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Bloss nicht krank werden
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Re:Bloss nicht krank werden
Direkt schon einmal fündig geworden:

Rückkehrtipps
LG,
Christiane
Zwillinge...man gönnt sich ja sonst nichts!!!
-+
06.04.2011|12:10 | profila | 28
Re:Bloss nicht krank werden
Klasse Tipps, wie man die Solidargemeinschaft übers Ohr haut, und das öffentlich. Bravo!

«Ich meine natürlich nicht Dich, Christiane »

Schönen Gruss
Cornelius
Der Weg ist das Ziel.
Kunst ist, das Schöne in den Dingen zu sehen.
Liberté - Egalité - Fraternité !!!
-+
06.04.2011|12:24 | garibaldi | 29
Re:Bloss nicht krank werden
Hallo Christiane,
ich bin Beamtin, allerdings in einem der von dir genannten hoheitlichen Bereiche. Glück gehabt

Zu einer Reform des Beamtentums muss ich sagen, dass natürlich zu prüfen ist, ob es in allen jetzigen Einsatzgebieten notwendig ist. Allerding glaube ich kaum, dass du es z. B. gerne hättest, wenn Unterricht ausfällt, weil die Lehrer mal wieder streiken. Oder nimm den Bahnstreik. Wäre früher nicht möglich gewesen. Es hat alles seine zwei Seiten.

LG
Corinna
-+
06.04.2011|12:27 | campingkatze | 30
Re:Bloss nicht krank werden
Hallo in die Runde!
Die Bürgerversicherung von SPD und Grünen ist expressis verbis dazu angelegt, ´die Bemessungsgrundlage´ der Krankenkassen-Beiträge zu erweitern, d.h., andere zusätzliche Berufsgruppen(Beamte, Selbstständige u.s.w.) sollen in das bestehende marode System einbezahlen.Das geht dann einige Jahre gut, bis die nächsten Defizite auftreten.
Deswegen ja mein Vorschlag der Kostenerstattung(Hartmannbund Forderung).Das wäre, wie oben ausgeführt, ein ganz neues Modell, bei dem sämtliche Bürokratie wegfällt und jeder(auch Garibaldi mit seinen guten Zähnen)sich so versichern kann , wie er das will.Dann braucht man auch keine Privatversicherung mehr, das könnte alles durch eine einheitliche Gebührenordnung geregelt werden.
Ein Grund, warum Ärzte Deutschland den Rücken kehren, wäre auch weg, weil jeder Arzt direkt weiß was er bekommt und nicht erst 1/2 Jahr später und das noch mit einem Abschlag, weil der Punktwert mal wieder gesunken ist.
Stucki, mit den Leihärzten ist es tatsächlich so (lief sogar vor 1 Jahr im TV).Diese sind deshalb für die Krankenhäuser billiger, weil sie z.b. nur einen Anästesisten einstellen, obwohl sie 2 bräuchten.Der Leiharzt wird dann genommen, wenn es eng wird oder als Urlaubsverteteng.Vorteil für das Krkh:Das Festgehalt für den 2. + Krankenversicherung + Urlaubsgeld +++ wird gespart.
Gruß
dschaps
-+
06.04.2011|13:54 | dschaps | 31
Re:Bloss nicht krank werden
Wie schon gesagt, es kommt drauf an, wie man es macht. Wenn hier eine "Bürgerversicherung" favorisiert wird, heißt das ja nicht, dass man meint, alles solle bleiben wie es ist, nur sollten alle mit rein, die jetzt nicht drin sind. Dass das auf Dauer nix bringt, ist wohl jedem klar. Es muss sich schon auch das System an sich ändern, wobei das Erstattungsverfahren im Grundsatz sicher richtiger ist als die Direktabrechnung ohne Kontrolle durch die Versicherten. Das muss ja nicht unbedingt heißen, dass der Patient das Geld erst mal vorschießen muss, es reicht ja, wenn er die Erstattung freigeben muss, soll heißen: Arzt gibt Patient Rechnung, dieser reicht sie bei Kasse ein und gibt sie damit frei, oder im Zweifelsfall reklamiert er, wenn was nicht stimmt. Die Kassen würden sich einen Haufen Prüfungsaufwand ersparen. Einen Haken hat die Sache allerdings: Der Arzt wird gezwungen sein, dem Patienten haarklein zu erklären, was da auf der Rechnung draufsteht.

Ein Problem, das man damit nicht weg kriegt, ist der Gerätewahnsinn. Da könnte man eigentlich nur mit dem alten Poliklinik-Modell oder dem noch älteren kleinen Landkrankenhaus ran, also mit den ganzen Dingen, die wegen mangelnder Effizienz in den letzten Jahrzehnten dicht gemacht wurden. Ich schätze, da wird von der Branche noch einiges an Kreativität zu erfordern sein. Wie wäre es zum Beispiel, wenn sich alle Ärzte eines definierten Umkreises zusammentun würden und gemeinsam ein kleines Zentrum mit der entsprechenden Ausstattung betreiben würden? Das könnte sogar auf Basis eines gemeinnützigen Vereins stattfinden - fände ich sehr sinnvoll. Der Patient geht zum Arzt seines Vertrauens zur Anamnese und Erstdiagnose, für alle weiteren Untersuchungen kann er in "sein" Diagnosezentrum (an dem er als Vereinsmitglied vielleicht selbst beteiligt ist) gehen und dort unter der Ägide seines Hausarztes weiterlaufen, der dort eine unmittelbar zu seiner Praxis gehörende Assistenz beschäftigt, womit der gesamte Vorgang innerhalb der Praxis bleibt. Wo nur wenige Patienten dieses Zentrum in Anspruch nehmen müssen, kann die Assistenz sogar unter Umständen direkt aus der Praxis heraus mit dem Patienten sich dort hin begeben und anschließend zurückkommen. Ein gutes Zeitmanagement wäre da natürlich unumgänglich, aber das wäre sicher zu machen.
Schönen Gruss
Cornelius
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06.04.2011|15:52 | garibaldi | 32
Re:Bloss nicht krank werden
Warum soll der Arzt denn seinen Patienen seine Rechnung nicht erklären.Das tut er doch jetzt schon bei Privat-Patienten, Garibaldi!Da sehe ich keinen Haken.
Mir ist es lieber, ich vertue meine Zeit mit dem Erklären einer Rechnung als mit der Erklärung von Dingen und Medikamenten, die ich alle nicht mehr tun und verschreiben kann, weil sie zu teuer sind und es preiswerere gibt(obwohl die Politik ständig versichert, alles sei in Ordnung und jeder bekomme, was er braucht, was einfach nicht mehr stimmt).
Das mit dem Gerätewahnsinn kann ich Dir z.T. erklären: Was die Herzkatheter Untersuchung angeht:Diese ist außerhalb des Bugets, daß heißt, der Kardiologe und auch das Krankenhaus bekommt diese erbrachte Leistung nicht auf sein Regeleistungs-Volumen angerechnet.Folge:In Deutschland werden mehr als doppelt so viele Herzkatheter geschoben und Stents implantiert wie im Europäischen Ausland!!
Wir haben in unserer Region Wilhelmshaven Friesland jetzt 4 Kernspin-Tomographen und 5 CTs.(Mehr als damals in der ganzen DDR).Wahrscheinlich wird bei uns auch mehr geröngt als im Ausland(ich habe keine Zahlen)Woran liegt das?
Sicher nicht nur an den vorhandenen Geräten, denn der Röntgenologe kann die Geräte ja nicht selbst durch einbestellte Untersuchungen auslasten, er lebt ja von Überweisungen der anderen niedergelassenen Kollegen.
Wahrscheinlich liegt es auch am Anspruchsdenken der Patienten, die bei jedem Rückenschmerz ins CT wollen(es fällt dem Hausarzt oft schwer, den Leuten das jedes Mal auszureden).
In Deutschland ist die Inanspruchnahme von Ärzten ja auch deutlich höher als im Ausland.Sind wir alle zu wehleidig???
Gruß
dschaps
-+
06.04.2011|18:07 | dschaps | 33
Re:Bloss nicht krank werden
Das mit dem Rechnungen erklären, da hast Du schon recht. Allerdings werden viele es nicht kapieren. Der durchschnittliche Bildungs- und damit Verständnisgrad bei den Privatpatienten liegt vermutlich höher als bei den Kassenpatienten (was ja nix über den einzelnen sagt).

Wenn ich sehe, wie viele "Hausärzte" wir hier in unserer Kleinstadt haben und wie stark die ausgelastet sind, dann frage ich mich immer, was für Wehwehchen denn um Gottes willen die Leute alle haben, die da die Wartezimmer bevölkern. In meiner Kindheit hatten wir in unserem Dorf mit 5000 Einwohnern zwei Hausärzte, die das Patientenaufkommen locker geschafft haben, mit ausgiebigen Hausbesuchen und jeder Menge Zeit für Anamnese etc. in der Sprechstunde. Scheinbar waren die Menschen damals viel gesünder ... wobei vielleicht auch die Medien ihr Teil beitragen. Irgend jemand redet den Leuten ja ein, dass jedes Zipperlein ein Fall für den Facharzt ist. Sind wir zu wehleidig? Wir beide vielleicht nicht, aber anscheinend viele andere

Ein Aspekt spielt allerdings bei der Sache auch mit rein: Die längere Lebenserwartung trägt natürlich auch zu einer starken Zunahme chronischer Leiden bei, und dazu kommt noch, dass man die heute viel intensiver behandelt als früher. Wenn einer früher abnutzungsbedingte Gelenkprobleme hatte, dann war er halt lahm, heute kriegt er neue Gelenke.


Schönen Gruss
Cornelius
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07.04.2011|10:54 | garibaldi | 34
Re:Bloss nicht krank werden
Kann die Problematik "schnell zum Arzt rennen" und "Gerätewahnsinn" nur unterstützen. Ganz genau daran krankts.

Da wir uns seit vielen Jahren meist im Ausland und das in verschiedenen Ländern aufhalten, kann ich bestätigen, dass nach unserer Erfahrung KEINE Nation derart oft zum Arzt rennt, wie die deutsche.
Auch das mit der Ausstattung ist genauso wie beschrieben.

Im Süden haben die allermeisten niedergelassenen Ärzte weder eine Schreibhilfe, noch eine MTA, noch eine Superausstattung.
Der Doc schreibt die Rechnung selber und kassiert auch gleich, und das zu Preisen, die geringfügig über der deutschen Praxispauschale von 10 Euro liegen....
(Beispiel: Zahnarzt, checken/bohren/füllen 30 Euro. Augenarzt checken/innendruckmessen/Brillen stärke bestimmen/Tropfen verschreiben wg. Allergie 25 Euro, Internist wg. unklarer Hautausschläge checken/zuhören/reden/Rezeptausstellen wg. Allergie auf spez. Schiffsreinigungsmittel 25 Euro)

Meist ein einfaches kleines EKG um sich einen Überblick zu verschaffen. Ist es was Ernsteres, heisst es ab ins KH zum untersuchen.

Blut wird in speziellen kleinen Laboren abgenommen (wobei die auch nicht viel günstiger sind als in D, aber das hängt dann wohl wieder mit den nötigen Geräten zusammen, vermute ich mal)

zum Röngten gehts ins KH oder zu einem Radiologen. EINEM... nicht 6 pro Stadt....

Was mir aber aufgefallen ist: die Ärzte in den südlichen Ländern müssen sich viel mehr als ihre übertechnisierten Kollegen in Mitteleuropa auf ihre Wahrhnehmung, Fingerspitzengefühl und das verlassen, was man ihnen erzählt über die Sypmtome.

Das heisst, die hören noch ZU!! und schauen den Patient noch AN, statt nur Elektroden zu kleben und sich dann auf den Computer zu verlassen.

Auch merkwürdig: auch ohne aufwändige Terminplaner, geführt von zig Assistentinnen oder via Computer, was im Endeffekt doch oft nix bringt, war das längste, was ICH einmal warten musste, 20 Minuten. OHNE Termin.


Wir sind jedenfalls in all den Jahren bei niedergelassenen Ärzten nie enttäuscht worden.
Allerdings sausen wir auch nicht bei jedem quersitzenden Pups zum Arzt, sondern nur, wenn WIRKLICH was zu sein scheint und man mit Hausmittelchen, Geduld und Ruhe nicht weiterkommt.

Grüsse von Karin
meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz
-+
07.04.2011|14:06 | womo66 | 35
Re:Bloss nicht krank werden
Ja, leider hat sich unser Gesundheitssystem in eine "Gesundheitsindustrie" entwickelt, in deren Mittelpunkt leider nicht mehr der Mensch, sondern das Geld steht und die wichtigste Frage zu sein scheint, wie man einen möglichst großen Batzen davon erlangen kann.


Corinna: Lehrer sind für mich nicht unbedingt die Berufsgruppe, für die ich zwingend das Beamtentum vorsehen würde. Zwar würden sie womöglich mal streiken (obwohl sich die Streikbereitschaft in D ja insgesamt in Grenzen hält), hätten aber in einem kündbaren Arbeitsverhältnis nicht ganz so viele Krankheitstage....?
Jedenfalls klappt es in vielen Ländern auch ohne verbeamtete Lehrer sehr gut!


dschnaps: das ein Arzt für seine Leistung erst ein halbes Jahr später bezahlt wird, halte ich auch für übertrieben. Man kann nicht erwarten, dass er über solch einen Zeitraum in Vorleistung geht.
Aber spielt dabei nicht auch das komplizierte Abrechnungsverfahren und die kassenärztliche Vereinigung eine Rolle?
Ansonsten denke ich, dass es schon so sein sollte, dass der Arzt sein Geld von der Versicherung bekommt und nicht direkt vom Patienten.
Womöglich müßte es sonst in den Arztpraxen zukünftig noch Tresorräume geben,
müßte mancher Patient für eine CT-Untersuchung erstmal Kostenvoranschläge einholen und einen Kredit aufnehmen

LG,
Christiane
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-+
08.04.2011|08:35 | profila | 36
Re:Bloss nicht krank werden
Christiane: Ich hab ja gesagt, man muss immer prüfen, wo was notwendig ist. Das ist ein weites feld sowohl das gesundheitssystem als auch der Streit über das Beamtentum im Allgemeinen. Und streiten mag ich jetzt nicht. Viel zu schönes Wetter dafür.
-+
08.04.2011|13:44 | campingkatze | 37
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