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Schottland Reisebericht
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Re:Schottland Reisebericht
Tag 15 (Montag): Edinborough II
Dieser Tag – es wird in unserer Erinnerung der letzte bleiben, da morgen der Rückweg nach Hause beginnt, schnief! – begann etwas trübe, wenn auch mit 14° recht warm. Die Wolken sollten bis zuletzt beherrschendes Bild am Himmel bleiben, wenn uns auch der Regen bis auf die letzten 5 Minuten verschonte.
Wir begannen unseren letzten Tag erneut mit einem Kaffee im Kirchenladen, anschließend ging es ins optische Museum, der „Camera Obskura“. Was gab es da nichts alles an optischen Täuschungen zu sehen und zu entdecken! Ich hatte den meisten Spaß an einem Steg, der vorgaukelte, dass sich die Welt um einen herum dreht, und dem entsprechend schnell wurde meiner Frau schwindelig und schlecht. Sie hingegen fand die Veränderung von mir (mit Bart!) in einen Säugling oder Schimpansen klasse – mal sehen, was davon nachher auf dem Foto noch zu sehen ist. Danach mussten wir uns erst einmal stärken – mit einer Schachtel Pizza und einer gebackenen Kartoffel (für mich extra scharf mit Curry-Huhn, bei ihr taten es gebackene Bohnen. Hmmm!)
Anschließend ging es ins historische Museum. Von der Steinzeit und ihren Tieren über die Eisen- und Bronzezeit bis hin zur Moderne und Ausblicken in eine mögliche Zukunft – Schottland wird ein Land bleiben, vor dem ich den Hut ziehe! Umso mehr, als wir nach langem Suchen und Herumstreifen in der Innenstadt (mit Ausflügen in die Prinzess-Mall oder zum Hard-Rock-Kaffee, die uns aber beide nicht zusagten) endlich in einem urigen Pub landeten, der schottisches Ale verkaufte. Und was für welches! Nach knapp 3 Stunden (und einer Portion Muscheln mit Chips) verließen wir den Laden wieder und waren rundum glücklich. Ein würdiger Abschluss für unsere Reise!
Heute sahen wir auf dem Heimweg zwar keinen Braveheart, dafür gab es aber beim Warten auf den Bus ein kleines Feuerwerk, Drums & Pipes auf der Straße und die letzten Klänge des Edinburgh Tattoo Festival. Was will man mehr? Bleibt zu hoffen, dass der wirklich tolle und gelungene Eindruck, den Land und Leute hinterlassen haben, eine Weile hält.

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01.09.2010|17:01 | stucki | 16
Re:Schottland Reisebericht
Tag 16 (Dienstag) – Von Ediburgh (fast) in den Sherwood Forrest...
Sherwood Forrest – naja, das ist so eine Sache mit den Wäldern von damals. Da Robin Hood sich sein Revier jetzt mit einem Flughafen und jeder Menge Städte und Bauern teilen muss... Aber gehen wir der Reihe nach vor:
Die Regen-Nacht wurde dank Ohrenstöpseln problemlos bewältigt und als um sieben Uhr der Wecker piepte, erwartete uns ein zunächst kühler und feuchter Morgen mit Nieselregen – bäh! Wir bauten in Ruhe ab und stellten das Navi auf Dover ein. Ohne Störung und Pause hätten wir das Ziel am frühen Abend erreichen können, aber wir wollten es ja ruhig angehen lassen.
Den ersten geplanten Stopp legten wir daher bei der Melrose-Abbey ein, einem ehemaligen Kloster, um das sich zwischen 1200 und 1550 Schotten und Engländer immer wieder mal gestritten haben. Irgendwann wurde es zerstört, wieder aufgebaut, und jetzt hat der Zahn der Zeit gehörig genagt. Dennoch ist genug übrig, um sich in Ehrfurcht insbesondere vor der damaligen Baukunst zu verneigen.
Nur wenige Kilometer davon entfernt ein noch beeindruckenderes Beispiel dafür, die Jedburgh Abbey. Auch sie ein Kloster, diesmal von den Augustinern, und auch sie teilweise zerstört, aber neben der eigentlichen Abtei gab es diesmal auch ein Gefängnis und ein Museum zu sehen. Beeindruckend und so voll mit Bildern, dass ich die Geschichten dazu zu Hause erst einmal nachlesen muss. Zum Glück gibt es ja die entsprechenden Führer, wenn auch nur auf Englisch. Ich war hier am stärksten beeindruckt davon, wie weich und bröckelig der (Sand-)Stein ist, aus dem die Abbey besteht. Wenn man ein wenig mit den Fingern daran reibt, bleibt nichts als Sand in der Hand. Das alles ans Halten zu kriegen – whow! Und dann die engen Wendeltreppen nach oben – nichts für schwache Nerven.
In Jedburgh gab es dann auch die offiziell allerletzte Portion Fish & Chips für mich (Frauchen wollte lieber Maccaroni mit Käse) – von einem Deutschen, der schon vor 50 Jahren dorthin ausgewandert ist. Wie klein die Welt doch ist!
Die Borders, also das Schottisch-Englische Grenzgebiet, verabschiedeten uns endgültig aus diesem schönen Land – mit muskalischer Begleitung: Stimmungsvoll spielte ein Dudelsack-Schotte den typischen Touristen-Song „Scottland, the Brave“. Wir sind uns einig, dass wir Schottland wenn möglich irgendwann noch einmal sehen möchten.
Ab da gab es dann nur noch Autobahn. Kilometer um Kilometer strichen an uns vorbei. Kurz vor Nottingham machte wir einen kleinen Schlenker ins Grüne und fanden einen Platz in den Feldern. Der dazu gehörige Farmer fand uns (vor dem Sherriff von Nottingham!) und hatte nichts dagegen, dass wir bleiben. Im Gegenteil, er lud uns sogar ein, auf dem Farmhaus-Gelände zu nächtigen, aber da wir früh wieder los wollen, lehnten wir dankend ab. (Habe ich schon erwähnt, dass auch die Engländer ein echt gast-freundliches Volk sind?)


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01.09.2010|17:25 | stucki | 17
Re:Schottland Reisebericht
Tag 17 (Mittwoch): Dover und Calais
Die Nacht war schön und erstaunlich ruhig, die nahe Autobahn kaum zu hören. Wir haben bis um 07:30 Uhr geschlafen, uns ein langsames Frühstück gegönnt, und sind dann gleich zurück auf die Autobahn gefahren. Die irgendwann „M2“ heißt – mit lustigen Folgen: Die Blechmarie forderte wieder auf, doch bitte der „Quadratmeter“ zu folgen. Was für ein drolliger Start in den Tag.
Von der Fahrt nach Dover gibt es nicht viel zu erzählen. Der in den Reiseführern angedrohte Stau um London blieb aus, mehr als etwas zäher Verkehr bei einer längeren Baustelle gab es nicht. Dem entsprechend früh waren wir in Dover und nutzten die Zeit für eine Wanderung mit ausgiebiger Pause an den weißen Klippen. Das war schön!
Die Stadt selber hat uns nicht wirklich gefallen, auch wenn sie meine definitiv allerletzte Portion Fish & Chips auf britischem Boden hergegeben hat.
Den Rest der Wartezeit verbrachten wir auf einem Parkplatz am Hafen. Dort gab es viel zu sehen, z.B. einen Rucksacktouristen, der „seinen“ Parkplatz zum Schlafen nutzte. Mit Schlafsack. Auf dem Asphalt. Sachen gibt es...
Wir kamen etwas früher zum Check-In und durften eine Fähre früher nehmen (21:25 statt 22:45), das heißt: 1, 5 Stunden früher am Übernachtungsplatz irgendwo hinter Calais. Ich hatte mich frühzeitig schon dort umgesehen (Google sei Dank!) und eine passend aussehende Ecke im Wald gefunden. Nun hoffen wir, dass man da auch rein kommt und wir ein paar Stunden Schlaf bekommen. Ansonsten gibt es ein wenig Abschiedsschmerz, aber auch erste Freude auf das Essen in Frankreich. Wir werden den erstbesten Super-U stürmen und die Buchten vollklauben mit Käse, Wein und natürlich Baguette. Voila!
Die Fähre war diesmal nicht ganz so entspannt wie auf der Hinfahrt, starker Seegang machte vor allem meiner Frau zu schaffen. Ich hatte weniger Probleme damit, verdrückte das Abendessen im Bordrestaurant und das letzte Ale und kaufte - den letzten Whisky (auf der Fähre um einiges günstiger als auf der Insel oder unserem Festland). Ein Geschenk für die Tochter war auch schnell gefunden und dann waren die 90 Minuten auch schon um. Zu guter Letzt fand sich auch eine knappe halbe Stunde auswärts ein Übernachtungsplatz, schön in einem Stoppelacker. Und jetzt – gute Nacht!


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01.09.2010|17:41 | stucki | 18
Re:Schottland Reisebericht
Tag 18 (Donnerstag): Calais via Frankreich nach Hause
Der endgültig allerletzte Morgen kam, und zwar mit Sonne. Wir ließen uns Zeit und suchten zunächst eine Tanke. Die war schnell gefunden, anschließend ging es nach Saint Omer ins nächste Einkaufszentrum. (Es wird wohl lange brauchen, bis meine Frau die britischen Fish&Chips vergessen und verdaut hat!) Also hieß es Käse kaufen. Mit Baguette. Und Rotwein. Und frischem Fisch (ohne Panade drum herum) für heute Abend. Und Garnelen. Und Knoblauch – alles, was man für ein zünftiges Mahl nach französischem Muster halt so braucht! War das gut!
Inzwischen war es doch schon 12:00 Uhr geworden, als wir endgültig den Heimweg antraten. Darüber gibt es nicht viel zu berichten, denn wir wollten nach Hause und haben uns nicht mehr groß umgesehen. Allerdings waren diese zwei Tage Rückweg so lang dass wir überlegen, im Wiederholungsfalle beide Touren über Nacht auf der „großen“ Fähre Hull-Zeebrügge zu machen. Spart Zeit, Diesel und Maut (nicht unerheblich) und dürfte somit auch nicht mehr viel teurer sein als die Autofahrt durch ganz Britannien und Französien.
Kurz vor der deutschen Grenze dann ein weiterer Stopp in Gambsheim zum Tanken. Hier gab es noch etwas Unterhaltung dazu: Ein junger Kerle mit riesigem Leihauto (und nörgelndem Papi) hatte sich festgefahren und kam weder vor noch zurück. Alle mussten rangieren, jemand tupfte unseren Bus an (zum Glück nix passiert) und nahm sich hinterher den Jungfuchs handgreiflich zur Brust. So regelt man das unter Franzosen!
Kurz vor acht war der Urlaub endgültig vorbei und wir wieder wohlbehalten zu Hause.


Fazit: Schottland ist ein Land, das man nur empfehlen kann. Freundliche, nette Leute, gutes Bier (über die Qualität des Essens sind wir geteilter Meinung) und mehr Natur, als wir in fast drei Wochen sehen konnten. Aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt! Und wer wissen will, was „raues, karges Land“ wirklich bedeutet, sollte sich die Insel Islay und den Norden von Schottland ansehen. Es lohnt sich!


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01.09.2010|17:50 | stucki | 19
Re:Schottland Reisebericht
Hallo Christof !
Schöner Bericht, gute Bilder ! Mir fehlt nur etwas eine Karte auf der Du die Route eingezeichnet hast. Es fällt mir immer leichter dann eine Reisebricht nach zu voll ziehen. Sicher ist das bei Deinem Fleiss kein Problem.
Danke und Gruss Michael.
P.S. Wer fand denn die Fish&Chips gut Deine Gattin oder Du !
M. -+
02.09.2010|12:36 | michael43 | 20
Re:Schottland Reisebericht
Hallo!
Karte kommt nach. Sollte eigentlich die Karte über Google mit den Navispuren sein. Allerdings hat es da einige "Abschaltungen" gegeben und so ist nur noch ein Flickenteppich an Daten übrig.

Fish&Chips waren mein Ding. Meine Frau kratzt sogar die Panade vom Wiener Schnitzel wenn es nix in Natur gibt
Gruß
Stucki
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02.09.2010|13:13 | stucki | 21
Re:Schottland Reisebericht
Danke für den tollen Bericht. Wie lange wart ihr mit Hin- und Rückreise on tour?
Mein Mann muss in Pension und ich mich ans Wetter gewöhnen und dann nix wie hin.


-+
02.09.2010|14:36 | halifax7 | 22
Re:Schottland Reisebericht
aaaah.. fish & chips.... aber sowas von, nur ohne vinegar *grins* und die panade.. naja....also deine frau hat schon recht.
besesr ist das für die figüren UND den cholesterinspiegel, aber meeensch... es is halt soooo lecker

Dass dein Riesenbericht klasse ist, hab ich ja vorwitzigerweise schon auf der ersten Seite gepostet.. also ich Dummerchen dachte, der wär fertig



Grüsse von Karin
meinwomo zeigt dir immer den passenden Platz
-+
02.09.2010|15:01 | womo66 | 23
Re:Re:Schottland Reisebericht
Danke für den tollen Bericht. Wie lange wart ihr mit Hin- und Rückreise on tour?
=) Mein Mann muss in Pension und ich mich ans Wetter gewöhnen und dann nix wie hin.
=)


Hallo!
Abfahrt war am 2.8. und Zuhause aufgeschlagen sind wir am 19.8. abends. Insgesamt 4 Tage für An- und Abreise, die sich aber auch gelohnt haben.
Gruß
Stucki
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02.09.2010|16:18 | stucki | 24
Re:Schottland Reisebericht
Ein wirklich toller Reisebericht, mit wunderbaren Fotos, humorvoll und kurzweilig geschrieben
Schottland scheint eine Reise wert zu sein...wenn nur der Linksverkehr nicht wäre...

LG,
Christiane
Zwillinge...man gönnt sich ja sonst nichts!!!
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03.09.2010|09:45 | profila | 25
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