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Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
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Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
8. Mai 2012
Der Blick, der uns am nächsten Morgen erwartet, ist grandios, vor uns, zum Greifen nahe, ragt die Sierra Nevada auf. BILD SierraNevada_Nordseite_Mai gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Heute wollen wir sie mit dem WoMo überqueren. Eine Burg weist uns den Weg in die richtige Richtung, sie überragt den Ort La Calahorra BILD Castel1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Von da ab geht es bergauf, die Straße A337 ist nicht sehr breit, die Kurven sind eng, wir wünschen uns keinen Gegenverkehr. Unser Wunsch geht in Erfüllung, erst auf der Passhöhe treffen wir ein Personenauto. BILD 2000m gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) wir sind auf 2000m Höhe angekommen. Die Abfahrt auf der anderen Seite ist vergleichsweise harmlos, eine gut ausgebaute Straße mit Mittelstreifen bringt uns bequem in die Region der Alpujarras. Wir fahren die am höchsten gelegen Straße Richtung Westen, zwischen den Orten Yegen und Mecina-Bombarón gäbe es einige Möglichkeiten stehen zu bleiben, so richtig gefällt uns keine. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich irgendwie von dieser Region enttäuscht bin. Ich hatte vor der Abreise ein Buch gelesen über den Kampf der letzten Morisken in dieser Gegend, ich weiß nicht genau, welche Vorstellungen ich mir dabei gemacht habe – sicher nicht die, dass alle so „normal“ aussieht. Wenig ist übriggeblieben, vielleicht erkennt man noch am leichtesten die terrassenförmigen Anlagen für die Obstgärten, die blutigen Kämpfe, die hier stattgefunden haben, kann ich mir nicht vorstellen, aber so ist das wohl mit Vorstellungen. Vielleicht wären meine Vorstellungen weiter im Westen, in Trevélez oder Capileira eher erfüllt worden, zumindest hätten wir dort möglicherweise eher einen netten Übernachtungsplatz gefunden, aber wir geben auf und wenden uns nach Cadiar und der weiterführenden Straße in Richtung Meer. Noch ein paar Abschiedsblicke zur Sierra Nevada, dann glänzt das Meer unter uns. Aber ist das wirklich das Meer? Beim Näherkommen erkennen wir Quadratkilometer große Flächen, die mit hellen Plastikbahnen überspannt sind, darunter gedeiht das spanische Obst und Gemüse, das dann Lastwagenweise zu uns nach Deutschland gekarrt wird. Schön sieht das Plastikmeer nicht aus, aber schön sehen unsere abgedeckten Spargelfelder auch nicht aus. Leider weiß ich aber auch, dass die in der Bruthitze arbeitenden, meist aus Nordafrika gekommenen Menschen brutal ausgenützt und zu Dumping-Löhnen beschäftigt werden. Darüber hinaus schockiert mich, als wir in der Ebene direkt an den Gewächszelten entlangfahren, der Dreck und Abfall, der um die Zelte herum liegt. Nur da wo Bio-Betriebe sind, später östlich von Almeria, ist es ringsherum ordentlich aufgeräumt und macht einen hygienischen Eindruck. War mir bisher spanisches Gemüse und Obst eh schon suspekt, weiß ab jetzt, dass ich das zu Hause nie mehr anrühren werde, wenn es nicht aus „BIO“-Anbau kommt. Um unser nächstes Ziel, den Naturpark Cabo de Gata, zu erreichen, ist es schon etwas spät. Zwischen Aguadulce und Roquetas del Mar gibt es mehrere Campingplätze, wir entscheiden uns für den Platz „Camping Roquetas“, für den wir am nächsten Morgen 18.44 € bezahlen.
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02.04.2013|03:26 | ingohmes | 48
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
9. Mai 2012 Wir nehmen die Autobahn A7, um hier möglichst rasch weg zu kommen und fahren auch an Almeria vorbei, obwohl sich ein Abstecher sicher lohnen würde. Bei Retamar verlassen wir die Schnellstraße und biegen ab zum Cabo de Gata. Als Erstes suchen wir das Centro de Visitantes de las Amoladeras auf, um einen Plan des Naturschutzgebietes und für die Campingplätze zu bekommen. Das Touristenbüro liegt 3 km vor Ruescas, Wohnmobilisten, die wir unterwegs getroffen hatten, schwärmten von San José, deshalb entscheiden wir, dorthin zu fahren. Vorher wollen wir den Leuchtturm sehen und verlassen deshalb die nach San José führende Straße vor Ruescas. Das letzte Stück um den Felsen herum zum Faro del Cabo de Gata ist ziemlich steil und eng, aber keiner kommt uns entgegen, obwohl dann doch einige WoMos auf dem Parkplatz stehen. Wir stellen uns dazu und schauen in die Tiefe auf die Felsen, die den Namen „Kap der Sirenen“ tragen und an denen sich die Wellen mit lautem Getöse brechen. Das Übernachtungsverbot-Schild ist nicht zu übersehen. Auch bei der Abfahrt begegnet uns keiner. Am Fuß des Felsens stehen am Strand «„La Fabriquilla“, N36° 44.121‘ W2° 12.317‘» einige WoMos, auch wir bleiben dort erst mal stehen. Neben der Straße, die wir gekommen sind, gibt es Salinen und in den kleinen Salzseen stehen Vögel herum, vielleicht sehen wir hier einige Flamingos? Die Räder werden abgeladen und auf der ebenen Straße fahren wir zu den Salinen zurück. Am Rande der Seen stehen kleine Hütten, die uns vor der Sonne, die heute ziemlich brennt, schützen und aus dem angenehmen Schatten heraus sehen wir tatsächlich Flamingos auf ihren langen, staksigen Beinen im Wasser stehen.
Anschließend an den kleinen Radausflug setzen wir uns in den Sand neben unserem Fahrzeug und genießen die Sonne. Die anderen scheinen über Nacht bleiben zu wollen, ob das gelingt, erfahren wir nicht, denn wir machen uns auf den Weg zum Campingplatz in San José („Tau“. Er liegt etwas am Rand des Örtchens, seine etwas „arabisch“ anmutenden Gebäude gefallen uns sehr gut, er ist ziemlich leer. Mit dem Fahrrad und selbst zu Fuß gelangt man schnell zum „Zentrum“, das hier am kleinen Hafen liegt, wo sich auch ein Restaurant neben dem anderen befindet. Als wir dort herumschlendern, passiert es zum ersten Mal in Spanien, dass die Kellner forsch und etwas drängend auf uns zukommen, um uns zur Einkehr in „ihr“ Lokal zu veranlassen. Als ehemalige Bootfahrer zieht es uns zu den Schiffsliegeplätzen und dort im Bootshafen entdecken wir ein kleines Restaurant. Wir setzen uns, um ein Glas Wein zu trinken, die dazu gereichte „Zugabe“ besteht aus mehreren kleinen Scampis, richtig luxuriös. Das gefällt uns so gut, dass wir beschließen, zum Abendessen hier zu bleiben, es ist inzwischen auch Essenzeit. Wir lassen uns berichten, welche Fische heute frisch gefangen wurden, ein gut spanisch sprechender Engländer, der im Ort wohnt und im Lokal bekannt ist, hilft weiter, wenn der Mischmasch aus Spanisch (Kellner) und Italienisch (ich) ins Stocken kommt. Ganz verschwenderisch bestellen wir einen ganzen Steinbutt, wir bereuen es nicht, die Boote verschwinden langsam in der Dunkelheit, Sterne stehen am Himmel….so lässt es sich aushalten, die nicht ganz niedrige Rechnung (auf die wir allerdings gefasst waren) nehmen wir da gelassen hin.
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02.04.2013|03:32 | ingohmes | 49
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
10. Mai 2012
Auch heute brennt die Sonne vom Himmel. Wir hatten schon gestern Tisch uns Stühle aus dem „Unterdeck“ des WoMos befreit und genießen ein entspanntes Frühstück im Freien. Das ist der richtige Tag, um mal einen Badestrand auf zu suchen. Auf der Karte, die wir im Touristenbüro bekommen haben, ist ein 5 Kilometer langer Radweg zum Strand „Playa de de la Media Luna“eingezeichnet und da uns dieser Halbmondstrand vom Namen her gut zu unserer Andalusienfahrt passt, auf der wir überwiegend den Spuren des „Halbmondes“ folgen, machen wir uns dahinauf. Ab dem Ortsrand ist der Radweg eine Schotterpiste, aber nicht mit kleinem, feinem Schotter: Auf einem festgefahrenen, allerdings recht breitem, Feldweg holpern und stolpern die Räder über alle möglichen, bis zur faustgroßen, Steine hinweg, gelegentlich überholt uns ein Auto, das eine lange Staubwolke hinter sich herzieht und uns damit einhüllt. Ich bin eh kein Fan des Fahrradfahrens und schimpfe heftig vor mich hin. Auf der Hälfte der Strecke steht ein einsamer Baum, der eine Ansammlung von Kakteen beschützt, vor dem Schmiedetor, das den Weg zu einem recht ansehnlichen Gebäude begrenzt, in seinem Schatten bleiben wir einen Augenblick stehen. Dann liegt ein breiter, fast menschenleerer Sandstrand vor uns. Einige Paragleiter machen ihre Gleitschirme fertig, es ist ziemlich windig, so lässt es sich in der heißen Sonne gut aushalten. Ich stecke vorsichtig meinen Fuß ins Wasser, es ist noch recht kalt, es verlockt nicht dazu, weiter hinein zu gehen, alle anderen Strandbesucher begnügen sich auch damit, vom trockenen, warmen Handtuchplatz aus, den Wellen und den Gleitschirmfliegern zuzusehen. So vergeht der Nachmittag gemächlich, bis wir uns dann etwas sandig und leicht verschwitzt auf den Rückweg machen, der noch unangenehmer ist, weil es jetzt bergauf geht. Aber auch das bringen wir hinter uns. Seit dem letzten Einkauf warten Grillwürstchen auf ihren Einsatz, zu dem wollen wir ihnen heute verhelfen. Nachdem wir den Sand, das Sonnenöl und die müden Beine in der Dusche zurückgelassen haben, sinken wir in die bereitstehenden Sitze, nur das Mischen eines bunten Salates (zu befürchten ist, dass er aus den verabscheuten „Plantagen“ kommt), das gelegentlich Wenden des Grillgutes und der Griff zum Glas Wein, können uns aus der entspannten Position herauslocken. Kurzfristig wird die Idylle etwas gestört, weil plötzlich eine Schaar Jugendlicher „einfällt, offensichtlich eine oder zwei Schulklassen, das Aufbauen der Zelte geht recht geräuschvoll vor sich, aber sobald alles steht und die Utensilien zu allen Zufriedenheit ihre Plätze gefunden haben, sind die jungen Leute erstaunlich diszipliniert. Recht bald haben sich alle in die Zelte zurückgezogen und wir genießen weiterhin die laue Nacht.
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02.04.2013|03:39 | ingohmes | 50
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
11. Mai 2012
Als wir aufstehen, ist der Platz leergefegt, die Schulklassen haben so still und leise zusammengepackt, dass wir nichts davon mitbekommen haben. Auch wir machen unser WoMo wieder reisetauglich an der Ent- und Versorgungsstation, dann fahren wir noch kreuz und quer durch den Naturpark, die im WoMo-führer beschriebenen Badeplätze sehen einladen aus, die aufgelassenen Minen im Hinterland zu besichtigen, wäre auch interessant, über Aqua Amarga kommen wir zu dem hübschen Örtchen Carboneras, wo wir eigentlich schon den Naturpark „Cabo de Gata“ verlassen haben. Nach einer tollen Serpentinenstraße beginnen die sich endlos dahin streckenden Touristenorte, in Mojácar passt zumindest die Architektur der Häuser zur Gegend. Wir bleiben eine halbe Stunde auf dem Playa de la Venta de Bacal stehen, wo Erwachsene, Kinder und ein Hund aus zwei britischen WoMos sich im Wasser tummeln. Auf einmal klingen uns englische Brocken aus dem Radio entgegen, Mojácar und auch der sich anschließende Ort Garucha sind wohl fest in britischer Hand. Vor dem FKK-Ort Vera Playa lädt ein großer Einkaufmarkt ein, er scheint von dem Entkleidungsgebot, das im Ort vorherrschen soll, verschont zu sein, im Innern sehen wir sehr viele Waren – wie z.B. Orangenmarmelade einer englischen Firma – die den Wünschen der dort ansässigen Gäste entgegenkommen. Wir fahren die ganze zeit am Meer entlang, aber weder die Landschaft noch die Ortschaften, die sich an der Straße hinziehen, begeistern uns. Die „Cala Cristal“ « N37° 17.979‘ W1° 42.972‘ » bietet eine recht schöne Felsenlandschaft, das Wasser ist allerdings sehr kalt, leider taucht schon nach der nächsten Kurve wieder eine überdimensionierte Ferienanlage auf. Kurz vor Aguilas, das wir ziemlich hässlich finden, wird die Landschaft interessanter, dunkle schwarze Felsen begrenzen die Bucht „Peligro Punto Negro“, Palmen begleiten den sauberen Strand von Calabardia. Eine Stichstraße führt nach Calnegre, dort gibt es einen WoMo-Stellplatz unter deutscher Leitung, der uns aber nicht zusagt, wenige Kilometer weiter finden wir einen anderen « N37° 30.754‘ W1° 24.714‘ », für den wir am nächsten Morgen 10.50 € inklusive Strom bezahlenBILD Im_Innern1 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)

unbekannte Pflanze -+
02.04.2013|03:42 | ingohmes | 51
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
12. Mai 2012
Zum Frühstücken bewegen wir unser Gefährt nach Punta Calnegre zum Strand, das ist etwa 1 km von unserem Übernachtungsplatz entfernt. Einige Wohnmobile haben dort übernachtet, es gibt auch ein WoMo-Zeichen, das dies wohl gestattet. In unmittelbarer Nähe befinden sich Restaurants, eine Hochzeitsgesellschaft fährt gerade vor. Einige hundert Meter weiter finden wir einen netten Sandplatz, dort stoppen wir « 37°30.909‘ W1°23.913‘ ». Als wir etwas später weiterfahren, stehen auf einem Strandstück, kurz bevor die Straße nach Norden abbiegt, eine ganze Reihe Wohnmobils, wir finden diesen Platz ziemlich hässlich und freuen uns, einen schöneren gefunden zu haben. Von da ab wird die Gegend auch recht hässlich, eine Zeltplane an der anderen begrenzen die Straße. Wir fahren auf der N332, die parallel zur Autobahn verläuft, und folgen dieser Straße bis Cartagena. Längst haben wir, fast unbemerkt, Andalusien verlassen, die generelle Richtung nach Norden macht uns klar, dass wir uns langsam auf dem Rückweg befinden. Am Sonntag wollen wir uns mit Freunden treffen, die in Denia an der Costa Blanca ein Ferienhaus haben, ein Zwischenstop trennt uns noch vom Wiedersehen. Im Internet fand ich einen Stellplatz bei Murcia, leider nur mit einer Wegbeschreibung, ohne Koordinatenangabe. Es wir heiß und heißer, die Landschaft, durch die wir jetzt rollen, ist nett, aber nicht spektakulär, vielleicht sind wir inzwischen zu sehr verwöhnt. Die Wegbeschreibung lotst und durch Murcia hinein, dann wieder heraus, wir sollte uns nun in unmittelbarer Umgebung des Platzes befinden, ein Schild lässt uns drei Mal im Kreis herumfahren, bis wir davon überzeugt sind, dass wir das evtl. Folgeschild nicht übersehen haben, sondern dass es kein weiteres gibt. Auch die Nachfrage bei Einheimischen führt zu keinem Ergebnis. In Murcia ist es brühend heiß, 40ˆzeigt das Thermometer. Bei Elche soll ebenfalls, laut Internet, ein kleiner Stellplatz speziell für Wohnmobile vorhanden sein, dort ist auch ein kleiner Naturpark, von dem wir uns versprechen, dass er Abkühlung bringen könnte und nahe dabei ist das Hafenstädtchen Santa Pola. Auch hier suchen wir und suchen wir, Plätze in Santa Pola sind für WoMos verboten, einige sehen wir auf Parkplätzen mehr schlecht als recht an der Straße stehen. Das Reservat hat inzwischen geschlossen, dort ist ein großer Parkplatz, auf dem man evtl. übernachten könnte. Wir möchten gerne, bevor wir zu unseren Freunden kommen, den Ballast des WoMo abladen, daher wäre uns eine Möglichkeit mit Ent – und Versorgung sehr recht. Wir drehen noch einmal die Runde und ganz plötzlich ist die Wegbeschreibung klar und wir finden auf einer schmalen Straße durch Obstanpflanzungen hindurch tatsächlich den gesuchten Platz. Er gefällt uns prima, hinter dem Häuschen inmitten von Obstbäumen, wir erkennen Orangen, Zitronen und Feigenbäume, ist ein sauber geschotterter Platz für ca. 7-8- Fahrzeuge mit Stromkästen. Ein holländisches WoMo steht schon da. Später kommt noch eine weiteres dazu, da haben wir unsere Grillutensilien schon wieder eingepackt und dösen in der untergehenden Sonne vor uns hin. Solche Plätze, dazu auch nicht teuer, hätten wir uns mehr gewünscht.BILD Im-Innern2 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|)
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02.04.2013|03:45 | ingohmes | 52
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
13. Mai 2012
Das WoMo ist wieder vollständig einsatzbereit, wir fahren an Alicante vorbei auf die Autobahn und schütteln uns vor Grausen, als zwischen Autobahn und Meer Las-Vegas-ähnliche Wohntürme auftauchen, eines der Hochhäuser strahlt sogar „golden“, die zu Benidorm gehören. Bei Altea verlassen wir die Autobahn, vor uns taucht ein bewaldter Hügel auf, die grausige Massen- (Menschen-) haltung bleiben hinter uns. Über Calpe, Benissa und Teulada erklimmen wir diesen Hügel, auf der anderen Seite rollen wir entspannt Jáeva und Dénia entgegen. Meine, seit Benidorm anhaltenden, Befürchtungen wegen des Aussehens von Dénia erweisen sich als unbegründet, beim Blick auf den Ort entdecken wir zwar ein paar kleinere Hochhäuser, aber der Großteil der Bebauung ist moderat und passt ganz gut zu dieser Hafenstadt, die mit ihren Jachthäfen ein klein wenig mondän wirkt. Schon in den Orten vor Denia fuhren wir durch attraktive Städtchen, vorbei an schicken Geschäften, schönen Strandpromenaden und auch Denia, obwohl deutlich größer, weist nicht allzu viele Bausünden auf – zumindest nicht auf den oberflächlichen Blick, den wir beim Durchfahren nur haben können. Das Haus unserer Freunde finden wir schnell am nördlichen Ortsrand in der Nähe des Strandes, dort gibt es auch Campingplätze, wir fühlen uns aber vor dem Anwesen der Freunde gut beschützt.
Das Hallo ist groß, wir haben uns viel zu erzählen, da uns in Deutschland mehrere hundert Kilometer trennen, sehen wir uns selten, toll, dass wir da ein Zusammentreffen ausgerechnet in Spanien hinbekommen. Zum Aperitif gehen wir ganz feudal in einen der Jachtclubs, ich habe einen Hosenanzug für solche „besseren“ Anlässe im Schrank, anschließend lassen wir uns die spanische Küche in einem kleineren Lokal in der Interpretation eines Schweizer Kochs schmecken. Dieser Tag findet natürlich seinen Abschluss im Patio der Freunde statt und geht noch nicht ganz so schnell zu Ende.
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02.04.2013|03:47 | ingohmes | 53
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
14. Mai 2012
Auch heute laden der blaue Himmel und die strahlende Sonne zum Faulenzen ein, nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir im Auto unserer Freunde ins westliche Hinterland, wo schon wieder hohe Berge locken. In einem kleinen Dorfgasthof essen wir zu Mittag, ganz ausgezeichnet und preiswert und dann kann uns nur noch der Strand locken, das Wasser ist deutlich wärmer als an der Südküste und kann auch mich verleiten, einige Schwimmzüge zu versuchen. Am Abend bringt unsere Freundin ein köstliches Fischgericht auf den Tisch und auch dieser Tag geht mit Erinnern und Erzählen viel zu schnell vorbei.
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02.04.2013|03:48 | ingohmes | 54
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
15. Mai 2012
Nach vielen Umarmungen, der Einladung bald mal wieder zu kommen, letztem Austausch der Grüße an alle gegenseitigen Familienmitglieder und dem noch hastigen Aufschreiben von Adressen von „verlorengegangenen“ Freunden, winken wir ein letztes Mal und setzen unsere Heimfahrt fort. Noch haben wir Zeit und lassen die Autobahn links liegen. Vor Valencia taucht eine große Burg auf, daneben Reisfelder. Valencia soll einen Besuch wert sein, wir denken an unser Versprechen, unsere Freunde wieder einmal zu besuchen und verschieben die Besichtigung von Valencia bis dahin. Wir kommen schnell voran, unser Plan ist, den in zwei Tagen anstehenden Himmelfahrtstag geruhsam in der Natur zu verbringen, dafür haben wir uns das Ebro-Delta ausgesucht. Der Kühlschrank erschreckt uns mit einer unangenehmen Leere, er möchte dringend wieder mit Getränken, Gemüse und Salat aufgefüllt werden. Wir entscheiden uns dafür, in Peníscolala die Fahrt für heute zu beenden. In Norden direkt angrenzend an die Stadt ist ein relativ großes Wohngebiet, darin verbirgt sich ein Campingplatz, der einen extra Platz für Wohnmobilisten ausweist. Diesen steuern wir an, es ist uns nicht ganz klar, ob das der Platz ist, der im WoMo-Führer Band 28 beschrieben ist. Er hat zwar wenig Schatten, im Gegensatz zum angrenzenden Campingplatz, der sehr schön unter Bäumen angelegt ist, aber das heruntergelassenen Sonnensegel bietet genügend Schutz, da die Sonne heute ausreichend scheint, aber nicht ganz so herunterbrennt, wie in den vorangegangenen Tagen. An der Wohnsiedlung entlang kommen wir auf einem gepflasterten, ebenen, von Blumenbeeten und später von Restaurants und Läden gesäumtem Fahrrad- und Spazierweg in wenigen Minuten an den Fuß der Altstadt, die auf einem Felshügel liegt. Auf dem großen Parkplatz ketten wir unsere Fahrräder an Begrenzungsstangen an und machen uns auf, die Oberstadt zu erkunden. Sie ist ganz hübsch, aber wieder befällt uns das Gefühl, von den Dörfern und Städtchen in Andalusien zu verwöhnt worden zu sein, da die meisten geöffneten Geschäfte Andenken, Postkarten oder folkloristische Kleidung anbieten, fühlen wir uns wie in einer Kulisse. Bald haben wir genug gesehen. Unten am Hafen ist es viel interessanter, dort kommen gerade die Fischerboote mit ihrem Tagesfang zurück. Direkt daneben setzen wir uns in eine Bar und schauen, mit einem Glas Wein in der Hand, dem Anlegen und dem sich anschließenden Ausladen zu. Die Fischkisten werden in ein Gebäude am Ende des Hafens gebracht. Ist das etwa eine Fischhalle? Es ist eine Fischhalle und wir müssen nur noch wenige Minuten warten, bis die dazugehörende Verkaufsstelle öffnet. Da stehe ich dann zwischen spanischen Hausfrauen und denke über das heutige Menü nach. Ich entscheide mich für einen schönen Fisch zum Grillen, eine Handvoll Krebse, mein Italienisch bringt ein Lächeln auf das Gesicht der Verkäuferin und das der hinter mir stehenden Wartenden, wir sind inzwischen in Katalonien, ich habe nicht daran gedacht, dass das Katalanische eher dem Französischen als dem Italienischen verwandt ist, und dann kommen zum Dank für den Einkauf noch zwei wunderschöne große Zitronen in die Tüte. Das ist wieder mal Spanien, wie ich es mir vorgestellt hatte, mir ist immer noch nicht klar, ob meine Erwartungen in dieser Richtung zu hoch waren oder ob wir bisher nur so selten an den richtigen Orten waren. Der Rest fürs Abendessen ist auch schnell unterwegs eingekauft, in wenigen Minuten strampeln wir zum Stellplatz zurück und lassen den Tag am Grill mit dem Austausch der heutigen Eindrücke ausklingen.
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02.04.2013|03:50 | ingohmes | 55
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
16. Mai 2012
Wie immer, wenn wir die Übernachtungsplätze der nächsten Tage noch nicht planen wollen oder können, führt unser Weg vor Verlassen des Platzes zur Ent-und Versorgungsanlage, dann zahlen wir für alle 6.- € und machen uns auf, zu einem der Supermärkte, an denen wir gestern vorbeigekommen waren. Bald sind wir auch in Punkto Essen wieder autark, weit müssen wir heute nicht fahren und so biegen wir bald in Sant Carles de la Rápita ab in Richtung Poble Nou de la Delta. Den Hinweis auf die „Casa de Fusta“ , das Informationszentrum des Naturschutzgebietes übersehen wir und fahren gerade aus weiter. Als das nächste Hinweisschild dorthin auftaucht sind wir der Kilometerangabe wegen etwas irritiert, folgen trotzdem der Beschilderung. Unterwegs beobachten wir Arbeiter beim Ausbringen der Reisschößlingen, sie winken herüber und freuen sich über unser Interesse. BILD Arbeiter_im_Reisfeld3 gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Auch das nächste Hinweisschild irritiert uns, erst als ein weiteres kommt, verstehen wir, das wir uns diese Quadrat, das wir gerade 10 Kilometer lang abgefahren haben, hätten ersparen können, wenn wir besser aufgepasst hätten, denn wir waren nur etwa 500 Meter von der Casa de Fusta entfernt. Aber nun haben wir sie erreicht. Der Platz auf dem Foto im WoMo-Führer ist abgesperrt, wir wissen nicht warum vielleicht ist da für morgen eine Veranstaltung geplant? Aber der restliche Parkplatz ist groß genug, ein paar Besucher-Autos stehen dort, in einer Ecke ein Wohnmobil, wir stellen uns in die andere. Im Informationszentrum erhalten wir eine Karte mit den Wander- bzw. Radfahrmöglichkeiten. Der von Reinhard und Waltraud Schulz erwähnte feste Sandweg „Platja de Trabucador“ darf nicht befahren werden. Wir schnallen die Fahrräder ab und machen uns auf zur Umrundung der Lagune l’Encanyissada, zu Beginn begleiten uns Schwärme von kleinen Fliegen oder Mücken – ich werde nicht gebissen – das lässt später nach, die Miradores erlauben schöne Ausblicke auf die Wasserfläche, die darauf schwimmenden Vögel sind, trotz Fernglas, zu weit entfernt, um von uns erkannt zu werden. BILD Haus_in_Reisfeld gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) BILD Calla_im_Reisfeld gibt es nicht(/usr/www/users/meinwomo/womo/wohnmobil-stellplaetze.net/bilder/.jpg|) Zurück in Poble Nou fallen wir auf die Stühle vor einer Bar, ein alter Spanier schlurft heran und bringt uns dann zu unserer Weinbestellung ein beachtliches Stück einer mit Gemüse belegten Tortilla, inzwischen sind wir umringt von Oma, Schwiegertochter und zwei Enkelkindern, die um uns herumtoben, wir lächeln uns immer mal wieder an, nicken uns freundlich zu, Völkerverständigung ganz ohne Worte, zumal wir von dem in ihrem Dialekt geführten Gespräch untereinander ohnehin kein Wort verstehen. Die kurze Dusche im WoMo tut gut, ein paar Schritte führen uns zum Restaurant „L’Estany“ und eine beträchtliche Zeit später wieder zufrieden zu unsrem Schlafplatz zurück.
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02.04.2013|03:57 | ingohmes | 56
Re:Andalusienrundfahrt 2012 - Der Traum von El Andaluz
17. Mai 2012
Der abgesperrte Platz ist immer noch leer, wir verlassen Poble Nou in der Absicht, der Tour 3 des WoMo-Buches zu folgen und uns am Abend einen Platz im nördlichen Teil des Deltas zu suchen. Folgsam bewundern wir die Hängebrücke in Amposta und steigen am Stauwehr „Assud“ bei Xerta auf die Aussichtsplattform, um einen Überblick auf die bereits in der Maurenzeit angelegte Sperranlage zu erhalten. Die Anlage, die wir heute sehen, stamm t allerdings aus dem Mittelalter, aber auch das liegt ja schon eine ganze Weile zurück. Plötzlich haben wir keine so richtige Lust mehr, ins Delta zurück zu kehren, auch das Wetter hat heute keine so rechte Lust, also fahren wir einfach mal weiter. Wir immer geht es bald recht steil nach oben, wie immer sind wir von der spanischen Berglandschaft begeistert. Starker Wind ist aufgekommen, das macht das Fahren etwas schwierig, immer noch unentschieden, wo wir eigentlich hinwollen, nähern wir uns über Vandellós wieder der Küste. Vielleicht verhilft uns Miró zu einer Entscheidung? Wir laufen durch Montroig, das Museum hat geschlossen «Öffnungszeiten So/Feiertag bis 14 Uhr, Mo + Di geschlossen, Mi – Sa 10 -13 Uhr, ob es um 17 Uhr nochmal auf macht, ist nicht klar erkennbar», Im WoMo-Buch lockt das Schloss Escornalbou, wir verpassen vor Vilanova die Abfahrt und landen mitten im Ort, nach der Durchfahrt eines Tores «Einbahnstraße» ist die rechts von Platz wegführende Straße gesperrt, die linke abgehende windet sich um eine vorspringende Hausmauer und wird dann immer enger. Bevor wir uns dazu entscheiden können, die Tordurchfahrt im Rückwärtsgang in der falschen Richtung zu durchfahren, steht hinter uns ein weiteres Auto. Ich machen dem Fahrer, der gelassen und freundlich die von uns verursachte Behinderung hinnimmt, die Situation klar, als er versteht, wo wir hin wollen , fordert er uns auf, doch links abzubiegen, es würde bestimmt gehen, er kenne sich aus. Die Straße wird immer enger, links eine Mauer, rechts ein Hauswand, dann steht ein Auto mitten im Weg. Das Auto hinter uns hält, der Fahrer kommt mit einem Schlüsselbund wedelnd heraus, steigt in den im Weg stehenden Wagen ein, fährt ihn weg, kommt wieder und bedeutet uns, weiter zu fahren, unten mache die Straße einen Knick nach rechts und dann seien wir wieder auf der Straße, die wir verfehlt hatten und ansonsten eine gute Fahrt und schönen Tag noch….. Diese unaufgeregte Haltung und gleichbleibende Freundlichkeit der Spanier verblüfft uns immer wieder! Tatsächlich erreichen wir wieder eine gute Straße, wir atmen durch und düsen zu Schloss hinauf. Der Blick ist herrlich, zum Bleiben aber ist es noch zu früh. Der Himmel zieht sich zu, der Wind wir wieder stärker, in Falset biegen wir nach rechts ab und halten auf die Felswand der Sierra Montsant zu, Siurana lockt vergeblich, aber wir nehmen uns fest vor, in diese Gegend zurück zu kommen, an zu vielem fahren wir vorbei, aber dann müssten wir die Reise um nochmals 6 Wochen ausdehnen. Ganz bestimmt – wir kommen wieder! Es wird neblig, aber wir wissen jatzt, wo wir hinwollen: Zum Monestir de Poblet, einem der schönsten Klöster Spaniens. Genau gegenüber des Eingangs auf den anderen Straßenseite lädt ein riesiger Parkplatz ein, die zwei Busse, die dort auf die Rückkehr ihrer Passagiere warten, verlassen kurze Zeit nach unserer Ankunft mit ihren Reisenden den Platz, dafür kommen noch zwei weitere Wohnmobile « N41° 22‘47.3‘‘ E 1° 01’19.7‘‘ ». Wieder haben wir unbemerkt den Null-Meridian überfahren.
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02.04.2013|04:00 | ingohmes | 57
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