandstrand vor uns. Einige Paragleiter machen ihre Gleitschirme fertig, es ist ziemlich windig, so lässt es sich in der heißen Sonne gut aushalten. Ich stecke vorsichtig meinen Fuß ins Wasser, es ist noch recht kalt, es verlockt nicht dazu, weiter hinein zu gehen, alle anderen Strandbesucher begnügen sich auch damit, vom trockenen, warmen Handtuchplatz aus, den Wellen und den Gleitschirmfliegern zuzusehen. So vergeht der Nachmittag gemächlich, bis wir uns dann etwas sandig und leicht verschwitzt auf den Rückweg machen, der noch unangenehmer ist, weil es jetzt bergauf geht. Aber auch das bringen wir hinter uns. Seit dem letzten Einkauf warten Grillwürstchen auf ihren Einsatz, zu dem wollen wir ihnen heute verhelfen. Nachdem wir den Sand, das Sonnenöl und die müden Beine in der Dusche zurückgelassen haben, sinken wir in die bereitstehenden Sitze, nur das Mischen eines bunten Salates (zu befürchten ist, dass er aus den verabscheuten „Plantagen“ kommt), das gelegentlich Wenden des Grillgutes und der Griff zum Glas Wein, können uns aus der entspannten Position herauslocken. Kurzfristig wird die Idylle etwas gestört, weil plötzlich eine Schaar Jugendlicher „einfällt, offensichtlich eine oder zwei Schulklassen, das Aufbauen der Zelte geht recht geräuschvoll vor sich, aber sobald alles steht und die Utensilien zu allen Zufriedenheit ihre Plätze gefunden haben, sind die jungen Leute erstaunlich diszipliniert. Recht bald haben sich alle in die Zelte zurückgezogen und wir genießen weiterhin die laue Nacht.
-+
02.04.2013|03:39 | ingohmes | 50
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
11. Mai 2012
Als wir aufstehen, ist der Platz leergefegt, die Schulklassen haben so still und leise zusammengepackt, dass wir nichts davon mitbekommen haben. Auch wir machen unser WoMo wieder reisetauglich an der Ent- und Versorgungsstation, dann fahren wir noch kreuz und quer durch den Naturpark, die im WoMo-führer beschriebenen Badeplätze sehen einladen aus, die aufgelassenen Minen im Hinterland zu besichtigen, wäre auch interessant, über Aqua Amarga kommen wir zu dem hübschen Örtchen Carboneras, wo wir eigentlich schon den Naturpark „Cabo de Gata“ verlassen haben. Nach einer tollen Serpentinenstraße beginnen die sich endlos dahin streckenden Touristenorte, in Mojácar passt zumindest die Architektur der Häuser zur Gegend. Wir bleiben eine halbe Stunde auf dem Playa de la Venta de Bacal stehen, wo Erwachsene, Kinder und ein Hund aus zwei britischen WoMos sich im Wasser tummeln. Auf einmal klingen uns englische Brocken aus dem Radio entgegen, Mojácar und auch der sich anschließende Ort Garucha sind wohl fest in britischer Hand. Vor dem FKK-Ort Vera Playa lädt ein großer Einkaufmarkt ein, er scheint von dem Entkleidungsgebot, das im Ort vorherrschen soll, verschont zu sein, im Innern sehen wir sehr viele Waren – wie z.B. Orangenmarmelade einer englischen Firma – die den Wünschen der dort ansässigen Gäste entgegenkommen. Wir fahren die ganze zeit am Meer entlang, aber weder die Landschaft noch die Ortschaften, die sich an der Straße hinziehen, begeistern uns. Die „Cala Cristal“ « N37° 17.979‘ W1° 42.972‘ » bietet eine recht schöne Felsenlandschaft, das Wasser ist allerdings sehr kalt, leider taucht schon nach der nächsten Kurve wieder eine überdimensionierte Ferienanlage auf. Kurz vor Aguilas, das wir ziemlich hässlich finden, wird die Landschaft interessanter, dunkle schwarze Felsen begrenzen die Bucht „Peligro Punto Negro“, Palmen begleiten den sauberen Strand von Calabardia. Eine Stichstraße führt nach Calnegre, dort gibt es einen WoMo-Stellplatz unter deutscher Leitung, der uns aber nicht zusagt, wenige Kilometer weiter finden wir einen anderen « N37° 30.754‘ W1° 24.714‘ », für den wir am nächsten Morgen 10.50 € inklusive Strom bezahlenBILD Im_Innern1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)

bei_Alicante1 bei_Alicante3 unbekannte Pflanze -+
02.04.2013|03:42 | ingohmes | 51
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
12. Mai 2012
Zum Frühstücken bewegen wir unser Gefährt nach Punta Calnegre zum Strand, das ist etwa 1 km von unserem Übernachtungsplatz entfernt. Einige Wohnmobile haben dort übernachtet, es gibt auch ein WoMo-Zeichen, das dies wohl gestattet. In unmittelbarer Nähe befinden sich Restaurants, eine Hochzeitsgesellschaft fährt gerade vor. Einige hundert Meter weiter finden wir einen netten Sandplatz, dort stoppen wir « 37°30.909‘ W1°23.913‘ ». Als wir etwas später weiterfahren, stehen auf einem Strandstück, kurz bevor die Straße nach Norden abbiegt, eine ganze Reihe Wohnmobils, wir finden diesen Platz ziemlich hässlich und freuen uns, einen schöneren gefunden zu haben. Von da ab wird die Gegend auch recht hässlich, eine Zeltplane an der anderen begrenzen die Straße. Wir fahren auf der N332, die parallel zur Autobahn verläuft, und folgen dieser Straße bis Cartagena. Längst haben wir, fast unbemerkt, Andalusien verlassen, die generelle Richtung nach Norden macht uns klar, dass wir uns langsam auf dem Rückweg befinden. Am Sonntag wollen wir uns mit Freunden treffen, die in Denia an der Costa Blanca ein Ferienhaus haben, ein Zwischenstop trennt uns noch vom Wiedersehen. Im Internet fand ich einen Stellplatz bei Murcia, leider nur mit einer Wegbeschreibung, ohne Koordinatenangabe. Es wir heiß und heißer, die Landschaft, durch die wir jetzt rollen, ist nett, aber nicht spektakulär, vielleicht sind wir inzwischen zu sehr verwöhnt. Die Wegbeschreibung lotst und durch Murcia hinein, dann wieder heraus, wir sollte uns nun in unmittelbarer Umgebung des Platzes befinden, ein Schild lässt uns drei Mal im Kreis herumfahren, bis wir davon überzeugt sind, dass wir das evtl. Folgeschild nicht übersehen haben, sondern dass es kein weiteres gibt. Auch die Nachfrage bei Einheimischen führt zu keinem Ergebnis. In Murcia ist es brühend heiß, 40ˆzeigt das Thermometer. Bei Elche soll ebenfalls, laut Internet, ein kleiner Stellplatz speziell für Wohnmobile vorhanden sein, dort ist auch ein kleiner Naturpark, von dem wir uns versprechen, dass er Abkühlung bringen könnte und nahe dabei ist das Hafenstädtchen Santa Pola. Auch hier suchen wir und suchen wir, Plätze in Santa Pola sind für WoMos verboten, einige sehen wir auf Parkplätzen mehr schlecht als recht an der Straße stehen. Das Reservat hat inzwischen geschlossen, dort ist ein großer Parkplatz, auf dem man evtl. übernachten könnte. Wir möchten gerne, bevor wir zu unseren Freunden kommen, den Ballast des WoMo abladen, daher wäre uns eine Möglichkeit mit Ent – und Versorgung sehr recht. Wir drehen noch einmal die Runde und ganz plötzlich ist die Wegbeschreibung klar und wir finden auf einer schmalen Straße durch Obstanpflanzungen hindurch tatsächlich den gesuchten Platz. Er gefällt uns prima, hinter dem Häuschen inmitten von Obstbäumen, wir erkennen Orangen, Zitronen und Feigenbäume, ist ein sauber geschotterter Platz für ca. 7-8- Fahrzeuge mit Stromkästen. Ein holländisches WoMo steht schon da. Später kommt noch eine weiteres dazu, da haben wir unsere Grillutensilien schon wieder eingepackt und dösen in der untergehenden Sonne vor uns hin. Solche Plätze, dazu auch nicht teuer, hätten wir uns mehr gewünscht.BILD Im-Innern2 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)

Im_Innern2 Im_Innern1 -+
02.04.2013|03:45 | ingohmes | 52
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
13. Mai 2012
Das WoMo ist wieder vollständig einsatzbereit, wir fahren an Alicante vorbei auf die Autobahn und schütteln uns vor Grausen, als zwischen Autobahn und Meer Las-Vegas-ähnliche Wohntürme auftauchen, eines der Hochhäuser strahlt sogar „golden“, die zu Benidorm gehören. Bei Altea verlassen wir die Autobahn, vor uns taucht ein bewaldter Hügel auf, die grausige Massen- (Menschen-) haltung bleiben hinter uns. Über Calpe, Benissa und Teulada erklimmen wir diesen Hügel, auf der anderen Seite rollen wir entspannt Jáeva und Dénia entgegen. Meine, seit Benidorm anhaltenden, Befürchtungen wegen des Aussehens von Dénia erweisen sich als unbegründet, beim Blick auf den Ort entdecken wir zwar ein paar kleinere Hochhäuser, aber der Großteil der Bebauung ist moderat und passt ganz gut zu dieser Hafenstadt, die mit ihren Jachthäfen ein klein wenig mondän wirkt. Schon in den Orten vor Denia fuhren wir durch attraktive Städtchen, vorbei an schicken Geschäften, schönen Strandpromenaden und auch Denia, obwohl deutlich größer, weist nicht allzu viele Bausünden auf – zumindest nicht auf den oberflächlichen Blick, den wir beim Durchfahren nur haben können. Das Haus unserer Freunde finden wir schnell am nördlichen Ortsrand in der Nähe des Strandes, dort gibt es auch Campingplätze, wir fühlen uns aber vor dem Anwesen der Freunde gut beschützt.
Das Hallo ist groß, wir haben uns viel zu erzählen, da uns in Deutschland mehrere hundert Kilometer trennen, sehen wir uns selten, toll, dass wir da ein Zusammentreffen ausgerechnet in Spanien hinbekommen. Zum Aperitif gehen wir ganz feudal in einen der Jachtclubs, ich habe einen Hosenanzug für solche „besseren“ Anlässe im Schrank, anschließend lassen wir uns die spanische Küche in einem kleineren Lokal in der Interpretation eines Schweizer Kochs schmecken. Dieser Tag findet natürlich seinen Abschluss im Patio der Freunde statt und geht noch nicht ganz so schnell zu Ende.
-+
02.04.2013|03:47 | ingohmes | 53
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